BVKJ: Zukunft der pädiatrischen Versorgung in Deutschland gefährdet

Eltern, die keinen Kinder- und Jugendarzt mehr für ihr Kind finden oder die monatelang auf einen Untersuchungstermin warten müssen – längst keine Seltenheit mehr auf dem Land und auch in Städten. In Deutschland herrscht inzwischen deutlich spürbar ein Kinder- und Jugendärztemangel. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) appelliert daher an die Gesundheitsminister der Länder, endlich die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen. BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach: „Wenn sich ab morgen in Düsseldorf die Gesundheitsminister der Länder in Düsseldorf treffen, muss das Thema „Kinder- und Jugendärztemangel“ ganz oben auf die Agenda! Viel zu lange hat die Politik untätig zugeschaut, wie immer weniger Kinder- und Jugendärzte immer mehr Kinder und Jugendliche versorgen. Die Fakten: Wir haben erfreulicherweise seit einigen Jahren einen deutlichen Anstieg der Geburtenrate. Allein 2016 wurden 776.883 Kinder in Deutschland geboren, 18,7 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Vor allem in den großen Städten steigen die Geburtenraten stark. Krankheiten, die früher in der Kinderklinik behandelt wurden, werden heute ambulant behandelt. Wir versorgen immer mehr chronisch kranke Kinder und Jugendliche und eine wachsende Zahl von Patienten mit sozial bedingten Entwicklungsstörungen. Auch das System der Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen wird immer umfangreicher. Die Zahl der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte hat mit diesen Entwicklungen nicht Schritt gehalten – ein Fehler der starren Bedarfsplanung. Wir haben also zu wenig Kinder- und Jugendärzte. Unser Berufsstand ist zudem überaltert: Derzeit verabschiedet sich ein großer Teil unserer Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand und in den nächsten fünf Jahren werden noch einmal ein Viertel aller Kinder- und Jugendärzte in Rente gehen. Wo sich überhaupt noch Nachfolger finden, sind diese nicht mehr bereit, 60 Wochenstunden und mehr zu arbeiten. Wie die Politik die Pädiatrie zukunftsfest machen kann Wir brauchen eine neue, bessere und flexiblere Bedarfsplanung. Kinder- und Jugendarztpraxen müssen dort sein, wo Eltern sie brauchen, vor allem in den dicht besiedelten Großstadtvierteln oder auch auf dem Land. Wo es zu wenige Kassensitze gibt, müssen mit neuen Budgets neue Sitze geschaffen werden! Wir brauchen eine Aufhebung der starren Budgetgrenzen. Kolleginnen und Kollegen, die bereit sind, mehr zu arbeiten, müssen dafür auch entsprechende Honorare bekommen! Wir brauchen außerdem auch mehr Freiheit, Ärzte in unseren Praxen anstellen zu können, und die Mehrarbeit durch mehr neue Vorsorgen und Impfungen muss ebenfalls entsprechend vergütet werden. Im Studium: Wir brauchen deutlich mehr Ausbildung in Pädiatrie. Kinder- und Jugendheilkunde als Teil der Primary Care muss genau wie Allgemeinmedizin zu vertiefender Teil im „Masterplan Medizinstudium 2020“werden. In der Weiterbildung: Wir brauchen auch wie bei den Allgemeinärzten die finanzielle Förderung der Weiterbildung in den ambulanten Kinder- und Jugendarztpraxen. Hierzu hat der BVKJ ein Forderungspapier an die Politik erstellt und den verantwortlichen Politikern bereits übersendet. Wir bitten die Gesundheitsminister dringend: Nutzen Sie Ihre Konferenz in Düsseldorf, um die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Zukunft zu sichern, denn unsere Kinder und Jugendlichen warten nicht mit dem Aufwachsen und wir Kinder- und Jugendärzte arbeiten heute schon am Limit.“ Pressemitteilung des Berufsverbandes der Kinder-und Jugendärzte (BVKJ)

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BVKJ fordert: „Mehr Kinder- und Jugendärzte! Jetzt!“

