The Ballad of Joe Kuhl (Repost vom 18.8.2006)

Joe Kuhl war genervt. Sein Robodoc hatte ihm gerade eine E-Mail geschickt. Auf einer seiner letzten Außendienstreisen musste er sich was Ansteckendes, Ekliges gefangen haben. Der WC-Sensor hatte routinemäßig den Urincheck über die Standleitung an das Rhein-Kliniken-Sektor-MVZ übermittelt, und da waren diese Kokken aufgefallen. Jetzt wusste er, warum das immer so dysurisch brannte.

Joe nahm lieber das Terminal in seinem Arbeitszimmer (im Wohnzimmer saß seine Frau). Er loggte sich ein und schob die staatliche Gesundheitskarte in den Leser. Es dauerte eine Minute, dann erschien das Popup, in das er seine PIN eingab. Noch eine Minute, dann stand die Verbindung zum Robodoc. Seine History klappte auf, und er sah den Warnhinweis. Daneben ein Link: Serviceangebot Ihrer Gesundheitskasse. Er klickte drauf und wartete. Ein weiteres Popup: „Personenbezogene Daten werden ausgetauscht. Weiter. Abbrechen.“ Also weiter. Schließlich wollte er das Dysurische loswerden.

Schon war er auf der Seite von DocMorbus. Zehn Sorten Pillen waren da aufgelistet, sieben davon ausgegraut. Als er mit der Maus darüber fuhr, blinkte es: „Wird von Ihrer Gesundheitskasse nicht erstattet.“ Er wählte eins von den anderen. „Ihre Bestellung wird bearbeitet. Bitte warten.“

Noch ein Popup: „Bitte legen Sie Ihre Gesundheitskarte in das Lesegerät. Weiter. Abbrechen.“ Joe runzelte die Stirn, zog die Karte aus dem Leser und steckte sie wieder zurück. Nichts. Er drückte auf „Weiter“. Na also: „Bitte geben Sie Ihre PIN ein.“ Er gab sie ein und bestätigte. Ein Ladebalken blinkte. „Ihre Karte wird überprüft. Bitte warten.“

Nebenan rumorte seine Frau. Joe wurde nervös. Endlich klappte der Balken weg: „Der Auftrag wurde auf Ihrer Karte gespeichert. Sie können die Ware innerhalb von 24 Stunden in Ihrem SektorServicePoint abholen. Dazu benötigen Sie die Bestellbestätigung, die Sie jetzt ausdrucken können. OK.“

Das war jetzt dumm. Der Netzwerkdrucker stand im Wohnzimmer. Joe dachte fieberhaft nach, fummelte an den Systemeinstellungen und schaltete den Drucker offline. Dann schickte er den Druckauftrag an den Spooler. So würde es gehen.

Er zog die Karte und schaltete ab. Dann holte er sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Später holte er noch mehr. Irgendwann legte er sich neben seine Frau, die schon lange schlief.

Morgens fiel ihm das Aufwachen schwer. Er war spät dran. Also verzichtete er aufs Frühstück und sah zu, dass er auf die Straße kam. Er sprang in den Wagen und startete. Nichts. Mit einem jämmerliche Quieken erwachte das Navi im Armaturenbrett: „Sie sind nicht angeschnallt.“ Schien vorwurfsvoll zu klingen. Joe seufzte, schnallte sich an startete den Motor und fuhr zu seinem ersten Termin. Das Navi hatte sich automatisch die Tour vom Server seines Büros geladen und wies ihm den Weg. Ab jetzt war er im Dienst.

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Wahnsinnswoche 2019:49

In dieser Woche 170 Patientenkontakte und 8 Terminausfälle. Bis Ende Februar bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


 

Zu oft kommt es zu Sicherheitspannen, faschen Anschlüssen der Konnektoren und haarsträubenden Beratungsleistungen. Der änd sprach über das Thema mit dem IT-Experten Jens Ernst. https://t.co/0j97bQy1SH

— drproll (@drproll1) December 8, 2019

 


Professor Debatin über Ihre Datenspuren in der FAZ: “Gelingt die flächendeckende Einführung der ePA mit den Daten der Haus- und Fachärzte, Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen sowie der Versicherten selbst, werden erstmals longitudinale Betrachtungen, bezogen auf den einzelnen Patienten, in Echtzeit möglich sein – und das über die bestehenden Sektorengrenzen hinweg.”


