bitte keine medikamente!

ich sehe mich gerne als arzt auch als beurteiler, ob und wieviel therapie vulgo medikamente ein kind auch wirklich braucht.

leider trifft dies oft auf wenig gegenliebe bei den eltern. mag es bei bakteriellen erkrankungen wie einer eitrigen ohrenentzüdnung, einer knackigen harnwegsinfektion oder einer beeinträchtigenden lungenentzündung in der regel nicht ohne antibiotika gehen, so gibt es doch tagtäglich reihenweise erkrankungen, die tatsächlich keiner therapie bedürfen.

ein einfacher luftwegsinfekt, ein paar pickelchen hier und da auf der haut, ein wenig fieber, ein roter hals, ohrenweh und bauchweh mit durchfall lassen sich prinzipiell auch ohne behandlung kurieren. ist´s bobele nicht gut drauf, schlägt sich die nacht um die ohren oder mag nimmer futtern, lohnt sicher der gang zum kinderdok. aber (s.o.) der darf beurteilen, ob medikamente wirklich nötig. und das darf man dem dann auch bittschön glauben.

"ja, schrei´m sie jetzt nix auf?" – "Nein, das geht auch von alleine wieder weg." ein paar warme worte zu liebevoller pflege mit frischer luft und warmen tees haben schon manchem geholfen. aber das reicht den leutchen nicht. ein rosa rezept in der hand bedeutet schnellere genesung, auch wenn da nur unwirksame homöopathika draufstehen oder eine individuelle teemischung, die  es so oder so auch von messmer oder teekanne gibt.

"achso, se hen ongscht um ihr büdjee." – "Nein, keine sorge, das überziehe ich gerne, wenn´s sinn macht." … und wird auch ausreichend von den chronisch kranken kindern mit epilepsie, asthma, enuresis oder so aufgefüllt.
nein nein – a) hat noch keine packung nasentropfen ein budget gesprengt und b) sind die budgets in der kinderheilkunde nicht so knapp wie man immer denkt. nein, wir sind zwar zum wirtschaftlich und zweckdienlichen verordnen aufgerufen, aber das heißt ja nicht, dass man dinge verordnen muss, die im grunde keine echte wirkung haben: hustensäfte, hefebakterien, pektine für den darm, kügelchen, pupstropfen und schmiersalben.

leute. weniger medikamente sind ein mehr an gesundheit für eure kinder. warum muss man immer irgendwas geben? lasst die kiddies lieber mal einen tag länger zu hause oder mit grippe auch mal ausschlafen – lasst ihnen mal das fieber und gönnt ihnen auchmal weniger zu essen als sonst. kinder erholen sich immer schneller als man denkt. auch ohne den ganzen arzt- und apothekenzinnober. 

Nachgereicht: Presseartikel zum Spatenstich Kinderhospiz

Da bei den regionalen Tageszeitungen die Artikel immer wieder ganz schnell ins “versteckte” Archiv verschwinden, macht es gar kein Sinn, darauf zu verweisen. Und doch findet sich ein Artikel, wie er auch in der Thüringer Landeszeitung und Thüringer Allgemeinen stand auf AD HOC NEWS: Hospiz soll Haus des Lebens sein Und wer dazu noch etwas hören möchte: MDR – Baustart für Kinderhospiz im Thüringer Wald

Definition Krankenschwester

Wenn man alle Altersgruppen von Patienten im Krankenhaus befragt, was sie unter “Krankenschwester” verstehen und die Aussagen der gleichen Gruppen zusammenfügt, so kommt man zu folgendem Ergebnis.
Kinder bis 12 Jahre
“Die Krankenschwester ist eine eigentlich zum spielen zu alte, aber trotzdem ganz lustige, Spaß machende, lachende, Wasserspritzen verteilende, aber leider auch mit langen Nadeln pieksende, meist […]

Die schrecklichen Folgen des Milchskandals

China, Melamin und Milchpulver, Schlagwörter, die wir in  den Nachrichten der letzten Wochen leider viel zu oft hören mussten. Der Lebensmittelskandal war schon seit langem bekannt, es wurde aber nichts dagegen unternommen und die Kinder bekommen jetzt die schrecklichen Folgen zu spüren. Wie skrupellos sind denn die Verantwortlichen? Milchhersteller streckten ihre Produkte mit Wasser und […]

Antra mups nun Luxus und das notwendige Maß

Schließlich, so heißt es auch: „(4) Krankenkassen, Leistungserbringer und Versicherte haben darauf zu achten, daß die Leistungen wirksam und wirtschaftlich erbracht und nur im notwendigen Umfang in Anspruch genommen werden.“

…Also wenn „Luxus“ ca. 2,60 kostet im Monat, so kostet das jetzige „notwendige Maß“ in den letzten zwei Wochen: ein Button 250 bis 300 Euro, der Preis nach einer Quelle im Internet, und fünf Zufuhrschläuche, Kostenpunkt um die 20 Euro oder mehr.

Links zum Wochenende (10.10.08)

Forschung & Wissenschaft

Kurios: Skorpiongift gegen Hirntumor
Folsäure gegen Krebs – Studie deutet auf effektive Prävention hin.
Krebs durch Atomkraft: Wird die Öffentlichkeit hinters Licht geführt?
Kann Sodbrennen zu Krebs führen?

Ernährung & Gesundheit

Antioxidantien: Rotwein schützt vor Lungenkrebs

Konventionelle Therapie

Prostatakrebs: Bluttest sagt Wirksamkeit von Chemotherapie voraus.

Sonstiges

Diagnose Krebs: Wie sage ich es meinem Kind? Artikel über eine Broschüre der  Fondation Luxembourgeoise Contre […]

EPOCRATES RX

In den USA seit Jahren schon für Mediziner auf Windows Mobile und Palm erhältlich, ist die ausführliche (vorerst leider nur englische) Arzneimitteldatenbank Epocrates RX nun für das iPhone als kostenlose Applikation erhältlich.
Nach dem Installieren der App richtet man sich (entweder direkt am iPhone oder im vorhinein HIER ) einen Account ein – die Prozedur dauert weniger […]

Pfizer: Achtung Baustelle


Bei Pfizer wird weiter umgebaut. Letzte Woche hat der (noch) weltgrösste Pharmakonzern die Konzentration auf ausgewählte Forschungsfelder verkündet. Nun ist die Organisation an der Reihe. Statt den traditionellen geographisch aufgeteilten Units, wie es auch bei anderen Pharmaunternehmen üblich ist, soll es drei Breiche geben, die eigene Verantwortung für Gewinn und Umsatz haben: Einer für Primary Care, also den Hausarztbereich, einer für den Facharzt-/Klinikbereich und nur noch eine geographisch zusammengefasste Unit, die aufstrebende Märkte umfasst, gemeinhin die “BRIC-Staaten” – Brasilien, Russland, Indien, China. CEO Kindler hatte schon vor einiger Zeit die Onkologie, Biotech-Medikamente und Tierarzneimittel als eigene Geschäftsbereiche ausgegliedert.

Zur Beruhigung der Mitarbeiter wird verkündet, dass dies keine weiteren Stellenkürzungen bedeutet. Bis zur nächsten Runde. Gemäss dem neuen Forschungsfokus und die in den nächsten Jahren auslaufenden Patente dürfte sich die “Primary Care Unit” bald erledigt haben.