Diät ohne Cannabinoid (Update)


Sanofi-Aventis zieht die Reissleine und bricht alle klinischen Studien zu Acomplia® ab. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMEA hatte letzte Woche empfohlen, die Zulassung für das Mittel ausser Kraft zu setzen, worauf das Unternehmen das Medikament vom Markt nahm.

Mit dem Aus für die Diätpille Acomplia® (Rimonabant) kann Abschied genommen werden von dem Ansatz, über das Endocannabinoid-System genauer die Cannabinoid-Rezeptoren den Appetit des Menschen zu beeinflussen und so eine geringere Energieaufnahme und Gewichtsverlust zu bewirken.

Merck & Co. hatte Anfang Oktober die klinischen Studien mit Taranabant, einem Wirkstoff aus der gleichen Klasse wie in Acomplia®, wegen der Nebenwirkungen gestoppt, die eine Zulassung unwahrscheinlich machten.

Diät ohne Cannabinoid (Update II)


Sanofi-Aventis zieht die Reissleine und bricht alle klinischen Studien zu Acomplia® ab. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMEA hatte letzte Woche empfohlen, die Zulassung für das Mittel ausser Kraft zu setzen, worauf das Unternehmen das Medikament vom Markt nahm.

Mit dem Aus für die Diätpille Acomplia® (Rimonabant) kann Abschied genommen werden von dem Ansatz, über das Endocannabinoid-System genauer die Cannabinoid-Rezeptoren den Appetit des Menschen zu beeinflussen und so eine geringere Energieaufnahme und Gewichtsverlust zu bewirken.

Merck & Co. hatte Anfang Oktober die klinischen Studien mit Taranabant, einem Wirkstoff aus der gleichen Klasse wie in Acomplia®, wegen der Nebenwirkungen gestoppt, die eine Zulassung unwahrscheinlich machten.


Update II:
Pfizer hat ebenfalls das Ende der klinischen Studien zu seiner Diät-Pille, die an den Cannabinoid-Rezeptoren wirkt, erklärt.

Deutsche Forscher überraschen mit neuartiger Alzheimer-Therapie

Etwa seit dem Jahr 2000 geistert die Hypothese durch die Medien, durch die Einnahme von cholesterinsenkenden Medikamenten ließe sich die Alzheimer-Krankheit behandeln oder verhindern. Wiederholt hatte sich in Fall-Kontroll-Studien gezeigt, dass Patienten, die an Alzheimer erkrankt waren, seltener Statine eingenommen hatten als solche, die nicht an Alzheimer erkrankt waren. Eine von vielen möglichen Erklärungen für diesen Effekt wäre eine protektive Wirkung von Cholesterinsenkern gegen Alzheimer. Die Medien sorgten Hand in Hand mit den Presseabteilungen der Pharmakonzerne für eine enorme öffentliche Verbreitung dieser Hypothese.

In klinischen Studien zeigte sich jedoch kein solcher Effekt. Der Medienhype ist nach seinem Höhepunkt im Jahr 2004 deutlich auf dem absteigenden Ast. Bereits im Januar 2008 wurde die Hypothese nach einer weiteren gescheiterten Studie für tot erklärt:

“There is good evidence that statins do not prevent Alzheimer’s,” says Dr. James Wright at the University of British Columbia.

Scientists speculate that the false promise came, in part, from a familiar pitfall called selection bias. The original study compared Alzheimer’s patients with healthy subjects. For reasons that aren’t entirely clear, there is a strong overlap of people who are less likely to develop Alzheimer’s and people who are concerned about their health, and therefore inclined to take statins.

