Die Debatte: Gesundheit zum Frühstück

Deutschland droht angesichts der älter werdenden Gesellschaft ein massiver Pflegenotstand. Zum einen mangelt es an einem nachhaltigen Finanzierungskonzept, zum anderen fehlen die Fachkräfte. Bei der heutigen Veranstaltung GESUNDHEIT ZUM FRÜHSTÜCKder Schwenninger Krankenkasse diskutierten Staatssekretär Karl-Josef Laumann, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, und Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V., über Lösungsansätze, Finanzierungsmodelle und notwendige gesellschaftliche Rahmenbedingungen, um die Pflegesituation in Deutschland zu verbessern. Staatssekretär Karl-Josef Laumann betonte, wie intensiv die Bundesregierung an einer Verbesserung der Pflege arbeitet: „Bis 2017 werden wir das Leistungsvolumen in der Pflegeversicherung um insgesamt 20 Prozent erhöhen. Mit dem Pflegestärkungsgesetz I haben wir die Betreuung und Versorgung Pflegebedürftiger in stationären Einrichtungen und zu Hause sowie die Unterstützung pflegender Angehörigen gestärkt. Im zweiten Reformschritt werden wir noch in diesem Jahr den Gesetzgebungsprozess zum neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff abschließen“, kündigte Laumann an. Mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und einem neuen Begutachtungsverfahren wird die Pflegeeinstufung grundlegend verändert. Statt drei Pflegestufen soll es künftig fünf Pflegegrade geben, die außer körperlichen Faktoren auch geistige und kommunikative Kriterien berücksichtigen. So können die Leistungen viel individueller an die Situation des einzelnen Pflegebedürftigen angepasst werden. Bernd Meurer machte auf die Situation bei den Pflegekräften aufmerksam und mahnte: „Der drohende Pflegenotstand lässt sich nicht mit einem Handstreich aufhalten. Die Problemlage ist komplexer als die bloße Frage der Finanzierung. Es fehlt die breite Anerkennung des Berufsbildes. Wir müssen den Pflegeberuf attraktiver gestalten, um einen dauerhaften Fachkräftemangel zu verhindern. Dabei muss aber die Altenpflegeausbildung als Garant für eine auf die Bedürfnisse alter Menschen fokussierte Ausbildung erhalten bleiben.“ Siegfried Gänsler, Vorsitzender des Vorstandes der Schwenninger Krankenkasse, warb für mehr Aufklärung über den Leistungsumfang der Pflegeversicherung: „Wir brauchen in der Bevölkerung ein stärkeres Bewusstsein darüber, dass die Pflegeversicherung kein Rundum-sorglos-Paket ist, sondern eine Teilkaskoversicherung, die den individuellen Kostenaufwand für die eigene Pflege reduziert, aber nicht vollständig trägt.“ Pressemitteilung der Schwenninger Krankenkasse

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IKK classic: „Schluss mit ineffizienten Entscheidungsstrukturen“

