Ankündigung: Informationsveranstaltung zu Open Access an Uni Bern, 17. Sept.

Am Dienstag 17. September 2013 findet an der Universität Bern eine Informationsveranstaltung zu Open Access statt.

In einem ersten Teil präsentieren sich die zwei Schweizerischer Wissenschaftsverlage Karger und MDPI.

Danach gibt es eine Podiumsdiskussion. Ich bin für die Podiumsdiskussion eingeladen worden. Die weiteren Teilnehmer sind

Moderiert wird die Diskussion von Christian Gutknecht von der Universitätsbibliothek Bern.

Organisiert wird die Veranstaltung von der Interessengruppe Wissenschaftliche BibliothekarInnen Schweiz (IG WBS).

Die Veranstaltung ist kostenlos. Zur Teilnahme ist eine Anmeldung nötig.

Ich freue mich auf den Anlass.

Zugriff auf volle Cochrane Auswertungen

Wie können die vollen Cochrane Übersichtsarbeiten (Reviews) – nicht nur die Zusammenfassungen – gelesen werden?

Die Cochrane Collaboration erstellt systematische Übersichtsarbeiten (Reviews) über die verschiedensten medizinischen Behandlungen. Es werden die gesamten vorhandenen Daten in die Auswertungen einbezogen. Die Cochrane Zusammenstellungen (Reviews) stellen das beste vorhandene Wissen über Behandlungen dar.

Die Zusammenfassungen können gesucht und gelesen werden. Das ist sehr nützlich für eine schnelle Antwort. (Die meisten Zusammenfassungen sind auf englisch.)

Für eine genauere Beschäftigung genügen jedoch die Zusammenfassungen nicht mehr.

Seit Februar 2013 sind die Cochrane Übersichtsarbeiten Open Access, jedoch mit einer Wartezeit von zwölf Monaten ab Veröffentlichung. Der Zugriff auf neue Reviews ist somit nicht ohne weiteres möglich.

Gewisse Länder wie England oder Fachinstitutionen wie die Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) gewähren den freien Zugang direkt nach der Veröffentlichung. Normale Schweizer Bürger haben keinen freien Zugriff.

Es gibt nun drei Möglichkeiten trotzdem an den Inhalt zu kommen.

Zugriff via Tunnel (VPN)

Die Webseite prüft via IP-Adresse woher der Benutzer kommt. Jeder im Internet hat eine IP-Adresse, beispielsweise 189.62.88.191. Diese wird normalerweise vom Provider, z.B. der Swisscom, vergeben. Jeder Provider hat einen Block solcher Adressen. Die Provider decken eine bestimmte Region ab.

Tunnel können für Fernzugriffe eingesetzt werden. Dies ist ein technischer Trick. Man meldet bei einem Tunnel an, dann läuft der ganze Datenverkehr verschlüsselt über diesen Tunnel und man „kommt“ am anderen Ende heraus. Am anderen Ende hat man dann die IP-Adresse des Servers. Steht dieser in den USA, ist es eine US IP-Adresse, steht dieser in England ist es eine englische IP-Adresse.

Viele ausgewanderte Leute (Expats) benutzen solche Tunnel um vom Ausland Zugriff auf die Programme der heimischen Fernsehstationen zu haben, die im Ausland sonst nicht abrufbar sind.

Es gibt verschiedene solcher Tunnel. Die meisten kosten etwas.

Der Tunnel-Dienst TunnelBear bietet Tunnels in die USA, Grossbritannien, Deutschland und Kanada an. Bis 500 MB pro Monat ist der Dienst gratis.

Screenshot TunnelBearScreenshot TunnelBear der Android App

Den Tunnel-Dienst TunnelBear gibt es für Windows, Mac, iOS und Android.

Die aktuelle IP-Adresse kann zur Kontrolle auf Webseiten einfach angezeigt werden, z.B. auf www.showmemyip.com.

Tunnels sind völlig legal. VPN Tunnels werden häufig auch von Unternehmen für externe Mitarbeiter eingesetzt, damit diese von aussen Zugriff auf das Firmen-interne Netzwerk haben. Wie bei allen Programmen sollte man sich vergewissern was man installiert. Solange ein Tunnel aktiv ist, läuft der ganze Datenverkehr darüber.

Zugriff via Login

Eine andere Möglichkeit für ganze Cochrane-Berichte ist ein Konto bei der Wiley Online Library, dem Verlag der Cochrane Reviews, zu machen und dort seinen Standort ein Land mit freiem Zugriff zu legen, z.B. England. Es ist möglich den Standort selbst festzulegen. Der Standort kann nur einmal eingestellt werden und danach nicht mehr geändert werden.

Wiley Online Library: National ProvisionNational Provision beim Account der Wiley Online Library

Durch eine kleine Unwahrheit ist somit der Zugriff ohne Tunnels möglich.

Artikel kaufen

Es ist möglich einzelne Artikel beim Verlag Wiley Online Library zu kaufen. Beispielsweise kostet der Artikel Immunomodulators and immunosuppressants for multiple sclerosis: a network meta-analysis:

Name Price
24 hour online access: US$ 35.00
Sales tax: US$ 6.86
Total: US$ 41.86

Mit über 40$ ist ein einzelner Artikel nicht gerade günstig.

Diskussion

Volle Cochrane Reviews können durch den technischen Trick des Tunnels, durch eine kleine Unwahrheit oder gegen Bezahlung erhalten werden. Solange der Zugang in der Schweiz nicht frei ist, zeigt dieser Blogartikel einen Ausweg.

Erfreulicherweise sind Cochrane Reviews nach zwölf Monaten Open Access und dann allen zugänglich.

Jeder sollte ab Veröffentlichung freien Zugang zu Cochrane Reviews haben. In der Schweiz gelten die WZW-Kriterien: Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Also die Prinzipien der Evidenzbasierten Medizin (EBM). Es müsste somit im Interesse des Schweizer Gesundheitssystems sein, wenn jeder Patient und Bürger selbst die WZW-Kriterien am besten vorhanden Wissen – den Cochrane Reviews – überprüfen könnte. Die Cochrane Collaboration ist eine Non-Profit Organisation, ihre unabhängige Arbeit muss jedoch auch bezahlt werden. Gerade die Unabhängigkeit ist notwendig für verlässliche Auswertungen. Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW), der Krankenkassenverband santésuisse, Krankenkassenverband Curafutura und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) könnten/sollten die Kosten für einen freien Cochrane-Zugang in der Schweiz übernehmen.

Hörens- und sehenswerte Sendungen [akt. 4]

Was wurde in den elektronischen Medien zu Interessenkonflikten und Pharma-Machenschaften berichtet? Was für sehens- und hörenswerte Sendungen gibt es? Was sind die empfehlenswertesten?

Ich habe einmal die sehenswertesten Fernsehsendungen und die hörenswertesten Radiosendungen, die mir begegnet sind, zusammengestellt. Es lohnt sich wirklich in die eine oder andere Sendung reinzuhören. Es müssen nicht alle sein.

Die Beiträge stammen in der überwiegenden Zahl der Fälle von den öffentlich-rechtlichen Medien und sind teils aufwändig recherchiert. Alles anerkannte und seriöse Sendungen.

