Strom in den Vagusnerv und Geld für Magnetfelder

Neuromodulation ist eine Therapieform, die krankhafte Aktivität des Nervensystems gezielt korrigiert und dazu neurotechnologische Verfahren einsetzt. Da praktisch alle Organe und Körperfunktionen durch neuronale Schaltkreise reguliert werden, sind Anwendungsgebiete entsprechend weitreichend. Man spricht auch von Elektrozeutika. Aktuell entnehmen wir diese Woche dem Internet, dass zwei Elektrozeutika gegen Migräne auf dem Vormarsch sind. Der GammaCore-Stimulator hat bisher nur für klinische Studien eine Zulassung. Aktuell gibt es ein interessantes Interview über diese nichtinvasive Vagusnervstimulation im Deutschlandfunk.   Der Hersteller des Spring-TMS™, ein weiterer tragbarer Neurostimulator, derweiter

Ohrgeräusche und Hörverlust bei Migräne

Ohrgeräusche und Hörverlust bei Migräne sind noch recht unbekannt. Betroffene berichten von Schwankungen der Lautstärke und auch, das alles gedämpft und weit entfernt klingt. Solche Symptome spielen eine Rolle bei der Diagnose der Migräneform, dennoch wird ihnen oft keine Beachtung geschenkt oder es hält gar die Angst vor dem Vorwurf, sich solche subjektiven Symptome nur einzubilden, viele davon ab, Hilfe zu suchen. Sehstörungen sind häufige und mittlerweile relativ bekannte Symptome zu Beginn einer Migräneattacke: Oft sieht man ein wanderndes Zickzackmuster, das einenweiter

Biofeedback 40 Jahre (in Zeitschriften) populär

Heinz stottert. Jan hat Sprechangst. Zwischen den Kindern, deren Geschichten zwei sehr ähnliche Beiträge über Biofeedback einleiten, liegen knapp 40 Jahre. Jans Geschichte steht im aktuellen Geo, Heinz’ in Bild der Wissenschaft von 1976. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen beiden Artikeln. Nicht zuletzt sprachliche Unterschiede: Wörter wie „Eingeweide“ und „Vegetativum“ – es ist nicht schwer zu raten, in welchem Beitrag sie stehen. Oder wer Biofeedback im Anreißer mit „Kraft der Gedanken“ umschreibt und wer es erstmal mit „biologischer Rückmeldung“ übersetzt. Der Artikelweiter

Netzhautablösung oder Migräne?

Netzhautablösungen werden als Ursache von Sehstörungen bei Migräne sehr häufig fälschlich vermutet. Drei dokumentierte Fälle sind mir allein von unserer englischen Website bekannt. My first episode with this visual migraine was one I was sure to have changed my life the moment it happened. I am a nurse and knew I had an instant medical problem. Odd to me was that I was only 28 yrs old at the time. Detached Retina? My first thought. [2006, Link] [Meine erste Episode mitweiter

Computersimulation einer Sehstörung bei Migräne

Sehstörungen bei Migräne sind häufige und stark behindernde, episodische Begleiterscheinungen der chronischen Erkrankung. Mit Hilfe einer Computersimulation kann die Folge dieser übermäßigen Nervenaktivität im Großhirn während eines Migräneanfalls auch für Nichtbetroffene sichtbar gemacht werden. Bitte beachten Sie diesen Warnhinweis: Das folgende Video zeigt ein flimmerndes Objekt, das für Menschen, die unter Migräne oder auch Epilepsie leiden, unangenehm sein kann. In seltenen Fällen können solche Simulationen auch Migräneanfalle auslösen, insbesondere wenn Migräneerkrankte lichtempfindlich sind! Das Video enthält keine großflächigen, schnellen Identitätswechsel derweiter

„Natur, Gott und der Teufel konnten den Körper eines Menschen zerstören“

Es gibt Erfahrungen, die sind für alle gleichermaßen nachvollziehbar und es gibt Erfahrungen, die sind das nicht. Es ist schwierig, an letztere zu glauben, wenn man sie selbst nie erlebt hat. Die Natur, Gott und der Teufel konnten den Körper eines Menschen zerstören, und die medizinische Fachleute hatten Mühe, zwischen den Ursachen zu unterscheiden. (Seite 14) Der Anfang des Zitats von Siri Hustvedt, der zitternden Frau, steht für die kulturellen Vorstellungen, die bestimmen, wessen Leiden in der Gesellschaft für legitim befundenweiter

Was bedeutet ein Migränegehirn kippt?

