Die Trias der Fehlsteuerung: Organisation in Arztpraxen

Inzwischen sind die ersten hundert Analysen des BOA-Schnelltests (Benchmarking-Organisationsanalyse) abgeschlossen und die Resultate sprechen – wie auch schon an anderer Stelle zu ähnlichen Analysen ausführlich dargestellt – eine deutliche Sprache: (1) Über alle untersuchten Praxen betrachtet konnten pro Team durchschnittlich 23 Veränderungs- und Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert werden. Die Haupt-Fehlerquellen lagen in den Bestellsystemen, bei der Aufbau- […]

Medical Practice Insights: Die Praxisorganisation von Allgemeinmedizinern, Praktikern und Hausärztlichen Internisten im Test / Teil 2

Das Projekt „Medical Practice Insights“ Das Explorations-Projekt verfolgt die Ziele, eine Bestandsaufnahme der Stärken und Schwächen des Managements in Arztpraxen durchzuführen und im Benchmarking-Vergleich mit dem Best Practice-Standard Handlungsmöglichkeiten für einen zukunftsorientierten Ausbau der Stärken bzw. für eine Beseitigung der Schwächen aufzuzeigen. 4 Optimeter: Identifizierung der bislang ungenutzten Verbesserungsmöglichkeiten der Praxisorganisation: Betrachtet man die Ergebnisse […]

Wie Ärzte Gewinn im Bermuda-Dreieck der Praxisorganisation versenken / IFABS Healthcare Statistics ToGo

18: In Arztpraxen sind ohne größeren Analyse-Aufwand durchschnittlich achtzehn Organisations-Optimierungen identifizierbar 32: In nur 32% der deutschen Praxen wurde bislang eine Organisationsanalyse durchgeführt. 50: Die Hälfte der Verbesserungsansätze, die mittels Analysen in ArztPraxen identifiziert werden können, sind den Mitarbeiterinnen bekannt, die Praxisinhaber hören nur nicht auf sie 25: Durch professionelle Organisationsanalysen und die konsequente Umsetzung […]

Trendscouting “Servicelücken für den Pharma-Vertrieb”: Außendienstmitarbeiter als Organisationsberater für Arztpraxen

Arztservice: Wunsch und Wirklichkeit: „Herr Dr. X, nach Durchführung meiner Analyse kann ich Ihnen detailliert sagen, – wie sich die Organisation Ihrer Praxis im Vergleich zu Praxisbetrieben Ihrer Fachgruppe und zum Best-Practice-Standard darstellt, – wie zufrieden Ihre Patienten mit der Abwicklung des Praxisbetriebs sind und – welche konkreten Verbesserungsmöglichkeiten Ihrer Abläufe bestehen, um Ihre Arbeit […]

Was haben Schweinegrippe und Twix gemeinsam?

“Die saisonale („interpandemische“) Influenza gehört zu den Infektionskrankheiten
mit den höchsten bevölkerungsbezogenen Sterblichkeiten (Mortalität).” Diese Info findet jeder im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch Instituts (35/2007). Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes spricht von 7.000 bis 13.000 Todesfällen jährlich, die der Influenza zuzuordnen sind. Das Institut für Virologie der Charité hat gar 20.000 Todesfällen jährlich ermittelt.
Doch nicht die “gewöhnliche” Influenza ist der […]

Wahlverweigerung bei "Meine Wahl"

Nächsten Mittwoch, am 18. März, sollte in Berlin eine Veranstaltung zur “Mitbestimmung der Patienten bei der Hilfsmittelversorgung” stattfinden. In das Rote Rathaus hatte die Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin eingeladen. Mitbestimmung Hilfsmittelversorgung – da war doch was?

Im Juni 2008 hatte ein “Aktionsbündnis meine Wahl” auf sich aufmerksam gemacht. Der “Zusammenschluss von Menschen mit Behinderungen, Selbsthilfevereinigungen, Hilfsmittelherstellern und Versorgungspartnern wie Sanitätshäusern und Homecare-Unternehmen” hatte sich als eine Astrosurfing-Kampagne der PR-Agentur Weber Shandwick im Auftrag des Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) erwiesen.

Die meisten Selbsthilfeverbände und -gruppen hatten den Auftraggeber erkannt und wollten sich nicht, so wie die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe für die Interessen der Hilfsmittelhersteller instrumentalisieren lassen. Derzeit finden sich als Unterstützer auf der merklich verwaisten Internetseite (nächster Termin: 20. November 2008 in Hamburg) nur 86 Namen, darunter alleine 32 Selbsthilfegruppen zu Thema “Schnarchen/Schlafapnoe” und mindestens 25 Unternehmen und Dienstleister aus der Hilfsmittelbranche.

Unter den Unterstützern der Kampagne aus den Reihen der Selbsthilfe ist die Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin das renomierteste Aushängeschild. Ihr stellvertretender Vorsitzender, der auch als Moderator bei der Diskussionsrunde nächste Woche vorgesehen war, darf sein Testimonial ganz oben auf der Internetseite präsentieren:

Deshalb bin ich froh darüber, dass sich neben den Patienten-Selbsthilfeorganisationen auch Leistungserbringer und Fachleute aus der Gesundheitswirtschaft und –wissenschaft im Bündnis ‘meine Wahl!’ zusammenschließen, um auf breiter Front gegen den Widersinn anzukämpfen, der unter der verlogenen Flagge ‘Wettbewerbsstärkung’ segeln will.