Deutschsprachig

Video und Fernsehen Film

  1. Pharmakonzerne „kaufen“ Selbsthilfegruppen, Nano, 3Sat, Gemeinschaftsunternehmen von ARD, ZDF, ORF und SF, 2009, 10 min
    Über gezielte Geldvergabepolitik sichern sich Pharmakonzerne Einfluss auch auf Selbsthilfegruppen. Sie glauben, Sie werden unvoreingenommen von Betroffenen informiert? Beispiele: Psoriasis Arbeitsgemeinschaft Berlin, Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG). Mit einem Beitrag von Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Arzneimittelkommission dt. Ärzteschaft.
  2. Die Gesundheitsfalle – Tödliche Pillen, SWR, 2007, 43 min
    Beitrag mit Prof. Dr. Jürgen Fröhlich, Pharmakologe der Universitätsklinik Hannover, über Nebenwirkungen von Medikamenten und den daraus verursachten Problemen. Beispiele von tödlichen Nebenwirkungen werden geschildert.
  3. Pharma Marketing, Nano, 3Sat, Gemeinschaftsunternehmen von ARD, ZDF, ORF und SF, 2009, 7:07
    Wie kann sich ein neues Medikament, das nicht besser ist, aber erheblich teurer ist, am Markt durchsetzen? Wie gelingt ein solcher Marketing-Coup? Ein Mittel dazu sind z.B. sogenannte Anwendungsstudien. Mit Ulrich Schwabe, Arzneimittelkommission der dt. Ärzteschaft.
  4. Wie die Pharmaindustrie, mit Krebs, Geld verdient…, Frontal 21, ZDF, 2011, 7:18
    Ein Bericht über Köderung von Ärzten z.B. an Pharmakongressen. Mit Aussagen eines Pharmareferenten und Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Arzneimittelkommission dt. Ärzteschaft.
  5. Pharmaindustrie verschweigt massive Nebenwirkungen, ARD Kontraste, 2010, 9:33
    Beispiel Novo Nordisk Unterhautfettschrumpfung und das Beispiel Avandia von GlaxoSmithKline, siehe auch Blogartikel Wieder einmal ein Busse: 3 Mrd. USD für GlaxoSmithKline
  6. Das Pharma Kartell, Frontal 21, ZDF, Teil 2, Teil 3 je 14:46
    Bericht über das erhöhte Selbstmord- und Aggressivitätsrisiko von bei Antidepressiva wie Zoloft® von Pfizer oder Prozac® von Eli Lilly. ZDF Dokumentation über den Lobbyismus der Pharmaindustrie. Aufwändig recherchiert. Mit Prof. Bruno Müller-Oerlinghausen, Arzneimittelkommission dt. Ärzteschaft.
  7. Die Einflüsterer, ARD, 10.09.2012, 29min
    Eine Sendung über Lobbyismus in Deutschland: Wie Geld die Politik beeinflusst. Die Pharmaindustrie kommt nur am Rande vor, hauptsächlich wird über die Glückspielindustrie berichtet.
  8. Pfusch in der Wissenschaft, WDR, 04.06.2013, 45min
    Angemalte Präparate, erfundene Versuchspersonen, selbstverbuddelte Steinzeitwerkzeuge – manche Wissenschaftler pfuschen ganz plump. Andere verheimlichen Ergebnisse oder entwerfen ihre Studien so, dass ein irreführendes Ergebnis dabei herauskommen muss: Wem darf man noch glauben und warum machen Wissenschaftler so etwas? Quarks zeigt, wie Forscher tricksen und welche Auswirkungen dieser Pfusch auf uns alle hat.
  9. Gierige Pharmafirma: So zockt sie Schwerkranke ab, SRF, Kassensturz, 30.04.2013, 12min
    Zufällig entdecken Forscher, dass ein bewährter Wirkstoff gegen Schuppenflechte auch bei der schweren Krankheit Multiple Sklerose hilft. Der US-Konzern Biogen nützt dies aus und verlangt für ein neues Medikament mit altbewährtem Wirkstoff Tausende von Franken.
    Siehe Blogartikel BG-12/Fumarsäure/Dimethylfumarat/Tecfidera® Abzockerei.
  10. Warum Medikamente vom Markt verschwinden, ARD, plusminus, 30.01.2013, 5:34
    Viele Patienten sind auf bestimmte Medikamente eingestellt. Doch immer wieder nehmen Hersteller ihre Medikamente plötzlich vom Markt. „Plusminus“ fragt nach den Gründen.
    Siehe Blogartikel BG-12/Fumarsäure/Dimethylfumarat/Tecfidera® Abzockerei.
  11. Klinische Studien, RAI, 2013, 5:08
    Einführung für Laien in die evidenzbasierte Medizin (EBM). Dieses Video entspringt einem EU Forschungsprogramm.
  12. MS-Medikament, Frontal 21, ZDF, 12.11.2013, 7 Min., Start ab der 32. Minute Neu!
    Gute Zusammenfassung zu den überrissenen Preisen des neu erwarteten MS-Medikamentes BG-12 (Tecfidera®, Dimethylfumarat, Fumarsäure).

Radio Radio

  1. Ignaz Semmelweis: Entdecker der Hygiene, Wissenschaft DRS 2, 28. Juli 2012, 29:15
    Bei der Geburt am Kindbettfieber zu sterben, war für junge Frauen im 18. und 19. Jahrhundert eine grosse Gefahr. Erst der Arzt Ignaz Semmelweis entdeckte 1847 in Wien die Ursache: Die Hände der Ärzte infizierten die Frauen. Heute gilt er als Held der Medizin, der seinen Traum nicht aufgab, das Kindbettfieber zu besiegen. Doch damals spielte er eine ambivalente Rolle, und vieles an seinem Verhalten gibt Rätsel auf.
  2. Geheimsache Pillentest – Wie Studienergebnisse gezielt verschleiert werden, Wissenschaft im Brennpunkt, Deutschlandfunk, 6. März 2012, 27:23
    Jeder Patient, der ein Medikament einnimmt, und jeder Arzt, der ein Medikament verschreibt, muss sich auf eines verlassen können: dass es wirkt. Denn schließlich hat es vor der Zulassung in Klinischen Studien ihre Wirkung unter Beweis stellen müssen – an Hunderten oder gar Tausenden von Freiwilligen. Themen: Scheinegrippe und Tamiflu® von Roche.
  3. Ghostwriting bei klinischen Studien: Wenn Forscher nur den Namen liefern, WDR 5, Leonardo, 04. Juni 2013, 15min
    Ein Pharmaunternehmen könnte sein neues Medikament besser verkaufen, wenn es einen positiven Artikel dazu gäbe. Ein junger Akademiker liefert den Text gegen gute Bezahlung. Ein berühmter Professor setzt am Schluss seinen Namen unter das Werk und mehrt sein Ansehen mit einer weiteren Publikation. Drei Gewinner kommen dabei heraus. Nur der Patient kann verlieren – dann nämlich, wenn in diesem Geschäftsmodell Arzneimittelrisiken klein geredet werden.

Englischsprachig

Video und Fernsehen Film

  1. Ben Goldacre: What doctors don’t know about the drugs they prescribe, TED.com, Sept 2012, 13:29, Youtube
    Ben Goldacre erzählt engagiert über das Problem der Nicht-Publikation von „negativen“ Studien (Publication Bias). Wenn von 10 Studien über ein Medikament nur die 5 „positiven“ publiziert werden und die 5 anderen nicht, so meinen alle das Medikament sei wirksam, was es aber bei ganzer Datenlage nicht ist.
    Mehr dazu steht im neuen Buch Bad Pharma von Ben Goldacre.
  2. Treating Depression: Is there a placebo effect?, CBSNews.com, 19. Feb. 2012, 13:44, Extra: The placebo phenomenon 1:39
    Interview mit Irving Kirsch zur Wirkung von Placebos und Antidepressivas. Irving Kirsch hat ein lesenswertes Buch zum Thema geschrieben, The Emperor’s New Drugs: Exploding the Antidepressant Myth

    …The reason they get better is not the chemical in the drug. The difference between drug and placebo is very, very small, and in half of the studies, non-existent… You can get the same benefit without drugs.

  3. Ben Goldacre: Evidence and the Media, Evidence Live, 39:11
    The public and patients perception of health is influenced dramatically through media reporting. Ben Goldacre explores the role of the media and the importance of “unpicking” bad science and dodgy scientific claims.
    Wer es gern schriftlich hat, dem sei das Buch Die Wissenschaftslüge (Bad Science) von Ben Goldacre empfohlen.
  4. Ben Goldacre: Battling bad science, TED.com, 2011, 14:20
    Doctor and epidemiologist Ben Goldacre shows us, at high speed, the ways evidence can be distorted, from the blindingly obvious nutrition claims to the very subtle tricks of the pharmaceutical industry.
    Wer es gern schriftlich hat, dem sei das Buch Die Wissenschaftslüge (Bad Science) von Ben Goldacre empfohlen.
  5. Who cares in Sweden?, Artimus, 2012, Triologie, je 60min, Trailer, 3min
    Diese Triologie ist über die SSRI-Antidepressiva. Die Filme sind in englisch oder haben englische Untertitel. Der Film handelt von Schweden. Das Phänomen ist aber global. In den Filmen kommen international bekannte Wissenschaftler und Autoren wie David Healy, Robert Whitaker, Ray Moynihan, dem früheren Pfizer-Marketing-Vizepräsidenten Peter Rost und weitere vor. Diese domentarische Trilogie ist ind die Teile The Conscience, The Victims und The Lie aufgeteilt.
  6. Radio- und Videosammlung von Ben Goldacre.

