Wahnsinnswoche 2017:49

In dieser Woche 151 Patientenkontakte und 23 Terminausfälle.


“Menschen können nie Handelsware werden – auch nicht ihre Gesundheit und – nach meinem Dafürhalten – auch nicht als „Arbeitskräfte“. Diese soziale Frage ist in gar keiner Weise gelöst und die durchgehende Ökonomisierung des Gesundheitswesens der falsche Weg.” Konrad Schily (FDP) (paywall)


“Die Politik setzt, von Splittermeinungen abgesehen, parteiübergreifend auf die „industrielle Gesundheitswirtschaft“ als Motor zukünftiger gesamtgesellschaftlich ökonomischer Prosperität. Da gelten nun einmal die Spielregeln industrieller Produktion, nicht aber die Maßgaben einer partikularen, ärztlichen Standesethik.” Paul Unschuld über die Ökonomisierung der Medizin.


Apropos Ökonomisierung: Die US-Drogeriekette CVS will für rund 69 Milliarden Dollar den Versicherungskonzern Aetna kaufen.


Vorsicht beim Surfen im Netz: es besteht ein “immanentes Privatsphärerisiko“. Kritisch sind Tracker etwa auf Websites von Krankenhäusern. Auf einer HIV-Infoseite beispielsweise wurden “zahlreiche Tracker” entdeckt. Sie erfahren auch, wenn ein Nutzer den Button zur Terminvereinbarung anklickt und sich offenbar für eine HIV-Beratung interessiert.


In China wurde Anfang November der erste Roboter nach Bestehen einer schriftlichen Prüfung, die bisher Menschen vorbehalten war, als Medizinassistent mit Anamnese- und Diagnose-Berechtigung eingestuft.


Es ist verquer, falsch und auch politisch brisant, der Allgemeinheit weiszumachen, sie überschätze den Einfluss psychosozialer Einflüsse auf Depressionen gegenüber den biologischen.


Kaufen Sie sich ein Haus. Dann sinkt Ihr Risiko, an Schizophrenie zu erkranken. Scherz beiseite: die verbreitete Ansicht, dass Schizophrenien und andere Psychosen in allen Ländern gleich häufig auftreten, ist offenbar nicht korrekt. Eine Studie in JAMA Psychiatry ermittelt deutliche Schwankungen zwischen 17 Regionen, davon 16 in Europa, die auf starke soziale Einflüsse hinweisen.


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KBV-Chef Gassen zur Bürgerversicherung: das Problem seien nicht verschiedene Versicherungsarten, sondern der Dauerzwangsrabatt der Ärzte an die Krankenkassen.

Wahnsinnswoche 2017:40

In dieser Woche 118 Patientenkontakte und 11 Terminausfälle.


Der Bund der Steuerzahler bezeichnet die elektronische “Gesundheitskarte” als “skandalöses Beispiel” für Geldverschwendung.


Seit Montag ist außerdem die erste Generation der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) ungültig.


Donnerstag und Freitag war es erwartungsgemäß voll, einzelne Patienten mussten bis zu zwei Stunden warten. Nächste Woche ist die Praxis geschlossen, weil ich den DGPPN-Kongress besuche.

Wahnsinnswoche 2017:39

In dieser Woche 199 Patientenkontakte und 14 Terminausfälle. Am Montag war mein Quartalsbudget voll. Diese Woche habe ich also nur noch ehrenamtlich weitergearbeitet.


Demnächst muss ich mit irgendwelchen Ärzten in Bayern Daten austauschen, wenn ich die Pressemeldung richtig verstehe: die Telematikinfrastruktur ist der einzige Weg zu einer deutschlandweiten digitalen Versorgungsunterstützung. Ab dem 1. Oktober können aber eGK der Generation 1 (G1) leider nicht mehr ins Praxisverwaltungssystem eingelesen werden. In diesem Fall kann ich die Leistungen dem Patienten in Rechnung stellen, falls der nicht innerhalb von zehn Tagen eine gültige eGK oder einen anderen gültigen Anspruchsnachweis nachreicht. Oder ich schicke die Rechnung online nach Bayern.

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet eben unaufhaltsam voran


Es gibt tatsächlich Menschen, die Fiktion und Realität nicht unterscheiden können.


