KV-Notdienst in der Diskussion

Wer gestern Report Mainz schaute, konnte sich mit einem kleinen Hinweis auf die aktuelle Telefonnummernumstellung auf Zustände des KV-Notdienstes informieren, mit langen Wartezeiten, Zusammenlegungen und Privatärztliche Notdienste. Video (Falls das Video nicht mehr verfügbar sein sollte, findet es sich eventuell noch in der iTunes-Podcast Videothek zum herunterladen) Wie sind die Zustände bei euch? Wird auch […]

Heute ist Welt-Parkinson-Tag

Neulich Abend zappe ich so durch die Programme und stoße tatsächlich auf Michael J. Fox und Christopher Lloyd, wie sie versuchen, ihren Fluxkompensator auf Vordermann zu bekommen um sich „Zurück in die Zukunft“ zu beamen. Der Film weckte Kindheitserinnerungen an meine  früheren Schwärmereien für den damals ziemlich sportlichen Michael J. Fox. Bretterte er doch […]

Meldungen (6): Beobachter über Ärzte und Pharma in der Schweiz [akt.]

Der Beobachter hat in seiner neusten Ausgabe das Titelthema „Gekaufte Ärzte: Wie die Pharma Mediziner an sich bindet“.

Es gibt einen Rechercheartikel und ein Interview mit dem 68-jährigen profilierten Gesundheitsökonomen Heinz Locher. Erfreulicherweise sind die Artikel frei zugänglich.

Gesundheitswesen: Wie sich Ärzte von der Pharma kaufen lassen, Beobachter, 28. März 2012, Ausgabe: 7/12

> Wer sich kritisch äussert, 
wird von Berufskollegen geschnitten.

> Mit einem sogenannten Vorteilsverbot im Heilmittelgesetz wollte man vor zehn Jahren verhindern, dass die Industrie die Ärzte weiterhin «anfüttert»; sprich: sie beim Verschreiben von Medikamenten ­beeinflusst.


> Bezeichnend für die geringe Sensibilität von Ärzten ist ein Erlebnis der Lausanner Medizinstudentin Alexandra Miles, die das Thema in ihrer Masterarbeit aufgreifen wollte. Dazu kontaktierte sie sämtliche ­medizinischen Direktoren der öffentlichen Spitäler der Schweiz. Mit null Reaktion: Sie erhielt keinen einzigen Fragebogen zurück.

> Nach zehn Jahren sind die Mängel des «Anti-Korruptions»-Gesetzes aber so offensichtlich geworden, dass unmittelbarer Handlungsbedarf besteht. Für die geplante Revision des Heilmittelgesetzes schlug das Bundesamt für Gesundheit deshalb vor zwei Jahren eine «Offenlegungspflicht» vor.

Interview mit Heinz Locher:

Ärzte und Pharma: «Es herrscht überhaupt kein Unrechtsbewusstsein», Beobachter, 28. März 2012, Ausgabe: 7/12

Heinz Locher hat zusammen mit dem ehemaligen FMH-Präsidenten (Ärzteverband) Hans-Heinrich Brunner das Buch Die Schweiz hat das beste Gesundheitssystem – hat sie das wirklich? geschrieben. Hans-Heinrich Brunner hat das Buch in Eile vor seinem Tod geschrieben und war bei der Veröffentlichung bereits verstorben.

> Die Richtlinien der Ärzteschaft sind viel zu zahm, und der Kodex der Pharma sieht nicht einmal Sanktionen vor. Auch in der wissenschaftlichen Gemeinschaft müsste geächtet werden, wer gegen Standesregeln oder Branchenrichtlinien verstösst.

> Ich bin grundsätzlich gegen Sponsoring in der ärztlichen Fortbildung. Auch wenn ein Geldgeber nicht aktiv auf das Programm einer Veranstaltung einwirkt, entstehen trotzdem psychologische Abhängigkeiten.

Der frühere Artikel Interessenkonflikte, psychologische Mechanismen und deren Ausnutzung analysiert und beschreibt einige der wichtigsten psychologischen Mechanismen. Er enthält grundlegendes Wissen.