Der Verwaltungsrat der IKK classic unterstützt die Pläne von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zur raschen Funktionserweiterung der elektronischen Gesundheitskarte. Bei seiner heutigen Sitzung in Berlin sprach sich das Gremium dafür aus, die Strukturen der federführenden Gesellschaft für Telematik zu diesem Zweck energisch zu reformieren. Zugleich zog der Verwaltungsrat die vorläufige Bilanz der Geschäftsentwicklung 2014. Ausweitung bei Satzungsleistungen Bei Gesamtausgaben von rund 9,4 Milliarden Euro wird die IKK classic das Geschäftsjahr 2014 voraussichtlich mit einem leichten Minus von 151 Millionen Euro abschließen. Rund 29 Millionen Euro tragen allein Mehraufwendungen für Satzungsleistungen zum Ausgabenüberschuss bei. Für diese gab die größte IKK im letzten Jahr pro Versicherten rund 49 Prozent mehr aus als im Vorjahr. Spürbare Kostendynamik Einen Ausgabenzuwachs über dem GKV-Schnitt verzeichnete die Kasse bei Krankenhäusern (+5,5 Prozent). Für die stationäre Behandlung ihrer Versicherten zahlte die IKK classic 2014 über 3,1 Milliarden Euro oder pro Kopf 883,93 Euro. Zweitgrößter Ausgabenposten waren die Arzneimittel mit rund 1,6 Milliarden Euro oder 438,81 Euro je Versicherten (+13,2 Prozent). Ihnen folgte die ärztliche Behandlung, die mit rund 1,5 Milliarden Euro oder 419,53 Euro je Versicherten zu Buche schlug (+4,4 Prozent). Mit einem Anstieg von rund 6,8 Prozent entwickelten sich die Leistungsausgaben insgesamt über dem Branchenwert (+5,3 Prozent). Wesentliche Gründe waren Mengenentwicklungen und die demografische Veränderung des Versichertenbestandes. Einsatz von Rücklagen „Der Ausgabendruck im Gesundheitswesen war im vergangenen Jahr spürbar und wird in den kommenden Jahren wachsen – nicht zuletzt wegen teurer politischer Vorhaben“, erläutert Matthias Triemer, Vorsitzender des Verwaltungsrates. „Wir haben vorhandene Rücklagen eingesetzt, um für unsere Kunden zusätzliche Leistungen und eine Beitragsentlastung zum Jahresbeginn 2015 zu ermöglichen.“ An die Politik appellierte Triemer, durch konsequente Strukturmaßnahmen zur künftigen Finanzstabilität der Krankenversicherung beizutragen. Kritik an Entscheidungsblockaden Kritik übte der Verwaltungsrat am ungenutzten Potenzial der elektronischen Gesundheitskarte. „Beim Thema E-Health hinkt Deutschland schon zu lange der internationalen Entwicklung hinterher“, betont Verwaltungsratsvorsitzender Ulrich Hannemann. Schuld daran seien Entscheidungsblockaden bei der Gesellschaft für Telematik (gematik). Hier sei die Politik gefordert. „Die Krankenkassen haben mehr als eine Milliarde Euro in die neue Karte investiert, ohne dass bisher ein zusätzlicher Nutzen bei den Patienten ankommt. Jetzt müssen endlich diejenigen das letzte Wort bekommen, die das Ganze finanzieren – nämlich die Vertreter der Versicherten und Beitragszahler“, so Hannemann. Die Entscheidungsgremien der gematik seien so zu gestalten, dass dort die gesetzliche Krankenversicherung die Mehrheit erhält. Neben der künftigen Telematik-Infrastruktur dürfe es zudem keine damit unverbundenen Parallelnetze mehr geben. „Auch solche Projekte werden letztlich aus Beitragsmitteln finanziert. Mit unwirtschaftlichen Doppelstrukturen muss es künftig vorbei sein.“ Pressemitteilung der IKK classic  

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Technischer Zirkel mit der IKK Brandenburg und Berlin

Im schon traditionellen Jahresauftaktgespräch blicken Bernhard Fahr, Leitung Technik des ISC, und Dirk Fischer, Leiter IT-Management der IKK Brandenburg und Berlin, jedes Jahr auf das eben vergangene zurück und planen gemeinsam das bereits begonnene aus technischer Sicht. Beim Jahresrückblick gab es viel Lob. So konnte die lang ersehnte Erneuerung der technischen Basis für den iskv_21c Betrieb sowie die Einführung des 21c_Webcenters in 2014 erfolgreich mit der Kasse umgesetzt werden. Technische Ausfälle im Kassenbetrieb gab es daher kaum noch; lediglich das „Montagsproblem“ (Auslieferung neuer iskv_21c-Software) wurde angemerkt. Tickets der Kasse wurden zeitnah von den ISC-Mitarbeitern bearbeitet. „Besonders die persönliche Kommunikation mit unseren Ansprechpartnern beim ISC gefällt mir. Neben persönlichen Treffen haben wir im zweiwöchigen Rhythmus eine Telefonkonferenz und stehen täglich im E-Mail- und Telefonkontakt. Anbrennen kann da nichts und auf die lange Bank geschoben wird sowieso nichts“, erklärt Dirk Fischer. Für die anstehenden Projekte in 2015 sind sowohl Kasse als auch Rechenzentrum optimistisch: Die neue Telefonanlage der IKK Brandenburg und Berlin soll im Sommer an den Start gehen. „Der Realisierungsworkshop mit allen Beteiligten ist gut verlaufen und das Projekt in Spur“, betont Berhard Fahr. Parallel läuft bereits der Aufbau der Infrastruktur für die Modernisierung der Citrix-Farm der Kasse. Der Schwenk auf die neue Terminal-Server-Farm folgt nach Abschluss des Telefonie-Projektes. Außerdem steht die Einführung einer neuen Output-Management-Lösung an, die den Massendruck aus iskv_21c direkt an den Postdienstleister der Kasse ermöglichen wird. Christopher Kroll, Unternehmenssteuerung/IT-Management der IKK Brandenburg und Berlin, freut sich auf die Fortführung des fachlichen Austausches im Rahmen der anstehenden Hospitationen. Zwei Mitarbeiter aus dem Team Applikationen des ISC werden für einige Tage in der IT-Abteilung der IKK Brandenburg und Berlin vor Ort in Potsdam sein und dort u. a. bei der Vorbereitung auf die Citrix-Umstellung unterstützen.