Im April gab Pfizer schließlich die Ergebnisse der mit 640 Patienten bisher größten randomisierten und kontrollierten Studie zu dieser Fragestellung bekannt. Der Einsatz des Cholesterinsenkers Lipitor® (in Deutschland Sortis®) blieb gegen Alzheimer ohne jede Wirkung. Pfizer zeigte denn auch wenig Interesse, mit der Untersuchung dieser Hypothese weitere Gelder versenken zu wollen:

Pfizer said it was not planning any more studies with Lipitor in Alzheimer’s patients “at this time”, although it did remain committed to advancing research and treatment in Alzheimer’s disease.

Heute überrascht uns eine Pressemeldung des Universitätsklinikums Rostock mit einer vielversprechenden neuartigen Therapieoption gegen Alzheimer, die an 14 deutschen Universitäten in einem mit Steuermitteln geförderten Projekt untersucht werden soll:

Im Mittelpunkt der Studie steht ein Medikament, das als Fettsenker bereits im Handel ist. “Eine aktuelle Studie ergab, dass unter Alzheimer-Patienten diejenigen auffällig unterrepräsentiert sind, die in vorhergehenden Jahren ein den Cholesterinspiegel senkendes Mittel eingenommen haben”, sagt Professor Dr. Stefan Teipel von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Uniklinikum Rostock.

Diese Befunde legen nahe, dass sich das Medikament positiv bei der Vorbeugung von Alzheimer auswirken könne. Bestätige die Studie diese Annahme, könne die Behandlung mit dem Medikament zur Standardtherapie werden und das Auftreten der Alzheimer Krankheit verzögern, wenn nicht sogar aufhalten.

Na, dann drücken wir mal die Daumen.

Der Experte in der Ferne, die Epilepsie und die Krise

Spezialisierung, was ist, wenn sie nicht gleich vor Ort ist.
Bleiben wir beim Thema „Spezialisierung“ im Gesundheitswesen, also die Frage, wer ist denn der medizinische Experte in … Sucht man eine Antwort, dann kann die Reise quer durch die Republik gehen, aber, und so wird es mir bei der Krankheit Epilepsie bewusst, was ist, wenn das kranke […]

Kindlers Märchenstunde

One, we can’t have 47m uninsured in this country. Two, we have to invest in our healthcare system and that means investing in prevention so that we can spend less on treatment. We also have to invest in innovation because the future of healthcare depends on the ability of the engine of ingenuity to develop new treatments and forms of healthcare.

Pfizer CEO Jeff Kindler zeigt in einem Interview mit der FT, dass er nichts verstanden hat. In einem Land, in dem z.B. jährlich 1,3 Millionen Bürger neu an Diabetes erkranken, ist der ROI von Präventionsausgaben unsäglich schlecht. Diese Patienten wären schon froh, die Standardtherapie zu bekommen. Neue Behandlungsmethoden? Sanofi-Aventis hat gerade die Entwicklung eines innovativen Diabetes-Medikaments gestoppt, weil es keinen zusätzlichen Nutzen gegenüber den zur Zeit verfügbaren Medikamenten versprach.

Tysabri® – Neuer PML-Fall in den USA

In den USA ist ein Patient an einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML) unter einer Behandlung mit Tysabri® erkrankt. Er erhielt Tysabri® als Monotherapie über 14 Monate.

Der monoklonale Antikörper, der bei der Therapie von Multipler Sklerose eingesetzt wird, war schon kurz nach der Markteinführung 2005 durch zwei tödliche verlaufende PML-Fälle aufgefallen, was zu einer Einstellung des Verkaufs führte. Seit Juni 2006 konnte Tysabri® mit entsprechenden Warnhinweisen und einem Risikominimierungsplan, der verhindern soll, dass es zu weiteren PML-Erkankungen kommt, wieder vertrieben werden. Im August 2008 war trotzdem PML bei zwei Patienten in Europa aufgetreten.

Die Aktie des Herstellers Elan fiel um 16%, die des Vermarktungspartners Biogen um 4%. Jeder neue PML-Fall könnte der endgültige Sargnagel für das Medikament sein. Die Umsätze mit Tysabri® hatten im ersten Halbjahr 2008 zugelegt und Elan 40% der Gesamteinnahmen beschert. Biogens Wachstums-Strategie setzt auf Tysabri® als Umsatzbringer.

