Diagnose: „Weitgehend unbekannt“: Die Beziehung von Chef- und Oberärzte in Krankenhäusern zu Facebook

SOCIAL MEDIA?! Ergebnisse einer IFABS-Umfrage zur Bekanntheit Sozialer Medien bei Akteuren der Gesundheitswirtschaft – Teil 7: Krankenhaus-Chef- und Oberärzte und Facebook Die Beschreibung des Umfrage-Designs finden Sie hier: http://bit.ly/Nq5z7d Befragt wurden hierfür 112 zufällig ausgewählte Chef- und Oberärzte. Das Resultat (vgl. Abb.): 2% kennen und nutzen Facebook, aber nur privat. Weitere 7% kennen die Community […]

„F… dich!“: Oberarzt pöbelt Assistenzärztin an und behält seinen Job

Es war einmal, vor langer, langer Zeit in irgendeinem Krankenhaus am Rande des Wahnsinns: Oberarzt und Assistenzärztin bei Visite. Beide stehen am Krankenbett, Oberarzt putzt seine Kollegin vorm Patienten herunter… äh… ich meine natürlich, er weist sie… räusper… ganz freundlich …ähem… auf fachliche Mängel hin und teilt ihr mit sie würde, wenn sie so weitermacht […]

Oberarztpublikum

Freitag Nachmittag, siebzehn Uhr dreißig. Das Wochenende winkt. Rein theoretisch hat es schon seit mindestens einer halben Stunde begonnen aber… okay, maximal eine Viertelstunde noch, dann bin ich fertig. Jetzt schnell noch ein paar Befunde kontrollieren, und dann… die Tür zum Arztzimmer wird aufgerissen. Ohne Anklopfen. Sekundenbruchteile später steht Oberarzt Biestig hinter mir und ich […]

Phrasen in der Chirurgie II

Da ich momentan nicht arbeiten darf/kann, möchte ich die Zeit sinnvoll nutzen, um meine Gehirnwindungen nach weiteren, wenn auch nicht tagesaktuellen Sprüchen, zu durchforsten. Wie gesagt, es sind alles Sprüche, die ich tatsächlich selbst gehört habe.

Perfekt, jetzt ist er so verschnürt wie ein Rollbraten.

So wie Du arbeitest, möchte ich gerne Urlaub machen.

Einweisungsdiagnose: V. a. Fieber

Wann haben Sie in letzter Zeit mal einen Hintern von innen gesehen?

Sie erinnern mich an meinen Hund.

Der jüngste Assistent muss unters Tuch.

Kriegen Sie den zu?

Lecker, hier riecht’s wieder wie beim Grillfest.

Hör’ auf zu kokeln, man sieht ja gar nix mehr.

Anästhesie, der Patient will mitarbeiten!

Anästhesisten sind wie Kometen, sie tauchen kurz auf und sind dann lange wieder weg.

Ich mach’ zu. Verschlüsseln Sie schonmal?

Bettenplanung!

Keine heimlichen Amputationen während meiner Abwesenheit.

Hast Du Dir mal überlegt, das Röngenbild andersrum aufzuhängen? Dann sieht es auch nicht mehr so schlimm aus.

Unidentifizirbare Linie im Röntgenbild.

VIP = very incompliant patient

Ich hab’ da noch zwei Nachmeldungen…

Hoppla, da wollte ich gar nicht reinschneiden.

Attention! We’ve got a bleeder!

Irgendwann steht jede Blutung von selbst.

Das wackelt ja wie ein Lämmerschwanz.

Was ist da runtergefallen? Brauchen wir das noch?

Bitte NICHT an den grünen Tisch kommen, der ist steril.

Wie die Zeit vergeht, die Anästhesie hat schon wieder Feierabend.

Gibt’s den auch in länger?

Der Pat. hat E66.0.

Ihr habt wieder die Sternchendiagnosen falsch verschlüsselt, ich werde noch wild!

Ich liebe eine kotige Peritonitis.

Fuchteln Sie nicht so mit dem Haken rum, da kriegt man ja Angst.