Dazu passend ein etwas dystopischer Repost vom 10.3.2007 (ursprünglich auf diekrankheitskarte.de): Die ultragenaue Datenspur

Nachdem nun die Katze aus dem Sack ist (die Kassen verfügen schon seit 2004 über Ihre Krankheitsdaten) stellt sich immer noch die Frage, wieso diverse Krankheitsverwalter so scharf auf die Karte sind. Antwort: die damit verbundene Infrastruktur macht den Zugriff unmittelbar und genau. Eine echte Qualitätsverbeserung also. Allerdings geht es nicht um medizinische, sondern administrative Qualitäten.

Ist aber alles garnicht schlimm, was an der Gesundheitstelematik kritisiert wird, weil die Kassen ohnehin schon fleissig Data-Mining betreiben – nicht heimlich und illegal im Dunkeln, nein, voll legitimiert und befugt durch das SGB V in der Neufassung von 2004. (Das BMG betont ja auch immer, daß die Daten in der Gesundheitstelematik vor unbefugtem Zugriff sicher seien, da alle Interessenten im SGB V befugt wurden oder eben noch werden …)

In selbiger SGB-V-Novellierung wurde auch die Gesundheitstelematik festgeschrieben und ihre Einführung zum 1.1.2006 – und auch ihre Rolle als Vehikel des umfassenden Datenzugriffs. Denn der ist bis dato zwar tatsächlich beunruhigend in seinem Ausmaß, aber eben in der ambulanten Behandlung – solange die Abrechnungen noch über die KV und nicht in Direktverträgen erfolgt – noch drastisch eingeschränkt.

Die Gesundheitskarte wird sowohl die Detailtiefe als auch die Zeitnähe der Daten dramatisch ändern: Die Datenspur wird ultragenau. Schon der Beginn eines Arztbesuchs wird feststellbar sein, denn sobald die Karte gesteckt wird, wird sie im Online-Betrieb “nach Hause” telefonieren und der Krankenkasse signalisieren: Patient X ist heute um 11:37:24.345 Uhr bei Arzt X registriert worden.

Das Lesen von Daten oder das Eintragen einer Diagnose sowie die Speicherung eines eRezepts wird den weiteren Verlauf detailliert verfolgbar machen: von 12:41:57.832 bis 12:47:12.031 Lesen von Diagnosen (–> Wartezeit also >1h, –> Konventionalstrafe für den Arzt).

12:52:42.845 Eintrag einer Diagnose (wieso hat die Diagnosestellung nach dem Lesen so lange gedauert? Bestimmt ein Versuch betrügerisch eine ausführliche Beratung von mind. 10 min Dauer abzurechnen!)

12:55:13.349 Ausstellung eRezept (aha, langsame Signierung des eRezepts — dieser Arzt konnte sich augenscheinlich kein Komfortsignaturgerät mehr leisten –> wahrscheinlich wirtschaftliche Notlage –> gute Ausgangsposition für harte Rabattverhandlungen)

Einlösung des eRezepts für die Medikamente A, B und C in Apotheke Y (holla — wieso so schnell??? Die Gehdistanz sind doch für einen jungen gesunden Menschen 5 Minuten! Das kann der Patient in seinem angeblichen Zustand (aus Medikation abgeleitete Diagnose D) doch eigentlich kaum schaffen!?! –> Betrugsverdacht –> Beauftragen wegen Verdachts auf Verbrechen gegen die Allgemeinheit: Auswertung Handy-Positionsdaten, Sicherstellung sämtlicher Überwachungsvideos im Geo-Koordinatenquadranten [(v,w),(n,m)], Telefon- und E-Mail-Überwachung Patient, Arzt, Apotheker und alle Kontaktpersonen 1. und 2. Grades, Aktivierung der Bundestrojaner in der Elster-SW von Patient und Apotheker sowie im Konnektor der Arztpraxis zur Beweissicherung

Die Kassen sind noch am Üben und verstehen noch nicht in vollem Umfang was alles möglich ist und fühlen sich durch mögliche öffentliche Ächtung auch noch etwas gehemmt … Dass sich das nicht in die falsche Richtung ändert, das ist JETZT sicher zu stellen!