Radiosendungen und Podcasts

  1. Ben Goldacre about Bad Pharma, Nature Extra Podcast, 28.09.2012
    Ben Goldacre diskutiert in einem Podcast der renommierten Wissenschaftszeitschrift Nature über sein neues Buch Bad Pharma.
  2. Ben Goldacre: Placebo, BBC Radio 4, 18. Aug. 2008,
    Bad Science MP3
    Dies ist eine Radiosendung von Ben Goldacre über den Placeboeffekt. In der Sendung kommen die beiden Placeboforscher Ivring Kirsch und Daniel Moermann zu Wort.

Film

  1. The Insider / Der Insider Hollywood, Thriller, 1999 mit Russell Crowe und Al Pacino, 7 Oscarnominationen, 3h.
    Der Biochemiker Jeffrey Wigand (Russell Crowe) ist Entwicklungschef und Vizepräsident der grossen Tabakfirma Brown & Williamson (Barclay, Lucky Strike, Pall Mall). Wigand ist als Forscher der Wahrheit verpflichtet und erträgt die Lüge, dass Rauchen nicht süchtig macht, nicht. Er wird entlassen. Daraufhin wird er zum Whisteblower und gibt sein Wissen dem Reporter Lowell Bergman (Al Pacino) der Fernsehstation CBS preis. Die Aussagen zeigen, dass die Tabakindustrie jahrzehntelang gelogen hat. Plötzlich verbietet das CBS-Management, die Ausstrahlung der Sendung. Sie haben Angst vor einer Klage der Tabakindustrie. Ein packender und realitätsnaher Film.
    Der Film basiert auf der wahren Geschichte von Jeffrey Wigand und Lowell Bergman. Aufgrund der Aussage von Jeffrey Wigand mussten die Tabakfirmen einem Vergleich von über $200 Mrd. zustimmen.

Weitere deutschsprachige Sendungen

Fernsehsendungen

  1. Pharmahersteller halten gezielt Studien unter Verschluss, Monitor, ARD, 2009, 8:00
    Ein Beitrag über Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und verschwiegene Studien, Beispiel Edronax® Reboxetin. Mit einem Beitrag von Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Arzneimittelkommission dt. Ärzteschaft.
  2. Manipulierte Studien – Patienten als Versuchskaninchen, Kontrovers, BR, 2010, 5:52
    Mit einem Interview von Prof. Dr. David Klemperer.
  3. Sieg der Pharma-Lobby, der Fall des Peter Sawicki, nano, 3sat, 2010, 12:17
    Über das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und deren ehemaligen Chef Peter Sawicki.
  4. Die Macht der Pharmaindustrie 7:11
    Uwe Dolata, Bund der Kriminalbeamten: „Die Pharmaindustrie kann in Deutschland eigentlich machen was sie will. Wenn man sich die Methoden betrachtet, mit denen die Pharmaindustrie die Entscheidungsträger unter Druck setzt, so gehören die eigentlich in die mafiösen Strukturen.“ Über Pharma und Lobbying der Pharmaindustrie in Deutschland.
  5. Machenschaften der Pharmaindustrie Teil 1, 8:25 und Teil 2, Nano, 3Sat, Gemeinschaftsunternehmen von ARD, ZDF, ORF und SF, 2009, 5:39
    Ein Medikament welches seit Jahren erfolgreich eingesetzt wird (kostet 50€) solle verboten werden und durch ein fast gleiches (kostet unglaubliche 1300€) ersetzt werden! Beitrag über Avastin und Lucentis, die bei der feuchten Makuladegeneration (AMD) eingesetzt werden. Darüber habe ich im Blogartikel Umverpacken, Formalitäten erledigen und abkassieren bereits berichtet.

Kurze Radiobeiträge Radio

  1. «Bibel der Psychiatrie»: Schreibt die Pharma mit?, Wissenschaft DRS 2, 28. Apr. 2012, 5:56
    Wer die Diagnose Depression, ADHD oder Angststörung erhält, zeigt eine Reihe von klar definierten Symptomen. Welche dies sind, steht in der sogenannten «Bibel der Psychiatrie». Diese wird derzeit überarbeitet. Die Krux dabei: Viele der beteiligten Wissenschaftler bekommen Geld von Pharmaunternehmen.
  2. Sollen Ärzte Placebos einsetzen?, Wissenschaft DRS 2, 25. Aug. 2012
    Medizin heilt auch ohne Wirkstoffe, denn die Erwartung, dass ein Medikament helfen wird, kann Wunder wirken. Diesen Placebo-Effekt solle man im ärztlichen Alltag nutzen, fordern nun Experten. Andere kritisieren dies als unethisch.
  3. Scheinmedikamente wirken auch ohne Lüge, Echo der Zeit, 26. Aug. 2012, 4:02
    Placebos können dieselbe Wirkung entfalten wie echte Medikamente – wenn es der Patient nicht weiss. Das ist eine gängige Meinung. Doch neue Studien kommen zum Schluss: Der Placebo-Effekt wirkt wohl auch ohne Lügen.
  4. Problem Medikalisierung: Wenn Pillen und Pulver zu rasch zur Hand sind, Echo der Zeit, 2. Juli 2011, 4:24
    Wer einen entzündeten Blinddarm hat, muss dringend zum Arzt. Und niemand wird bezweifeln, dass eine Magendarmgrippe den Körper ernsthaft belastet. Doch längst nicht immer ist heute so klar, was eigentlich als krank und was als gesund zu gelten hat. Die Grenzen sind fliessend geworden, Pillen und Pulver rasch zur Hand. Das zeigt sich etwa bei Menschen mit leichtem Übergewicht oder Stimmungsschwankungen. Experten sprechen deshalb von einer zunehmenden Medikalisierung des Alltags.
  5. Ein Fälschungsskandal erschüttert die Wissenschaft, Wissenschaft DRS 2, 5. Nov. 2011, 5:13
    Diese Woche hat ein Skandal die Wissenschaftsgemeinde erschüttert: Ein niederländischer Psychologieprofessor mit exzellentem Ruf hat über Jahre hinweg Daten gefälscht. Der Schaden für die Wissenschaft ist gross.

Die Liste der Sendungen überarbeite ich von Zeit zu Zeit.

Hörens- und sehenswerte Sendungen [akt. 3]

Was wurde in den elektronischen Medien zu Interessenkonflikten und Pharma-Machenschaften berichtet? Was für sehens- und hörenswerte Sendungen gibt es? Was sind die empfehlenswertesten?

Ich habe einmal die sehenswertesten Fernsehsendungen und die hörenswertesten Radiosendungen, die mir begegnet sind, zusammengestellt. Es lohnt sich wirklich in die eine oder andere Sendung reinzuhören. Es müssen nicht alle sein.

Die Beiträge stammen in der überwiegenden Zahl der Fälle von den öffentlich-rechtlichen Medien und sind teils aufwändig recherchiert. Alles anerkannte und seriöse Sendungen.