Das Wort „Kipppunkt“ ist mehrfach in den letzten Beiträgen über Migräne vorgekommen. Was genau es heißt, ein Migränegehirn kippt, wurde allerdings nicht beschrieben, sondern nur dessen Konsequenzen – ohne Erklärung – hingestellt. Nämlich zum einen, dass Kippprozesse sich durch Vorboten ankündigen und, zum anderen, dass diese Vorboten bestimmten Auslösern erst zu ihrer Gefährlichkeit verhelfen. Als Beispiel wurde u.a. Lichtempfindlichkeit als ein Vorbote und grell wahrgenommenes Licht als ein dazu passender Auslöser angeführt. Da eine neue klinische Studien genau diese vorhergesagte Verbindungweiter

„Ein Roboter unter Speed, der mich als Trommel benutzt“

Drei Umstände sind bei Auslösern der Migräneattacken besonders zu beachten: 1) Unterschiede zwischen episodischer und chronischer Migräne, 2) Begleiterkrankung müssen berücksichtigt werden und 3) bei sensorischen Reizen als Auslöser, wie Lärm und Licht, muss die Gestalt der Reize berücksichtigt werden. Als ein “Dankeschön” für Unterstützer meines Projektes bei Sciencestarter gibt es das Buch von Siri Hustvedt, der zitternden Frau. Etwa ein Dutzend Zitate habe ich ausgewählt, um sie hier in zwei, drei Beiträgen im Zusammenhang mit Migräne kommentiert vorstellen. Dieser erste Beitrag widmetweiter

Migräne Sichtbarmachen: noch 64 Tage und Achttausendfünfhundertfünfundneunzig Euro

Seit gestern läuft die 65-tägige Finanzierungsphase meines Projekts „Migräne Sichtbarmachen” bei Sciencestarter. Fünf Euro sind schon in der Kasse. Achttausendfünfhundertfünfundneunzig fehlen noch. Worum geht’s? Wer meinen Blog bei SciLogs regelmäßig liest, insbesondere die Beiträge über Migräne, der ahnt es vielleicht. Ein Blog ist halt doch eher ein Zettelkasten. Ende 2013 habe ich zumindest mal ein Inhaltsverzeichnis meiner Beiträge über Migräne erstellt. Dort sind sie nun zumindest thematisch sortiert. Doch wenn das Inhaltsverzeichnis zum Zettelkasten auf einem Zettel im Zettelkasten steht, dann ist halt irgendetwas falsch.weiter

Gibt es Auslöser der Migräneattacken und wenn ja, zu welchem Zeitpunkt?

Eine vielgelesenen Studie zeigt: Auslöser und Vorboten der Migräne überdecken sich. Fazit ist nicht unbedingt, dass Symptome irrtümlich für Auslöser gehalten werden, sondern dass Betroffene Auslöser zum richtigen Zeitpunkt meiden können. Kürzlich habe ich eine klinische Migränestudie vorgestellt. Sie ist mittlerweile viel gelesen worden, wie auf der Homepage der Zeitschrift vermerkt wird. Diese Studie belegt einen systematischen Zusammenhang zwischen Symptomen und Auslösern der Migräneattacken. Genauer: zwischen der Anwesenheit bestimmter Vorboten einer Migräneattacke und den dazu passenden Auslösefaktoren. Die Studie fragt daraufhin,weiter