Wahnsinnswoche 2019:45

In dieser Woche 153 Patientenkontakte und 19 Terminausfälle. Bis Anfang Februar bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) soll von letzteren unabhängiger werden und nur noch MD heißen. Darüber herrscht bei kranken Kassen und Krankenhausgesellschaft blankes Entsetzen.


 

Wie man NICHT über Suizide berichten sollte: https://t.co/AFxXBvspbq

— drproll (@drproll1) November 8, 2019

 


Gesundheitsminister Spahn (CDU) hat sein digitales Datenverkaufsgesetz durch den Bundestag winken lassen, obwohl Experten dringend davor gewarnt haben: 7 Gründe, warum Spahns Gesundheitspläne für Patienten gefährlich sind.

Nach Auffassung eines Kommentators will die Bundesregierung ohne Not einen zentralen Datenspeicher bauen. Eine Datensammelstelle beim Spitzenverband der Krankenkassen. Dort liegt er dann – der riesige Datenschatz. Ohne jegliche Verfremdung oder Anonymisierung der Daten.

Dabei will Spahn doch nur Depressions-Apps zur Kassenleistung machen. Er verteidigte seine Pläne mit dem Argument, es gehe darum, Gesundheitsforschung zu ermöglichen, und er sicherte “Datenschutz auf höchstem Standard” zu.

Ich halte es schon für gewagt, komplette Datensätze verkaufen zu wollen; das mit der Ano- oder Pseudonymisierung steht auf wackligen Beinen und läst sich durch die beliebten Big-Data-Analysen hervorragend aufdröseln.


Soulfood: Queens of the Stone Age – Millionaire (Live Rock Werchter 2018)

Wahnsinnswoche 2019:32

In dieser Woche 139 Patientenkontakte und 18 Terminausfälle. Bis Anfang November bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Kann die elektronische Patientenakte auch mit Umlauten umgehen? Warnendes Beispiel hier: “Das System sortierte die Nachricht wegen der problematischen Zeichen in einen Ordner für korrupte Nachrichten.” Obwohl primär das System keinen Zugriff auf solche Nachrichten vorsieht… wie konnte das denn dann passieren? Der Lieferant der Software ist übrigens Atos Origin. Über eine Vertragsstrafe ist bisher nichts bekannt.

Ach ja, noch was: “Das Zertifikat auf dem fest in den Konnektoren verbauten Sicherheits-Chip läuft in spätestens fünf Jahren ab. Ein kompletter Austausch der entsprechenden Hardware wird dann unausweichlich.”

Und: der Datenschutzbeauftragte zur Datensouveränität des Patienten.


Calling Bullshit: Data Reasoning in a Digital World. With links to readings.

Video: Calling Bullshit 1.1: Introduction to Bullshit


Paywalls, hinter denen sich auch noch Datenkraken verbergen, haben so ihre Tücken: Man kann nichts im Originaltext recherchieren.


Bewertung einer ARD-Doku über die Klinikstudie der Bertelsmann-Stiftung. Und im Kontext was zum “Sozialstaats-Kolonialismus“. Money Quote: “Nach Smart-City und E-Mobilität wird sich dann eventuell die E-Klinik ein neues Feld der Kapitalverwertung eröffnen.”


Die Telematik-Infrastruktur war diese Woche in einigen Praxen absolut sicher – nämlich offline.


Schon 1967 gab es völlig frei erfundene Daten (vulgo: fake news). Dabei lässt sich niemand gerne für dumm verkaufen…


Soulfood: The Sugarhill Gang – Rapper’s Delight (1979)


Juxtaposition Fail oder sind das die Vorstandskandidatinnen der SPD???

Wahnsinnswoche 2019:30

In dieser Woche 174 Patientenkontakte und 16 Terminausfälle. Bis Mitte September bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Medienpfusch um die Klinikstudie der Bertelsmann-Stiftung (deren Vorstand Dr. Brigitte Mohn ist zugleich Mitglied des Aufsichtsrats der Rhön-Privatkliniken AG).


