Anspruchsvolle Patientenkommunikation

Wie bereits in den Vorjahren ist es Merz Pharmaceuticals gelungen, seinen Internetauftritt anspruchsvoll weiterzuentwickeln und damit einen weiteren Sprung in den Top-Rängen zu erzielen. Bei dem aktuellen Benchmarking belegt Merz nun den 1. Platz im Bereich der Angebotsqualität.

Mit seinen umfassenden Informations- und Serviceangeboten auf den Webseiten im Bereich Neurologie und Dermatologie gelingt es Merz sich neben den Branchengrößen wie Roche, Bayer Vital, GlaxoSmithKline oder Merck zu etablieren und im Gesamtranking Platz 5 bei den Fachkreisen und Rang 6 bei den Patientenwebseiten zu belegen.

Unklar bleibt in der Merz-Pressemeldung leider, ob auch das Internetangebot der “Deutschen Seniorenliga” zum Thema Alzheimer-Erkrankung (dsl-alzheimer.de) und die Web-Site der österreichischen Merz-Tochter in die Wertung eingegangen sind.

Wer finanziert die "Initiative Schmerzfreie Klinik"?

Nahezu ungeteilt positives Presseecho fand vor rund drei Jahren die Gründung einer “Initiative Schmerzfreie Klinik”.

Das Handelsblatt schrieb:

Der Kölner Mediziner Edmund Neugebauer will mit dem Tüv Rheinland die Schmerzbehandlung in deutschen Krankenhäusern verbessern. Kliniken, die sich um eine schmerzfreie Behandlung bemühen, sollen mit einem speziellen Tüv-Zertifikat werben dürfen.

Selbst Der Spiegel zeigte sich ungewohnt begeisterungsfähig:

Aus seinen geballten Erfahrungen hat Neugebauer jetzt gemeinsam mit dem TÜV Rheinland ein Zertifikat entwickelt. Um es zu erwerben, können sich Krankenhäuser prüfen lassen. Wer besteht, darf sich mit dem TÜV-Siegel “Initiative Schmerzfreie Klinik” schmücken.

Und beim Deutschen Ärzteblatt hörte sich das folgendermaßen an:

Chirurgen gründen „Initiative Schmerzfreie Klinik“

Eine „Initiative Schmerzfreie Klinik“ hat die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) im Rahmen ihres 123. Kongresses vom 2. bis 5. Mai in Berlin vorgestellt. „Die beste Möglichkeit, die Genesung eines Patienten zu beschleunigen ist es, im Rahmen einer Operation erwartete Schmerzen zu vermeiden und zu lindern“, erklärte Prof. Dr. Edmund Neugebauer, Vorsitzender der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Akutschmerz (CAAS) der DGCH aus Köln.

Schön, wenn Mediziner aus altruistischen Motiven heraus “Initiativen” gründen.

Das Netz gibt zur Finanzierung der “Initiative Schmerzfreie Klinik” erstaunlich wenig Informationen her. Deshalb einfach mal in den Raum gefragt: Um welches Projekt genau handelt es sich bei dem “Pain Free Clinic Initiative project” von Pfizer, für das Neugebauer angibt, als Berater tätig zu sein?

Pfizer ist Anbieter von Schmerzmitteln, deren postoperativen Einsatz manche Experten wegen potentiell tödlicher Nebenwirkungen für strikt kontraindiziert halten.

Alkoholsucht…(Teil 1)

…ist eine Krankheit, deren vorderstes Problem darin besteht, als professionell therapiebedürftige Krankheit erkannt zu werden. Diese Einsicht betrifft vor allem den Patienten selbst, darüber hinaus aber auch seine nähere Umgebung wie Familie, Freunde, Arbeitskollegen und manchmal sogar den betreuenden Hausarzt.
Hilfe kann schaden
Während bei fast allen anderen Erkrankungen selbst vordergründige Hilfe häufig eine Stütze für den Erkrankten […]

Es ist Krise in Deutschland

(NORDWEST) Die Krise kommt beim Bürger an – und damit ist nicht die Wirtschaftskrise gemeint, sondern die Situation in deutschen Krankenhäusern. Eine Journalistin des Nachrichtenmagazins Der Spiegel war kürzlich in Not und hat ihre Erlebnisse als Patientin einer Uni-Klinik dokumentiert. (Zi)

Wieder mal Krankenhausschelte

Vorhin im Spiegel gelesen.
Ja, ich kann es nachvollziehen. In Krankenhäusern geht es so zu, je größer desto doller… nicht nur für Patienten, auch fürs Personal. Druck von oben wird halt gnadenlos nach unten weitergegeben, und am Ende kriegts der Patient ab.
Noch ein Zitat aus dem Artikel:

Nein, das Problem dieses Krankenhauses ist kein medizinisches. Nicht die Ärzte und Schwestern seien schuld an der Misere, wie mir eine Bekannte erklärte, die in der Klinikverwaltung…

Schmerzfreie Schmerzforscher (Update 3)

In dem heutigen Artikel der Süddeutschen Zeitung über den Fälschungsskandal um den Schmerzforscher Scott Reuben relativiert Prof. Edmund Neugebauer die Bedeutung der Fälschungen und der entsprechenden Leitlinien.