Eltern, die keinen Kinder- und Jugendarzt mehr für ihr Kind finden oder die monatelang auf einen Untersuchungstermin warten müssen – das Thema Kinder- und Jugendärztemangel erreicht inzwischen auch die täglichen Nachrichten (z. B. https://www.tvnow.de/rtl/rtl-aktuell/sendung-vom-06-11-2017/player). Dem Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte (BVKJ) bereiten der Frust und die Verzweiflung der Eltern gleichfalls Sorgen. BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach: „Wir versuchen, so viele Kinder medizinisch zu betreuen wie nur irgend möglich, viele Kolleginnen und Kollegen gehen dabei weit über ihre Belastbarkeitsgrenzen hinaus. Wir brauchen dringend mehr Kinder- und Jugendärzte, um mit dem Babyboom der letzten Jahre Schritt halten zu können. Allein 2016 wurden 776.883 Kinder in Deutschland geboren, 18,7 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Vor allem in den großen Städten steigen die Geburtenraten stark. Die Zahl der Kinder- und Jugendärzte hat damit nicht Schritt gehalten – ein Fehler der starren Bedarfsplanung, bei der entscheidende Entwicklungen übersehen wurden, etwa die zunehmende Zahl der Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen. Dann die Überalterung des Berufsstandes: Derzeit verabschiedet sich ein großer Teil unserer Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand und in den nächsten fünf Jahren werden noch einmal ein Viertel aller Kinder- und Jugendärzte in Rente gehen. Immer mehr Pädiater spezialisieren sich zudem auf Fachgebiete wie Allergologie oder Rheumatologie. Solche Praxen fallen dann für die normale medizinische Grundversorgung aus. Und natürlich der Babyboom dank Elterngeld, besserer Betreuungsmöglichkeiten und allgemein wachsender Kinderfreundlichkeit der Gesellschaft.“ Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte fordert schon seit langem deutlich mehr Kinder- und Jugendärzte. Dr. Thomas Fischbach: „Die Bedarfsplanung muss endlich an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Und sie muss flexibler werden. Kinder- und Jugendarztpraxen müssen dort sein, wo Eltern sie brauchen, vor allem in den dicht besiedelten Großstadtvierteln oder auch auf dem Land. Dazu müssen auch deutlich mehr junge Mediziner in unserem Fach ausgebildet werden. Pädiatrie muss als vertiefender Teil im „Masterplan Medizinstudium 2020“ berücksichtigt werden. Die Weiterbildung in den ambulanten Kinder- und Jugendarztpraxen muss analog zu den Allgemeinärzten finanziell gefördert werde. Hierzu hat der BVKJ bereits ein aktuelles Forderungspapier an die Politik erstellt und den verantwortlichen Politikern übersendet. Wir brauchen außerdem auch mehr Freiheit, Ärzte in unseren Praxen anstellen zu können, und die Mehrarbeit durch mehr neue Vorsorgen und Impfungen muss ebenfalls entsprechend vergütet werden. Es ist höchste Zeit, dass die Politik jetzt handelt, denn unsere Wartezimmer sind überfüllt, der Unmut der Eltern wächst und wir Kinder- und Jugendärzte arbeiten am Limit.“ Pressemitteilung des Berufsverbandes der Kinder-und Jugendärzte (BVKJ)

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Babyboom in Deutschland und immer weniger Kinder- und Jugendärzte – BVKJ warnt vor Versorgungsengpass

