DKG zur Bekämpfung von MRSA-Infektionen: Kontraproduktive GBA-Entscheidung zur MRSA-Bekämpfung

Zum heutigen Beschluss des Gemeinsamen Bundesauschusses (G-BA) über die ASV-Richtlinie zur Tuberkulose und atypischer Mykobakteriose erklärt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum: „Der Gemeinsame Bundesausschuss hat eine Entscheidung getroffen, die eine bessere Kontrolle und Behandlung von MRSA verhindert. Der Antrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft auch im Rahmen der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) Leistungen zur MRSA-Diagnostik und Therapie durchführen zu können, wurde mehrheitlich abgelehnt. Einmal mehr verhindern die Krankenkassen mit ihrer ablehnenden Haltung eine wirksame Infektionsbekämpfung. Tuberkulose-Patienten, die ohnehin ambulant im Krankenhaus behandelt werden und bei denen der Verdacht auf eine MRSA-Besiedelung besteht, müssen für die MRSA-Diagnostik einen niedergelassenen Arzt aufsuchen. Obgleich Patienten mit einer Tuberkulose häufig als immungeschwächt gelten und bereits Antibiotika einnehmen müssen. Dies ist weder aus medizinischer Sicht noch für die Patienten, die ohnehin sehr stark belastet sind, nachvollziehbar. Statt jede Möglichkeit zur MRSA-Bekämpfung zu nutzen, werden Zuständigkeitsgrenzen verteidigt. Ein schwarzer Tag für die Patientensicherheit in Deutschland.“ Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V.

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Verband der Ersatzkassen e. V. und BKK Dachverband e. V. unterstützen Forderung nach Reform des Morbi-RSA: Faire Wettbewerbsbedingungen schaffen

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) sowie der BKK Dachverband e. V. unterstützen die am heutigen Tag von der RSA-Allianz gestellte Forderung nach einer Reform des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs – kurz: Morbi-RSA. „Der heutige Morbi-RSA schafft es nicht, für faire Wettbewerbsbedingungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu sorgen“, so Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. „Die Verteilungswirkungen des Morbi-RSA führen zu einer Ungleichbehandlung der Kassenarten. Benachteiligt sind insbesondere die Ersatzkassen sowie die Betriebs- und die Innungskrankenkassen. Wir müssen daher die Zuweisungskriterien im Morbi-RSA weiterentwickeln“, fordert Elsner.   „Kurzfristig sollten daher die Zuschläge für Erwerbsminderungsrentner (EMG-Zuschläge) entfallen“, betont Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes e. V. Das heute vorgestellte IGES-Gutachten belege eindeutig, dass es einer Berücksichtigung von gesonderten Zuschlägen für Erwerbsminderungsrentner nicht mehr bedarf, da der Finanzbedarf von EMG-Rentnern heute bereits im Morbi-RSA abgebildet wird.“   Krankenkassen mit vielen EMG-Rentnern hätten derzeit einen finanziellen Vorteil, denn für einen EMG-Rentner zum Beispiel mit der Diagnose Depression erhalte eine Kasse heute mehr Zuweisungen als ein normaler Versicherter mit haargenau der gleichen Diagnose.   Die Streichung der EMG-Zuschläge sei sachgerecht und ohne viel bürokratischen Aufwand umsetzbar, erklären Elsner und Knieps. Die Politik sollte noch in dieser Legislaturperiode ein politisches Signal setzen, um die Fehlentwicklungen im Morbi-RSA zumindest teilweise zu beseitigen. Nach der Bundestagswahl 2017 müssten dann weitere Reformschritte in die Wege geleitet werden.   Hintergrund: EMG-Zuschläge sollten in der Zeit vor Einführung der Morbiditätsausrichtung des RSA die krankheitsbedingt höhere Ausgabenbelastung durch Erwerbsminderungsrentner kompensieren. Sie wurden als eine Art „indirekter Morbiditätsindikator“ genutzt und sind mit Einführung des Morbi-RSA im Jahr 2009 grundsätzlich hinfällig geworden. Die krankheitsbedingte Ausgabenbelastung wird heute über die Morbidität erfasst. Trotzdem findet sich im heutigen Morbi-RSA über die Bewertung der Erkrankungen hinaus nach wie vor das Zuweisungs-Konstrukt für Erwerbsminderungsrentner. Dies führt zu einer Mehrfachberücksichtigung dieses Merkmals und damit zu einer ungerechtfertigten Mehrfachzuweisung für den gleichen Sachverhalt für diese Personengruppe.   Im RSA-Jahresausgleich 2014 verzeichneten die AOKn eine Überdeckung von +888 Millionen Euro, die Ersatzkassen hingegen eine Unterdeckung von -433 Millionen Euro, die BKKn von -335 Millionen Euro und die Innungskrankenkassen von -155 Millionen Euro. Diese Zahlen belegen die Verzerrung des Wettbewerbes zwischen den Krankenkassen. Wie sich die unterschiedlichen Deckungsgrade entwickelt haben, zeigt auch folgende Grafik: Gemeinsame Pressemitteilung des Verbandes der Ersatzkassen und des BKK Dachverbandes e.V.