Ist der Patient wach? Kann er uns hören?

So, und jetzt bin ich leergesaugt,
Doc Blog

Phrasen in der Chirurgie I

Dass Chirurgen bisweilen große Sprücheklopfer sind, ist wohl nicht unbekannt. Aus gegebenem Anlaß biete ich hier nun eine Liste der mir selber im In- und Ausland gebotenen Sprüche, die sowohl inner- als auch außerhalb des OPs ausgesprochen wurden und werden. Die Reihenfolge ist unerheblich. Mit den bekanntesten fange ich aber an.
Sollten mir noch einige einfallen, kommt vielleicht mal ein II. Teil.

Spitze betonen!

Saugen! Mehr Saugen!

Hängen Sie sich mal richtig in den Haken rein.

Ich seh’ hier nix. Mehr ziehen!

Der Patient soll jetzt endlich entspannen, geben Sie ihm nochmal was!

Das Zuckometer ist kaputt.

Wäschst Du Dich für den Einer?

Warst Du schon Gastro?

Der ist trockener als die Wüse Gobi.

Ohje, wer hat denn an dem geübt?

Unser Patient ist heute aber mal so richtig saftig.

Dem haben wir’s aber so richtig besorgt.

Sind Sie heute freilaufend?

Es ist ein Junge!

Wenn Sie jetzt weitersägen, können Sie ihm das Bein auch ganz abnehmen.

Für den OP-Hund…

Go straight to the bone and stay there!

Das Problem liegt supranasal.

Wir sind hier nicht in der Schwarzwald-Klinik!

18 Uhr und schon nach Hause? Freier Nachmittag, was?

Doc Blog

Unnötigkeiten

Die Oberen wissen unsere Arbeit nicht zu würdigen. Das sagte gestern ein Assistentenkollege. Und ja, irgendwie kommt es mir manchmal auch so vor. Zumindest habe ich manchmal das Gefühl die wollen mich verschaukeln. Hier drei mehr oder weniger aktuelle Beispiele, wo ich mich wirklich gefragt habe, ob das so sein muss und einem produktiven Miteinander förderlich ist.

1) Doc Blog ist in der Ambulanz, steht am Waschbecken und zieht Medikamente auf. Der Oberarzt steht hinter ihm, mit dem Rücken zu Doc Blog.
Doc Blog hört einen Patienten an der Tür sagen: Kann ich das hier abgeben?
Oberarzt: Sicher. – Zu Doc Blog (der die Situation immer noch nicht sieht und weiterarbeitet): He, kümmer’ Dich mal um Deine Patienten. Nimm ihm das mal ab.
Doc Blog wundert sich. Hatte er den OA nicht direkt hinter sich gehört? Und das Rascheln einer Röntgentüte?
Er dreht sich langsam um, und sieht, klar, den OA mit einem Röntgenbild in der Hand direkt neben dem Pat. stehen, der ihm seine eigene Röntgentüte entgegenhält.
Während er mit der senkrecht gehaltenen Spritze, auf der immer noch die Glasphiole balanciert, den Raum durchquert, wundert Doc Blog sich immer mehr. Dann jongliert Doc Blog die Röntgentüte einhändig aus dem Griff des Patienten und knallt sie dem OA, der immer noch das eine Bild studiert vor den Latz und mault: “Klar, kann ja alles gleichzeitig machen, auch während ich mit spitzen Gegenständen hantiere…” Der OA hat nicht mal aufgesehen.

2) Es ist Zeit für die Visite, plötzlich stehen zwei Oberärzte vor Doc Blog. Einer geht ins Zimmer eins, der zweite stürmt los in Zimmer zwei und ruft Doc Blog hinterher: Los, schnell, ich muss in den OP.
Hin- und hergerissen zwischen den Fronten entscheidet sich Doc Blog, wenigstens dem OA in Zimmer eins zu sagen, daß er kurz warten muss, bis der zweite OA “abgearbeitet” ist. Wie sich schnell herausstellte keine weise Entscheidung. Auf die Meldung, Doc Blog würde eben mal in Zimmer zwei gehen, ist OA eins dekompensiert: Was das denn solle, er wolle Visite machen, und er müsse ja auch in den OP und er würde bestimmt nicht allein Visite machen und Doc Blog solle ja schließlich auch wissen, was er mit dem Pat. besprechen würde.
Ehm, ja, aber gilt das nicht auch für Zimmer zwei und OA zwei?
Keine Widerrede
Bis Doc Blog in Zimmer eins fertig war, kam ihm OA zwei schon auf dem Weg in den OP entgegen. Zum Glück hatte die Schwester was mitgeschrieben.

