Lösen Düfte, Geschmäcker und Weihnachtsschmuck Migräne aus? Heute: Glühwein

Glühwein, Lebkuchen, Kunstschnee, … Düfte, Geschmäcker und Schmuck sorgen für den weihnachtlichen Gemütszustand. Sorgt der holzige Duft von Zimt auch für Migräne? Wie steht es mit einem orientalischen Mandelduft? Gerüche stehen bei vielen Betroffenen im Verdacht, Attacken auszulösen [1]. Auch Lebensmittel und selbst der Kunstschnee aus Dosen (gerade dieser!) kann gefährlich sein. Weihnachten mit seiner Vielzahl typischer Einflüsse hat sicher noch mehr für Migräne zu bieten. Stress beispielsweise gehört so unbedingt zu Weihnachten wie zur Migräne. Wir schauen auf dreiweiter

Diese Woche: Migräne, Rauschen und Urlaub

Migräneerkrankte sehen anders, was durch neuronales Rauschen erklärt wird; eine übergreifende oder doch nur eine weitere mutmaßliche Theorie der Migräne? Und warum erkranken so viele immer ausgerechnet im Urlaub? Die aktuelle Migräne-Froschungsliteratur. Viele Studien zeigen, dass das Migränegehirn visuelle Reize anders verarbeitet. Dabei werden verschiedene methodische Ansätze genutzt, u.a. erfasst man Schwellen der Wahrnehmung (psychophysikalische Ansätze) und Hirnströme (elektrophysiologische Ansätze). Dabei zeigen sich moderate aber doch deutliche Unterschiede in der neuronalen Reaktion auf visuelle Reize. Auf dieser Basis wurden mehrere theoretischeweiter

Migräne ist keine genetische Krankheit

Migräne ist keine genetische Krankheit, nur weil die Krankheit vererbt werden kann und weil Gene bei der Erkrankung beteiligt sind.  Die meisten Menschen verstehen unter einer genetischen Krankheit eine Krankheit, die man wie die eigene Blutgruppe nach den mendelschen Regeln vererbt bekommt und ein Leben lang behält. Es gibt eine sehr seltene Unterform der Migräne, die sogenannte »familiäre hemiplegische Migräne« (FHM). Sie ist so eine genetische Krankheit. FHM wird genau wie die Blutgruppe A und B unabhängig vom Geschlecht vererbt und fürweiter

Diese Woche: Tinnitus, der Bewegungsapparat und spät einsetzende Migräneaura

Streifzug durch die aktuellen Veröffentlichungen mit drei Themen: Migräne und Tinnitus, Funktionsstörungen des Bewegungsapparats und spät einsetzende Migräneaura ohne Kopfschmerzen.  Ohrgeräusche (»Tinnitus«) zählen zu den Vorboten einer Migräneattacke. Allerdings zeigt eine neue Studie, dass auch das gemeinsame Auftreten auf einer Kopfseite (»Lateralität«) und das zeitliche Zusammenspiel von Migräne und Tinnitus auch darüberhinaus für einen gemeinsamen pathophysiologischen Mechanismus sprechen. Fast 45% der in dieser Studie untersuchten Tinnitus-Patienten litten unter Migräne [1]. Dazu hier ein eigener Beitrag. – Übrigens sollten Betroffene einen Tinnitus immer vom Arztweiter

Migräne und Tinnitus

Ohrgeräusche zählen zu den Vorboten einer Migräneattacke. Einige hören ein Klingeln, andere Rauschen, Brummen, Pfeifen oder eine Kombination davon. Eine Migräneattacke kündigt sich an. Als Vorbote in Form einer Migräneaura hält das Ohrgeräusch nicht länger als eine Stunde an. Danach oder schon überlappend setzt der Kopfschmerz ein. Der Begriff Tinnitus bezeichnet eben solche Ohrgeräuschen, wahrgenommen, ohne dass ein entsprechendes äußeres akustischen Signals vorliegt. Tinnitus hält jedoch länger an, wobei Lautstärke und Charakter schwanken können. Bei bis zu drei Monaten spricht manweiter