Die im April eingeführte Terminvermittlung für die Psychotherapie hatte nicht den gewünschten Erfolg. Wider Erwarten haben sich die Therapieplätze nicht rasant vermehrt, sodass es weiter zu langen Wartezeiten kommt. Im Gegenteil. “Für Sprechstunde und Akutbehandlung müssen jetzt Stundenkontingente frei gehalten werden, die nicht mehr für die „Richtlinien-Psychotherapie” zur Verfügung stehen.” Wer hätte das nur ahnen können!

Wahnsinnswoche 2017:38

In dieser Woche 144 Patientenkontakte und 13 Terminausfälle.


Die Vorstände der Kranken Kassen haben in den letzten Jahren pro Jahr etwa 3% mehr Jahresgehalt bekommen.

Die Angestellten der Kranken Kassen bekommen 2 bzw. 2,4% mehr, manche sogar 3%.

Medizinische Fachangestellte bekommen 2,5 Prozent mehr.

Die Kranken Kassen insgesamt horten derzeit knapp 24 Milliarden Euro.

In Deutschland haben wir eine Inflationsrate von 1,8 Prozent.

Der Orientierungswert für Ärzte steigt um 1,18 Prozent.


Radiofeature am Sonntag, den 08.10.2017 um 11.05 Uhr auf WDR 5: “Pharmafirmen versprachen psychische Krankheiten mit Medikamenten zu heilen – und sind gescheitert. Jetzt steigen sie aus der Forschung aus.” Hmm. Liest sich etwas tendenziös. Ob’s trotzdem hörenswert ist?


Bis vor kurzem hätte ich bei einer Marketingfirma noch positive Bewertungen für Ärztebewertungsportale einkaufen können. Jetzt kann ich nur noch für 139 Euro im Monat bei dem Portal selbst eine bevorzugte Platzierung auf der ersten Seite kaufen.

Wahnsinnswoche 2017:28

In dieser Woche 123 Patientenkontakte und 18 Terminausfälle.


Wenn sich ein Smartphone in Ihrer Nähe befindet, verringert sich Ihre kognitive Kapazität – selbst, wenn es ausgeschaltet ist. Dagegen hilft auch kein Gehirntraining.


Selbst moderater Alkoholkonsum erhöht Ihr Risiko für den Verlust von Gehirnzellen im Hippocampus um das Dreifache.


Johanniskraut kann eine Psychose auslösen.


Betrachtungen zur Ursache der Depression.


Nicht alles, was wie eine Depression aussieht, ist auch eine Depression.

Diese Woche zum Beispiel: jemand Anfang Zwanzig kommt mit Überweisung von Hausarzt und deklariert sich wortgewandt und lebhaft als depressiv. Bei Anamneseerhebung kein Hinweis auf depressive Erkrankung, aber auf Kränkung und Enttäuschung nach Trennungserleben. Sowas ist eine verbreitete Reaktion, aber keine Krankheit.

Dann kommt jemand Anfang Zwanzig ohne Überweisung, auf Empfehlung einer Psychotherapeutin, und weiß erst mal gar nicht, warum. Im Kontakt deutlich depressiver Affekt, bei der Anamneseerhebung typisch phasenhafter Verlauf, in der Familienanamnese weitere Depressive. Klarer Fall von Krankheit.

Im ersten Fall biete ich nur die Eingangsdiagnostik und eine kurze Beratung auf Kassenkosten an. Alles Weitere wäre keine Kassenleistung mehr und privat zu bezahlen. Im zweiten Fall handelt es sich um die Behandlung einer Erkrankung, und die ist weiter Kassenleistung.


Lithium hat einige positive Effekte auf Suizidalität und manische Symptome und es wirkt neuroprotektiv. 95% der Menschen. die langfristig mit Lithium behandelt werden, bekommen keine Nierenprobleme. Sie nehmen auch nicht so stark zu, wie unter bestimmten Neuroleptika.


Venlafaxin soll bei übergewichtigen Depressiven besser wirken als Escitalopram oder Sertralin.


Der “Politikchef” der Techniker Krankenkasse (seines Zeichens übrigens Sportlehrer) möchte mit Ihren Daten gern ein weiteres Stück “digitale Solidarität” befördern. Dumm nur, dass die in Krankenhäusern und Praxen nach ICD codierten Diagnosen nicht nur die medizinischen Daten beschreiben, sondern oft auch von ökonomischen Interessen der Kassen verzerrt werden (Stichworte: Diagnosequalität, upcoding, Morbi-RSA). So werden aus big data junk data.