Deutschsprachig

Video und Fernsehen Film

  1. Pharmakonzerne „kaufen“ Selbsthilfegruppen, Nano, 3Sat, Gemeinschaftsunternehmen von ARD, ZDF, ORF und SF, 2009, 10 min
    Über gezielte Geldvergabepolitik sichern sich Pharmakonzerne Einfluss auch auf Selbsthilfegruppen. Sie glauben, Sie werden unvoreingenommen von Betroffenen informiert? Beispiele: Psoriasis Arbeitsgemeinschaft Berlin, Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG). Mit einem Beitrag von Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Arzneimittelkommission dt. Ärzteschaft.
  2. Die Gesundheitsfalle – Tödliche Pillen, SWR, 2007, 43 min
    Beitrag mit Prof. Dr. Jürgen Fröhlich, Pharmakologe der Universitätsklinik Hannover, über Nebenwirkungen von Medikamenten und den daraus verursachten Problemen. Beispiele von tödlichen Nebenwirkungen werden geschildert.
  3. Pharma Marketing, Nano, 3Sat, Gemeinschaftsunternehmen von ARD, ZDF, ORF und SF, 2009, 7:07
    Wie kann sich ein neues Medikament, das nicht besser ist, aber erheblich teurer ist, am Markt durchsetzen? Wie gelingt ein solcher Marketing-Coup? Ein Mittel dazu sind z.B. sogenannte Anwendungsstudien. Mit Ulrich Schwabe, Arzneimittelkommission der dt. Ärzteschaft.
  4. Wie die Pharmaindustrie, mit Krebs, Geld verdient…, Frontal 21, ZDF, 2011, 7:18
    Ein Bericht über Köderung von Ärzten z.B. an Pharmakongressen. Mit Aussagen eines Pharmareferenten und Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Arzneimittelkommission dt. Ärzteschaft.
  5. Pharmaindustrie verschweigt massive Nebenwirkungen, ARD Kontraste, 2010, 9:33
    Beispiel Novo Nordisk Unterhautfettschrumpfung und das Beispiel Avandia von GlaxoSmithKline, siehe auch Blogartikel Wieder einmal ein Busse: 3 Mrd. USD für GlaxoSmithKline
  6. Das Pharma Kartell, Frontal 21, ZDF, Teil 2, Teil 3 je 14:46
    Bericht über das erhöhte Selbstmord- und Aggressivitätsrisiko von bei Antidepressiva wie Zoloft® von Pfizer oder Prozac® von Eli Lilly. ZDF Dokumentation über den Lobbyismus der Pharmaindustrie. Aufwändig recherchiert. Mit Prof. Bruno Müller-Oerlinghausen, Arzneimittelkommission dt. Ärzteschaft.
  7. Die Einflüsterer, ARD, 10.09.2012, 29min
    Eine Sendung über Lobbyismus in Deutschland: Wie Geld die Politik beeinflusst. Die Pharmaindustrie kommt nur am Rande vor, hauptsächlich wird über die Glückspielindustrie berichtet.
  8. Pfusch in der Wissenschaft, WDR, 04.06.2013, 45min Neu!
    Angemalte Präparate, erfundene Versuchspersonen, selbstverbuddelte Steinzeitwerkzeuge – manche Wissenschaftler pfuschen ganz plump. Andere verheimlichen Ergebnisse oder entwerfen ihre Studien so, dass ein irreführendes Ergebnis dabei herauskommen muss: Wem darf man noch glauben und warum machen Wissenschaftler so etwas? Quarks zeigt, wie Forscher tricksen und welche Auswirkungen dieser Pfusch auf uns alle hat.
  9. Gierige Pharmafirma: So zockt sie Schwerkranke ab, SRF, Kassensturz, 30.04.2013, 12min Neu!
    Zufällig entdecken Forscher, dass ein bewährter Wirkstoff gegen Schuppenflechte auch bei der schweren Krankheit Multiple Sklerose hilft. Der US-Konzern Biogen nützt dies aus und verlangt für ein neues Medikament mit altbewährtem Wirkstoff Tausende von Franken.
    Siehe Blogartikel BG-12/Fumarsäure/Dimethylfumarat/Tecfidera® Abzockerei.
  10. Warum Medikamente vom Markt verschwinden, ARD, plusminus, 30.01.2013, 5:34 Neu!
    Viele Patienten sind auf bestimmte Medikamente eingestellt. Doch immer wieder nehmen Hersteller ihre Medikamente plötzlich vom Markt. «Plusminus» fragt nach den Gründen.
    Siehe Blogartikel BG-12/Fumarsäure/Dimethylfumarat/Tecfidera® Abzockerei.
  11. Klinische Studien, RAI, 2013, 5:08 Neu!
    Einführung für Laien in die evidenzbasierte Medizin (EBM). Dieses Video entspringt einem EU Forschungsprogramm.

Radio Radio

  1. Ignaz Semmelweis: Entdecker der Hygiene, Wissenschaft DRS 2, 28. Juli 2012, 29:15
    Bei der Geburt am Kindbettfieber zu sterben, war für junge Frauen im 18. und 19. Jahrhundert eine grosse Gefahr. Erst der Arzt Ignaz Semmelweis entdeckte 1847 in Wien die Ursache: Die Hände der Ärzte infizierten die Frauen. Heute gilt er als Held der Medizin, der seinen Traum nicht aufgab, das Kindbettfieber zu besiegen. Doch damals spielte er eine ambivalente Rolle, und vieles an seinem Verhalten gibt Rätsel auf.
  2. Geheimsache Pillentest – Wie Studienergebnisse gezielt verschleiert werden, Wissenschaft im Brennpunkt, Deutschlandfunk, 6. März 2012, 27:23
    Jeder Patient, der ein Medikament einnimmt, und jeder Arzt, der ein Medikament verschreibt, muss sich auf eines verlassen können: dass es wirkt. Denn schließlich hat es vor der Zulassung in Klinischen Studien ihre Wirkung unter Beweis stellen müssen – an Hunderten oder gar Tausenden von Freiwilligen. Themen: Scheinegrippe und Tamiflu® von Roche.
  3. Ghostwriting bei klinischen Studien: Wenn Forscher nur den Namen liefern, WDR 5, Leonardo, 04. Juni 2013, 15min Neu!
    Ein Pharmaunternehmen könnte sein neues Medikament besser verkaufen, wenn es einen positiven Artikel dazu gäbe. Ein junger Akademiker liefert den Text gegen gute Bezahlung. Ein berühmter Professor setzt am Schluss seinen Namen unter das Werk und mehrt sein Ansehen mit einer weiteren Publikation. Drei Gewinner kommen dabei heraus. Nur der Patient kann verlieren – dann nämlich, wenn in diesem Geschäftsmodell Arzneimittelrisiken klein geredet werden.

Englischsprachig

Video und Fernsehen Film

Mit deutschen Untertiteln

  1. Ben Goldacre: What doctors don’t know about the drugs they prescribe, TED.com, Sept 2012, 13:29, Youtube
    Ben Goldacre erzählt engagiert über das Problem der Nicht-Publikation von «negativen» Studien (Publication Bias). Wenn von 10 Studien über ein Medikament nur die 5 «positiven» publiziert werden und die 5 anderen nicht, so meinen alle das Medikament sei wirksam, was es aber bei ganzer Datenlage nicht ist.
    Mehr dazu steht im neuen Buch Bad Pharma von Ben Goldacre.
  2. Treating Depression: Is there a placebo effect?, CBSNews.com, 19. Feb. 2012, 13:44, Extra: The placebo phenomenon 1:39
    Interview mit Irving Kirsch zur Wirkung von Placebos und Antidepressivas. Irving Kirsch hat ein lesenswertes Buch zum Thema geschrieben, The Emperor’s New Drugs: Exploding the Antidepressant Myth

    …The reason they get better is not the chemical in the drug. The difference between drug and placebo is very, very small, and in half of the studies, non-existent… You can get the same benefit without drugs.

  3. Ben Goldacre: Evidence and the Media, Evidence Live, 39:11
    The public and patients perception of health is influenced dramatically through media reporting. Ben Goldacre explores the role of the media and the importance of “unpicking” bad science and dodgy scientific claims.
    Wer es gern schriftlich hat, dem sei das Buch Die Wissenschaftslüge (Bad Science) von Ben Goldacre empfohlen.
  4. Ben Goldacre: Battling bad science, TED.com, 2011, 14:20
    Doctor and epidemiologist Ben Goldacre shows us, at high speed, the ways evidence can be distorted, from the blindingly obvious nutrition claims to the very subtle tricks of the pharmaceutical industry.
    Wer es gern schriftlich hat, dem sei das Buch Die Wissenschaftslüge (Bad Science) von Ben Goldacre empfohlen.
  5. Who cares in Sweden?, Artimus, 2012, Triologie, je 60min, Trailer, 3min
    Diese Triologie ist über die SSRI-Antidepressiva. Die Filme sind in englisch oder haben englische Untertitel. Der Film handelt von Schweden. Das Phänomen ist aber global. In den Filmen kommen international bekannte Wissenschaftler und Autoren wie David Healy, Robert Whitaker, Ray Moynihan, dem früheren Pfizer-Marketing-Vizepräsidenten Peter Rost und weitere vor. Diese domentarische Trilogie ist ind die Teile The Conscience, The Victims und The Lie aufgeteilt.
  6. Radio- und Videosammlung von Ben Goldacre.

