AOK Bayern fördert Projekt gegen Landarztmangel

Die AOK Bayern geht neue Wege, um die ärztliche Versorgung auf dem Land zu verbessern. So unterstützt die größte Krankenkasse im Freistaat jetzt ein innovatives Projekt der „Landarztmacher“ in Niederbayern. Die Initiative von Allgemeinmediziner Dr. Wolfgang Blank will Medizinstudenten von der Vielseitigkeit des Arztberufs auf dem Land begeistern. Dazu bieten die „Landarztmacher“ vierwöchige Gruppenpraktika an. Die AOK Bayern fördert das bisher in Deutschland einzigartige Projekt zunächst für drei Jahre mit jeweils maximal 50.000 Euro im Jahr. Damit setzt das Unternehmen die Tradition ihrer Förderung der ärztlichen Versorgung fort. So hat die AOK Bayern einen Stiftungslehrstuhl für Allgemeinmedizin mit erheblichen finanziellen Mitteln gefördert bis dieser 2015 in einen ordentlichen Lehrstuhl an der Technischen Universität München umgewandelt wurde. „Mit dem innovativen Projekt Landarztmacher wollen wir angehende Ärzte für den Bayerischen Wald oder für die Tätigkeit in einer anderen bayerischen ländlichen Region begeistern“, sagte Peter Krase, Ressortdirektor Leistungsmanagement, gestern bei der Unterzeichnung der Vereinbarung in Regen. Sollte die Evaluation des Projekts positive Ergebnisse liefern, wäre eine Ausweitung der Förderung denkbar. Dr. Wolfgang Blank betonte die Vorteile des Projekts für die Medizinstudenten: „Durch den Kontakt mit zufriedenen Landärzten können die Studierenden außerhalb der Universität positive Eindrücke über die Tätigkeit von Ärzten auf dem Lande sammeln.“ Im Rahmen des Praktikums würden die Teilnehmer Einblick in verschiedene ärztliche Fachbereiche – von Wundnahtkurs bis Notfallbehandlung – sowie in das sektorenübergreifende Arbeiten zwischen niedergelassenen Haus-, Fach- und Klinikärzten bekommen, so Dr. Blank. Weiterer Anreiz für die Studierenden: Die vierwöchigen Gruppenpraktika werden auch als Famulatur im Rahmen des Medizinstudiums anerkannt. Hinweis: Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter www.landarztmacher.de. Pressemitteilung der AOK Bayern

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Der Landarzt: warum viele Praxen unbesetzt bleiben.

Die Zahl der Hausärzte sinkt. Im Jahr 1993 betrug ihre Quote pro Tausend Einwohner noch 0,77 gegenüber einer Facharztquote von 0,52. Bis 2011 fiel sie bis auf 0,69, während die der Fachärzte auf 0,80 anstieg. Die Ärztedichte ist in Deutschland höher, als in anderen europäischen Staaten. Aber die Verteilung der Ärzte zwischen Stadt und Land wird von einem wachsenden Ungleichgewicht geprägt.
Dies führt dazu, dass in weitläufigen ländlichen Regionen viele Ärzte keine Nachfolger mehr finden. Besonders der Landarztberuf erscheint zunehmend unattraktiv. Praxen sind oft überfüllt, lange Wege erschweren den Zugang zur medizinischen Versorgung, chronisch Kranke müssen öfter ins Krankenhaus. Oder Patienten mit akuten Erkrankungen kommen zu spät dorthin.

Ärzteschwund – hat Deutschland seinen Medizinern nichts mehr zu bieten?

Während auf dem Land, in den Kleinstädten sowie in vielen Ballungsgebieten die Anzahl der Haus- und Fachärzte kontinuierlich sinkt und zahlreiche Krankenhäuser über Ärztemangel klagen, gibt es bei renommierten Privatkliniken lange Wartelisten. Der Arztberuf ist längst nicht mehr so attraktiv wie er einmal war. Überstunden, Nachtdienste und 48-Stunden-Schichten schlauchen die überlasteten Mediziner zusätzlich, wodurch die ärztliche Versorgung der Patienten gefährdet ist.

