Warum Krankenhäuser bloggen sollten und was hierbei zu beachten ist

Selbstdarstellung im Netz
 Die Anzahl der Patienten, die sich über Internetquellen Informationen zur Auswahl eines Krankenhauses suchen, nimmt stetig zu. Neben Bewertungs-Plattformen spielen hierbei auch die Webseiten der Krankenhäuser selbst eine große Rolle. Ein bislang viel zu wenig genutztes Instrument, Interessenten und Klinik-Suchenden Einblicke in Angebote, Leistungen und vor allem in Versorgungsqualität und Patientenorientierung zu […]

DKG zum Versorgungsreport des AOK-BV: Regionale Unterschiede haben viele Gründe

Regionale Unterschiede bei der Anzahl von Mandel- oder Blinddarmoperationen haben unterschiedliche, vielfältige Gründe und sind kein Beweis für Über- oder Unterversorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. „Wer Statistiken – runtergebrochen auf kleine regionale Einheiten – ansieht und diese, ohne die Ursachen für Unterschiede vorher zu erforschen, vergleicht, bietet keinen verantwortungsvollen Umgang mit seinen Daten. Es wäre besser, hier grundlegende Versorgungsforschung zu machen, als die Öffentlichkeit zu verunsichern“, erklärte Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Regionale Unterschiede können sowohl historisch gewachsen sein, als auch medizinische Gründe haben. Zudem gibt es unterschiedliche medizinische Schulen, die insbesondere bei Eingriffen, die auch bei der Indikationsstellung Variationen zu lassen, berücksichtigt werden müssen. Gerade auch bei der Versorgung von Kindern und Jugendlichen müssten zudem die Überzeugungen der Eltern mitberücksichtigt werden. „Wir haben bei der Frage Blinddarm operieren oder Mandeln entnehmen keine einfache Entscheidung Ja oder Nein. Hier braucht es medizinischen Sachverstand und eine sinnvolle Einzelfallabschätzung. Wenn ich also die Daten nicht tiefergehend analysiere, kann ich nicht daraus freihändig ableiten, dass in Teilen Deutschlands zu schnell oder in anderen Regionen zu wenig operiert würde. Unsere dringende Empfehlung: erst erforschen und dann veröffentlichen“, so Baum. Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft

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Patientenorientierung als zentrale Herausforderung der europäischen Gesundheitspolitik