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Innungskrankenkassen: Risikostrukturausgleich muss Präventionsanreize setzen

Nach Vorlage der Finanzergebnisse der Kassen nach drei Quartalen im Jahr 2015 fordern die Innungskrankenkassen die Bundesregierung zu einer Reform bei den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds auf. „Das derzeitige Berechnungsverfahren für den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) wirkt einseitig zugunsten der morbiditätsstarken Kassen und berücksichtigt zu wenig Präventionsanreize. Kassen, die noch im vergangenen Jahr fehlende Mittel für die Versorgung Schwerkranker angeprangert haben, nutzen jetzt die Mittel zum Verdrängungswettbewerb“, kritisiert Hans Peter Wollseifer, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V., der Interessenvertretung der Innungskrankenkassen auf Bundesebene. Schon der alte wissenschaftliche Beirat des Bundesversicherungsamtes hat die Befürchtung geäußert, dass durch die Art und Weise der Auswahl der ausgleichsfähigen Krankheiten Präventionsanreize untergraben werden. „Die Frage ist, lohnt sich die Prävention zur Vermeidung von Krankheiten überhaupt für eine Krankenkasse, wenn sie dafür systematisch im Morbi-RSA benachteiligt wird? Das muss die Politik endlich beantworten“, sagt Hans-Jürgen Müller, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V. Als Beispiel nennt Jürgen Hohnl, Geschäftsführer des IKK e.V., den Bluthochdruck, der im Morbi-RSA Zuweisungen auslöst: Hypertonie lässt sich durch Prävention verhindern bzw. zumindest lassen sich schwerwiegende Folgen abschwächen. Dafür gibt es jedoch kein Geld aus dem Morbi-RSA. Geld fließt, sobald der Patient den Stempel „chronisch“ erhält. „Und an der Belastbarkeit der Kodierungen sind Zweifel angebracht. Die Innungskrankenkassen weisen schon lange auf fehlende Kodierrichtlinien hin, die Manipulationen ausschließen könnten“, so Hohnl. „Die Innungskrankenkassen erwarten jetzt eine grundlegende Reform, die die Defizite des Risikostrukturausgleichs behebt, bevor die einseitige Ausgestaltung des Morbi-RSA den Leistungswettbewerb zwischen den Kassen vollends unterminiert und die Akzeptanz für das Ausgleichssystem weiter untergräbt“, formulieren die Vorstandsvorsitzenden. Der Morbi-RSA müsse endlich versorgungsneutral, sicher und fair gestaltet werden. Ansonsten würde sich die ungleiche Finanzlage zwischen den Kassenarten trotz steigender Zusatzbeiträge, die von den Versicherten alleine aufzubringen sind, weiter verschärfen. Pressemitteilung des IKK e.V.

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TK-Chef: Finanzausgleich fördert Krankheit statt Prävention