Beruf Landarzt – Ausweg aus dem Defizit

Nachtrag zur Artikelserie Beruf Landarzt -besser geht’s nicht   Im Gegensatz zur landläufigen Meinung und dazu, wie sich das ärztliche Versorgungsdefizit in ländlichen Regionen gegenwärtig darstellt, bin ich der Ansicht, dass es kaum einen besseren Zeitpunkt gibt als jetzt, junge Mediziner für den Beruf des Landarztes zu interessieren und zu begeistern. Die Chance liegt in […]

Beruf Landarzt – besser geht’s nicht (10)

Schlussbemerkungen Über das Thema Landarzt gäbe es noch viel zu sagen, zumal mit meiner zur Zeit ganz frischen Erfahrung einer Zweigpraxis. Aber zehn Teile Beruf Landarzt – besser geht’s nicht sollen genug sein. Zur Auflösung der Fragenaktion. Zunächst einmal sage ich Danke fürs Mitmachen. Die Kommentare zeigen, dass das Thema einerseits interessiert, andererseits Unsicherheit herrscht. […]

Eine Frage zwischendurch!

Die Serie “Beruf Landarzt – besser geht’s nicht” ist an einen Punkt gekommen, an dem sich Realität und Traum mischen. Hat jemand eine Idee, was eigentlich das Unwahrscheinlichste an der von mir konstruierten neuen ärztlichen Versorgung in Dorf A ist? Es gibt ja reichlich Behauptungen, z.B.: Umsatz pro Schein 63 Euro die Ärzte strömen in […]

Beruf Landarzt – besser geht’s nicht (9)

Wie sieht die BWA eines Traumes aus? Die Patientenzahl der neuen Gemeinschaftspraxis in Dorf A steigt ständig, deswegen wird in der folgenden betriebswirtschaftlichen Analyse ein Jahresdurchschnitt von 3.800 Krankenscheinen/Quartal angenommen. Die Patienten werden von drei Volltagsärzten und drei Halbtagsärzten betreut. Rein rechnerisch sind das 4.5 Ärzte, wobei zwei Halbtagsärzte meist außerhalb der Praxis arbeiten (Hausbesuche, […]

Beruf Landarzt – besser geht’s nicht (8)

Reden wir über Geld (3)
Die Situation in den Dörfern A-D ist jetzt hinreichend bekannt. In dem heutigen Artikel soll mal für einen Moment so getan werden, als würden sich junge Ärzte darum reißen, aufs Land zu gehen, um dort Patienten zu versorgen.
Der Traum stellt sich wie folgt dar:
Drei fertig ausgebildete Jungärzte im Alter zwischen 32 […]

Beruf Landarzt – besser geht’s nicht (7)

Reden wir über Geld (2)
Der Hausarzt in Dorf A bekommt in etwa folgende Quartals-Abrechnung von der Kassenärztlichen Vereinigung:
Für seine 2400 Patienten im Quartal erhält er ein Budget – das so genannte Regelleistungsvolumen (RLV). Erhöht wird dieses RLV um das QZV. Glauben Sie mir, Sie wollen nicht wissen, was sich hinter diesen Buchstaben verbirgt, nur so […]

Beruf Landarzt – besser geht’s nicht (6)

Reden wir über Geld (1)
In meiner kleinen Beispiel-Region um die Dörfer A-D werden zuletzt, Stand 2011, noch 3.300 Patienten pro Quartal von zwei Hausärzten versorgt. Es waren einmal fünf Hausärzte und 6.000 Patienten/Quartal.
Der verbliebene Hausarzt in Dorf A versorgt 2.400, der Hausarzt in Dorf C noch 900 Patienten/Quartal.
900 Patienten pro Quartal zu betreuen bedeutet zwar […]