Ist Gesundheits-Apps und Fitness-Trackern wirklich zu trauen? Hier die Antwort (Video).


Esketamin – nur eines von vielen Medikamenten, die bei schwerer Depression eingesetzt werden können. In Deutschland noch nicht auf dem Markt.


Soulfood: Tove Styrke – Borderline

Wahnsinnswoche 2019:09

In dieser Woche 173 Patientenkontakte und 15 Terminausfälle. Bis auf Weiteres habe ich erst in 10-12 Wochen wieder Termine frei.


Nach Schätzungen des Bundesversicherungsamtes müssten Krankenkassen etwa neun Milliarden Euro rückwirkend an den Gesundheitsfonds zurückzahlen. Im Artikel ist vorsichtig von “Manipulationen” die Rede. An anderer Stelle werden “Manipulationen” gern als Betrug bezeichnet. Aber bei dieser Größenordnung kommt das offenbar nicht mehr infrage…


Menstruations-, Gesundheits- und Immobilienapps geben ohne Zustimmung der Nutzer Daten an Facebook weiter. WTF? Kontext.

Und die Bertelsmann-Stiftung ist munter dabei, das System zu sprengen und sich Ihre Daten anzueignen (paywall). Kontext dazu (ebenfalls hinter paywall): das Monopol der Krankenkassen und Kassenärzte auf die Systemdaten soll aufgelöst werden. Ähm, passt die ärztliche Schweigepflicht nicht in Ihr Geschäftsmodell, Frau Mohn?

Was man sonst noch so alles mit Ihren Daten anstellen kann (sofern Sie einen Tesla fahren).


Methylphenidat hat keine Wechselwirkungen mit Verhütungsmitteln.

Es gibt keinen sicheren Hinweis auf Teratogenität im ersten Trimenon. Bei Einnahme von Methylphenidat bis zur Geburt können beim Neugeborenen Anpassungsstörungen auftreten.

Allgemein wird aber von einer Einnahme von Methylphenidat insbesondere in der Frühphase der Schwangerschaft abgeraten.


Aus einem Hoax entsteht durch Medienberichte eine tatsächliche Gefahr.


Sind Sie jetzt gestresst?


Soulfood: A Star Wars Is Born – “Shallow” Parody (Nerdist Presents)

Wahnsinnswoche 2018:46

In dieser Woche 153 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle. Bis auf Weiteres habe ich erst in 10-12 Wochen wieder Termine frei.


Die langfristige sichere Speicherung von Gesundheitsdaten ist laut IT-Experten im Augenblick nicht gewährleistet.


Ein neues überregionales Netzwerk will den Austausch zwischen Geschwistern psychisch erkrankter Menschen verbessern.


Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen haben eine Lebenserwartung, die zehn bis 20 Jahre kürzer ist als die der allgemeinen Bevölkerung, weil sie im Allgemeinen einen schlechteren Zugang zu Vorsorge, Diagnostik und Therapie körperlicher Erkrankungen haben. Um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken, hat die WHO nun evidenzbasierte Leitlinien für das Management körperlicher Zustände bei Erwachsenen mit schweren psychischen Störungen veröffentlicht.


Eine der wichtigsten vermeidbaren Ursachen reversibler Kognitionsstörungen bei älteren Menschen sind Arzneimittel.


Darmmikroben sollen Gehirn und Verhalten beeinflussen können, auch wenn noch nicht klar ist, wie.


Rette sich wer kann: in Wuppertal ist “Pendler-Wahnsinn” ausgebrochen…


Soulfood: Carl Orff – O Fortuna. Und wenn wir schon dabei sind: Claudinho Brasil & Harmonika – O Fortuna (Zanon Remix)

Wahnsinnswoche 2018:37

In dieser Woche 206 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle. Bis zum 3.12.2018 sind leider keine Termine mehr frei.