Der größte Teil der Gesundheitsausgaben hierzulande – Schätzungen gehen von bis zu 70 Prozent aus – entfällt auf die Behandlung sogenannter Zivilisationskrankheiten. Dazu gehören zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rückenbeschwerden. Allen gemeinsam ist, dass sie oft lebensstilbedingt und damit eigentlich vermeidbar sind – hervorgerufen durch ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Stress. Mit einer gesünderen Lebensweise ließe sich nach Ansicht der Techniker Krankenkasse (TK) viel dagegen tun. Allerdings sind die Anreize im Gesundheitssystem falsch gesetzt, denn im Finanzausgleich (dem sogenannten Morbi-RSA) werden Kassen finanziell bestraft, wenn sie sich zum Beispiel darum kümmern, dass sich die Zuckerkrankheit eines Versicherten nicht verschlechtert. Finanziell attraktiv ist es hingegen, möglichst viel Krankheit zu dokumentieren. Denn je mehr Krankheiten eine Kasse bei ihren Versicherten nachweisen kann, umso mehr Geld erhält sie aus dem Gesundheitsfonds. Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, kritisiert, dass die Krankenkassen so kaum Anreize haben, sich um eine bessere Gesundheit ihrer Kunden zu kümmern: „Je mehr Krankheiten für unsere Versicherten dokumentiert werden und je mehr Medikamente sie bekommen, desto mehr Geld bekommen wir für sie aus dem Gesundheitsfonds.“ Statt den Wettbewerb um bestmögliche medizinische Versorgung und schlanke Verwaltung zu fördern, honoriere der derzeitige RSA eine möglichst dramatische Dokumentation von Krankheit. „Ein Gesundheitssystem, in dem niemand mehr ein Interesse an gesunden Menschen hat, ist ein krankes System“, erklärt der TK-Chef. Laut dem aktuellen TK-Gesundheitsreport, der die Krankschreibungen und Arzneimitteldaten der 4,4 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen analysiert, ist das Arzneimittelvolumen gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten seit dem Jahr 2000 um 80 Prozent gestiegen, bei den Stoffwechselstörungen sind es sogar 95 Prozent. Jeder zehnte Fehltag hierzulande ist rückenbedingt. Um die Gesundheit der Menschen nachhaltig zu fördern und Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herzerkrankungen und Rückenschmerzen zu bekämpfen, brauche es daher ein bundesweites Engagement für Gesundheitsförderung. „Prävention kostet allerdings Geld. Wenn wir uns dafür einsetzen wollen, dass Menschen nachhaltig zu einem gesünderen Lebensstil finden, dann muss dieses Engagement auch honoriert werden. Wenn wir aber weniger aus dem Fonds bekommen, je besser es unseren Versicherten geht, läuft etwas verkehrt.“ Baas fordert daher, lebensstilbedingte Erkrankungen, die sich durch Prävention und eine gesündere Lebensweise vermeiden lassen, im Finanzausgleich nicht länger überzugewichten. Der erste wissenschaftliche Beirat des Bundesversicherungsamts, das den Finanzausgleich abwickelt, hatte vor der überproportionalen Berücksichtigung dieser Erkrankungen gewarnt und war 2008, nachdem er von der Politik ausgebremst worden war, zurückgetreten. Baas: „Heute zeigt sich: Der Beirat hatte recht.“ Pressemitteilung der Techniker krankenkasse

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Bakterielle Bodenschätze

Dass recht verschwenderisch mit der Gabe von Antibiotika umgegangen wird, ist allgemeiner Konsens. Gerade letzte Woche stand die Bekämpfung der Ausbreitung multiresistenter Keime sogar auf der Agenda des aktuellen G7 Gipfels. Hier im Krankenhaus habe ich manchmal das Gefühl, dass diese ganz real bestehende Gefahr nicht von allen Medizin-praktizierenden erkannt wird. Menschen mit weißen Kitteln sieht man täglich in der Mensa als auch Bibliothek. Als ich eine befreundete Medizinerin mal darauf angesprochen habe, klärte sie mich darüber auf, dass derweiter

Adventskalender Tür 16: Dialsye Fahrten mit MRSA welches Transportmittel

Diese Frage ist eine sehr berechtigte und auch einfach zu beantworten bzw. zu erklären. Zunächst einmal müssen Dialysepatienten sehr regelmäßig zwischen ein und dreimal wöchentlich zur Dialyse. Zur Hin- und Rückfahrt bekommen sie normalerweise einen Transportschein von der Dialysestation ausgestellt. Hier wird dann entsprechend angekreuzt, welches Transportmittel erforderlich ist. Die Krankenkassen bezahlen hier nicht jeden das gleiche Transportmittel. […]

Krankenhaus mit Nebenwirkungen?

Wie gut sind unsere Krankenhäuser wirklich? Was können sie leisten und sollten sie nicht eher “Gesundhäuser” heißen? Wie verdient eine Klinik ihr Geld und welche wirtschaftlichen Möglichkeiten ergeben sich daraus? Stehen der Patient und sein Wohl wirklich im Vordergrund und ist jede in Deutschland durchgeführte Operation auch wirklich notwendig?? Diese und weitere Fragen hat sich […]

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Wie legt man einen zentralen Venenkatheter?

Eine schöne Anleitung wie ich finde, und vor allem hygienisch geradezu penibel. Can’t see the video in your RSS reader or email? Click Here! Artikel von: Monsterdoc Artikel zum Thema passend:MRSA schlägt zurückDesinfektionsgrüße aus DeutschlandDr.Braehmer bekämpft den MRSA Verbandswechsel korrekt durchgeführtNotarzt und Mikrobiologin – passt das zusammen?

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MRSA schlägt zurück

Dr. med. Brähmer ist wieder am Start. Diesmal geht es um hygienisches Qualitätsmanagement. Danke an Jan Derksen für die beiden Videos. Und tatsächlich: Brähmer rockt. Artikel von: Monsterdoc Artikel zum Thema passend:Desinfektionsgrüße aus DeutschlandVerbandswechsel korrekt durchgeführtDr.Braehmer bekämpft den MRSA Notarzt und Mikrobiologin – passt das zusammen?Diskussion am Wochenende – Bakterien bald Weltherrscher?

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