Deutschland erlebt seit nunmehr fünf Jahren einen fast historischen Babyboom. 776.883 Kinder erblickten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes allein 2016 in Deutschland das Licht der Welt. Das waren 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr und 18,7 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Vor allem in den großen Städten steigen die Geburtenraten stark. Auf die Freude vieler Eltern nach der Geburt folgt inzwischen oft Frust und Verzweiflung. Denn das Gesundheitssystem ist von dem Boom völlig überfordert. Schon bei der Anmeldung zu den ersten Vorsorgeuntersuchungen in der Kinder- und Jugendarztpraxis erfahren Eltern, dass sie sich auf lange Wartezeiten einstellen müssen, da die Praxen übervoll sind. Vielerorts können Kinder- und Jugendarztpraxis sogar schon keine neuen Patienten mehr aufnehmen, obwohl rein rechnerisch genügend Kinder- und Jugendärzte für alle Kinder da sein sollen und in manchen Regionen angeblich sogar eine Überversorgung mit Praxen bestehen soll. Warum Neugeborene in Deutschland keinen Kinder- und Jugendarzt mehr finden Der Bedarf an Kinder- und Jugendärzten wurde berechnet, als von dem aktuellen Babyboom noch nichts zu ahnen war. Dazu kommt: vor allem in den Großstädten haben sich viele Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte auf bestimmte Gebiete wie Kardiologie, Allergologie oder Rheumatologie spezialisiert und fallen dadurch für die normale medizinische Grundversorgung von Kindern und Jugendlichen aus. Außerdem arbeiten immer weniger Kinder- und Jugendärzte und -ärztinnen über die übliche Vollzeit hinaus. 50 bis 60 Wochenarbeitsstunden wie früher für viele Praxisinhaber üblich, ist für die jüngere Ärztegeneration keine Option mehr. BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach: “ In den nächsten fünf Jahren werden noch einmal ein Viertel aller Kinder- und Jugendärzte in den Ruhestand gehen, die nun geborenen Kinder bleiben als Patienten und der Babyboom hält voraussichtlich und erfreulicherweise dank Elterngeld, besserer Betreuungsmöglichkeiten und allgemein wachsender Kinderfreundlichkeit der Gesellschaft weiter an. Wir brauchen also deutlich mehr Kinder- und Jugendärzte als heute. Die Bedarfsplanung muss dazu dringend neu ausgerichtet und regional an den jeweiligen Bedarf angepasst werden. Es müssen deutlich mehr junge Mediziner in unserem Fach ausgebildet werden, wir brauchen mehr Freiheit, Ärzte in unseren Praxen anstellen zu können, und die Mehrarbeit durch mehr neue Vorsorgen und Impfungen muss auch entsprechend vergütet werden. Es ist höchste Zeit, unsere Praxen zukunftsfest zu machen, denn die Kinder, die heute in unserem Land geboren werden, warten nicht mit dem Aufwachsen, sie brauchen heute und in den nächsten Jahren Kinder- und Jugendärzte als ihre Fachärzte.“ Wichtig sei außerdem, so Dr. Thomas Fischbach weiter, dass die Pädiatrie als vertiefender Teil im „Masterplan Medizinstudium 2020“ berücksichtigt werde und dass die Weiterbildung in den ambulanten Kinder- und Jugendarztpraxen analog zu den Allgemeinärzten finanziell gefördert werde. Hierzu hat der BVKJ ein aktuelles Forderungspapier an die Politik erstellt und den verantwortlichen Politikern übersendet. Pressemitteilung des Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte (BVKJ)

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Kinderärztin haftet nicht für nicht erkannte Lähmung beim Säugling

Das Oberlandesgericht Hamm hat entschieden, dass halbseitige Lähmungen (eine linksseitige Hemiparese) eines Säuglings, die aus einem perinatalen Hirnschaden resultieren, für den behandelnden Kinderarzt im ersten Lebensjahr nicht erkennbar sein müssen. Die Kinderärztin führte die Vorsorgeuntersuchungen U 3, U 4 und U 5 durch, ohne eine Hemiparese zu diagnostizieren. Diese und den die Lähmungen hervorrufenden Hirnschaden Continue Reading

Monsterdoc erklärt Kindern die Medizin – heute: Adipositas

Es ist wieder mal soweit. In der frühen Morgenstunde erreiche ich dank unphysiologischem Nachtdienst unausgeschlafen den mir mittlerweile wohlbekannten Kindergarten. Die Kinder begrüßen mich aufs Herzlichste. Schön wieder hier zu sein. Kinder sind toll, sie sind einfach immer ehrlich und frei raus, so putzig. “Monstadag, deine Augen sind so müde!” “Hoooose dreckig, Hoooose dreckig” kichern […]

Artikel von: Monsterdoc

Monsterdoc erklärt Kindern die Medizin – heute: Windpocken

Heute an diesem schönen Sommertag darf ich erneut Gast im Kindergarten sein. Die Kleinen erkennen mich schon von Weitem am Funkeln meiner schönen Jacke. “Monstadog, hallo, huhu!” Die Kindergärtnerinnen begrüßen mich ebenfalls freundlich und ich darf meinen Stammplatz einnehmen. Rasch erklimmen alle Kinder ihre Stühle und ich ergreife schließlich das Wort. “Heute erkläre ich euch […]

Artikel von: Monsterdoc

Monsterdoc erklärt Kindern die Medizin – heute: Herzinfarkt

Und wieder einmal bin ich bei den Kindergartenkindern. Heute will ich ein bisschen tiefer in die Materie Medizin eindringen. Ein schwieriges Unterfangen, denn ich soll heute das Thema Herzinfarkt erklären … Mein viel zu kleiner Kindergartenstuhl ist erfreulicherweise bereits mit meinem Namen beschriftet: “Monsdadog” steht da in unleserlichen großen Lettern. Kann hier doch tatsächlich schon […]

Artikel von: Monsterdoc