“Der verbale Weg von der Simplifikation zum Vorurteil und vom Angstbild zur Feinbildrhetorik ist ein sehr direkter Sprachweg.”


Aus der Kategorie “Früher war alles besser“, heute: “Das Auftreten gegen das ‘Establishment’ ist mittlerweile zu einem Kernbestand des hybriden Populismus geworden.”

Früher hieß das mal Punk. Und heute? Immerhin lebt Iggy Pop noch


Nach Auffassung der KVNo setzt der Referentenentwurf zum Terminservice- und Vermittlungsgesetz (TSVG) einseitig auf Reglementierung und Bürokratie, gleichzeitig werde der gravierende Mangel an personellen und finanziellen Ressourcen in der ambulanten Versorgung ignoriert. Die Umsetzung der geplanten Neuregelungen bedürften „einer aufwändigen Kontrollbürokratie, die eines freien Berufes unwürdig ist“.

Die KVBB bezeichnet den Referentenentwurf als Angriff auf die Freiberuflichkeit und auf die demokratische Selbstbestimmung der Selbstverwaltungen.


Nach einer Meldung auf aend (paywall) drohte Jens Spahn, CDU-Gesundheitsminister, im Alter von 21 Jahren ein öffentliches Outing durch Parteifreunde. Dass Homosexualität (bis vor einigen Jahren?) in einer konservativen Partei ein schlimmes Kompromat darstellt(e), ist zwar schlimm und nicht mehr zeitgemäß, aber die Hürde hat er dann ja souverän genommen. Alle Achtung!

Heute planwirtschaftliche Bürokratieherrschaft in einen freien Beruf zu injizieren, sollte jetzt eigentlich zum Parteiausschluss führen ;-)

Was mir mehr Sorgen macht, ist sein unfreiwilliges coming out zur musikalischen Präferenz. Schlager zum Frühstück? WTF!


Wahnsinn in den Medien: 9x Sport, 2x Tor-Wahnsinn, 1x Fernsehkritik, 1x Gehälter im Fußball, 1x Selfie-Wahnsinn, 5x Aktien-Wahnsinn, 1x Horror, 2x Computerspiele, 2x Smartphone-Wahnsinn, 1x Preis-Wahnsinn bei Apple, 1x bitcoin-Wahnsinn, 1x die DSGVO als Wahnsinn, 1x Tatort, 1x Wahnsinn im Rechenzentrum, 1x Wahnsinnsschauspieler aus Wuppertal. Kein einziger passender Eintrag.


Rehaanträge bei der DRV erleiden ein unterschiedliches Schicksal. Meist werden sie innerhalb von sechs bis acht Wochen beschieden, aber nicht selten dauert es SIGNIFIKANT länger: Rehaantrag im Oktober 2017, Ablehnung und Widerspruch im Dezember, Untersuchung durch einen Gutachter im Februar 2018. Danach: Funkstille. Im August haben wir dann eine Frist gesetzt und siehe da: die Reha wurde vorgestern bewilligt. Also: nicht aufgeben!


Dazu passend etwas Soulfood: Dub Fx – Don’t Give Up

Wahnsinnswoche 2018:02

In dieser Woche 159 Patientenkontakte und 11 Terminausfälle.


2017 ist die Welt wieder mal nicht untergegangen.


Aber 2018 wird sie ganz bestimmt untergehen.

Der Spitzenverband der Fachärzte Deutschlands meldet nämlich: Warum eine Bürgerversicherung zu einer echten Zweiklassenmedizin führt. Das Thesenpapier (pdf) sollten Sie bei Gelegenheit mal lesen, um sich parallel zu den Berichten im Mittagsmagazin (ab 13:08, mit interessanten Ausblicken nach Österreich) eine differenziertere Meinung bilden zu können.

Die merkwürdig uninspirierten Schrecklaute einer Politikerin lassen allerdings zu wünschen übrig: die Geiselnahme der Patienten hatten wir hier, hier, hier, hier und hier schonmal. Wie wär’s zur Abwechslung mit Amokläufen von Funktionären (copyright AOK 1994)?