Abschließend als Soulfood noch ein bisschen Mathcore? BLANKFIELD – Goodbye

Wahnsinnswoche 2019:47

In dieser Woche 177 Patientenkontakte und 22 Terminausfälle. Bis Anfang Februar bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot. Vom 25.-29.11. bleibt die Praxis wegen Kongessbesuch geschlossen.


Demnächst biete ich donnerstags eine Videosprechstunde an: ich zeige im Wartezimmer Videos, damit Sie online shoppen und mobil arbeiten können und ich währenddessen Kassenanfragen bearbeiten kann. ;-)


Dumm gelaufen, Telekom: die Krankenakten zehntausender Patienten waren für jeden übers Internet abrufbar. Wer hat jetzt den Ärger? Nein, nicht die Telekom…


Neues aus der Digitalisierungsszene: “ACI erfasst mit der Einwilligung des Patienten die Gespräche zwischen ihm und dem Arzt. Diese Daten werden mit Kontextinformationen aus der Elektronischen Gesundheitsakte ergänzt und in der Krankenakte des Patienten vom System automatisch eingefügt.”


Die AfD will wissen, welche „volkswirtschaftlichen Verluste durch die nicht genutzten Erwerbspotenziale“ von Menschen mit psychischen Erkrankungen und Beziehern von Erwerbsminderungsrenten bestehen (pdf). Übel. Ganz übel. Die Antwort in Drucksache 19/13033 (pdf). Zu allem Überfluss noch die Anfrage zum Gefahrenpotenzial von psychisch Kranken (pdf). Was haben die vor?


Immer wieder treten Lieferengpässe bei Medikamenten auf (aktuell beispielsweise Venlafaxin, Lithium, Valproat). Der Tagesspiegel dazu.


Wer hat das gesagt?

“Ziel sei es schließlich, medizinischen Fachkräften einen besseren Zugang zu Patientendaten zu ermöglichen, die Patientenversorgung zu verbessern und letztendlich zu versuchen, Erkenntnisse aus den Daten zu gewinnen, um Behandlungsabläufe zu optimieren.”

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (2015). Und 2007.

Die Unternehmensberatung Bearing Point im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums (2014).

Unions-Gesundheitsexperte Tino Sorge (2018).

Harro Albrecht von der ZEIT (der wollte mir 2016 mein “Herrschaftsinstrument” wegnehmen und bezichtigte mich der Heimlichtuerei).

Gesundheitsminister Spahn (CDU) 2019.

Und viele andere.

Hier die Auflösung. Überrascht?


“Die Abschaffung der freien Arztwahl ist fast unausweichlich” sagt Gesundheitsökonom Professor Dr. Robert Nuscheler. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat sich dafür ausgesprochen, die freie Arztwahl zu begrenzen (2016 klang das noch anders). 2009 im damaligen Koalitionsvertrag auch.


Film: Der gläserne Patient – Daten in Gefahr?


Soulfood: Black Sabbath – Live in Birmingham – May 19, 2012

Wahnsinnswoche 2019:46

In dieser Woche 148 Patientenkontakte und 14 Terminausfälle. Bis Anfang Februar bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Ohne Wissen der Patienten sammelt Google ihre Krankheitsdaten. Vorläufig noch in den USA.

Hinweis: auch in Deutschland sollen Patienten (zunächst) Programme aus den App-Stores von Apple und Google verwenden (müssen). Die können damit einen dreistelligen Millionenbetrag verdienen. Nicht die Patienten. Die App-Stores.