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Hörgeräte: Zahlen Versicherte zu viel?

Zum 1. November 2013 haben die gesetzlichen Krankenkassen ihren Festbetrag für Hörhilfen deutlich erhöht. Dadurch sollen Versicherte finanziell entlastet sowie die Leistungsanforderungen an die Hörgeräte deutlich erhöht werden. Doch kommen diese Verbesserungen überhaupt bei den Betroffenen an? Für den aktuellen Gesundheitsreport der Krankenkasse hkk hat Studienleiter Dr. Bernard Braun von der Universität Bremen insgesamt 1.481 hkk-Versicherte ab 18 Jahren befragt, die vor oder nach der Festbetragserhöhung eine Hörhilfe erhielten. Der ausführliche hkk-Gesundheitsreport „Hörhilfen: Ergebnisse einer Versichertenbefragung“ steht unter hkk.de/gesundheitsreport zum Download bereit. Versicherte zahlen weiterhin hohe Eigenanteile für Hörgeräte Hohe Eigenanteile für Hörgeräte stellen vor allem für Rentner eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Auch wenn der Anteil der Befragten, die einen Eigenanteil leisten, von 80,6 auf 74,1 Prozent nach der Festbetragserhöhung gesunken ist, zahlen weiterhin knapp 40 Prozent einen Eigenanteil von 500 bis 2.000 Euro. Lediglich im hochpreisigen Segment mit Eigenanteilen über 2.000 Euro ist der Anteil deutlich von 25,5 Prozent auf 13,7 Prozent gesunken. „Seit Erhöhung der Festbeträge für Hörgeräte verzeichnen wir Ausgabensteigerungen von fast 60 Prozent“, erklärt Dr. Christoph Vauth, hkk-Bereichsleiter für Versorgungsmanagement. „Trotzdem zahlen Hörgeräteempfänger immer noch überproportional zu.“ Das Bundesministerium für Gesundheit bestätigte jüngst, dass die gesetzliche Krankenversicherung 2014 rund 380 Millionen Euro mehr als im Vorjahr für die Hörgeräteversorgung ausgegeben hat. Teuer ist nicht besser Die mit hohen Preisen verknüpfte Erwartung an eine bessere Erlebnisqualität der Hörgeräte bestätigt sich in der Befragung indes nicht. Studienleiter Dr. Bernard Braun kritisiert: „Nach der Festbetragserhöhung gibt es zwischen Eigenanteilszahlern und -nichtzahlern keinen signifikanten Unterschied in Bezug auf die Hörqualität.“ Außerdem sind die Versicherten nicht zufriedener mit ihrem Hörgerät als vor der Reform. „Dies lässt vermuten, dass das politische Ziel gescheitert ist, den Bürgern durch massive Mehrausgaben der Krankenkassen eine bessere Leistungsqualität bei Hörhilfen zu ermöglichen“, so Braun. Diskrepanz zwischen Leistungsversprechen und Nutzen Die Zufriedenheit mit der Beratung durch die Hörgeräteakustiker war gleichbleibend hoch: 90 Prozent der Befragten waren „sehr“ oder zumindest „eher zufrieden“. Allerdings wurde über die Hälfte der Befragten nach eigenen Angaben kein Hörtraining angeboten. Dies ist jedoch wichtig, denn erst im „Härtetest“ zeigt sich, ob ein Gerät richtig eingestellt ist oder gegebenenfalls nachjustiert werden muss. Dr. Christoph Vauth fordert daher, die Beratung der Hörgeräteakustiker stärker darauf auszurichten, Hörhilfen unter Alltagsbedingungen zu testen. Es konnten bei der Befragung keine Unterschiede in der Beratungsqualität durch die Hörgeräteakustiker vor und nach der Festbetragserhöhung identifiziert werden. Studienleiter Dr. Braun sieht außerdem eine große Diskrepanz zwischen den Leistungsversprechen der Hörgerätehersteller und -akustiker und dem tatsächlichen Nutzwert, vor allem bei komplexen Hintergrundgeräuschen: „Fast 40 Prozent der Befragten haben Schwierigkeiten bei Unterhaltungen mit mehreren Personen in großen, offenen Räumen und vermeiden daher oft solche Situationen. Dagegen stehen die blumigen Werbeversprechen. Für eine realistische Erwartungshaltung müssen diese im Hinblick auf den tatsächlichen Nutzwert kritisch überprüft und angepasst werden.“ Hörminderung – ein unterschätztes Problem? Jährlich werden schätzungsweise 500.000 gesetzlich Krankenversicherte mit Hörhilfen versorgt. Schon früher wurde vermutet, dass die Angst vor einer Stigmatisierung die Betroffenen hemmt, eine zeitnahe und effektive Hörhilfenversorgung in Anspruch zu nehmen. Der hkk-Gesundheitsreport bestätigt, dass sich fast die Hälfte der Befragten erst 18 Monate oder später nach der Wahrnehmung der Hörminderung für ein Hörgerät entschieden hat. Pressemitteilung der hkk