Radiosendungen und Podcasts

  1. Ben Goldacre about Bad Pharma, Nature Extra Podcast, 28.09.2012
    Ben Goldacre diskutiert in einem Podcast der renommierten Wissenschaftszeitschrift Nature über sein neues Buch Bad Pharma.
  2. Ben Goldacre: Placebo, BBC Radio 4, 18. Aug. 2008,
    Bad Science MP3
    Dies ist eine Radiosendung von Ben Goldacre über den Placeboeffekt. In der Sendung kommen die beiden Placeboforscher Ivring Kirsch und Daniel Moermann zu Wort.

Film

  1. The Insider / Der Insider Hollywood, Thriller, 1999 mit Russell Crowe und Al Pacino, 7 Oscarnominationen, 3h.
    Der Biochemiker Jeffrey Wigand (Russell Crowe) ist Entwicklungschef und Vizepräsident der grossen Tabakfirma Brown & Williamson (Barclay, Lucky Strike, Pall Mall). Wigand ist als Forscher der Wahrheit verpflichtet und erträgt die Lüge, dass Rauchen nicht süchtig macht, nicht. Er wird entlassen. Daraufhin wird er zum Whisteblower und gibt sein Wissen dem Reporter Lowell Bergman (Al Pacino) der Fernsehstation CBS preis. Die Aussagen zeigen, dass die Tabakindustrie jahrzehntelang gelogen hat. Plötzlich verbietet das CBS-Management, die Ausstrahlung der Sendung. Sie haben Angst vor einer Klage der Tabakindustrie. Ein packender und realitätsnaher Film.
    Der Film basiert auf der wahren Geschichte von Jeffrey Wigand und Lowell Bergman. Aufgrund der Aussage von Jeffrey Wigand mussten die Tabakfirmen einem Vergleich von über $200 Mrd. zustimmen.

Weitere deutschsprachige Sendungen

Fernsehsendungen

  1. Pharmahersteller halten gezielt Studien unter Verschluss, Monitor, ARD, 2009, 8:00
    Ein Beitrag über Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und verschwiegene Studien, Beispiel Edronax® Reboxetin. Mit einem Beitrag von Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Arzneimittelkommission dt. Ärzteschaft.
  2. Manipulierte Studien – Patienten als Versuchskaninchen, Kontrovers, BR, 2010, 5:52
    Mit einem Interview von Prof. Dr. David Klemperer.
  3. Sieg der Pharma-Lobby, der Fall des Peter Sawicki, nano, 3sat, 2010, 12:17
    Über das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und deren ehemaligen Chef Peter Sawicki.
  4. Die Macht der Pharmaindustrie 7:11
    Uwe Dolata, Bund der Kriminalbeamten: «Die Pharmaindustrie kann in Deutschland eigentlich machen was sie will. Wenn man sich die Methoden betrachtet, mit denen die Pharmaindustrie die Entscheidungsträger unter Druck setzt, so gehören die eigentlich in die mafiösen Strukturen.» Über Pharma und Lobbying der Pharmaindustrie in Deutschland.
  5. Machenschaften der Pharmaindustrie Teil 1, 8:25 und Teil 2, Nano, 3Sat, Gemeinschaftsunternehmen von ARD, ZDF, ORF und SF, 2009, 5:39
    Ein Medikament welches seit Jahren erfolgreich eingesetzt wird (kostet 50€) solle verboten werden und durch ein fast gleiches (kostet unglaubliche 1300€) ersetzt werden! Beitrag über Avastin und Lucentis, die bei der feuchten Makuladegeneration (AMD) eingesetzt werden. Darüber habe ich im Blogartikel Umverpacken, Formalitäten erledigen und abkassieren bereits berichtet.

Kurze Radiobeiträge Radio

  1. «Bibel der Psychiatrie»: Schreibt die Pharma mit?, Wissenschaft DRS 2, 28. Apr. 2012, 5:56
    Wer die Diagnose Depression, ADHD oder Angststörung erhält, zeigt eine Reihe von klar definierten Symptomen. Welche dies sind, steht in der sogenannten «Bibel der Psychiatrie». Diese wird derzeit überarbeitet. Die Krux dabei: Viele der beteiligten Wissenschaftler bekommen Geld von Pharmaunternehmen.
  2. Sollen Ärzte Placebos einsetzen?, Wissenschaft DRS 2, 25. Aug. 2012
    Medizin heilt auch ohne Wirkstoffe, denn die Erwartung, dass ein Medikament helfen wird, kann Wunder wirken. Diesen Placebo-Effekt solle man im ärztlichen Alltag nutzen, fordern nun Experten. Andere kritisieren dies als unethisch.
  3. Scheinmedikamente wirken auch ohne Lüge, Echo der Zeit, 26. Aug. 2012, 4:02
    Placebos können dieselbe Wirkung entfalten wie echte Medikamente – wenn es der Patient nicht weiss. Das ist eine gängige Meinung. Doch neue Studien kommen zum Schluss: Der Placebo-Effekt wirkt wohl auch ohne Lügen.
  4. Problem Medikalisierung: Wenn Pillen und Pulver zu rasch zur Hand sind, Echo der Zeit, 2. Juli 2011, 4:24
    Wer einen entzündeten Blinddarm hat, muss dringend zum Arzt. Und niemand wird bezweifeln, dass eine Magendarmgrippe den Körper ernsthaft belastet. Doch längst nicht immer ist heute so klar, was eigentlich als krank und was als gesund zu gelten hat. Die Grenzen sind fliessend geworden, Pillen und Pulver rasch zur Hand. Das zeigt sich etwa bei Menschen mit leichtem Übergewicht oder Stimmungsschwankungen. Experten sprechen deshalb von einer zunehmenden Medikalisierung des Alltags.
  5. Ein Fälschungsskandal erschüttert die Wissenschaft, Wissenschaft DRS 2, 5. Nov. 2011, 5:13
    Diese Woche hat ein Skandal die Wissenschaftsgemeinde erschüttert: Ein niederländischer Psychologieprofessor mit exzellentem Ruf hat über Jahre hinweg Daten gefälscht. Der Schaden für die Wissenschaft ist gross.

Die Liste der Sendungen überarbeite ich von Zeit zu Zeit.

Meldungen (6): Beobachter über Ärzte und Pharma in der Schweiz [akt.]

Der Beobachter hat in seiner neusten Ausgabe das Titelthema „Gekaufte Ärzte: Wie die Pharma Mediziner an sich bindet“.

Es gibt einen Rechercheartikel und ein Interview mit dem 68-jährigen profilierten Gesundheitsökonomen Heinz Locher. Erfreulicherweise sind die Artikel frei zugänglich.

Gesundheitswesen: Wie sich Ärzte von der Pharma kaufen lassen, Beobachter, 28. März 2012, Ausgabe: 7/12

> Wer sich kritisch äussert, 
wird von Berufskollegen geschnitten.

> Mit einem sogenannten Vorteilsverbot im Heilmittelgesetz wollte man vor zehn Jahren verhindern, dass die Industrie die Ärzte weiterhin «anfüttert»; sprich: sie beim Verschreiben von Medikamenten ­beeinflusst.


> Bezeichnend für die geringe Sensibilität von Ärzten ist ein Erlebnis der Lausanner Medizinstudentin Alexandra Miles, die das Thema in ihrer Masterarbeit aufgreifen wollte. Dazu kontaktierte sie sämtliche ­medizinischen Direktoren der öffentlichen Spitäler der Schweiz. Mit null Reaktion: Sie erhielt keinen einzigen Fragebogen zurück.

> Nach zehn Jahren sind die Mängel des «Anti-Korruptions»-Gesetzes aber so offensichtlich geworden, dass unmittelbarer Handlungsbedarf besteht. Für die geplante Revision des Heilmittelgesetzes schlug das Bundesamt für Gesundheit deshalb vor zwei Jahren eine «Offenlegungspflicht» vor.

Interview mit Heinz Locher:

Ärzte und Pharma: «Es herrscht überhaupt kein Unrechtsbewusstsein», Beobachter, 28. März 2012, Ausgabe: 7/12

Heinz Locher hat zusammen mit dem ehemaligen FMH-Präsidenten (Ärzteverband) Hans-Heinrich Brunner das Buch Die Schweiz hat das beste Gesundheitssystem – hat sie das wirklich? geschrieben. Hans-Heinrich Brunner hat das Buch in Eile vor seinem Tod geschrieben und war bei der Veröffentlichung bereits verstorben.