Nun musste er eine Absage der Veranstaltung wegen “mangelnder Bereitschaft zur Mitwirkung auf verschiedenen Seiten” verkünden.

Ein Desaster für die Kommunikationsexperten von Weber Shandwick und die Lobbyisten des BVmed als Auftraggeber – jedoch ein Lichtblick für die Bemühungen nach Transparenz und Unabhängigkeit.

Die elektronische Gesundheitskarte Teil II

Nun ist es soweit:
Die Ärztekammer Nordrhein rät den Ärzten von der Anschaffung neuer Karten-Lesegeräte ab!
Die elektronische Gesundheitskarte berge zu viele Ungereimtheiten, heißt es in einer Mitteilung. Irgendwo scheint es also noch verantwortungsbewusste Menschen zu geben. Der Hausarzt in der Kleinstadt ist mit seiner Meinung nicht allein, das ist tröstlich. Hoffentlich nimmt sich die gesamte Ärzteschaft Deutschlands […]

Obama muss weiteren Gesundheitsposten neu besetzen

US-Präsident Obama muss einen weiteren Rückschlag bei der Besetzung wichtiger Posten in seiner Verwaltung hinnehmen. Sanya Gupta, der derzeit als Chef-Medizinkorrespondent bei CBS und CNN tätig ist, hat seinen Verzicht auf das Amt als “Surgeon General”, eine Art oberster Amtsarzt erklärt.

Er begründet den Schritt damit, dass er mehr Zeit seiner Familie widmen und weiter als Arzt und CNN-Korrespondent arbeiten will. Nach seiner Nominierung Anfang des Jahres waren kritische Stimmen laut geworden, die Gupta eine zu grosse Nähe zur Pharmaindustrie vorwarfen. Nicht zuletzt könnte eine Rolle gespielt haben, dass Gupta als Beamter erhebliche Einkommenseinbussen gegenüber seinen derzeitigen Jobs gehabt hätte, wie die Washington Post berichtete.

Ausser der Absage Guptas hatte Obama gestern noch ein Treffen zur Zukunft des US-Gesundheitswesens zu verdauen, zu der er 150 Vertreter von Stakeholdern, wie Kongressabgeordnete, Ärzte, Gewerkschafter, Vertreter von Unternehmen, Kliniken, Krankenversicherungen und Verbraucherorganisationen eingeladen hatte. Schon die Tatsache, dass alle sich versammelt hatte, wurde als Erfolg gewertet. Der US-Präsident wies wiederholt auf die steigenden Kosten für das US-Gesundheitssystem hin.

If people think we can simply take everybody who is not insured and load them up in a system where costs are not under control, it’s not going to happen.

Beim Weg zu Reform zeigte er sich zu Zugeständnissen bereit, die eine Abkehr von seinen Plänen bedeuten könnten, eine staatliche Krankenversicherung im Wettbewerb mit privaten Anbietern zu etablieren.

During the campaign I put forward a plan for health care reform. I thought it was an excellent plan. But I don’t presume that it was a perfect plan or that it was the best possible plan.

Schon der sich selbst gesetzte Zeitdruck, bis Ende des Jahres eine Reform auf den Weg gebracht zu haben, wird ihn zu Kompromissen mit der Pharmaindustrie, Versicherern und Kliniken zwingen.

Ein Teil der Kostenexplosion wird den horrenden Schadensersatzklagen in den USA zugeschrieben. Dazu hat der oberste Gerichtshof am Mittwoch entschieden, dass Pharmakonzerne in den USA weiter für Gesundheitsschäden haftbar gemacht werden können, die durch Verabreichung ihrer Medikamente hervorgerufen worden sind. In einer von vielen unerwarteten Entscheidung votierten die Richter mit sechs gegen drei Stimmen dafür, dass die Klägerin Diana Levine das Pharmaunternehmen Wyeth auf Schadenersatz für die Nebenwirkungen durch die falsche Anwendung des Medikaments Phenergan® (Wirkstoff Promethazin) verklagen darf.

Durch das Grundsatzurteil stellte das Gericht klar, dass auch die Zulassung durch die Arzneimittelbehörde FDA die Hersteller nicht vor Schadensersatzansprüchen schützt. Auf die Anerkennung dieses Preemption hatten die Pharmakonzerne gesetzt. Nun steht ein Gesetz, dass Medizinproduktehersteller vor Klagen bewahren sollte, auf dem Prüfstand.


Und wenn dies nicht genug wäre: Die NY Times berichtet über die Schwierigkeiten Kick-Back-Zahlungen von Pharmaunternehmen und Medizinprodukteherstellern zu unterbinden.

Fazit: Kostensenkung im US-Gesundheitswesen ist genauso aufreibend wie in Deutschland.

Weniger Kugelschreiber – mehr Zeit

(NORDWEST) Das US-Amerikanische Gesundheitssystem krankt an allen Ecken und Enden. Eine Reihe von Organisationen und Experten bemühen sich um Verbesserungen, so auch SHOUTAmerica, eine Non-Profit-Organisation, die sich für die Zukuftsfähigkeit einer Hochleistungsmedizin in den USA engagiert. SHOUTAmerica hält eine Plattform vor, die es den Mitgliedern der Organisation ermöglicht, ihre Ideen und Beiträge zu einer Reformierung […]