Wo die Poliklinik weiterlebt. Da werden alte Erinnerungen wach…


Soulfood: FRANK ZAPPA COSMIK DEBRIS

Wahnsinnswoche 2019:40

In dieser Woche 223 Patientenkontakte und 18 Terminausfälle. Bis Mitte Dezember bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Der Großteil deines Gedächtnisses ist nichts weiter als eine fehlerhafte Abbildung der tatsächlichen Ereignisse, eingefärbt durch bestehende Muster in deinem Gehirn.


Wenn Sie mich demnächst in der Praxis mit einer PS4 und einem Controller herumhantieren sehen, dann hat das einen wissenschaftlichen Hintergrund.


Vorsicht! Der Brexit könnte Psychosen triggern. Wenn ich mir den Johnson so angucke – es könnte auch umgekehrt sein ;-)


Wie man eine gute Psychiatrie erkennen kann (Video 3:40). Dazu: Bericht über die Arbeit der Besuchskommissionen (Video 8:38).


SZ-Podcast “Das Thema”:Wie sich Depressionen anfühlen (Audio 35:59).


Mittwoch, 9. Oktober 2019, 18:00-20:00 Uhr: Wege aus der Depression. In der VHS Wuppertal.


www.dasGehirn.info hat sich zum Ziel gesetzt, das Gehirn, seine Funktionen und seine Bedeutung für unser Fühlen, Denken und Handeln darzustellen – umfassend, verständlich, attraktiv und anschaulich in Wort, Bild und Ton.


Vor vielen Jahren war es noch eine relativ freiwillige Entscheidung, ob man sich überhaupt einen Praxis-PC (paywall) anschafft oder nicht.


Im Urlaub hab ich mir spaßeshalber mal einen Twitter-Account zugelegt.


Soulfood: Concert de Dün 2018: Eros

Goldgräberstimmung bis 2010 – Repost vom 9.4.2006

Die flächendeckende Einführung der elektronischen Gesundheitskarte dürfte frühestens 2008, womöglich jedoch erst 2010 abgeschlossen sein (so der für die Gesundheitskarte zuständige Siemens-Manager Günter Braun). Dennoch sei die IT-Branche in “Goldgräberstimmung”, weil man hoffe, an der Telematik-Infrastruktur verdienen zu können.

Ein IBM-Manager wird mit den Worten zitiert: “Ich bin froh, dass ich nichts mehr mit der Gesundheitskarte zu tun habe.” IBM war vor allem im Rahmen des bIT4health-Projektes an der Ausformulierung der Rahmenarchitektur beteiligt und muss nun zusehen, wie Abstriche und Kompromisse die angestrebten Spareffekte zunichte machen.

Ähnlich äußerte sich ein Sprecher der Techniker-Krankenkasse, der die Karte in der ersten Stufe (Pflichtdaten plus eventuell das elektronische Rezept) als “relativ doof” charakterisierte.

Elektronische Gesundheitskarte: 2006, 2008, 2010 ::: Heise 13.7.2005

Erstveröffentlichung: 9.4.2006 auf www.diekrankheitskarte.de

Zugriff auf intime Daten – Repost vom 9.4.2006

Die elektronische Gesundheitskarte ist wirklich Klasse! Endlich werde ich – zusammen mit anderen, die Sie nicht kennen – ab Januar 2006 ohne Verzögerung auf Ihre intimen Daten zugreifen können, um Ihre Behandlung ökonomischer zu gestalten. Um Monate verspätete Arztbriefe gehören der Vergangenheit an, ich weiss, was Ihr Hausarzt verordnet hat, und die Rezepte müssen nicht mehr auf Papier ausgedruckt und zur Apotheke getragen werden – herrlich!

Was mir daran nicht geheuer ist?