Der thematische Schwerpunkt am vierten und letzten Kongresstag war die europäische Krankenhausversorgung: Die „3rd Joint European Hospital Conference“ widmete sich im ersten Teil der „Patientenorientierung im Fokus der EU-Gesundheitspolitik“ und analysierte im zweiten Teil die „Patientenorientierte Krankenhausversorgung in der Praxis“. „Die anstehenden Änderungen im Krankenhauswesen wie Modernisierung oder neue Techniken stellen für unsere Organisationen und alle dort Beschäftigten eine große Herausforderung dar“, konstatierte Dr. Raymond Lies, Honorary CEO des Kirchberg Hospitals Luxemburg, der als Tagungsvorsitzender den internationalen Kongress eröffnete. „Patienten-Empowerment ist als zentraler Punkt in den europäischen Gesundheitssystemen erkannt worden“, erklärte Annika Nowak, Mitglied im Kabinett für Gesundheit der EU-Kommission in Brüssel. So unterstützten E-Health-Lösungen bei der integrierten Versorgung nicht nur die Profis am Arbeitsplatz, sondern würden auch dabei helfen, die Patienten besser miteinzubeziehen. Letztendlich trage dies zu mehr Wirtschaftlichkeit bei. Seit 2012 arbeite ein E-Health-Netzwerk daran, die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten zu optimieren, so Nowak. Vorabgenehmigungssysteme und auch Erstattungsfragen hemmten Patienten aber immer noch bei der Inanspruchnahme. „Was die grenzüberschreitende Versorgung betrifft, so gibt es zwar noch Hürden zu überwinden, aber wir sind optimistisch, dass wir im nächsten Jahr Verbesserungen sehen werden.“ Dr. Sara Pupato Ferrari, Präsidentin der European Hospital and Healthcare Federation (HOPE), gab mehr als rund 100 Besuchern einen Überblick über die Schwerpunktthemen, mit denen sich HOPE beschäftige. So stehe die patientenorientierte Grundversorgung bereits seit 20 Jahren fortlaufend im Fokus. „Es ist wichtig, den Patienten miteinzubeziehen, nicht nur weil es sein gutes Recht ist, sondern weil die Krankenhäuser vom Feedback der Patienten profitieren können“, so die Ärztin, die unter anderem auch für das spanische Gesundheitsministerium tätig ist. Eine patientenorientierte Kommunikation führe zu besseren Ergebnissen, wie die Verringerung doppelter Untersuchungen, so Pupato Ferrari. Sie plädierte für eine Förderung des Patienten-Selbstmanagements in Zukunft. Auch die Ausbildung der Ärzte müsse den Patienten stärker in den Blick nehmen. Gerry O´Dwyer, der Vorsitzende des Verbandes der Europäischen Krankenhausdirektoren (EAHM) unterstrich, die Bedeutung des Engagements für den Patienten. „Eine bessere Einbeziehung führt auch zur Senkung der Medizinkosten.“ Allerdings müsse man Mitarbeitern auch die Möglichkeiten dafür schaffen. Zudem müsse man in Europa erkennen, dass nicht eine Lösung für alle Länder gelten könne, sondern man Unterschiedlichkeiten berücksichtigen müsse. „One size doesn?t fits all“, erklärte O´Dwyer. Dr. João de Deus, Präsident des Verbandes der europäischen Krankenhausärzte (AEMH) definierte Grundprinzipen, um den Patientenansprüchen gerecht werden zu können. „Wir brauchen Qualität, Wirksamkeit, Personal und Patientensicherheit, um die Erwartungen erfüllen zu können.