> Die Richtlinien der Ärzteschaft sind viel zu zahm, und der Kodex der Pharma sieht nicht einmal Sanktionen vor. Auch in der wissenschaftlichen Gemeinschaft müsste geächtet werden, wer gegen Standesregeln oder Branchenrichtlinien verstösst.

> Ich bin grundsätzlich gegen Sponsoring in der ärztlichen Fortbildung. Auch wenn ein Geldgeber nicht aktiv auf das Programm einer Veranstaltung einwirkt, entstehen trotzdem psychologische Abhängigkeiten.

Der frühere Artikel Interessenkonflikte, psychologische Mechanismen und deren Ausnutzung analysiert und beschreibt einige der wichtigsten psychologischen Mechanismen. Er enthält grundlegendes Wissen.

> Ärzte werden zu dieser Haltung «sozialisiert», sie wurden schon in ihrer Assistentenzeit so «erzogen».

> Wer Karriere machen will, darf sich nicht mit dem Establishment anlegen. Interessenkonflikte sind noch immer ein Tabuthema.

Endlich wird das Thema Ärzte und Pharma auch in der Schweiz öffentlich thematisiert. Nur weil nicht darüber geredet wird,heisst dies noch lange nicht, dass auch kein Problem existiert.

Ich empfehle diese beiden Beobachterartikel allen zur Lektüre.

Gemäss neuster Wemf-Studie ist der Beobachter vom Springer Verlag mit 987‘000 Leser und Leserinnen die meistgelesene Publikumszeitschrift der Schweiz. Die Artikel haben deshalb eine rechte Streuung und bringen hoffentlich Bewegung in die Sache.

Situation in Deutschland?

Seelsorge für die Industrie, Der Spiegel, 16. Mai 2011

> Sobald die Hochschulmediziner auf den Lohnlisten pharmazeutischer Firmen erfasst sind, ist deren Unabhängigkeit gefährdet. Ober- und Chefärzte fungieren nunmehr als „Meinungsbildner“ – spöttische Ärzte halten die Bezeichnung „Mietmäuler“ für treffender: Sie sollen den Interessen ihrer Auftraggeber dienen, sprich: den Firmen Glaubwürdigkeit verleihen und für hohe Verschreibungszahlen sorgen.

Top Verdiener in der Pharma Neu!

Die 10 Topverdiener der Schweiz, tagesanzeiger.ch: (Tagesanzeiger.ch/Newsnet), 30. März 2012

> Unter den Top Ten, die in der Bildstrecke abgebildet sind, rangieren gleich vier Chefs von Pharmaunternehmen

> Die Topmanager Joe Jimenez (Novartis), Ernst Tanner (Lindt & Sprüngli) und Joe Hogan (ABB) gehörten bereits 2010 zu den Spitzenverdienern der Managerriege und konnten 2011 darüber hinaus noch zulegen. Jimenez verdiente im Vorjahr um 3 Millionen Franken mehr als im Jahr 2010.

Rohdaten von Moneyhouse: http://www.moneyhouse.ch/wirtschaft/vips/die_spitzenverdiene…

Die Pharmamanager haben auch ganze Arbeit geleistet, wie obige Artikel zeigen. Sie sind ihr Geld wert!

Gehirnstruktur Neu!

Gehirn ist überraschend einfach gestrickt, Spiegel Online, 29. März 2012

> Eine US-Studie zeigt nun, dass Nervenbahnen aber in ordentlich gewebten Strukturen verlaufen.

> Wedeen und sein Team gehen von einer einfachen Erklärung für den Aufbau der Netze aus. Während der Embryonalentwicklung orchestrieren Moleküle die Formgebung des Körpers entlang der drei Körperachsen: der Längsachse (von Kopf bis Fuß), der Sagittalachse (vom Rücken zum Bauch) und der Transversalachse (von links nach rechts).

> Zu Krankheiten, bei denen eine Störung der Faserbahngeometrie beteiligt ist oder sein könnte, gehören etwa Schizophrenie, Multiple Sklerose, Schlaganfall, Demenz und Aufmerksamkeitsstörungen.

Originalartikel publiziert in der Zeitschrift Science:

Wedeen VJ, Rosene DL, Wang R, Dai G, Mortazavi F, Hagmann P, u. a. The Geometric Structure of the Brain Fiber Pathways, Science, 30. März 2012, 335(6076):1628–34

Patric Hagmann ist ein Schweizer Forscher vom Universitätsspital Lausanne (CHUV). Der Artikel ist leider nicht frei zugänglich.

Beitrag im Schweizer Radio DRS im Magazin Wissenschaft:

Die Wege des Hirns sind ergründlich, Wissenschaft DRS 2, 31. März 2012 5:25

Erfolge in der Forschung? Neu!

Mehrzahl der Erfolge in Krebsforschung täuscht, Spiegel Online, 29. März 2012

> Selbst Forscher zeigen sich schockiert: Die wenigsten der als Durchbruch vermeldeten neuen Ansätze in der Krebstherapie werden nach Jahren tatsächlich weiter verfolgt. Schuld seien zu frühe und unkritische Publikationen. Auch negative Ergebnisse müssten veröffentlicht werden, fordern Experten.

Medizin rationieren?

Medizin rationieren?, Echo der Zeit, 29. März 2012

> Neue Studien fordern eine Einschränkung der Leistungen im Gesundheitswesen. Der leitende Anästhesist am Unispital Basel fordert dies schon lange.

Schwenkglenk M, Gutzwiller F. Nutzen und Wert medizinischer Leistungen, Akademien der Wissenschaften Schweiz, 29. März 2012 (PDF)

> Diese Studie haben im Auftrag der Akademien der Wissenschaften PD Dr. Matthias Schwenkglenk und Dr. Florian Gutzwiller vom Institut für pharmazeutische Medizin der Universität Basel erstellt. Der Bericht beschreibt die Methoden zur Bewertung medizinischer Leistungen sowie deren Anwendung in verschiedenen Ländern mit Vor- und Nachteilen. Es erfolgt eine zusammenfassende Beurteilung der möglichen Bedeutung dieser Methoden für die Schweiz.

Meldungen (3)

Supermedizin treibt Gesundheitskosten in die Höhe, Spiegel Online, 17. Aug. 2011

Die Kosten steigen, doch der Nutzen ist fraglich – das ist ein durchaus zweifelhafter Zustand.

Ärzte-Initiative im Internet: Vorsicht Operation? Vorsicht Ferndiagnose!, sueddeutsche.de, 18. Aug. 2011

Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche.

Konflikt um Landärzte: Wertverlust, FAZ.NET, 17. Aug. 2011

Ohne Zweifel: Eine gute Versorgung kostet Geld. Wertschätzung und Verständnis dagegen sind auch im maroden Gesundheitssystem immer noch umsonst.

Heikle Priorisierung in der Medizin: Limitierte Ressourcen verlangen nach ethisch schwierigen Entscheiden, Neue Zürcher Zeitung, 24. Aug. 2011

Die Anzahl QALY drückt aus, wie viel zusätzliche Lebenszeit in guter Lebensqualität mit dem neuen Medikament gewonnen werden kann. Damit tragen die QALY dem Umstand Rechnung, dass mit gewonnener Lebenszeit manchmal ein Verlust an Lebensqualität einhergeht oder umgekehrt ein Gewinn an Lebensqualität nicht immer mit einem Gewinn an Lebenszeit verbunden ist.

Die Biologie des Selbstmords: Wechselwirkungen zwischen Erfahrungen und Genen beeinflussen das suizidale Verhalten, Neue Zürcher Zeitung, 24. Aug. 2011

Bei der Suche nach Antworten hilft die Epigenetik. Das Epigenom ist die chemische Struktur, welche die Gesamtheit der Gene umgibt. Umwelteinflüsse wie Nahrung, Rauchen oder Stress verändern das Epigenom, beispielsweise durch Anlagerung von Methylgruppen. Diese Variationen sorgen dafür, dass bestimmte Gene an- oder abgeschaltet werden.

Spitäler lehnen Umsetzung der Fallpauschalen ab: Streit um Übermittlung von Patientendaten, NZZ Online, 15. Aug. 2011

Beide Organisationen werfen den Krankenkassen vor, die Daten nicht zur Rechnungskontrolle, sondern zur besseren Risikoselektion missbrauchen zu wollen.

