Diese Woche: Auf Kopfschmerzforschung sich stützen

Menschen diskutieren ihre Erkrankungen im Netz. Anregungen dazu liefern auch führende Forscher, denen man direkt über die Schulter schauen kann. Diese Woche und noch bis morgen kann man bei Twitter unter dem Hashtag #AHS15DC das 57. Jahrestreffen der amerikanischen Headache Society (AHS) mitverfolgen. Im Mai ist gerade erst der alle zwei Jahre stattfindende Kopfschmerzkongress der Internationalen Headache Society (IHS) in Valencia zu Ende gegangen. Wer beides verfolgt hat, also den vergangenen IHS-Kongress und das noch laufende AHS-Treffen, stellt fest, die amerikanische Fachgesellschaftweiter

Botox gegen Migräne – Schmerzmittel oder Selbsttäuschung?

Das Nervengift Botox ist seit vier Jahren für die Behandlung chronischer Migräne zugelassen – ohne genau zu wissen, wie es wirkt. Das zeigt nun eine Studie. Sie wurde dafür auf dem internationalen Kopfschmerzkongress mit der Cephalalgia Award Lecture ausgezeichnet. Botulinumtoxin, besser bekannt als Botox, wird nicht nur zur Faltenglättung eingesetzt. Laut Studien wirkt Botox auch gegen Migräne [1-3] sowie gegen Inkontinenz und gegen einige weitere Leiden. Insgesamt ein diverses Anwendungsprofil im klinischen Spektrum.1  Botox bei chronischer Migräne? Bei Migräne wurdeweiter

Immunsystem, Gehirn und Kopfschmerzen

Viele sprechen von einer medizinischen Sensation: eine Verbindung zwischen Immunsystem und Gehirn. Welche Mechanismen bei Kopfschmerzen sind von dieser neuen Entdeckung betroffen? Häufig wiederkehrende Kopfschmerzattacken führen in den Schmerz weiterleitenden Nerven zu einer Sensibilisierung. Das begünstigt weitere Attacken. So entstehen chronische Entzündungen mit andauernden Schmerzen. Bei diesem Teufelskreis stehen Makrophagen im Verdacht ein Wörtchen mitzureden. Makrophagen sind die Fresszellen des Immunsystems, und insbesondere bei Migräne diskutiert man einen „functional cross-talk“ dieser Zellen [1]. Doch das Gehirn und das Rückenmark wurden bisher alsweiter

Diese Woche: Kinder und Jugendliche mit Migräne

Zwei aktuelle Studien befassen sich mit Migräne bei Kindern und Jugendlichen. Schüler und Schülerinnen mit Kopfschmerzen nehmen selten Gesundheitsleistungen in Anspruch. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie mit 1399 Gymnasiasten aus Deutschland. Zwei Drittel der Jugendlichen mit beliebiger Form von Kopfschmerzen und 40% der Gruppe mit Migräne nahmen wegen ihrer Kopfschmerzen weder ärztliche Hilfe in Anspruch, noch nahmen sie ein Schmerzmittel ein. Untersucht wurde ein Zeitraum von 12 Monaten. Gesundheitsförderung beginnt bei Jugendlichen und sie sollte das Bewusstsein für dieweiter

Diese Woche: Hoffnung geben

Der Juni ist in Amerika der migraine awareness month. Das Motto dieses Jahr ist “Inspiring Hope“ – Hoffnung geben, Hoffnung verbreiten. Ich habe mit einigen Migräneforschern, Ärzten und Patientenvertretern gesprochen, ob man ab 2016 nicht auch eine Awareness Woche im deutschsprachigen Raum durchführen kann. Noch sind nicht alle im Boot. Es zeichnet sich aber ab, dass dies auf eine Woche beschränkt werden sollte, wie zum Beispiel im Großbritannien immer in der zweiten Septemberwoche. Viel anderes ist mir diese Woche imweiter