“ Besonderes Augenmerk legte er auf die regelmäßige ärztliche Weiterbildung und ihre notwendige Evaluation. Veranstalter der Konferenz sind die European Hospital and Healthcare Federation (HOPE), die European Association of Hospital Managers (EAHM) sowie die European Association of Hospital Physicians (AEMH). Die ENTSCHEIDERFABRIK präsentierte auf dem Deutschen Krankenhaustag erstmals ihre „Young Professional und StartUp Session“. StartUps, die sich innerhalb der letzten drei Jahre gegründet haben und Young Professionals in den ersten drei Berufsjahren nach Ausbildungsende konnten sich um die begehrten Präsentationsslots bewerben. Ziel des Preises ist es, dem innovativen Nachwuchs so den Zugang zu Kliniken und Unternehmen am Gesundheitsmarkt zu ermöglichen. Der Entscheiderfabrik gehören mittlerweile 24 fördernde Verbände des Gesundheitswesens und 96 Industrieunternehmen an. Seit ihrer Gründung 2006 hat sich die Entscheiderfabrik dem Nutzen von IT-Lösungen für die Geschäftsprozesse in Krankenhäusern und anderen Gesundheitsversorgungseinrichtungen verschrieben. Innovation, Nachhaltigkeit und Kommunikation zwischen Unternehmensführung und IT, Dialog zwischen Leistungserbringern, Lösungsanbietern und Beratungsunternehmen sind die wesentlichen Zielsetzungen. Veranstalter zieht positive Bilanz – 1.900 Besucher Der 38. Deutsche Krankenhaustag war insbesondere von den Erwartungen und Herausforderungen der Krankenhäuser an die Krankenhausreform geprägt. Rund 1.900 Besucher aus allen Bereichen des Gesundheitswesens erörterten vor dem Hintergrund der aktuellen gesundheitspolitischen Reformdiskussion an den vier Kongresstagen die wichtigsten Krankenhausthemen. Kongresspräsident Prof. Dr. Hans-Fred Weiser, zugleich Präsident des Verbandes der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK), betonte, dass es dem Krankenhaustag unter dem Generalthema „Reform 2015 – vom Patienten her gedacht“ gelungen sei, mit einer Kombination aus gesundheitspolitischer und praxisorientierter Ausrichtung die verschiedenen Berufsgruppen zusammen zu führen und umfassend zu informieren. Die Spitzen der Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag (GDK) erörterten auf der Eröffnungsveranstaltung zusammen mit Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe aktuelle gesundheitspolitische Fragen. Einen zentralen Schwerpunkt bildete das Krankenhausstrukturgesetz, das Anfang nächsten Jahres in Kraft treten wird. Weitere Schwerpunkte des Kongresses waren die Herausforderungen an das Pflegemanagement durch die alternde Bevölkerung, die neuen Qualitätsanforderungen für die Kliniken oder die ambulante spezialfachärztliche Versorgung. Sehr erfreulich war der Zuspruch der bereits zum dritten Mal integrierten „European Hospital Conference“, auf der die Besucher die künftige patientenorientierten Krankenhausversorgung in Europa erörterten. Auf große Resonanz stieß ebenfalls die Informationsveranstaltung der Deutschen Krankenhausgesellschaft zur Weiterentwicklung des Fallpauschalensystems sowie zum neuen Entgeltsystem für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen. Der 39. Deutsche Krankenhaustag wird vom 14. bis 17. November 2016 erneut in Düsseldorf im Rahmen der weltgrößten Medizinmesse MEDICA stattfinden. Auch dann erwartet die Besucher aus Klinik und Gesundheitspolitik wieder ein Forum mit vielen interessanten Diskussionen rund um das Krankenhauswesen. Der Deutsche Krankenhaustag ist die wichtigste Plattform für die deutschen Krankenhäuser und findet jährlich im Rahmen der MEDICA statt. Die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag mbH (GDK) hat die Aufgabe, den Deutschen Krankenhaustag auszurichten sowie Ausstellungen, Kongresse, Tagungen und Symposien durchzuführen, zu fördern und zu unterstützen. Gesellschafter der GDK sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) und der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD). Der Pflegebereich ist durch die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen (ADS) und den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK) in die Arbeit der GDK eingebunden. Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG)