Düstere Aussichten für die Pharmaindustrie

Am Dienstag ist Election Day in den USA. Die Zeitung “Star Tribune” fasst die Pläne der beiden Präsidentschaftskandidaten bezügl der Gesundheitspolitik zusammen. Egal wie es ausgeht, ein Verlierer steht fest: Die Pharmaindustrie.

McCain: would promote generic drugs, require pharmaceutical companies to disclose drug pricing, and allow re-importation of U.S.-made drugs from countries where they are sold at lower prices; would gradually reduce payments to private Medicare health plans.

Obama: would promote the use of generic drugs, instead of more expensive brand-name ones; would reduce payments to private Medicare health plans.

Auch Obama hat sich für den Re-Import aus Kanada und anderen Ländern mit niedrigeren Arzneimittelpreisen ausgesprochen.

Selbst für den neoliberalen, den Republikanern nahestehenden Thinktank “American Enterprise Institute” scheint klar: We’re going to have an administration that’s hostile to the industry.

Der Op-Ed-Kommentar des Wallstreet Journals zeichnet ein düsteres Bild von der Zukunft der Pharmaindustrie. Zwar setzen die Lobbysisten alles daran, ein 60 Milliarden Dollar schweres Programm auf den Weg zu bringen, dass die Gesundheitsversorgung von Kindern verbessern soll, das “State Children’s Health Insurance Program” (Schip). Aber nach Ansicht des Kommentators, gräbt die Industrie ihr eigenes Grab ein wenig tiefer. Diese Mehrausgaben würden den Zwang zu Einsparungen nur fördern. Ein Phyrrussieg.

Congress will use its purchasing power, or sheer coercion, to force greater pricing conformity. These trends will only accelerate if Mr. Obama succeeds in enacting a government-financed public option like Medicare, open to everyone. The pharma lobby is only speeding up the likely arrival of federal price controls and formulary restrictions as government tries to limit the inevitable runaway health costs. That’s a death sentence when pharmaceutical innovation already has a 10- to 20-year investment horizon.
In any case, the real powers in Congress next year will be such pharma critics as Mr. Waxman, Pete Stark, Bart Stupak and John Dingell. Good luck.

Warum sollte uns das in Europa intressieren? Die USA sind immer noch der grösste Pharmamarkt der Welt. Dort hat sich der Erfolg oder Misserfolg eines neuen Medikaments entschieden und es wurden die Gewinne erwirtschaftet, die von den Pharmakonzernen auch in Europa in Forschung investiert worden sind. Vor ein paar Jahren noch hatte der US-Markt einen Anteil von 40-50% an den weltweiten Umsatzzuwächsen. In den nächsten Jahren rechnen die Analysten mit unter 10% und damit weniger als in Europa. Nun verschiebt sich der Fokus. Echte Zuwächse gibt es nur noch in den aufstrebenden Märkten wie wie Brasilien, Russland, Indien oder China (“BRIC”) – auf niedrigem Ausgangsniveau.

So ganz angekommen scheint es bei den Politikern noch nicht zu sein. Immer noch wird die Gesundheitswirtschaft als Wachstumsbranche hoffiert.

Morbus Parkinson (Schüttellähmung)

Diese Krankheit ist an sich ein Widerspruch in sich, schüttelt man sich nun oder ist man gelähmt? Die Antwort: beides, und zwar abwechselnd. Aufgrund eines Dopaminmangels in der Denkzentrale (auch: Omme) ergeben sich die nachfolgend aufgeführten Symptome. Warum das so ist? Nun, hauptsächlich mal wieder eine idiopathische Ursache (also unklar), andere Ursachen: Nebenwirkungen von Psycho-Medikamenten, […]