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Retax-Story

Von P.sycho.T.A.nte habe ich nach meinem Aufruf folgende selber erlebte Retaxations-Geschichte bekommen: Besonders gerne retaxieren uns diverse Krankenkassen wegen Hilfsmitteln. Hilfsmittel haben wir in der Apotheke darum schon besonders gerne und sind schon fast froh, wenn der Patient das dann vielleicht doch lieber im Sanitätshaus besorgen geht. Für die meisten haben wir keinen Vertrag mit […]

BITMARCK-Rechenzentrum in München schließt Rollout von iskv_21c ab

Mit dem erfolgreichen Umstieg der Debeka BKK Anfang März hat das BITMARCK-Rechenzentrum in München als deutschlandweit erstes RZ den Rollout der GKV-Standardsoftware iskv_21c abgeschlossen. Alle Kunden des Rechenzentrums laufen damit produktiv auf iskv_21c – insgesamt 60 Krankenkassen mit rund fünf Millionen Mitgliedern werden nun von BITMARCK in München betreut. „Wir freuen uns, als erstes Rechenzentrum den Rollout von iskv_21c abgeschlossen zu haben. Vor diesem Hintergrund möchte ich mich bei unseren Kunden, Partnern und Mitarbeitern für die sehr gute Zusammenarbeit und ihren tollen Einsatz bei den zielgerichteten und schnellen Umstellungen bedanken. Wir rüsten uns nun für die nächsten Schritte und blicken neuen Herausforderungen wie den Einführungen von 21c|ng, bitArchiv oder bitGo erwartungsvoll entgegen“, erläutert Holger Witzemann, Geschäftsführer der BITMARCK Beratung GmbH.  „Den Versicherten einen noch schnelleren Service bieten“ Frank Strobel, Vorstand der Debeka BKK: „Wir sind froh, dass wir erfolgreich auf iskv_21c umgestellt wurden. Bis Ende April werden wir vor Ort weiterhin durch das Umstellteam der BITMARCK unterstützt. Wir gehen davon aus, dass wir unseren Versicherten mit Abschluss des Projekts einen noch schnelleren und umfassenderen Service bieten und die Prozesse weiter optimieren können.“  Namhafte Neukunden gewonnen Im Rahmen des Standard-Rollouts gelang es dem BITMARCK-Rechenzentrum in München zudem, namhafte Krankenkassen wie die Audi BKK, hkk Erste Gesundheit, BIG direkt gesund oder IKK gesund plus als Neukunden zu gewinnen. Holger Witzemann: „Diese Entwicklung zeigt, dass wir einerseits als Partner im Rollout, andererseits aber auch mit unserer RZ-Expertise am Markt überaus positiv wahrgenommen werden. Natürlich begleiten wir bei BITMARCK die anstehenden weiteren Umstellungen von iskv_21c gerne und unterstützen mit unserer Erfahrung und unserem Know-how.“ Rollout begann 2007 – erste Umstellung BKK 11880 Der Rollout der GKV-Standardsoftware iskv_21c begann 2007 mit der Umstellung der mittlerweile fusionierten BKK 11880. Es folgten als wesentliche Meilensteine der Start des effizienten Rollouts in 2012 und die Umstellungen großer BKK wie der Siemens Betriebskrankenkasse und der BAHN-BKK im Jahr 2013. Mit der hkk Erste Gesundheit wurde in 2014 schließlich die 100. Krankenkasse umgestellt. Pressemitteilung der BITMARCK Unternehmensgruppe