Die von Neugebauer mitverfasste Leitlinie zur Akuttherapie von Schmerzen, die von Pfizer mitfinanziert wurde, nimmt an einigen Stellen Bezug auf “Studien” Reubens. Diese waren wiederum häufig von Pfizer finanziert und präsentierten die einschlägigen Produkte des Geldgebers – Celebrex® (Celecoxib) und Lyrica® (Pregabalin) – stets in positivem Licht.

Für Neugebauer genügt es nun, wenn die entsprechenden Passagen “aus dem Text entfernt” werden.

Nicht Gegenstand des Artikels der Süddeutschen Zeitung sind Neugebauers eigene Interessenkonflikte in der Angelegenheit:

Potential Conflicts of Interest: Professor Neugebauer is a consultant for Pfizer for the Pain Free Clinic Initiative project and has received honoraria for lecturing at Pfizer Symposia.

Update: Auch der “Spiegel” scheint in Winfried Meißner einen Ansprechpartner gefunden zu haben, der nicht frei ist von finanziellen Verbindungen zu Pfizer.

Update 2: Und zu Mundipharma. Oxycodon war ja auch ein beliebtes Forschungsthema von Reuben.

Update 3: Die “Zeit” hat unter der treffenden Überschrift “Schmerzforscher im Pharmasumpf” neben Neugebauer auch noch Marcus Schiltenwolf gefragt:

Die Kernaussagen der Leitlinien müssten jedoch nicht geändert werden. Zwar verliert ihre Bedeutung etwas, wenn man die sechs, sieben zitierten Studien Reubens wegstreicht. Doch kaum ein Patient wurde deswegen grundsätzlich falsch behandelt oder hat falsche Medikamente verschrieben bekommen”, sagt Marcus Schiltenwolf, Vizepräsident der DIVS.

Auch Schiltenwolf ist, wie die Zeit zu erwähnen vergisst, als Pfizer-Berater unterwegs:

Dr. Schiltenwolf received consulting fees by Pfizer

Notarzteinsatz: Die Belustigung

Es gibt viel über Tragisches aber auch über Lustiges bei Notarzteinsätzen zu berichten. In der Kategorie “Volksbelustigung bei der Anfahrt” ist diese Geschichte mein absoluter Spitzenreiter.
Ein schöner warmer Sommernachmittag (Mist, es schneit hier im Moment), angenehm weht mir eine leichte Brise ins Gesicht. Sonnenbrille auf, draussen sitzend. Einsaaatz!!! Wir befinden uns in Zeiten der […]

Kommt AGnES nun bundesweit?

(NORDWEST) Schwester AGnES soll nun bundesweit zum Einsatz kommen – das berichten die Medien. Angeblich haben sich Kassenärztliche Vereinigung und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung darauf geeinigt, die “Arztentlastende, gemeindenahe, E-Health-gestützte, systemische Intervention”  (kurz AGnES) zur bundesweiten Regelleistung zu machen.  Laut Focus Online sollen die speziell geschulten “Arzthelfer” (sic) künftig ältere und in ihrer Mobilität […]

Tuberkulose – tödlicher als alle anderen Krankheiten

Am 24. März 2009 ist Welt-Tuberkulose-Tag. Das Robert-Koch-Institut berichtet über die aktuelle Lage der Schwindsucht: “Die Tbc ist auch heute noch die weltweit am häufigsten zum Tode führende behandelbare Infektionskrankheit – insbesondere in Asien und Afrika.” Laut WHO ist ein Drittel (!) der Weltbevölkerung mit dem Mykobakterium tuberculosis infiziert. In Deutschland sind die Erkrankungsfälle und […]

Hajo der Stationsarzt – der Held

Eigentlich wollte ich die Fortsetzung von Schlägerei im Dienst bereits am Dienstag bringen, denn Dienstag ist bekanntlich Hajo-Tag. Aber da kam das Musik-Video dazwischen. Dann noch ein Notarzteinsatz, das Erdbeben und schliesslich der Blizzard …, egal. Mitten ins wilde Geschehen auf Station zurück: Hajo ist in eine Schlägerei mit einem Patienten verwickelt.
Hajo wird von einer […]