> Ärzte werden zu dieser Haltung «sozialisiert», sie wurden schon in ihrer Assistentenzeit so «erzogen».

> Wer Karriere machen will, darf sich nicht mit dem Establishment anlegen. Interessenkonflikte sind noch immer ein Tabuthema.

Endlich wird das Thema Ärzte und Pharma auch in der Schweiz öffentlich thematisiert. Nur weil nicht darüber geredet wird,heisst dies noch lange nicht, dass auch kein Problem existiert.

Ich empfehle diese beiden Beobachterartikel allen zur Lektüre.

Gemäss neuster Wemf-Studie ist der Beobachter vom Springer Verlag mit 987‘000 Leser und Leserinnen die meistgelesene Publikumszeitschrift der Schweiz. Die Artikel haben deshalb eine rechte Streuung und bringen hoffentlich Bewegung in die Sache.

Situation in Deutschland?

Seelsorge für die Industrie, Der Spiegel, 16. Mai 2011

> Sobald die Hochschulmediziner auf den Lohnlisten pharmazeutischer Firmen erfasst sind, ist deren Unabhängigkeit gefährdet. Ober- und Chefärzte fungieren nunmehr als „Meinungsbildner“ – spöttische Ärzte halten die Bezeichnung „Mietmäuler“ für treffender: Sie sollen den Interessen ihrer Auftraggeber dienen, sprich: den Firmen Glaubwürdigkeit verleihen und für hohe Verschreibungszahlen sorgen.

Top Verdiener in der Pharma Neu!

Die 10 Topverdiener der Schweiz, tagesanzeiger.ch: (Tagesanzeiger.ch/Newsnet), 30. März 2012

> Unter den Top Ten, die in der Bildstrecke abgebildet sind, rangieren gleich vier Chefs von Pharmaunternehmen

> Die Topmanager Joe Jimenez (Novartis), Ernst Tanner (Lindt & Sprüngli) und Joe Hogan (ABB) gehörten bereits 2010 zu den Spitzenverdienern der Managerriege und konnten 2011 darüber hinaus noch zulegen. Jimenez verdiente im Vorjahr um 3 Millionen Franken mehr als im Jahr 2010.

Rohdaten von Moneyhouse: http://www.moneyhouse.ch/wirtschaft/vips/die_spitzenverdiene…

Die Pharmamanager haben auch ganze Arbeit geleistet, wie obige Artikel zeigen. Sie sind ihr Geld wert!

Gehirnstruktur Neu!

Gehirn ist überraschend einfach gestrickt, Spiegel Online, 29. März 2012

> Eine US-Studie zeigt nun, dass Nervenbahnen aber in ordentlich gewebten Strukturen verlaufen.

> Wedeen und sein Team gehen von einer einfachen Erklärung für den Aufbau der Netze aus. Während der Embryonalentwicklung orchestrieren Moleküle die Formgebung des Körpers entlang der drei Körperachsen: der Längsachse (von Kopf bis Fuß), der Sagittalachse (vom Rücken zum Bauch) und der Transversalachse (von links nach rechts).

> Zu Krankheiten, bei denen eine Störung der Faserbahngeometrie beteiligt ist oder sein könnte, gehören etwa Schizophrenie, Multiple Sklerose, Schlaganfall, Demenz und Aufmerksamkeitsstörungen.

Originalartikel publiziert in der Zeitschrift Science:

Wedeen VJ, Rosene DL, Wang R, Dai G, Mortazavi F, Hagmann P, u. a. The Geometric Structure of the Brain Fiber Pathways, Science, 30. März 2012, 335(6076):1628–34

Patric Hagmann ist ein Schweizer Forscher vom Universitätsspital Lausanne (CHUV). Der Artikel ist leider nicht frei zugänglich.

Beitrag im Schweizer Radio DRS im Magazin Wissenschaft:

Die Wege des Hirns sind ergründlich, Wissenschaft DRS 2, 31. März 2012 5:25

Erfolge in der Forschung? Neu!