Placebo-Studie erzürnt US-Mediziner, Spiegel Online, 17. Aug. 2011

Bei der Frage nach dem Befinden schnitten das tatsächliche Medikament und die zwei Placebo-Therapien dagegen etwa gleich gut ab. Die Patienten berichten im Schnitt von einer Besserung um 40 bis 50 Prozent. Bei der Gruppe, die gar nicht behandelt wurde, lag der Wert bei 20 Prozent.

Bias and Ghosts

Logdberg L. Being the Ghost in the Machine: A Medical Ghostwriter’s Personal View, PLoS Med.  2011, 8(8):e1001071, doi:10.1371/journal.pmed.1001071

So I questioned the account executive at the large agency that had hired me. In particular, I wanted to ask the physician author their view of the drug’s benefits. Attempts to discuss my misgivings with the meded contact met with the curt admonition to “just write it.” But perhaps because this particular disorder was so close to home, I was unwilling to turn this ugly duckling of a “me-too” drug into a marketable swan.

Ioannidis JPA. Excess Significance Bias in the Literature on Brain Volume Abnormalities, Arch Gen Psychiatry. 1. Aug. 2011, 68(8):773–80, doi:10.1001/archgenpsychiatry.2011.28

There are too many studies with statisticallysignificant results in the literature on brain volume abnormalities.This pattern suggests strong biases in the literature, withselective outcome reporting and selective analyses reportingbeing possible explanations.

Matheson A. How Industry Uses the ICMJE Guidelines to Manipulate Authorship—And How They Should Be Revised, PLoS Med.  2011, 8(8):e1001072, doi:10.1371/journal.pmed.1001072

To qualify as an author, an individual must (1) contribute substantially to either conception and design, or acquisition of data, or analysis and interpretation of data; and (2) draft the article or revise it critically for important intellectual content; and (3) be responsible for final approval of the manuscript [2]. This “triple-lock” formula has become a de facto license for misrepresentation. Provided academics make some contribution to design or data analysis, some revisions to a manuscript, and approve it, they are required to be named as authors. By contrast, industry may conduct most of the design, data collection and analysis, and all the writing, but if sign-off is ceded to the academic, it is disqualified from authorship. Unsurprisingly, the practice of ceding final sign-off to academic “authors” is widespread in commercially driven publications.

In reality, drafting constitutes a substantial intellectual contribution to the form and content of manuscripts. It is for this reason that industry seeks to control it, while evading the visibility of byline authorship.

(Cost-)Effetiveness of Fingolimod (Novartis)

Multiple sclerosis (relapsing-remitting) – fingolimod: appraisal consultation document, National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE), 4. Aug. 2011

Appraisal Committee’s preliminary recommendations:
Fingolimod is not recommended for the treatment of relapsing–remitting multiple sclerosis.

Umverpacken, Formalitäten erledigen und abkassieren (Avastin & Lucentis)

Avastin (Roche) vs Lucentis (Novartis)

Zeitungsmeldung:

SP-Gesundheitsdirektor bringt Pharma in Rage, Tages-Anzeiger, 9. Juli 2011

Die Geschichte dahinter:

Roche stellt das erfolgreiche Krebsmedikament Avastin her (6 Mrd. Umsatz pro Jahr). Im 2005 entdeckt ein Augenarzt zufällig, dass dieses Medikament gegen die Augenkrankheit Makuladegeneration (AMD) hilft. Der Erfolg und die Wirksamkeit des Medikamentes sind nicht zu übersehen. Die Augenärzte beginnen schnell, das Medikament einzusetzen. Ärzte sind in der Anwendung von Medikamenten nicht eingeschränkt. Dies wird übrigens auf Englisch als Off-Label Einsatz bezeichnet.

Im Jahre 2007 bringt Novartis, der 30% der Aktien von Roche gehören, das Medikament Lucentis auf den Markt. Dabei ist Lucentis im Prinzip eine Neuverpackung des Medikamentes Avastin. Zusätzlich wurden die notwendigen wissenschaftlich Studien erstellt. Das Übel dabei ist nun, dass dieses Medikament über 10x teurer verkauft wird. 10x teurer! Und das für ein Medikament für das praktisch kein Forschungsaufwand geleistet wurde. Auf keinen Fall jenen häufig genannten langjährigen risikoreichen Forschungsprozess von dem nur jedes 10. Medikament überlebt. Nein, umverpacken, Studien erstellen und verkaufen.

Roche ist natürlich nicht interessiert das Medikament Avastin für die Augenkrankheit Makuladegeneration (AMD) wissenschaftlich zu überprüfen und anzubieten und dabei Novartis, dem 30%-Eigentümer von Roche, Konkurrenz zu machen.

In der Schweiz werden nur wissenschaftlich geprüfte Medikamente zugelassen und von Krankenkassen bezahlt. Diese Regel macht Sinn, denn sonst könnte jeder sein „Wässerchen“ anbieten, ob es nun hilft oder nicht. Hier wird diese Regel nun aber von Novartis und Roche schamlos zu Lasten der Allgemeinheit ausgenutzt.

Aber Roch und Novartis handeln eigentlich nachvollziehbar. Es sind gewinnorientierte, börsenkotierte Unternehmen, die ihren Aktionären und Managern verpflichtet sind und keine Wohltätigkeitsorganisationen. Das Problem liegt vielmehr dort, dass die Gesellschaft und der Staat es nicht schaffen – weil sie zu schwach, zu unmotiviert oder was auch immer sind – einen vernünftigen Preis zu erzielen.

Wer die Geschichte nicht glaubt, der möge in Avastin und Lucentis. Ein Lehrstück der Gesundheitspolitik, Makuladegeneration: Der Arzneikrieg – „wohlwollend geduldet“, FAZ.NET, 25. Feb. 2010 und Lucentis contra Avastin: AMD Medikament – SWR Fernsehen, 1. März 2007 weiterlesen.

Ein kleiner Beitrag den jeder Schweizer selber leisten kann: Unterstützung und Unterschrift der Transparenzinitiative. So wird wenigstens Klarheit über die (Un-) Abhängigkeit der Parlamentarier geschafft.

[Aktualisierung 14.03.2014: Lucentis: Italien leitet Ermittlungen gegen Roche- und Novartis-Manager ein, Tagesanzeiger.ch: (mrs/sda), 14. März 2014]

[Aktualisierung 12.04.2014: Französische Wettbewerbsbehörden untersuchen Lucentis/Avastin, NZZ]

[Aktualisierung 12.04.2015: Das Problem ist immer noch nicht gelöst. Im Wissenschaftsmagazin von Schweizer Radio SRF wurde darüber berichtet: Novartis in der Kritik, 11. April 2015]

Links [akt.]

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Gesundheitswesen

Deutsch

  • Forum Gesundheitspolitik von unabhängigen Medizinern betriebenes Portal mit viel Wissenswertem
  • Mein Essen zahl ich selbst Ärztegruppe, die ihre Unabhängigkeit behalten wollen
  • Transparency International Deutschland [Gesundheit] Vereinigung zur Verhinderung und Eindämmung von Korruption
  • IQTG Institut für Qualität und Transparenz von Gesundheitsinformationen
  • Blog DNEbM-Intressenkonflikte des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin (DNEbM)
  • Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin (DNEbM) will Konzepte und Methoden der EbM in Praxis, Lehre und Forschung verbreiten und weiterentwickeln. Das Netzwerk ist das deutschsprachige Kompetenz- und Referenzzentrum für alle Aspekte der evidenzbasierten Medizin.
  • Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) Vertretung der medizinischen Wissenschaften. Die SAMW erarbeitet medizinisch-wissenschaftliche Richtlinien für die Schweiz, siehe Blogartikel SAMW und Industriezusammenarbeitsrichtlinie.
  • Heinz Locher ist ein profilierter Schweizer Gesundheitsökonom. Buchautor. Prangert Interessenkonflikte von Medizinern an.
  • David Klemperer ist ein engagierter Deutscher Sozialmediziner, welcher sicher gegen Interessenkonflikte im Gesundheitswesen einsetzt. Buchautor.
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  • Cochrane Schweiz Die Schweizer Zweig der Cochrane Collaboration. Cochrane verfasst systematische Zusammenfassungen (Metaanalysen) für die Gesundheitsversorgung
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  • Stationäre Aufnahme Kritischer Medizinblog (nicht mehr aktiv, alte Beiträge sind aber immer noch lesenswert)
  • Infosperber Gesundheit Unabhängige journalistische Recherchen von gesellschaftlicher und politischer Relevanz. Bekannte Journalisten sind dabei.
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  • MyMedi Neutrale und unabhängige Suche von Medikamenten. Preise und Packungszettel werden angezeigt. Für alle Fachinformationen gibt es das compendium.ch und e-mediat.
  • [Aktualisierung 16.01.2017: Wissenschaft für MS-Betroffene Blog von Dr. med. Jutta Scheiderbauer, welche selbst an MS erkrankt ist.]
  • ms-kongress.de Live-Interviews und Webinare zum Thema Multiple Sklerose organisiert von Sophia Kröhner