  • Ich befürchte den Bruch des Arztgeheimnisses.
  • Die Einführung wird nicht zwei, sondern mindestens vier Milliarden Euro (Ihre und meine) kosten.
  • Der Praxisbetrieb wird behindert, nicht vereinfacht.
  • Krankenkassen, -versicherungen, Gesundheitsökonomen, Funktionäre und Bürokraten werden Ihre Daten gegen Sie verwenden.
  • Der totalen Überwachung und dem Datenmißbrauch werden Tür und Tor geöffnet.
  • Gleichzeitig sind Ihre Daten nicht vor Manipulationen durch Kriminelle geschützt.
  • Berechtigte Einwände und Bedenken werden zielstrebig ignoriert.
  • Das ganze System scheint darauf ausgerichtet, Ärzte und Patienten umfassend zu kontrollieren und Ärzte bei ihrer Berufsausübung zu behindern.
  • Gesundheitsministerin Schmidt erklärte, dass es Ziel aller Beteiligten sein müsse, Ärzte und Patienten in den Praxen zu vergrämen. (Glauben Sie das wirklich???

Erstveröffentlichung: 9.4.2006 auf www.diekrankheitskarte.de

Wahnsinnswoche 2019:32

In dieser Woche 139 Patientenkontakte und 18 Terminausfälle. Bis Anfang November bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Kann die elektronische Patientenakte auch mit Umlauten umgehen? Warnendes Beispiel hier: “Das System sortierte die Nachricht wegen der problematischen Zeichen in einen Ordner für korrupte Nachrichten.” Obwohl primär das System keinen Zugriff auf solche Nachrichten vorsieht… wie konnte das denn dann passieren? Der Lieferant der Software ist übrigens Atos Origin. Über eine Vertragsstrafe ist bisher nichts bekannt.

Ach ja, noch was: “Das Zertifikat auf dem fest in den Konnektoren verbauten Sicherheits-Chip läuft in spätestens fünf Jahren ab. Ein kompletter Austausch der entsprechenden Hardware wird dann unausweichlich.”

Und: der Datenschutzbeauftragte zur Datensouveränität des Patienten.


Calling Bullshit: Data Reasoning in a Digital World. With links to readings.

Video: Calling Bullshit 1.1: Introduction to Bullshit


Paywalls, hinter denen sich auch noch Datenkraken verbergen, haben so ihre Tücken: Man kann nichts im Originaltext recherchieren.


Bewertung einer ARD-Doku über die Klinikstudie der Bertelsmann-Stiftung. Und im Kontext was zum “Sozialstaats-Kolonialismus“. Money Quote: “Nach Smart-City und E-Mobilität wird sich dann eventuell die E-Klinik ein neues Feld der Kapitalverwertung eröffnen.”


Die Telematik-Infrastruktur war diese Woche in einigen Praxen absolut sicher – nämlich offline.


Schon 1967 gab es völlig frei erfundene Daten (vulgo: fake news). Dabei lässt sich niemand gerne für dumm verkaufen…


Soulfood: The Sugarhill Gang – Rapper’s Delight (1979)


Juxtaposition Fail oder sind das die Vorstandskandidatinnen der SPD???

Wahnsinnswoche 2019:31

In dieser Woche 134 Patientenkontakte und 17 Terminausfälle. Bis Mitte Oktober bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Im Internet waren Passkopien, Krankenakten und Arzneimittelverschreibungen von mehr als 2000 Thailand-Reisenden ungeschwärzt abrufbar, darunter von 130 Deutschen. Das Leck geht auf das Gesundheitsministerium in Bangkok zurück, das für die Einfuhr verschreibungspflichtiger Arzneimittel strenge Vorschriften hat.


Die Selbsthilfe-Organisation “Schatten & Licht e. V.” wurde 1996 als bundesweiter gemeinnütziger Verein von betroffenen Frauen gegründet und befasst sich mit dem Problemfeld der peripartalen psychischen Erkrankungen von Müttern. Sie betreibt ein bundesweites Selbsthilfegruppen- und Beraterinnen-Netz, führt eine umfangreiche Fachleute-Liste, stellt Informationen zu den stationären Mutter-Kind-Einheiten zusammen, erfasst Fachliteratur, betreibt Öffentlichkeitsarbeit mittels Vorträgen und Medien, unterstützt die wissenschaftliche Forschung und unterhält die dreisprachige Website www.schatten-und-licht.de, die umfangreiche Informationen zu der Thematik enthält, ein betreutes Forum beinhaltet und sehr gut besucht wird.