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Bessere Qualität in der Pflege braucht Refinanzierung

Die „Pflege von Morgen“ und die Sicherung der Versorgungskontinuität standen im Forum Pflege im Krankenhaus am dritten Kongresstag im Mittelpunkt der Diskussionen. Irene Maier, Pflegedirektorin der Universitätsklinik Essen, stellte in ihrem Vortrag klar, dass die Personalsituation im Pflegebereich sich zunehmend problematisch gestalte. „Es ist eine spürbare Verknappung von examinierten Pflegekräften festzustellen“, sagte die Pflegedirektorin. Dieser Trend sei zunehmend und führe aktuell bis zu Stilllegungen von Funktionsbereichen oder einzelnen OP-Bereichen. Klar sei, dass die Pflege zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung stehe. „Doch dazu brauchen wir eine klare Refinanzierung. Denn sonst führt die Steigerung von Qualität in einem Bereich zu Qualitätsverlusten durch erforderliche Einsparungen in anderen Bereichen“, so Meier. Auch Bernhild Braun, Einrichtungsleiterin der EVIM gemeinnützigen Altenhilfe am Katharinenstift in Wiesbaden, zeigte personellen Nachholbedarf auf, insbesondere bei den Sozialdiensten. „Seit 1991 haben sich die Patientenzahlen deutlich erhöht, doch bei der Personalausstattung gab es keine Veränderung.“ Zudem wurden im Forum Fragen des Empowerments und der Selbstmanagementförderung diskutiert. Hier betonte der Programmleiter des Kompetenzzentrums Patientenbildung Careum, Zürich, Dr. Jörg Haslbeck, dass die Einbindung von Personen mit Krankheitserfahrungen wichtiger Bestandteil der Schulungen zur Selbstmanagementförderung sein sollte. „Betroffene können hier als Rollenmodell dienen“, so der Wissenschaftler. In der Veranstaltung zur ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) unter dem Tagungsvorsitz von Kongresspräsident Prof. Dr. Hans-Fred Weiser gingen die Referenten auf wichtige Detailfragen des ASV ein. Dr. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), gab in ihrem Vortag einen Überblick über „Status quo und Perspektiven“ der ASV. Unter anderem erläuterte sie die besonderen Herausforderungen des G-BA bei der Neufassung des Paragrafen 116b SGB V, wie die Festlegung des Behandlungsumfangs, den Einschluss von neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden sowie die Abgrenzung zur Haus- und Fachärztlichen Grundversorgung. Neu für die Krankenhäuser hinsichtlich der Bildung interdisziplinärer Teams, sogenanntes „Zwiebelschalenmodell“, sei beispielsweise die Festlegung, wer die Teamleitung übernehme, wer zum Kernteam gehöre und welche Fachärzte hinzuzuziehen seien. Rechtsanwalt Andreas Wagener, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), fasste „Aktuelle Rechtsfragen zur ASV“ mit inhaltlicher Schwerpunktsetzung auf Kooperationen, Mindestmengen und Vergütung zusammen. „Es bleibt bei der selbständigen Abrechnung jedes ASV-Berechtigten“, so Wagener. Außerdem gebe es keine gesamtschuldnerische Haftung für Fehler anderer Teammitglieder. Bei der Prüfung der Mindestmengen werde zwischen Mindestmengen des gesamten Kernteams und arztbezogener Mindestmengen unterschieden. „Der Nachweis führt oft zu hohem bürokratischen Aufwand“, stellte Wagener fest. Neueste Entwicklungen in der ambulanten Krankenhauswelt rückte auch die Vortragsveranstaltung des Bundesverbandes Medizinische Versorgungszentren – Gesundheitszentren – Integrierte Versorgung e.V. (BMVZ) in den Fokus. „Die Rahmenbedingungen für die Medizinische Versorgungszentren haben sich unter der aktuellen Bundesregierung verbessert“, erklärte BMVZ-Vorsitzender Dr. Bernd Köppl. Im Gegensatz zur Vorgängerregierung werde jetzt die längst vorhandene Pluralität der Versorgungsakteure und -strukturen rechtlich anerkannt und positiv weiterentwickelt. Dies sei ein wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung und Anerkennung der guten Arbeit der MVZ, machte Köppl deutlich. Der BMVZ begrüße daher ausdrücklich diesen Teil des Versorgungsstrukturgesetzes. Die gesetzliche Entwicklung ginge klar zur Öffnung der vorhandenen Strukturen – hin zum Krankenhaus. Kliniken könnten ihr ambulantes Setting vermehrt über MVZ aufbauen. Gerade MVZ und Netze seien, einmal etabliert, standorttreu und regional stark verwurzelt. Nach Angaben des BMVZ gab es im Jahr 2014 insgesamt 2.073 Medizinische Versorgungszentren – davon bereits rund 40 Prozent in Trägerschaft eines Krankenhauses. Das VKD-Forum widmet sich ab 14.00 Uhr dem Thema „Management im Risiko“. Dabei geht es um erfolgreiches Risikomanagement, Krisenkommunikation und wirksame Risikominimierung für die Geschäftsführung der Krankenhäuser. Eine Vortagsveranstaltung des Deutschen Vereins für Krankenhaus-Controlling (DVKC) zum Thema „Update Controlling“ und das VLK-Forum „Die Generationenfreundliche Klinik“ runden diesen Kongresstag ab. Der 38. Deutsche Krankenhaustag bietet noch bis zum 19. November Experten und Praktikern im Krankenhauswesen eine interdisziplinäre Plattform, Konzepte und Visionen für das deutsche Krankenhauswesen zu diskutieren. Das ausführliche Kongress-Programm steht unter www.deutscher-krankenhaustag.de als PDF-Datei zum Herunterladen bereit. Der Deutsche Krankenhaustag ist die wichtigste Plattform für die deutschen Krankenhäuser und findet jährlich im Rahmen der MEDICA statt. Die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag mbH (GDK) hat die Aufgabe, den Deutschen Krankenhaustag auszurichten sowie Ausstellungen, Kongresse, Tagungen und Symposien durchzuführen, zu fördern und zu unterstützen. Gesellschafter der GDK sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) und der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD). Der Pflegebereich ist durch die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen (ADS) und den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK) in die Arbeit der GDK eingebunden. Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V.

