Bin ich Amoralisch?

Mittel-alter Mann (Nein, nicht Mann aus dem Mittelalter, nur: in mittlerem Alter) in der Apotheke an einem langsamen Mittwoch-Nachmittag: “Verkaufen Sie auch Spritzen und Nadeln?” Pharmama: “Ja, was brauchen sie denn?” Mann (überlegt): “2 Milliliter Spritzen und rosa Nadeln.” Pharmama: “Habe ich. Wieviele?” Mann (zwiefelnd): “Je … Zwanzig?” Ich zeige sie ihm. Er kauft sie. […]

Verdachtsmomente

Ein älterer Mann und ein Teenager kommen zusammen in die Apotheke. Ich bekomme mit, wie der Mann die Pharmaassistentin nach „Makatussin forte Sirup“ fragt. Jetzt – das ist ein Medikament, das ich nicht an Lager führe … das hat verschiedene Gründe, der im Moment wichtigste aber: das Zeug wird missbraucht. Oft. Hauptsächlich von Teenagern. Was […]

Bodybuilder und Arzneimittel

In der Bodybuilder-Szene ist der Einsatz von Medikamenten schon lange Normalzustand – wie man vielleicht auch in diesem Post hier lesen konnte. Durch einschlägige Literatur und Internetrecherche wird der „selbständige“ Gebrauch von Arzneimitteln gefördert. Aber es sind bei weitem nicht nur Wachstumshormone oder anabole Steroide. In dem Post heute findet ihr weitere verwendete Mittel – vorher […]

K(l)eine Dopingkontrolle

Frau in der Apotheke: „Nehmen sie eigentlich auch ausländische Rezepte?“ Pharmama (vorsichtig): „Kommt darauf an … um was geht es denn?“ Frau: „Um Wachstumshormone und Insulin.“ Pharmama (zweifelnd): „Hmmm“– (denkt: das wird leider gern missbraucht) „– für wen ist es denn?“ Frau: „Für meinen Kollegen – er ist Berufsbodybuilder und er braucht das.“ Pharmama (denkt: […]

Ein zweifelhaftes Rezept

In unserer Apotheke sind wir inzwischen so weit, dass wir bei Rezepten für starke Schlaf- und Beruhigungsmittel die der Kunde (der noch nie bei uns war) selbst bezahlt, erst mal den Arzt anrufen und nachfragen. Warum? Es sind einige Fälschungen im Umlauf. Nun kommt an einem Freitag am Morgen diese junge Frau mit einem Rezept […]

Magenbitter

„Einen wunderschönen guten Morgen, Herr…“ – kurzer Blick auf den Namensaufkleber – „…Herr…“ Ist ja auch egal, wie er heißt. Die Buchstaben verschwimmen vor meinen Augen. Kein Wunder, es ist halb vier in der Nacht und ich bin vor gefühlten dreißig Sekunden aus dem Bett geworfen worden und funktioniere um diese Zeit gewöhnlich wie auf […]

Bald wohl auch bei uns …

In Amerika reguliert die FDA (das ist wie die swissmedic in der Schweiz, die zuständig ist für Zulassung und Sicherheit der Medikamente) den maximalen Paracetamol-Gehalt nach unten. Der Grund ist, dass das Paracetamol die Hauptursache für medikamentös bedingtes Leberversagen ist. Neu dürfen maximal 325mg Paracetamol pro Tablette vorhanden sein. Betroffen sind allerdings nur Kombi-präparate mit […]

Erwachsene Konsumenten

Suchtmittelge und Missbrauch oder süchtiges Verhalten sind nicht in erster Linie Probleme von Kindern und Jugendlichen,sondern Merkmale der Erwachsenenwelt.Es sind Erwachsene,die Suchtmittel konsumieren,produzieren,verkaufen,dafür werben oder deren Werbung fördern und süchtiges Verhalten vorleben.

Suchtpräventive Aktivitäten sollten sich deshalb an alle Erwachsenen richten.Bisher orientierten suchtpräventive Bemühungen sich vorrangig am Missbrauch beginnender Abhängigkeit.Im Mittelpunkt stand – und steht – fast immer der exzessive Konsum,auch in Medien der Massenkommunikation,wie beispielweise auf Plakaten oder Broschüren.

Der „Normalkonsument“ fühlt sich davon aber in der Regel nicht angesprochen.In der künftigen Präventionsarbeit wird es deshalb von Bedeutung sein,neben dem „süchtigen“ den „normalen“ Konsum in den Blickpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen.

Auch nicht suchtgefährdete Konsumenten sollten die Möglichkeit haben,das eigene Verhalten kritisch auf Risikofaktoren zu überprüfen.Gut erreichbar wäre diese Zielgruppe über eine Verstärkung der primärpräventiven Angebote und Aktivitäten am Arbeitsplatz,in Betrieben und Verwaltungen.