Währenddessen soll der staatliche Gesundheitsdienst in Großbritannien bereits kollabieren.


Der Pfizer-Konzern stellt die Forschung an neuen Alzheimer-Medikamenten ein und will Geld nur noch dort ausgeben, wo die Aussichten und die Erfahrung am größten sind. (Vorsicht: 22 Scripte und 8 Tracker hinter diesem Link.) Kann man die nicht irgendwie staatlich dazu verdonnern, Verlustgeschäfte zu machen? Sollte die Forschung an neuen Medikamenten nicht auch weniger stark mit den Gewinnen der Pharmaindustrie verbunden sein?


Dazu passend der fnord der Woche, präsentiert von Frau Ludwig von der Süddeutschen: Die Art der Therapie, die ein Patient erhält, sollte weniger stark mit dem Einkommen der Ärzte verbunden sein. Und die Politik sollte nachdenken, wie sich die Abhängigkeit der Mediziner von lukrativen Therapien mildern ließe. WTF?

Frau Ludwig: in Ihrem Kommentar unterschlagen Sie völlig, dass die Politik im Sozialgesetzbuch seit 20 Jahren festschreibt, dass die ambulante ärztliche Behandlung nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen darf (Erfinder war damals übrigens der geniale Seehofer). Offensichtlich ist diese Art der versteckten Rationierung so erfolgreich, dass die Behandlungskapazitäten im Quartalsverlauf nicht mehr ausreichen. Das hätten Sie zumindest in einem Nebensatz noch erwähnen dürfen.


Sehr eigenwillige und dann auch noch unzutreffende Definition von Paranoia.

Wahnsinnswoche 2017:48

In dieser Woche 125 Patientenkontakte und 6 Terminausfälle. Nein, vor Weihnachten habe ich definitiv keine Termine mehr frei. Im Januar ist es auch schon eng. Im Februar könnte es wieder klappen…


Lauterbach (SPD) will die Bürgerversicherung (die Grünen, die Linke und Teile der AfD übrigens auch).

Warum?

Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung soll der Staat dadurch in den nächsten 15 Jahren rund 60 Milliarden Euro einsparen. Nix mit Gerechtigkeit oder so.

“Jeder Mensch braucht im Winter eine dicke Jacke. Die gibt es nun aber für 50 Euro, für 500 Euro und sicher auch für 5.000 Euro. Ein Gesetz, das jeden verpflichten würde, künftig nur noch die 50-Euro-Jacke zu tragen, wäre nicht links, sondern ballaballa.” (Aus einem gutgemeinten  Plädoyer für ein steuerfinanziertes Gesundheitswesen. Das dort angeführte Argument mit “Straßen, Schulen oder Feuerwehr” zieht aber in meinen Augen nicht so richtig…)


WTF der Woche: ein Fünftel der Deutschen glaubt doch tatsächlich, Menschen mit Depression müssten sich einfach nur zusammenreißen und als Therapie Schokolade essen.


Feelings are real but they aren’t reality.


Vitamin D soll – gerade in der dunklen Jahreszeit – bei verschiedenen psychischen Erkrankungen hilfreich sein. Aber Vorsicht: zwei Fallberichte zeigen, dass die Einnahme von vermeintlich harmlosen Vitamin-D-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln oder Präparaten schädlich sein kann. Beide entwickelten ein akutes Nierenversagen bei ausgeprägter Hyperkalzämie. Nehmen Sie nicht mehr als 800 IE pro Tag!


Soulfood: First Techno (Kraftwerk 1970). Und: “Tanzmusik” (1973).


Und noch ein Video. Es geht um die Machenschaften der Pharmaindustrie: Die Impfgegner-Lüge. (Witzig. Nehmen Sie das bloß nicht ernst…)


Nulla placere diu nec vivere carmina possunt quae scribuntur aquae potoribus. Machen Drogen womöglich kreativ? Hint: Nein. Aber die Vermutung liegt nahe, dass diejenigen Eigenschaften, die einen Menschen neugierig, offen und kreativ machen, ihn auch gerne zu Rauschmitteln greifen lassen.