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Qualität vital wichtig für Krankenhäuser

Der zweite Tag des Deutschen Krankenhaustages widmete sich in zwei Foren den Fragestellungen der Qualität. Dr. Christof Veit, Leiter des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG), hob vor den Besuchern des Krankenhaus-Träger-Forums hervor, dass Qualität ein wesentlicher Parameter für Patienten, aber eben auch für Mitarbeiter in Krankenhäusern sei. Die Zukunft unseres Gesundheitswesens würde sich nicht an der Frage, ob wir genug Geld, sondern ob wir Mitarbeiter hätten, entscheiden. Für Veit stellt die im Krankenhausstrukturgesetz verankerte Möglichkeit der qualitätsorientierten Vergütung ein heißes Thema dar, könne sie doch mehr Schaden als Nutzen anrichten. Dauerhaft könne man nicht schlechte Qualität durch finanzielle Sanktionen bestrafen. Das Thema Qualität sei vital wichtig für die Krankenhäuser, betonte Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Wesentlich sei aber, dass die Debatte nunmehr mit Augenmaß geführt werde. Mit einem entscheidenden Aspekt von Qualität befasste sich auch das Symposium des Berufsverbandes Deutscher Internisten, indem es der Frage nachging: „Was ist (messbare) Qualität in der Medizin?“. Angesichts der Gratwanderung zwischen Patientennutzen, Ansprüchen zur wirtschaftlichen Steuerung und Missbrauchspotential stelle sich die Frage, wer den Begriff der Qualitätsmessung zu welchem Zweck, also „cui bono?“, nutze, führte Prof. Dr. Hans-Martin Hoffmann, Städtisches Klinikum Solingen, in die Thematik ein. Ergänzend forderte Dr. Hans-Friedrich Spies, Kanzlei Hahne in Frankfurt: „Wir müssen uns um gute Messbarkeit bemühen, denn Qualitätsmessbarkeit ist auch Rechtssicherheit.“ In seinem Referat über „Qualitätsindikatoren der Krankenhauskonzerne“ plädierte PD Dr. Michael A. Weber, Vizepräsident des Verbandes der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) für mehr Versachlichung und dafür, wegzukommen von medialer Skandalisierung. „Wir Ärzte sind selbstbewusst genug, uns einer Qualitätsdiskussion zu stellen“, so der Kardiologe. „Das Problem ist, dass uns Einzelfälle standardisiert vorgehalten werden.“ Sein Fazit: „Die Qualitätssicherung der Klinikkonzerne ist beispielhaft, aber die Arbeitsverdichtung und das Hamsterrad sind das größte Problem.“ In der Veranstaltung „Innovationsschub Telemedizin“ konnten sich die Besucher über Trends und neueste Anwendungsbeispiele im Krankenhausbetrieb informieren. Bundesweit seien derzeit mehr als 200 verschiedene Telemedizinprojekte in der Umsetzung. Für Dr. Olaf Müller vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden seien dies jedoch zumeist medizinisch eng definierte, zeitlich befristete und lokal begrenzte Insellösungen. „Jedes Projekt wird technisch anders umgesetzt, ist anders finanziert, anders organisiert und mit jeweils anderen IT-Systemen zu erreichen“, sagte Müller. Das EU-Modellprojekt „CCS Telehealth Ostsachsen“ gehe jetzt einen anderen Weg. Als europaweit einmaliges, offenes und überregionales Telematik-Netzwerk wurde dazu eine breit angelegte, offene IT-Infrastruktur für diverse medizinische Fachgebiete aufgebaut. „Es umfasst rund 1,6 Millionen Einwohner und ist damit das größte Telemedizinprojekt in Deutschland und in Art und Umfang europaweit einmalig“, so Müller. Im Mittelpunkt stünde dabei die Versorgung einer alternden Bevölkerung vor allem in ländlichen strukturschwachen Räumen. Medizinische Beispielanwendungen würden zunächst im Bereich „Tele-Stroke“, „Telecoaching“ und „Telepathologie“ umgesetzt. Der 38. Deutsche Krankenhaustag bietet bis zum 19. November 2015 Experten und Praktikern im Krankenhauswesen eine interdisziplinäre Plattform, Konzepte und Visionen für das deutsche Krankenhauswesen zu diskutieren. Das ausführliche Kongress-Programm steht unter www.deutscher-krankenhaustag.de als PDF-Datei zum Herunterladen bereit. Der Deutsche Krankenhaustag ist die wichtigste Plattform für die deutschen Krankenhäuser und findet jährlich im Rahmen der MEDICA statt. Die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag mbH (GDK) hat die Aufgabe, den Deutschen Krankenhaustag auszurichten sowie Ausstellungen, Kongresse, Tagungen und Symposien durchzuführen, zu fördern und zu unterstützen. Gesellschafter der GDK sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) und der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD). Der Pflegebereich ist durch die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen (ADS) und den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK) in die Arbeit der GDK eingebunden. Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V.