Die erste Migräne-App

Apps werden das Bild des mündigen Patienten von einer ehemals visionären Vorstellung in ein reales Phänomen umsetzen. Den Technologietransfer für eine Migräne-App fördert nun das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Smartphones gab es noch nicht. Apple bezeichnete seinen Pocket-PC „Newton“ als einen PDA – ein Personal Digital Assistant. Auf Philips’ PDA, der hieß Nino, kam erstmals ein digitales Kopfschmerztagebuch in der Forschung zum Einsatz.1 Ein Jahr später schrieb ich den ersten Geschäftsplan für „MobileDiagnostics“. Mir wurde damals klar, dass der Zusammenschluss drahtloser Kommunikationstechnikweiter

Diese Woche: Essen gegen Migräne

Die Tagessuppe aus Roter Bete ist es nicht.  Obwohl Rote Bete oft ins Lila geht. Es sind die Teelicht-Gläser, Kissen, Regal und Brotkörbe. Die helfen gegen Migräne. Denn sie sind lila. In einem Restaurant. In Berlin. Und das hilft gegen Migräne. Nein, wirklich. Richtig ist: Die Farbe Lila wird als Erkennungszeichen für öffentliche Kampagnen genutzt, insbesondere in den USA im Juni. Dieser Monat ist dort nämich der migraine awareness month. Das Motto im Jahr 2012 war zum Beispiel „Dazu beitragen, dass Migräne sichtbarweiter

Diese Woche: Neues aus der Kopfschmerz-Forschung

Das Projekt “Migräne Sichtbarmachen” hat sein Fundingziel bei Sciencestarter recht klar verfehlt. Was schade ist. Die Migräneforschung macht zum Glück Fortschritte. Alte und neue Theorien der Migräne werden teils heiß von Forschern diskutiert. Elektrische Hirnstimulatoren werden implantiert, Botox gespritzt, Gehirnerschütterungen bei Sport verschlimmern Migräne … zu all diesen aktuellen Themen wird geforscht – ohne viel Öffentlichkeit. Herausheben will ich diese Woche eine ganz aktuelle Veröffentlichung. Sie fasst in einer Fachzeitschrift klinische Krankheitsbilder zusammen. Eine massive Wellen neuronaler Übererregung mit anschließenderweiter

Diese Woche: Wenn Kinder an Migräne erkranken

Frühe Diagnose und Einblick in eine tragisch endende Lebensgeschichte. Schon Kinder und Jungendliche können an Migräne erkranken. Die Erkrankung wird zwar aufgrund derselben Kriterien diagnostiziert wie bei Erwachsenen. Doch zeigt das klinische Bild auch Besonderheiten. Kinder neigen beispielsweise dazu, die Wahrnehmung von Schmerzen jeglicher Art auf den Bauch zu projizieren, so dass häufig Begleitsymptome, die Magen und Darm betreffen, im Vordergrund stehen. Es existieren auch wiederkehrende Symptome, die als Vorstufen einer zukünftigen Erkrankung an Migräne interpretiert werden. Gleichzeitig ist bekannt, dass selbstweiter

Wasabi auf der Hirnhaut: Vier Ångström Hoffnung

Noch ist unklar, ob bei Migräneattacken der Schmerz durch eine Form von Wasabi auf der Hirnhaut verursacht wird. Wenn dem so ist, gibt nun die Struktur eines Proteins Hoffnung – vier Zehntel eines Milliardstel Meters genau wurde hingeschaut, um auf neue therapeutische Zugänge für Schmerzblockaden zu kommen. Gehirnzellen signalisieren Schmerz. Sie nutzen dazu bestimmte Proteine, die als Ionenkanäle dienen, darunter Natrium- und Kalium-Kanäle sowie sogenannte Transient Rezeptor Potential (TRP) Ionenkanäle. Von den letzteren gibt es insgesamt sieben Familien. Nur zwei sind für Schmerzenweiter