Medizinische Daten sind für Cyberkriminelle sehr wertvoll

Im aktuellen Ärzteblatt finden sich gleich drei Artikel über Chancen und Risiken der Gesundheitsdatenvorratsspeicherung Digitalisierung des Gesundheitswesens:

Der Ethikrat spekuliert unter anderem über die Frage, ob der Wille des Einzelnen als Individuum möglicherweise wichtiger sein kann als das Wohl der Gemeinschaft, oder ob es um das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl geht, oder ob am Ende nur den Interessen großer Konzerne gedient ist.

Eine redaktionelle Meldung beschreibt, dass Datenlecks und Identitätsdiebstähle im Gesundheitsbereich in den USA seit 2010 um 125 Prozent zugenommen haben und auf mehr als 2,3 Millionen im Jahr 2014 angestiegen sind. Das soll einen Schaden von sechs Milliarden Dollar jährlich verursacht haben.

Und Gesundheitsminister Gröhe bereitet das e-Health-Gesetz vor, mit “bestmöglichem Schutz der Daten”…

Basically it’s a mess.

The body responsible for releasing NHS patient data to organisations including insurance companies has admitted information about patients has been shared against their wishes, it has emerged.

In England wurden durch das Health and Social Care Information Centre (HSCIC) in 700.000 Fällen Patientendaten an andere Organisationen (unter anderem Versicherungen) weitergegeben, obwohl die Betreffenden das ausdrücklich verboten hatten. Leider hat das HSCIC nach eigenen Angaben weder die Ressourcen, noch geeignete Prozeduren, um diese hohe Zahl an Sperrvermerken bewarbeiten zu können, und es gab technische Probleme, den Patientenwunsch korrekt zu loggen.

Chancen und Risiken der Internetmedizin in der Regelversorgung

Dr. med. Markus Müschenich wirbt als Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Internetmedizin im Rheinischen Ärzteblatt dafür, dass “Internetmedizin in der Hand von Ärzten das größte Verbesserungspotenzial in unserem Gesundheitswesen bieten kann“.

Er ist “davon überzeugt: Im Jahr 2017 werden die Anwendungen der Internetmedizin zur Regelversorgung gehören und Ärzte werden auf ihrem digitalen Rezeptblock regelhaft Apps und digitale Therapien verschreiben.”

Leider ist der medizinische Identitätsdiebstahl eines der teuersten, verwirrenden und potenziell lebensgefährlichen Betrugsdelikte, zumindest in den USA. Nach einer Meldung von NBC nahm der medizinische Identitätsdiebstahl 2014 um 22% zu. Es gab 2,3 Millionen Opfer, bei einer anderen Attacke wurden sogar 80 Millionen Datensätze kompromittiert. Den Opfern drohen nicht nur enorme Kosten (im Durchschnitt 13.000 Dollar) , sondern auch erhebliche Gesundheitsrisiken, etwa durch falsche Angaben zu Blutgruppe, Medikamenten oder Krankheiten.

Die “Gesundheitsindustrie” ist unfähig, den zunehmenden Attacken, Sicherheitslücken oder Datenlecks ausreichend zu begegnen: 91% hatten während der letzten zwei Jahre mindestens einen Datenverlust zu beklagen. Eine elektronische Krankenakte ist auf dem Schwarzmarkt rund 70 Dollar wert.

“Der Diebstahl der medizinischen Identität ist hundert Mal schlimmer als der der finanziellen Identität – er könnte töten.”

Stasimedizin? Nein Danke!

Über 2,5 jahre habe ich hier im doc blog geschwiegen… weil keiner der “Versorgten”, “Versicherten” oder sich versorgt wähnenden was wissen wollte… aber das Thema hier ist brandheiss und fordert unser aller Abstimmung. Ich wiederhole: unser ALLER Abstimmung. Die reGIERenden in Berlin schaffen nämlich gerade unsere Gesundheit ab… deswegen BITTE DRINGEND ALLE BÜRGER*INNEN diese Petition […]

Der Ecard Trojaner

Einige Patienten benutzen bereits die brandneue elektronische Gesundheitskarte. Auf diesem neuen Wunderding sind nach der Einschätzung mancher bereits Notfall-Krankendaten, Blutgruppe, Allergiepass, Operationen, Röntgenbilder und Medikamentenplan gespeichert. Leider falsch. Auf der Ecard befinden sich lediglich die Adresse und das Geburtsdatum, wie ich hier berichtete. Enttäuscht? Na gut, eine Kleinigkeit hatte ich vergessen: Den neuen Ecard Trojaner […]

Artikel von: Monsterdoc

Die elektronische Gesundheitskarte ist da

Unzählige Jahre, Millionen Euro und Datenschutzunsicherheiten später. Ich kann es eigentlich immer noch nicht fassen: Ab nächster Woche könnten die ersten elektronischen Gesundheitskarten in deutschen Arztpraxen auftauchen (tagesschau.de 28.9.11). Gut, wenn der Doktor dann überhaupt ein entsprechendes neues Terminal hat um diese einzulesen. Tipp: Lieber die alte Karte mal sicherheitshalber mitbringen. Was ändert sich denn […]

Artikel von: Monsterdoc

Diskussion am Freitag – elektronische Gesundheitskarte

Am 1. April 2011 wird es ernst,  nach … 5 Jahren Verzögerung soll nun endlich die elektronische Gesundheitskarte (ecard) eingeführt werden (Ärztezeitung 17.2.11). Die von Rückschlägen und Aussichtslosigkeit gezeichnete Karte, die unter den Ärzten sehr umstritten ist, war schon desöfteren Diskussions-Thema auf diesem Blog (Diskussion am Freitag 04/2010). Wer wissen will, was man mit der […]

Artikel von: Monsterdoc

Diskussion am Freitag#3

Bereits Anfang 2006 sollte die elektronische Gesundheitskarte kommen. Es vergeht nun Jahr um Jahr und so langsam scheint es, dass das Kärtchen in einer Sackgasse angelangt ist. Mittlerweile sehen selbst Krankenkassenchefs keine Zukunft mehr (Ärztezeitung 13.04.10). Wer nicht mehr genau weiß, was die Krankheitskarte eigentlich ist kann es hier nachlesen.
Was meint Ihr? Innovation mit gespeicherten […]

Artikel von: Monsterdoc