3) Vor einer OP, beim Waschen, beschliessen der OA und Doc Blog das weitere Procedere für eine Patientin. Doc Blog weiß, daß er lange im OP sein wird und möchte der neuen Kollegin auf Station dies als Arbeitsauftrag aufdrücken.
1. Versuch: Doc Blog bittet die Anästhesistin, die Kollegin anzufunken.
Anä: “Haste die Nummer?”
Doc Blog: “Nein, aber kannst Du die nicht nachsehen?”
Anä: “Nein.”
Doc Blog denkt nur, wie jetzt, du hast Computer, Telefon, Internet und vor allem, du bist nicht steril? Wo liegt das Problem?

2. Versuch an den OP-Springer:
Doc Blog: Habt Ihr die Telefonnummer der neuen Kollegin auf der Liste?
Pfleger: ???
Doc Blog: Na, ihr habt doch eine Liste aller Nummern.
Pfleger: Ja, am Schrank.
Doc Blog denkt sich nur: Okay, so wird das auch nix.
Und stapft steril durch den OP, klettert über Kabel und quetscht sich an abgstellten Kästen vorbei, aber der Weg in den Raum ist komplett blockiert, er kommt gar nicht in die Nähe des Schrankes.

Abgelenkt durchs Abdecken.

15 Minuten später, 3. Versuch, wieder an den OP-Springer.
Doc Blog: Könntest Du bitte so nett sein und Dani für mich anrufen?
assist. OP-Pflege: Dani? Achja…
Vom Springer gar keine Reaktion.

30 Minuten später, 4. Versuch wieder an den Springer.
Doc Blog: Könntest Du bitte so nett sein und Dani für mich anrufen?
Diesmal klappt es, ich will ihr nur was ausrichten lassen, so daß der OA auch hört, was ich will.

5. Seine Reaktion.
OA: Ach, das musst Du doch nicht jetzt klären, das kannst Du auch heute nachmittag machen, wenn Du raus kommst!
Doc Blog: ??? Hatte er das vorhin nicht genau andersrum gesagt?

Diese Art von Aktionen finde ich unnötig, ermüdend, kräfteraubend und vollkommen sinnfrei. Warum müssen wir uns denn gegenseitig noch das Leben schwer machen? Ist ja so schon nicht einfach genug.

Und ich frage mich auch, ob die OÄ überhaupt merken, wie sehr sie uns bewußt oder ungewollt drangsalieren und wie oft wir tatsächlich versuchen, alles möglich zu machen, um es ihnen recht zu machen. Sowas zermürbt.

Doc Blog

Update 1: Am Freitag fragte mich Oberarzt eins, warum ich denn in der Visite mit Oberarzt zwei (eben in jenem Zimmer zwei, das mich nie gesehen hatte) nicht aufgepaßt hätte.

Update 2: Auch am Freitag beschwerte sich eine Pat., daß sie eine (?!) Stunde auf ihr Zimmer warten mußte. Mal abgesehen davon, daß ich in vielen Hotels länger warten mußte, konnte ich das Problem der Dame sehr einfach damit erklären, daß die Dame (zweiter Punkt im OP) etwas später in den OP abgerufen worden war, weil die Vorop sich etwas verzögert hatte. Kommentar der “netten Dame” war nur, daß das ja wohl alles eine Unverschämtheit sei und sie immerhin schon seit Wochen für diesen Tag angemeldet sei und sie würde sich nun beschweren…

Bitte, bitte, aber diesem Verhalten fehlen mir doch wirklich die Worte…