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„Auf den Punkt gebracht“ – 10 Fragen an Prof. Dr. Volker Penter

In der Rubrik „Auf den Punkt gebracht“ auf LOHMANNblog stellen wir Ihnen in lockerer Folge Köpfe der Gesundheitswirtschaft vor. Heute: Prof. Dr. Volker Penter Der Honorarprofessor an der Technischen Universität Dresden und Dozent an der Dresden International University im Fachgebiet Gesundheitsökonomie ist Partner und Leiter des Bereichs Health Care von KPMG in Deutschland. Prof. Dr. Volker … Weiterlesen

Chance auf Einstieg in qualitätsorientierte Krankenhausvergütung

Heute findet im Deutschen Bundestag die dritte Lesung des Krankenhaus-Strukturgesetzes statt. Aus diesem Anlass erklärt Johann-Magnus v. Stackelberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes: „Insgesamt führt die Reform sicher zu Mehrkosten für die Beitragszahler, die Umsetzung von mehr Qualität am Krankenbett ist noch fraglich und eine langfristig tragfähige Lösung der grundlegenden Struktur- und Finanzierungsfragen ist noch nicht mal in Sicht. Wirklich unverständlich bleibt der Fakt, dass sich Vertreter der großen Koalition und der Bundesländer an einen Tisch setzen und die großen Struktur- und Finanzprobleme der stationären Versorgung dennoch ungelöst bleiben, obwohl jeder dritte Euro der Beitragszahler für die Krankenhäuser ausgegeben wird. Allein in diesem Jahr über 70 Milliarden Euro. Es ist ein gutes Signal, dass die Politik das wachsende Problem fehlender Pflegekräfte angehen will, auch wenn man sich die einzelnen Maßnahmen kritisch anschauen muss. Wer in ein Krankenhaus geht, muss sich darauf verlassen können, dass ausreichend Pflegekräfte und Ärzte da sind. Immerhin bietet die Reform die Chance, dass es tatsächlich zu einem Einstieg in eine qualitätsorientierte Krankenhausvergütung kommt. Qualität darf keine Sonntagsrede bleiben! Natürlich können nicht alle Operationen sofort so bewertet werden, dass man damit die Vergütung steuern kann. Aber dort, wo die Qualitätskriterien feststehen, kann man sie in ein, zwei Jahren einführen. Wichtig ist, endlich damit anzufangen! Eine qualitätsorientierte Vergütung ist der richtige Weg, um mittel- bis langfristig zu einer besseren stationären Versorgung zu kommen.“ Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes

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Krankenhausreform mit Zukunftsperspektive