Fühlen Sie sich manchmal beobachtet? Sie könnten Recht haben: ein Team von Computerwissenschaftlern der Stanford University hat vorgeführt, wie sich aus Bildern von Google Street Views für Orte, Stadtteile und Straßen ableiten lassen soll, welches Einkommen und welchen Bildungsgrad die dort lebenden Menschen haben, welcher Ethnie sie angehören und wie sie wählen.

Dazu passend: De Maizière (CDU) will, dass die Industrie dem Staat exklusive Zugriffsrechte einräumen soll, etwa bei privaten Tablets und Computern, Schließanlagen von Fahrzeugen, Smart-TVs oder digitalisierten Küchengeräten. Wenn Sie also zufällig in einer Gegend wohnen, wo die CDU keine Stimmen holt, müssen Sie sich künftig über nichts mehr wundern …


Suchen Sie noch ein Weihnachtsgeschenk für Katzenfreunde?

Wahnsinnswoche 2017:20

In dieser Woche 135 Patientenkontakte und 13 Terminausfälle.


Etwas Positives hat die WannaCry-Attacke ja doch: Immerhin sind jetzt erstmals Patientendaten in Großbritannien verschlüsselt, die vorher frei verfügbar waren. Ein Kommentar dazu.

Der Lobbyist des Branchenverbandes bvitg weiß übrigens: “Im Gegensatz zu dem eher zentral organisierten Gesundheitssystem in Großbritannien ist die Gefahr eines flächendeckenden Ausfalls in den deutschen Krankenhäusern deutlich geringer.” Aha. Sind wir nicht gerade dabei, unser Gesundheitssystem flächendeckend zu vernetzen?

Gesundheitsminister Gröhe meint, dass wir verstärkt auf den Nutzen schauen sollten, statt uns immer mit Risiken und Nebenwirkungen aufzuhalten. Und er meint, dass der freie Markt “Treiber der Digitalisierung” sein werde – schon klar. Wenn der freie Markt in diesem Segment funktionieren würde, müssten wir nicht diese blindwütige, politische Regulierungswut über uns ergehen lassen. (via aend – paywall). Kontext: [1] [2]

Wie schön, dass es bald allwissende Computer geben wird.


Es ist traurig und ärgerlich zugleich, wenn ein langjähriger Patient nach einem für ihn nicht zufriedenstellenden Termin abrupt und erbost die weitere Zusammenarbeit aufkündigt. Wegen der Termindichte war unser Gespräch leider zu kurz; wenn ich da schon gewusst hätte, dass wenig später ein anderer Patient seinen Termin einfach würde ausfallen lassen, hätte ich noch etwas Zeit dranhängen können. Ich lasse mal den Folgetermin, den wir zuvor vereinbart hatten, bestehen. Vielleicht kommen wir ja wieder ins Gespräch. Follow up: wir haben das vorläufig diskutieren können und klären die Konsequenzen später. Demnächst sage ich etwas eher Bescheid, wenn ich wenig Zeit habe.


Der Klimawandel ist ein Desaster für die psychische Gesundheit. Von Klimakatastrophen Betroffene können dadurch psychisch krank werden, und psychisch Kranke haben ein höheres Risiko, noch kränker zu werden


Depression ist KEIN Risikofaktor für Demenz. Medikamente zur Behandlung einer posttraumatischen Belastungsstörung sind es offenbar schon.


Die Einnahme von Antipsychotika soll keine schädlichen Auswirkungen auf den Langzeitverlauf haben. Das betrifft besonders eine Verringerung des Hirnvolumens und die Rezeptorsenitivität – möglicherweise wirkt die psychotische Erkrankung selbst “toxisch”.