Antipsychotika unterscheiden sich nur tendenziell in der Wirksamkeit. Es gibt aber deutlichere Unterschiede bei der Verträglichkeit: “There are some efficacy differences between antipsychotics, but most of them are gradual rather than discrete. Differences in side-effects are more marked.”

Huhn M et al: Comparative efficacy and tolerability of 32 oral antipsychotics for the acute treatment of adults with multi-episode schizophrenia: a systematic review and network meta-analysis. Published:July 11, 2019 DOI:https://doi.org/10.1016/S0140-6736(19)31135-3


Die Datenspur, die wir hinterlassen, wächst ständig. Einige Informationen wie unsere medizinischen Diagnosen, die sexuelle Orientierung oder Steuererklärungen sind sehr persönlich. Die gebräuchlichste Methode zum Identitätsschutz durch öffentliche Stellen ist die Anonymisierung. Datenschutzrichtlinien versichern uns, dies bedeute, es bestehe kein Risiko, dass wir in der Datenbank aufgespürt werden. Eine neue Studie legt jedoch nahe, dass das ganz entschieden nicht der Fall ist. Zum Beispiel: Ein günstige Krankenkasse verkauft Kundendaten, aber nur „anonym“ und nur von einem Bruchteil der Datenbank. Die Studie stellt klar: Das ist keine echte Anonymität, die Daten sind nicht sicher.


Lassen Sie Ihre Smartwatch und Ihr Smartphone besser zuhause, wenn Sie zu mir in die Praxis kommen. Einige Apple-Vertragsarbeiter erhalten Sprachdateien von Siri, um diese zu analysieren und den Assistenten zu verbessern. Allerdings werden laut einer internen Quelle des Guardian oft private Momente aufgenommen – beim Sex, bei Geschäften und beim Gespräch mit dem Arzt. Nachtrag: Apple will das vorerst lassen. Google auch (für drei Monate).


Dieses Comic räumt mit den Mythen um maschinelles Lernen auf.


Antidepressiva mindern die affektive Empathie, wobei dieser Effekt mit der Symptomverbesserung korreliert: “Before treatment, we found no differences in empathic responses between controls and patients with MDD. After treatment, patients showed significant decreases in both affective empathy and activity of three a priori selected brain regions associated with empathy for pain. Decreases in affective empathy were moreover correlated with symptom improvement.”

Rütgen et al. Translational Psychiatry (2019) 9:164 https://doi.org/10.1038/s41398-019-0496-4


Facebook (ausgerechnet) finanziert die Erforschung von Gedankenlesegeräten.


Soulfood: Disposable Heroes Of Hiphoprisy – Television, The Drug Of The Nation [full official video]

Wahnsinnswoche 2019:29

In dieser Woche 175 Patientenkontakte und 14 Terminausfälle. Bis Mitte September bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Schöne Grüße an Jens “Datenschutz ist was für Gesunde” Spahn (CDU): Krankenhäuser und andere Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Rheinland-Pfalz und im Saarland haben mit Malware-Befall zu kämpfen: Das komplette Netzwerk ihres Krankenhausverbundes sei von einer Schadsoftware infiziert gewesen.

Einige Insulinpumpen, die über eine drahtlose Schnittstelle mit einer Fernbedienung kommunizieren, sind nicht ausreichend gegen Hackerangriffe gesichert. Tatsächlich soll es immer wieder Todesfälle wegen defekter Insulinpumpen geben. Nach nur zwei Jahren ruft der Hersteller die Geräte jetzt zurück…


Mensch-Maschine-Schnittstellen sind schon in Arbeit. Hoffentlich ohne Malware-Risiko…


Anruf der Apotheke: Venlafaxin XYZ sei nicht lieferbar und man habe ein anderes Präparat abgegeben. Wegen des neuen Arzneimittelliefervertrags seit 1.7.2019 müsse die Praxis darüber informiert werden, weil ich mit meinem Rezept einen so genannten Preisanker gesetzt hätte. Das nenne ich mal eine unbürokratische Arbeitserleichterung. WTF?!?


Online-Spiel zu Fake News: Bad News.


Soulfood: Acid Arab – Gul l’Abi