Hannibal – Wahrheit und Legende?

Hannibal (246/47-183 v.Chr.) nahm in der Römischen Republik den Platz als größte Bedrohung ein, die Rom bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hat. „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam“ („Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss“), war die angebliche Äußerung von Cato dem Älteren (234-149 v.Chr.) am Ende jeder Senatssitzung vor der Eskalation des dritten Punischen Krieges. Das karthagische Bedrohungspotenzial, das in der Person Hannibals ein Gesicht fand, entwickelte sich im zweiten Punischen Krieg (218-201 v.Chr.), dem Kampfweiter

Das Erwachen der Macht: Zum Einschlafen, oder?

Man kann als 75jähriger, der im Zweiten Weltkrieg zur Welt kam, einen Film wie den neuen Aufguss von Star Wars nicht unbelastet von dieser Kriegs-Vorgeschichte genießen. Kommt noch das aktuelle Thema der Flucht nach Europa aus Kriegsgebieten wie Syrien, Afghanistan, Ukraine und Sudan plus etlichen anderen afrikanischen Unruheherden hinzu, läuft parallel zum Spektakel auf der Leinwand noch ein ganz anderer Film mit.

Gewaltige Saga von Krieg, Flucht und Vertreibung

Nein, ich meine mit dieser “gewaltigen Saga” nicht den siebten Teil von Star Wars, der soeben anläuft (und den ich mir morgen mit einem meiner Söhne anschaue). Ich meine auch nicht die gewaltigen Turbulenzen unserer Tage. Ich meine die uralte Geschichte aus der Vergangenheit unseres Planeten, die sich vor drei oder vier Jahrtausenden im Mittelmeer abspielte und der dieser Blog seine Entstehung verdankt.

Das grosse Durchkneten der Menschheit

Ich merke, dass dieses Flüchtlingsthema mich mehr und mehr “packt” – nicht zuletzt weil das andere Thema “Krieg” ursächlich damit verknüpft ist. Um ein wenig zur Ruhe zu kommen, stelle ich mir immer wieder mal vor: Wie würden Außerirdische, die von alledem überhaupt nicht direkt tangiert sind, dieses ungeheure Wirrwarr betrachten und beurteilen?

Syrien, Paris und die Flüchtlinge

Über Syrien hat sich während des arabischen Frühlings keiner Sorgen gemacht. Das Land sei so stabil, waren sich 2010 nahezu alle Experten sicher, dass Syrien einigermaßen immun gegenüber den Umwälzungen anderswo sei: Prasident Assad sitze sicher im Sattel. Das hat sich als bemerkenswerter Irrtum erwiesen. Nun sind Nahost-Experten nicht völlig ahnungslos, und Syrien war wegen seines autoritären Regimes tatsächtlich lange eines der stabilsten Länder der Region. Die Lage kippte wahrscheinlich durch eine schwere Dürre von 2006 bis etwa 2010. Hunderttausendeweiter

Flüchtlinge im Irrgarten

Ich sitze in meiner gemütlich warmen Drei-Zimmer-Wohnung und notiere mir Gedanken zum Thema “Flüchtlinge” für das aktuelle Blog-Gewitter von SciLogs. Ich hadere ein wenig mit mir, weil ich nicht weiter an der Buchführung und Steuererklärung für “2014” arbeite (die endlich vom Tisch muss), sondern für den Blog tätig bin. Ich schreibe also relativ entspannt über Menschen, die all dies in der Regel nicht haben, und zwar für lange Zeit nicht: Eine gemütlich warme Wohnung und Muse, Buchführung und Steuererklärung zu gestalten.

22. April 1915 – der (zweite) Beginn des modernen Gaskriegs

Jetzt im April jährt sich ja zum hundertsten Mal der deutsche Gasangriff in der 2. Ypernschlacht bei Langemarck, der den Krieg durchaus für das Deutsche Reich hätte entscheiden können.[1] Der 22. 4. 1915 gilt als Beginn der chemischen Kriegführung, die deutschen Truppen setzten über 5700 Kanister mit insgesamt 168 Tonnen flüssigem Chlor gegen die Entente-Truppen ein und durchbrachen die feindlichen Linien. Nur weil nicht genug Reservetruppen bereitstanden, um die Lücke in der Front zu nutzen, kam der deutsche Vormarsch zumweiter

Arminius: Held der Varusschlacht im germanischen Freiheitskampf?

Tacitus beschrieb Arminius in seinem Geschichtswerk Annales als „Liberator haud dubie Germaniae“[1], als „unbestrittener Befreier von Germanien“. Bis heute sind nur wenige historische Fakten über Arminius gesichert. Nach Tacitus war Arminius ein Sohn des Segimerus. Er lebte 37 Jahre, zwölf davon in einer potentia bzw. Machtstellung.[2] Weder Arminius genaues Geburtsjahr, noch sein eigentlicher Name lassen sich mit Sicherheit feststellen. Wie genau sein Leben, die römische Ausbildung oder seine Machtstellung aussah, bleibt ungeklärt. Ob Tacitus Angaben der Wahrheit entsprechen, kann nichtweiter