Es ist besser so.

Ich erlaube mir in meinem Blog ab und zu einen Artikel, der nichts mit Wissenschaft, Astronomie oder Raumfahrt zu tun hat. Was hier folgt, ist eine politische Meinungsäußerung. Wer das nicht mag, möge bitte an dieser Stelle aufhören zu lesen.

Abgesang und Neubeginn – ILA und Space Film Festival

Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin wirft ihre Schatten voraus, wenngleich die Schatten kürzer sind als in den Vorjahren. Wer wie ich die ILA seit Jahrzehnten besucht, schon seit den Tagen, als sie noch in Hannover-Langenhagen stattfand, kann nur bedauern, dass sie jedes Mal ein wenig mehr gestutzt wird. In Hannover, in der “guten alten Zeit” lief die ILA noch über acht Tage und wurde von bis zu 300.000 Menschen besucht. Die allererste ILA übrigens, seinerzeit in Frankfurt, dauerte nicht weniger als 100 Tage.

Igel und menschliche Hilfe

Das Nachrichtenportal T-Online hat einen Artikel veröffentlicht, der sich mit der Frage beschäftigt, ob und wann Igel, die man als Mensch antrifft, unsere Hilfe benötigen. Während der Artikel durchaus grundlegend darüber informiert, dass nicht alle Igel, die man zufällig antrifft, hilfsbedürftig sind und erklärt, wie man die Igel, die Aufmerksamkeit oder Pflege benötigen, identifizieren kann. … Igel und menschliche Hilfe weiterlesen

Weil.

“Wir müssen die Flüchtlinge aufnehmen, weil die meisten von ihnen gebildet sind und wir sie gut gebrauchen können!” “Wir müssen Flüchtlinge aufnehmen, weil sie jung sind und wir Einzahler in die Rentenkassen brauchen!” Nur zwei Beispiele, die mir in den letzten Wochen des öfteren sinngemäß so untergekommen sind. Auch schon so argumentiert? Dann spielen wir jetzt mal ein kleines Spiel: “Wir müssen den Verunfallten im brennenden Auto helfen, weil die meisten von ihnen gebildet sind und wir sie gut gebrauchenweiter

Proton: Pfusch & Pannen

2. Juli 2013, 4.38 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Von der Startanlage 81/24 in Baikonur hebt eine Rakete des Typs Proton M ab. Ihre Aufgabe: Drei Satelliten der Glonass-Konstellation in einen mittelhohen Erdorbit transportieren. Doch der Flug der von Chrunitschew gebauten Rakete dauert nur wenige Sekunden. Der Träger steigt wie betrunken schlingernd vom Starttisch, schlägt zwei scharfe Haken und dreht sich dann um 180 Grad. Mit bis zuletzt nach oben feuernden Triebwerken detoniert er 37 Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe einen Kilometer von der Startrampe entfernt beim Aufschlag auf dem Boden.

Raumfahrt für jedermann?

Bei den meisten Raumfahrtprojekten sind wir leider nur wehmütig hibbelnde Zuschauer. Die großen Raumfahrtorganisationen haben sich in langen Jahren etwas ausgedacht und setzen das um, ohne dass der Otto-Normal-Verbraucher da großartig viel mitreden könnte. Mit etwas Glück gewinnt die eine oder andere Schulklasse ein Experiment auf der ISS, aber im großen und ganzen war’s das für uns “Normalos” meistens schon. Das ändert sich allerdings so langsam. Vor gut zwei Jahren hatte ich bereits über “KickSat” gebloggt, ein Crowd-Sourcing-Projekt, das winzigeweiter

Desaster auf Wallops Island

Ob man das Cygnus-Raumschiff CRS ORB-3, das gestern auf der Startanlage von Wallops Island in einem spektakulären Feuerwerk endete, unbedingt nach dem verstorbenen Astronauten Deke Slayton (USS Deke Slayton) benennen musste, wurde schon im Vorfeld diskutiert. Zugegebenermaßen weder besonders hitzig, noch besonders ernsthaft. Eher mit mild-ironischem Hinterton. Slayton war während der bemannten Raumfahrtprogramme Mercury, Gemini, Apollo und Skylab der Chefastronaut der NASA. Er hat in dieser Funktion mehr Trägerraketen explodieren sehen als die meisten anderen Menschen auf diesem Planeten. Als er sich nach seiner NASA-Zeit selbst im Startbusiness versuchte, gab es mit seinem Satellitenträger Conestoga 1620 am 23. Oktober 1995 wenige Sekunden nach dem Start eine Explosion, die mindestens so spektakulär war, wie die von gestern. Und Slayton war raus aus dem Business, denn einen weiteren Start konnte er sich nicht leisten.

Plädoyer für einen vergessenen Planeten

In diesen Tagen bekommen wir in kurzen Abständen immer neue sensationelle Bilder der Raumsonde Rosetta vom Kometen Tschurjumow-Gerasimenko geliefert. Die beiden Mars-Rover Curiosity und Opportunity senden – mit Hilfe einer Flotte von Orbitrelays in der Umlaufbahn um den roten Planeten – dramatische Landschaftsaufnahmen vom Mars. Die Raumsonde Messenger übermittelt Aufnahmen vom Merkur in nie zuvor gesehenem Detail. Die Raumsonde Dawn wird in Kürze den Kleinplaneten Ceres erreichen, nachdem sie zuvor Vesta erkundet hat. Juno wird im Sommer 2017 in eine Umlaufbahn um Jupiter einschwenken. Der Forschungsauftrag von Cassini am Saturn ist gerade bis 2017 bestätigt worden, und nächstes Jahr trifft New Horizons am Pluto und seinen fünf Monden ein. Es herrscht Hochbetrieb im Sonnensystem. Aber es gibt auch ruhigere Ecken. Und in manchen, selbst in unserer unmittelbaren planetaren Nachbarschaft, ist es sogar sehr ruhig.

ILA und Berlin – Elf Notizen eines Provinzlers

London riecht nach Pferd und Fäkalien, befand Horiatio Nelson, Englands legendärer Seeheld, als er nach monatelanger Kriegsfahrt auf hoher See in die Hauptstadt zurückkehrte. Sie war zu seiner Zeit die bedeutendste Stadt der Welt und er begegnete ihr stets mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu. 1. Ich war noch keine Minute in der Berliner S-Bahn (Strecke Hauptbahnhof – Charlottenburg) als ich von einem streng riechenden, verwahrlost aussehenden Mann in forschem Ton angebettelt wurde. Am Bahnhof Zoo verließ er denweiter