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Retaxationen – wenn die Krankenkassen Leistung einfach nicht bezahlen

Wie schon länger mal angekündet hier eine kleine Zusammenstellung von Null-Retaxationen. Das ist ein Übel, das es (bisher) zum Glück nur in Deutschland gibt. Es bedeutet, dass die Krankenkasse den Apotheken ein verordnetes und dem Patienten bereits abgegebenes Medikament oder Hilfsmittel nicht bezahlt. Arbeit geleistet, Patient richtig versorgt und man bekommt für das eingekaufte und […]

Ungerechte Verteilung der Gelder – Dringend neues Gutachten für Risikostrukturausgleich nötig

Die Anhörungsfrist des Bundesversicherungsamtes von Krankenkassen und Verbänden endet heute. Wohin und zu welchen Anteilen fließen die Gelder des Gesundheitsfonds an die Krankenkassen? Welche Krankheiten werden beim morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich berücksichtigt? Diese Fragen werden seit Jahren diskutiert und beschäftigen aktuell wieder die Experten. Immer ist das Ergebnis, dass die Gelder scheinbar ungerecht verteilt werden, so dass manch gesetzliche Krankenversicherung zu viel Geld erhält und andere zu wenig. Benachteiligt werden die Kassen mit vielen kranken und älteren Versicherten. Geändert wurde daran bislang nicht viel, außer der Korrektur im Bereich Sterbefälle. Die DEUTSCHE BKK begrüßt deshalb die Entscheidung, dass endlich ein neues Gutachten erstellt wird. Dennoch bleibt die Frage, ob es nicht zu einem ähnlichen Ergebnis kommen wird wie 2011 die Erhebung über den  Wissenschaftlichen Beirat des BVA mit Daten aus 2009. „Die aktuelle Regierung treibt viele Gesetzentwürfe im Gesundheitssystem voran. Dabei dürfen wir aber nicht aus den Augen verlieren, dass ein fairer Wettbewerb unter den Krankenkassen nur möglich ist, wenn wir einen funktionierenden Finanzausgleich haben“, betont Achim Kolanoski, Vorstandsvorsitzender der DEUTSCHEN BKK. Es stünden viele – auch berechtigte – Forderungen im Raum, der Status quo sei allerdings durch die veraltete Datenlage nicht abzuschätzen. „Der Morbi-RSA wurde eingeführt, damit es sich für Krankenkassen lohnt, kranken und alten Menschen Leistungen zu beschaffen. Ob dieses Ziel erreicht wurde, muss ein neues Gutachten dringend überprüfen.“ Kolanoski fordert wie einige andere Kassenchefs bereits seit Jahren von der Politik, dass der Anteil aus dem gesamten Fonds, der  hinsichtlich der Morbidität verteilt wird, angehoben wird. Denn wo dieser aktuell liegt, ist unklar, da es keine neue Datenerhebung gibt. Im Risikostrukturausgleich müssten chronische Krankheiten stärker berücksichtigt werden. „Wir halten eine Verteilung von mindestens 50 Prozent der Beitragsgelder nach Morbidität für angebracht.“ Offen bleiben auch Fragen zu regionalen Faktoren bei der Verteilung der Gelder – aus welchen vermeintlich wohlhabenderen Regionen wird Geld abgezogen und auf andere verteilt? Ebenfalls unklar ist dabei die Auswirkung der Konvergenz bei ärztlichen Vergütungen. Die DEUTSCHE BKK unterstützt die Forderung der Ärzteschaft nach einer Bestandsaufnahme des regionalen Versorgungsbedarfes. Auch hier müssten erst aktuelle Daten erhoben werden, um überhaupt einen Gesamteindruck der Situation zu bekommen. Beide Punkte werden aktuell noch nicht einbezogen in die neuen Betrachtungen für die Geldverteilung 2016. Pressemitteilung der Deutschen BKK

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