Eine Frau muss in die Psychiatrie. Ein Bankräuber muss in die Psychiatrie. Ein Mann muss in die Psychiatrie, genauso wie ein anderer Mann und ein weiterer und dann noch einer.

Wenn man bei Google News nach “Psychiatrie” sucht, erhält man eine sehr einseitige und tendenziöse Auswahl an Meldungen, die das Bild psychisch Kranker in der Öffentlichkeit stark verzerrt. Nur zwei Meldungen beschäftigen sich mit positiven Aspekten der Psychiatrie.

Wahnsinnswoche 2017:13

In dieser Woche 169 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle.


Montag: Das Quartalsbudget für Kassenpatienten war voll. Diese Woche habe ich also nur noch ehrenamtlich gearbeitet.


Fühlen Sie sich wertlos und deprimiert? Schauen Sie mal genauer hin…


Anlässlich des Gründungsdatums der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1948 findet jährlich am 7. April der Weltgesundheitstag statt. Das Thema für 2017 lautet “Depression – Let’s talk“. Kontext: [1]


Was für ein Jubel: Die Suche nach Psychotherapeuten wird jetzt viel schneller. Länger als vier Wochen soll kein Patient mehr auf den Termin bei einem Psychotherapeuten warten müssen. Details (pdf) der Strukturreform der ambulanten Psychotherapie.

Ist leider nur planwirtschaftliches Wunschdenken. Es wird nicht mehr Psychotherapeuten geben, und die Nachfrage übersteigt das Angebot jetzt schon um ein Vielfaches.

Dazu kommt noch der unglückliche Umstand, dass die neuen Leistungen schlechter bezahlt werden, als die genehmigungspflichtige Psychotherapie: 25 Minuten für nur 42,75 Euro statt 44,28 Euro. Falls jemand in ökonomischen Dimensionen denkt: das ist definitiv kein Anreiz, eine solche Sprechstunde anzubieten.

Entsprechend verstimmt sind die KBV (“Krankenkassen torpedieren neue Angebote – zum Nachteil der eigenen Versicherten”), die DGPT (pdf), und die BPtK (“Ein neuer Gipfel versorgungspolitischer Voreingenommenheit“).

Der BKK Dachverband (hier: Franz Knieps) bezeichnet die Kritik dagegen als “Fake News einzelner Lobbygruppen“: “Es stimmt nicht, dass die einzelne Leistung nunmehr schlechter bezahlt wird – pro Gesprächsminute mit dem Patienten werden die neuen Leistungen genauso gut vergütet wie bisherige Therapiesitzungen. Einziger Unterschied: Da der Therapeut den Patienten noch nicht kennt, benötigt er für diese Sprechstunde, anders als bei Stammpatienten, keine gesonderte Vorbereitungszeit.” Man sieht, der Mann kennt sich aus mit der Versorgungsrealität Desinformation. (Der Knieps hat übrigens früher schon ziemliche Böcke geschossen und gezündelt und selbst Fake News verbreitet…)


Übrigens: da ich eine psychiatrische und keine psychotherapeutische Praxis betreibe, wird sich an meinem Komfortangebot nichts ändern: Sie können im Notfall einfach weiter in die offene Sprechstunde kommen.


Sometime during the last quarter of 2016, the history of the world underwent a macroscopic quantum tunneling event, creating, according to the Many Worlds Interpretation, a new branch of the multiverse in which we are now trapped. The failure of much political polling is then understood by assuming that the particular branch we are on had very low amplitude in the quantum wave function of the multiverse. In this view, one must take a different attitude towards alternative facts than that proposed by the mainstream media.


Soulfood: One Shot – Ewaz vader.


Wahnsinn in den Medien: in dieser Woche 13x Sport, 7x Kunst, 3x Politik, 1x Straßenverkehr, 1x Aktien, 1x Abitur, 1x Helene Fischer, 1x Rihanna, 1x Handytarife. In der Stichprobe (N=30) diese Woche kein einziger Treffer im richtigen Kontext.