Mehrzahl der Erfolge in Krebsforschung täuscht, Spiegel Online, 29. März 2012

> Selbst Forscher zeigen sich schockiert: Die wenigsten der als Durchbruch vermeldeten neuen Ansätze in der Krebstherapie werden nach Jahren tatsächlich weiter verfolgt. Schuld seien zu frühe und unkritische Publikationen. Auch negative Ergebnisse müssten veröffentlicht werden, fordern Experten.

Medizin rationieren?

Medizin rationieren?, Echo der Zeit, 29. März 2012

> Neue Studien fordern eine Einschränkung der Leistungen im Gesundheitswesen. Der leitende Anästhesist am Unispital Basel fordert dies schon lange.

Schwenkglenk M, Gutzwiller F. Nutzen und Wert medizinischer Leistungen, Akademien der Wissenschaften Schweiz, 29. März 2012 (PDF)

> Diese Studie haben im Auftrag der Akademien der Wissenschaften PD Dr. Matthias Schwenkglenk und Dr. Florian Gutzwiller vom Institut für pharmazeutische Medizin der Universität Basel erstellt. Der Bericht beschreibt die Methoden zur Bewertung medizinischer Leistungen sowie deren Anwendung in verschiedenen Ländern mit Vor- und Nachteilen. Es erfolgt eine zusammenfassende Beurteilung der möglichen Bedeutung dieser Methoden für die Schweiz.

Zusatzweiterbildung Notfallmedizin

Die Tätigkeit in der Notfallmedizin fordert neben einer fundierten Ausbildung und ausgeprägten praktischen Fertigkeiten auch ein hohes Maß an theoretischem Wissen, um in einer akuten Situation eine zügige Diagnose und Therapie zu ermöglichen. Zur Vorbereitung auf eine Notsituation und um in dieser richtige Entscheidungen treffen zu können, ist es hilfreich, sein eigenes Wissen zu […]

Was Mediziner alles wissen müssen

Wer hat nicht schon so gestaunt beim Arzt – was der alles weiß! Allein nur schon die ganzen Begriffe der Krankheiten, Symptome und Behandlungen und dann auch noch neben dem Deutschen in Latein! Halbgötter in Weiß nannte man die Ärzte früher! Die Zeiten sind zwar fast vorbei, denn heute, in Zeiten des fast allwissenden Internets, […]

Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)

Kinder lieben die Samen als Sammel- und Bastelobjekt, Erwachsene hingegen schätzen im Sommer ihren Schatten – und zählen immer häufiger auf ihre heilende Wirkung. Die Rede ist von der Gemeinen Rosskastanie. Die braun-glänzenden Samen des Laubbaumes haben es in sich und werden bei verschiedenen Krankheiten, vorwiegend aber bei Venenleiden eingesetzt. Baum mit bewegter Geschichte Vor […]

Wieder den Durchblick haben: Augen lasern lassen

Der morgendliche Griff zur Brille ist für viele Menschen schon zur Gewohnheit geworden. Jedoch muss sich niemand mehr mit dem Tragen einer Sehhilfe abfinden. Die modernste Art der Sehhilfe ist das Lasern der Augen. Die Sehstärke wird durch einen operativen Eingriff wieder hergestellt und ein Tragen der Brille oder auch von Kontaktlinsen wird überflüssig. Die […]

(Blog) Psychiatrie to go

Nach längerer Zeit findet sich mal wieder ein neues Medizinblog in meinem Feedreader, dank eines Kommentares von Jan Dreher. Das Blog nennt sich Psychiatrie to go und wird seit dem Jahresanfang von eben jenem Jan Dreher gefüllt. Schaut mal vorbei! Empfehle diesen Artikel bei Facebook Twittere diesen Artikel! Füge hinzu zu Google Reader Sende diesen […]

Wunderwaffe oder Beruhigungspille?

Einsatz von Antibiotika in der Diskussion
Es ist mal wieder so weit: Alle Welt hustet und läuft mit triefender Nase herum. Bei uns in der Redaktion steigt der Obstkonsum und statt Rooibos steht Eberraute im Teeregal. Wird dieser doch eine antibakterielle und abwehrsteigernde Wirkung nachgesagt.

Bild: © Joujou/pixelio.de
Passend zur derzeitigen Erkältungswelle hat die Bertelsmann-Stiftung jetzt die […]