Diese Woche: Hunger, Arbeitsausfall, Asthma und mehr

Der Streifzug durch die Fachliteratur dieser Woche über Hunger, Arbeitsausfall, Asthma, Wikipedia und »Kanalopathien«. Migräne und Hunger Hunger erreicht in den Industrieländern nicht die katastrophalen Auswirkungen, wie in den ärmsten Teilen der Welt. Dennoch klingt der aufkommende Begriff »Nahrungsmittelunsicherheit« (engl. food insecurity) für Hunger nach einem Euphemismus. Die ersten drei Veröffentlichungen tragen ihm im Titel [1-3]. In den Industrieländern geht es vordringlich um die Gesundheit der Kinder, sie verschlechtert sich durch Hunger; bei Erwachsenen kann durch Nahrungsmittelknappheit eine angegriffene psychische Gesundheit länger bestehen und chronischeweiter

Die Migränewelle

Aktiv an der Erforschung der eigenen Krankheit etwas beitragen, das geht. Dass Hunderte die Vorboten ihrer Migräneattacken dokumentierten, half mit, die Rolle der Migränewelle weitgehend aufzuklären. Ein Patient hatte mit seinen sehr präzisen Beobachtungen sogar einen besonders großen Anteil daran. Die Migränewelle, in der Fachsprache »spreading depression« genannt, geht dem Schmerz um viele Minuten voraus. Bei ca. einem Viertel der Betroffenen verursacht die Welle zunächst äußerst eigentümliche Erlebnisse, während sie durch die Großhirnrinde (»Cortex«) läuft. Man nennt diese Erlebnisse auch etwas eigentümlich, nämlichweiter

Diese Woche: fehlende Placebo-Gruppe, Neurofeedback und Computermodelle

Ein kurzer Streifzug durch drei aktuelle Übersichtsartikel zum Thema Migräne dieser Woche: Ein Übersichtsartikel kritisiert, dass die Mehrheit der vergleichenden, randomisierten klinischen Studien zur prophylaktischen Migränetherapie keine Placebo-Gruppe enthält [1]. Ein weiterer schaut auf Neurofeedback. Damit meint man eine Unterform des Biofeedback, was als Überbegriff für alle Arten der Rückmeldung von Körpersignalen, die normalerweise unbewusst ablaufen, steht. Wie steht es mit der Anwendung in der Neurologie und Psychiatrie? Die therapeutische Rolle des Neurofeedback bleibt umstritten. Die Krankheit Migräne nimmt in diesem Artikel nur einenweiter

Migräne-App konzipieren, entwickeln und testen

Wir suchen Probanden für eine Usability-Studie. Die Studie läuft vom 23. November bis zum 8. Dezember. Es geht darum, die Bedienung einer neuen Migräne-App intuitiv nutzbar zu gestalten. Ein intuitives Bedienkonzept einer Gesundheits-App zu erstellen ist eine Wissenschaft für sich – im übertragenen und im praktischen Sinn. Mehr zu dem wissenschaftlichen Hintergrund unten. Vorab zu den Teilnahmebedingungen. Wer bei aktuellen Tests mitmachen möchte, muss ein Android-Smartphone besitzen. Die Studie wird an der Technischen Universität Berlin von Usetree durchgeführt, dem Berliner Kompetenzzentrumweiter

Überblick über die Fachliteratur

Bei über 1400 Fachbeiträgen pro Jahr: Wie viel Zeit braucht man, um sich einen guten Überblick über die Literatur zu verschaffen? Möchte man sich zu einem wissenschaftlichen Thema Expertenwissen aneignen, ist das Rezept sehr einfach. Fachliteratur suchen, lesen und verstehen. Suchen, lesen, verstehen. Klingt einfach, ist auch einfach. Allerdings ist es zudem wie mit dem englischen Rasen. Den muss man auch nur säen, gießen und mähen. Das macht man 400 Jahre lang, schon hat man den perfekten englischen Rasen. Das gute bei dem Expertenwissen inweiter