berufswunsch

beliebte frage bei jugenduntersuchungen: ich: „und, was machst du später mal so? nach der schule?“ serhat: „ich werde professor. für geschichte.“ ich: „oh, interessant. was findest du da am spannendsten?“ serhat: „alles rund ums mittelalter. so martin luther und das zeugs.“ respekt. das war übrigens der gleiche, der in unserem j1-fragebogen auf die satzergänzung antwortete: […]

wenn die psyche krank macht

liebe frau sulzfeld, doch ich denke schon, dass es berechtigt ist, diese frage zu stellen. sie haben mir soeben erzählt, dass ihr fünfzehnjähriger sohn immer wieder krank sei, dass sie inzwischen einschließlich meiner person in den letzten vier monaten vier ärzte aufgesucht haben, dazu eine heilpraktikerin, dass sie bereits einen krankenhausaufenthalt von fünf tagen hinter […]

Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen

Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter Rückenschmerzen, besonders betroffen sind die 11- bis 14-Jährigen. Wie eine deutschlandweite Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK Krankenkasse ergab, sind 57 Prozent der Kinder- und Jugendärzte der Ansicht, dass die Zahl der Rückenschmerzen bei jungen Patienten in den letzten zehn Jahren leicht bis stark angestiegen ist. 98 der 100 […]

selbsterkenntnis

jugenduntersuchung,  mirko ist vierzehn, muskulös-kräftig, sportlertyp, thorax wie ein v. hatte früher asthmaprobleme.
ich: „und, was macht die lunge, hast du da noch probleme?“
mirko (eher kleinlaut): „mmmh, geht so.“
ich: „ja, beim sport?“
mirko: „hab im moment nicht viel sport.“
ich: „und wann hast du dann beschwerden?“
mirko: „na, nachts huste ich ab und zu.“
ich: „ok. wie war das, hattest […]

Was können Eltern tun, wenn ihr Kind gefährdet ist?

Bei Kindern und Jugendlichen sollte man mit dem Suchtbegriff vorsicht walten lassen,da zwar die körperliche Abhängigkeit eintreten kann,die psychische Abhängigkeit aufgrund des kürzeren Lebensalters jedoch noch nicht verfestigt sein muss.Die Ausstiegschancen stehen immer im Vordergrund.Wie kann der beschriebene Teufelskreis durchbrochen werden?

Dafür gibt es kein Patentrezept,denn letztlich muss die Beantwortung dieser Frage an der Motivation ansetzen.Der Jugendliche muss diesen Zustand verändern wollen,sei es auf Druck von außen,zum Beispiel durch die Justiz,oder auch aufgrund von neuen Lebensumständen und Zielen.Der oder die Abhängige muss sich eingestehen,abhängig zu sein,und alle Ausreden als solche erkennen – zum Beispiel sich eingestehen,dass man das Rauchen nicht kontrollieren kann;

– Er oder sie muss konkrete und realisierbare Schritte erkennen können,die geeignet sind,aus der Abhängigkeit herauszuführen – zum Beispiel in Erfahrung bringen,wo welche Entzugsprogramme angeboten werden und welche am besten geeignet scheinen;

– Er oder sie muss sich diesen Willen zur Veränderung zutrauen – zum Beispiel indem man mit einem Freund eine Wette abschließt,dass man es schafft,oder sich andere Unterstützung holt;

– Er oder sie muss sich konkrete und kurzfristige Ziele setzen,wozu dieser Aufwand gut sein soll – zum Beispiel um Geld für einen lang gehegten Wunsch zu sparen,oder um nicht mehr von unangenehmen Gerüchen umgeben zu sein usw.Aus diesem Programm ergeben sich auch Hinweise zur Unterstützung,die Eltern geben können:Überprüfen Sie selbstkritisch Ihren eigenen Umgang mit Suchtmitteln und schließen Sie sich gegebenenfalls diesem Programm zusammen mit Ihrem Kind an!

Überprüfen Sie Ihre Einstellungen und Gefühle Ihrem Kind gegenüber;zeigen Sie ihm Ihre positiven Gefühle und zeigen Sie ihm,was Sie an ihm schätzen.Aber grenzen Sie sich gegenüber dem Drogenkonsum klar ab und stellen Sie Regeln im Zusammenleben auf,auf deren Einhaltung Sie bestehen sollten.

Es gibt keinen Grund für Schuldgefühle.Egal welche Fehler oder Versäumnisse Sie sich vorwerfen,Ihr Kind hat sich allein für die Droge entschieden und kann sich nur allein dagegen entscheiden.

Gehen Sie die Probleme offen an,vertuschen Sie nichts.Geben Sie keine finanzielle Unterstützung,solange Sie nicht sicher sind,dass sie nicht dem Drogenkonsum dient.Lassen Sie Ihr Leben nicht vom Konsum Ihres Kindes dominieren;führen Sie Ihr eigenes Leben und tun Sie viel Gutes für sich selbst.