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) begrüßt das heute vom Deutschen Bundestag zu verabschiedende Krankenhausstrukturgesetz. DKG-Präsident Thomas Reumann sprach von „wichtigen Weichenstellungen für die patientenorientierte Weiterentwicklung der Krankenhausversorgung“. Die Finanzierung der laufenden Kosten der Kliniken und der ordnungspolitische Rahmen des Entgeltsystems im Krankenhaus würden durch die Reform grundlegend verändert, so der DKG-Präsident. Das Gesetz, das zum 1. Januar 2016 in Kraft tritt, nimmt sich drängender Probleme des stationären Sektors an. „Die Abgeordneten haben die in den letzten Monaten von den Krankenhäusern und ihren Mitarbeitern angesprochenen Probleme ernst genommen. Wir fühlen uns nunmehr deutlich besser verstanden“, sagte Reumann. Entscheidend sei vor allem, dass die ursprünglich vorgesehenen Kürzungen nicht weiter verfolgt würden. „Die 500 Millionen Euro aus dem Versorgungszuschlag bleiben den Krankenhäusern erhalten“, erklärte der DKG-Präsident. Mit ihrer Umwandlung in einen Pflegezuschlag „wird die Situation für Pflegekräfte deutlich verbessert“. Mit dem Pflegezuschlag, der Tarifausgleichsrate und den Förderprogrammen für Pflegestellen und Hygiene werden wichtige Voraussetzungen geschaffen, dass die Mitarbeiter, die schon bei uns beschäftigt sind, fair bezahlt und notwendige zusätzliche Kräfte eingestellt werden können. Insgesamt werden also die Rahmenbedingungen für die Finanzierung der Betriebskosten deutlich verbessert, so Reumann. Darüber hinaus begrüßte der DKG-Präsident die vorgesehene Neukonzeption der ambulanten Notfallleistungen. Der Strukturfonds und die neuen Qualitätsanforderungen einschließlich Sanktionsmechanismen werden den Strukturwandel in der stationären Medizin weiter beschleunigen. Diesen Möglichkeiten werden sich die Krankenhäuser konstruktiv stellen. „Keine Verbesserungen bringt das Krankenhausstrukturgesetz dagegen bei der unzureichenden Investitionsfinanzierung“, machte Reumann deutlich. Er forderte, dass die Lösung dieses zentralen Problems der Krankenhäuser auf der Tagesordnung bleiben müsse. Die Länder dürften sich nicht weiter ihrer gesetzlichen Aufgabe der Investitionsmittelbereitstellung entziehen. Pressemitteilung der DKG – Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V.

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Gassen: Armutszeugnis der Gesundheitspolitik

Anlässlich der heutigen abschließenden Lesung des Krankenhausstärkungsgesetzes (KHSG) im Bundestag erklärt der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen: „Das Wort Krankenhausstärkungsgesetz bekommt hier eine neue unheilvolle Bedeutung: Anstatt Strukturen der Krankenhäuser zu verbessern, beschließt die Große Koalition eine großangelegte Verschiebung von Finanzmitteln aus dem ambulanten in den stationären Bereich mit dem Ziel, auch noch das kleinste eigentlich nicht mehr lebensfähige Krankenhaus zu retten. In Zukunft sollen alleine die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen die Einrichtung von sogenannten Portalpraxen zur Notfallversorgung an Krankenhäusern bezahlen. Mal abgesehen davon, dass viele Kassenärztliche Vereinigungen bereits an Krankenhäusern eigene Praxen im Rahmen des Bereitschaftsdienstes betreiben, vergibt die Politik die Chance, Regeln für eine dringend notwendige Patientensteuerung aufzustellen. Keine Strategie, kein Weitblick, nur eine Verschiebung von Geldern, die für die ambulante Versorgung der Patienten gebraucht werden, in die leeren Kassen von Krankenhäusern. Das ist allenfalls ein Aufpolieren tiefroter Bilanzen, das letztlich auf dem Rücken der Patienten erfolgt.“ Pressemitteilung der KBV – Kassenärztliche Bundesvereinigung

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