Englisch

  • Bad Science Blog von Ben Goldacre, einem Mediziner und Kolumnisten der Zeitung The Guardian (englisch)
  • Testing Treatment Bessere Forschung für eine bessere Gesundheitsversorgung (Webseite zum Buch, Gratis PDFs)
  • AllTrials All Trials Registered | All Results Reported Eine Initiative von Ben Goldacre, BMJ Group, James Lind Initiative und weiteren zur Veröffentlichung aller klinischen Studiendaten, siehe Hintergrundinformation.
  • The Cochrane Collaboration Working together to provide the best evidence for health care
  • James Lind Alliance (JLA) brings patients, carers and clinicians together to identify and prioritise the top 10 uncertainties, or ‚unanswered questions‘, about the effects of treatments that they agree are most important.
  • The James Lind Library has been created to help people understand fair tests of treatments in health care.
  • James Lind Alliance Guidebook The Guidebook provides step-by-step guidance to establishing Priority Setting Partnerships. These bring patients, their carers and clinicians together to identify and prioritise treatment uncertainties for research, using James Lind Alliance (JLA) methods.
  • Bad Guidelines Guidance on collaboration between healthcare professionals and the pharmaceutical industry
  • Pharmalot News aus der Pharmawelt (englisch)
  • Pharmagossip News aus der Pharmawelt (englisch)
  • NICE (National Institute for Health and Clinical Excellence) verfasst med. Leitlinien für das englische Gesundheitssystem (NHS)
  • PubMed Öffentlich zugängliche Datenbank mit praktisch allen medizinisch-wissenschaftlichen Artikeln mit einfacher Suchmöglichkeit
  • Mad in America Science, Psychiatry and Community. Ein US Blog mit namhaften Autoren: Alison Bass, Carl Elliott, Robert Whitaker, David Healy, …
  • OpenMedicine.EU This is a blog about medicines, science and transparency in the EU.
  • Common European Drug Database (CEDD) is an initiative of the National Health Insurance Fund Administration of Hungary to make prices of pharmaceuticals easily available for the public of Europe.
  • Drugs@FDA Datenbank der FDA-zugelassenen Medikamante
  • FDA Postmarket Requirements and Commitments Database Postmarket requirement and commitment studies and clinical trials occur after a drug or biological product has been approved by FDA.

Wissenschaft

  • Copy, Shake, and Paste ist ein Blog über Plagiate und wissenschaftlichen Fehlverhalten geschrieben von einer deutschen Professorin mit Spezialgebiet Plagiate.
  • Retraction Watch Blog, der zurückgezogene (retracted, also wieder entfernte) wissenschaftliche Publikationen beobachtet und analysiert.
  • Wissenschaftsmagazin SRF 2 Radiosendung am Sonntagabend über Wissenschaft. Besprochen werden Publikationen von den Fachzeitschriften Nature und Science.
  • Science Fraud Highlighting Misconduct in Life Sciences Research (Durch Klage bedroht und deshalb ausser Betrieb).
  • Science Europe is an association of European Research Funding Organisations (RFO) and Research Performing Organisations (RPO), based in Brussels. Its founding General Assembly took place in Berlin in October 2011.
  • wisspub.net Gemeinschaftsblog zu wissenschaftlicher Kommunikation im Netz. Es geht in der Hauptsache um Open Access.

Open Access

  • open-access.net/ch_de ist eine Open Access Portalseite für die Schweiz.
  • Scholarly Open Access Auflistung von unseriösen Open Access Fachzeitschriften.
  • Berliner Erklärung Das Open Access Manifest. Die Definition und Gründung von Open Access.
  • [Aktualisierung 16.01.2017: ROARMAP gibt eine Übersicht über Open Access Richtlinien (Policies) von Forschungsinstitutionen.]
  • ROMEO ermöglicht die verschiedenen Copyright und Selbstarchivierungsregeln der Fachzeitschriften (Publisher copyright policies & self-archiving) abzufragen.
  • OA in Switzerland ist eine Übersichtsseite auf openaire.eu zu Open Access in der Schweiz.

Patientenorganisationen

  • Schweizer Patientenschutzorganisation (SPO) Die SPO vertritt seit 30 Jahren die Schweizer Patienteninteressen.
  • selbstbestimmung.ch Nachrichtenportal, welches die im Netz verstreuten Artikel zu Themen wie Barrierefreiheit, soziale Sicherheit und selbstbestimmtem Leben sammeln und zentral zugänglich macht. Der Verein Selbstbestimmung will damit den Betroffenen die Teilhabe an politischen und gesellschaftlichen Prozessen erleichtern und gleichzeitig den Wissensstand ihrer DienstleisterInnen und InteressensvertreterInnen aufwerten.
  • Patienten-Initiative e.V. Ein Deutscher Verein aus Hamburg zur Interessenvertretung von Patienten.

Multiple Sklerose

Medien

  • Beobachter Unabhängige Schweizer Zeitschrift vom Springer-Verlag, welche die Interessen der normalen Leute vertritt. Missstände werden publik gemacht.
  • Leidmedien Ein Projekt, das sich mit der Sprache über Behinderung beschäftigt. Wie wird sprachlich mit Behinderungen umgegangen?
  • lobbywatch.ch Plattform für transparente Politik

Soziale Medien von Patientensicht

QR-CodeQR-Code patientensicht.ch

Blogroll

  • Pharmama’s Blog von einer unterhaltsam bloggenden Schweizer Apothekerin.
  • Deadline Constantin Seibt, Journalist, schreibt über den Journalismus. Nützliche Ideen auch fürs Bloggen.
  • Gesellschaft, Behinderung und die Invalidenversicherung Schweizer Bloggerin über die IV.
  • myelounge.de Deutscher MS-Blog: zns-demontage mittels werkzeugen vom typ g35 (multiple:sklerose)
  • Wilde Worte kritische Fragen, mutige Ansichten. Bloggerin aus der Schweiz zu politischen und gesellschaftlichen Themen. Sofia Esteves @Wilde_Worte
  • LAMM (Liga der aussergewönlichen Montagsmailer) Sie fragen Unternehmen und Behörden einfache Fragen. Wieso hat Zürich eigentlich keine öffentliche Kompostsammelstelle? Wieso sind die Bio-Zucchini in der Migros mehr verpackt als die normalen?

Technische Hilfsmittel

  • Zotero ein freies und einfaches Werkzeug um Referenzen zu verwalten, quasi ein externes Gedächtnis. Referenzen können direkt in Firefox durch einen Klick abgelegt werden.
  • RSSOwl Ein guter Newsfeed Reader für Windows, Mac und Linux. Der Reader meiner Wahl.
  • LibreOffice LibreOffice ist eine leistungsfähige Office-Suite, voll kompatibel mit den Programmen anderer großer Office-Anbieter, für verbreitete Betriebssysteme wie Windows, GNU/Linux 32-/64-Bit und Apple Mac OS X geeignet. Open Source und gratis. Was will man mehr?
  • GIMP GIMP is the GNU Image Manipulation Program. It is a freely distributed piece of software for such tasks as photo retouching, image composition and image authoring. It works on many operating systems, in many languages.
  • Pandoc A universal document converter. If you need to convert files from one markup format into another, pandoc is your swiss-army knife.
  • KeePass 2 ist ein sehr hilfreiches Passwortverwaltungsprogramm (password manager / password safe). Es kann unter Windows und dank Mono auch unter Linux eingesetzt werden.
  • gpg zum asymmetrischen Signieren und Verschlüsseln (public key cryptography).