Geben Sie Unterstützung für alles,was von den Drogen wegführt.Sie können viel für Ihr Kind tun,aber ihm nicht alles abnehmen.Dazu ist es meistens notwendig,dass Sie sich,und gegebenenfalls die gesamte Familie,Hilfe holen.

Diese finden Sie in Beratungsstellen und Elterngruppen,die sich speziell mit diesen Problemen auskennen.Für den Ausstieg ist oft auch eine stationäre oder ambulante Therapie notwendig,die über die psychosozialen Beratungsstellen oder auch Jugendämter eingeleitet werden.

Erwachsene Konsumenten

Suchtmittelge und Missbrauch oder süchtiges Verhalten sind nicht in erster Linie Probleme von Kindern und Jugendlichen,sondern Merkmale der Erwachsenenwelt.Es sind Erwachsene,die Suchtmittel konsumieren,produzieren,verkaufen,dafür werben oder deren Werbung fördern und süchtiges Verhalten vorleben.

Suchtpräventive Aktivitäten sollten sich deshalb an alle Erwachsenen richten.Bisher orientierten suchtpräventive Bemühungen sich vorrangig am Missbrauch beginnender Abhängigkeit.Im Mittelpunkt stand – und steht – fast immer der exzessive Konsum,auch in Medien der Massenkommunikation,wie beispielweise auf Plakaten oder Broschüren.

Der „Normalkonsument“ fühlt sich davon aber in der Regel nicht angesprochen.In der künftigen Präventionsarbeit wird es deshalb von Bedeutung sein,neben dem „süchtigen“ den „normalen“ Konsum in den Blickpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen.

Auch nicht suchtgefährdete Konsumenten sollten die Möglichkeit haben,das eigene Verhalten kritisch auf Risikofaktoren zu überprüfen.Gut erreichbar wäre diese Zielgruppe über eine Verstärkung der primärpräventiven Angebote und Aktivitäten am Arbeitsplatz,in Betrieben und Verwaltungen.

Präventionsverständnis

Das Verständnis von kommunikativer Suchtprävention und damit die Praxis der präventiv Arbeit – hat sich in den letzten Jahren verändert,und weiterentwickelt.

Weder die früheren Methoden der Abschreckung,Mahnungen und Warnungen vor den Gefahren der Stoffe,noch die später praktizierte Methode „reiner“ Wissensvermittlung und wertfreier Informationen haben sich als geeignet erwiesen,Jugendliche vom Konsum der Suchtmittel abzuhalten.

Primärprävention wird heute nicht so sehr suchtmittelspezifisch,sondern vielmehr ursachen und ressourcenorientiert angelegt.Sie stellt nicht mehr die Wirkungen und Gefahren der Drogen in den Vordergrund,sondern sie arbeitet an der Entwicklung von Einstellungen und Verhaltensweisen bestimmter Zielgruppen,die diese befähigen soll, verantwortungsvoll mit sich und anderen umzugehen und dadurch die Risiken des Konsums so gering wie möglich zu halten.Eine so verstandene vorbeugende Arbeit stellt den Menschen in den Mittelpunkt,sein Leben in Gemeinschaft mit anderen,sein soziales Umfeld.

Im Rahmen „kommunikativer Maßnahmen“ bietet sie Projekte an,die geeignet sind,die individuellen und sozialen Kompetenzen der Menschen zu fördern:

die Fähigkeit,Beziehungen und Kommunikation zu gestalten,soziale Verhaltensweisen zu entwickeln,Probleme zu lösen und Belastungssituationen in Schule,Freizeit,Beruf und Alltag ohne Mißbrauch von Suchtmitteln zu bewältigen.

Menschen,die selbstsicher und beziehungsfähig sind,die über Strategien verfügen,auch mit schwierigen Lebenssituationen konstruktiv umzugehen,die sich darüber hinaus selbständig entscheiden können,auch gegen sozialen Druck,sind gegen Mißbrauch besser geschützt,als wenn diese Kompetenzen nicht oder wenig entwickelt sind.An diese Tatsache knüpft eine ursachenorientierte Arbeit an,die neben den einzelnen auch struktruelle Aspekte berücksichtigt.

Eine ursachenorientierte Arbeit kann nicht Ergebnis kurzfristiger Aktionen oder “highlights” sein.Um die geforderten Entwicklungsprozesse in Gang zu bringen,um Persönlichkeitsbildung,Beziehungs und Konfliktfähigkeit zu unterstützen,muß Prävention im Alltag der Einrichtungen verankert werden,in denen die Zielgruppen der Suchtprävention sich aufhalten:Jugendliche in Schulen und Freizeiteinrichtungen,die Kinder in Tagesstätten usw.