Der Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebunds, Marco Trips, fordert im Interview mit dem änd (paywall) tatsächlich allen Ernstes “einen Rechtsanspruch auf einen Arzt innerhalb einer gewissen Entfernung” – natürlich ohne das Ziel, dass jeder Arzt genug Geld verdient (etwa um die Praxis überhaupt führen zu können). Er kann sich daher “ein staatliches Steuerungssystem für Hausärzte vorstellen”. Planwirtschaft pur, oder darf man schon von Zwangsarbeit sprechen? Gottseidank betrifft das nur Hausärzte ;-)


Soulfood: The Most Popular Drum Beat In The World.

Wahnsinnswoche 2017:26

In dieser Woche 184 Patientenkontakte und 20 Terminausfälle.


Momentan habe ich einen Terminvorlauf von 8 Wochen. Daher ist es besonders schade, wenn zu fest vereinbarten Terminen niemand erscheint. Ich kann die Zeit zwar meistens anderweitig nutzen (diese Woche zum Beispiel mit den rund 200 Arztbriefen, die ich an die HausärztInnen meiner PatientInnen geschickt habe), aber für die, die zwei Monate auf einen Termin warten müssen, ist das mindestens unbefriedigend.


Der Bundestag hat das krasseste Überwachungsgesetz der Legislaturperiode beschlossen. Statt eines ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens haben SPD und CDU den Staatstrojaner in einem anderen Gesetz (über das Fahrverbot als Nebenstrafe) versteckt. Außerdem sind Zeugen künftig verpflichtet, Vorladungen der Polizei Folge zu leisten. Und das unter einem SPD-Justizminister. Wenn das kein Anschlag auf die Demokratie ist…


Servicewüste: Das Finanzamt vergisst trotz bestehender Einzugermächtigung jetzt schon zum dritten Mal die Abbuchung der vierteljährlich fälligen Tribute. Ich hab’s überwiesen, trotzdem schicken sie wieder eine Mahnung inklusive Gebühren. Außerdem haben sie meinen Steuerberater schroff zurückgewiesen, als der intervenierte. Wahrscheinlich muss ich da mal persönlich auf den Tisch hauen.

Wahnsinnswoche 2017:14

In dieser Woche 122 Patientenkontakte und 9 Terminausfälle.


Mediziner erforschen an der Leipziger Uniklinik, wie Internet und Smartphones Depressiven helfen können.


Telematikinfrastruktur: nach den gesetzlichen Vorgaben sind die Krankenkassen verpflichtet, die Kosten für die Erstausstattung der Praxen und den laufenden Betrieb in voller Höhe zu übernehmen. Sie weigern sich aber, sodass (schon wieder) ein Schiedsverfahren eröffnet werden musste. Nach wie vor wird aber damit gedroht, Ärzten spätestens ab Mitte 2018 das Honorar zu kürzen, wenn sie telematisch-infrastrukturell nicht mitmachen.

Übrigens: Das Gesetz (pdf) schreibt den Beginn des sogenannten “Online Rollout” der Telematikinfrastruktur ab dem 1. Juli 2016 vor…


Da wir gerade beim Thema sind: Zwei Klagen gegen das eGK/TI-System zeigen Teilerfolge vor den Sozial- und Landessozialgerichten. Einem der Kläger wurden Ersatznachweise bis zum Zeitpunkt der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zugesprochen.


Kampagnen zur Entstigmatisierung sollten die Bevölkerung realistisch über das geringe Gefahrenpotenzial von Menschen mit psychischen Erkrankungen aufklären.


Zwangsbehandlungen sind immer eine erhebliche Belastung für Patienten, Ärzte und Pflegepersonal. Vorher sollen immer “zumutbare” Behandlungsangebote gemacht werden – es ist aber unklar, was zumutbar erscheint, und wie oft solche Angebote gemacht werden müssen.

Der Versuch, die Patienten zur Einnahme von Medikamente zu bewegen (Überzeugungsversuch), wird mit großem Abstand als wenig hilfreich erlebt. Auf der Negativskala folgen: Sedierung anbieten und Grenzen setzen. Als besonders hilfreich werden erlebt: Bewegungsmöglichkeiten anbieten, auf Erleben und Ängste eingehen, Bedürfnisse berücksichtigen.

In erster Linie sind strukturelle Umstände (unruhige Atmosphäre, mangelnde Zeit der Ärzte und Pflegekräfte) für das Scheitern milderer Maßnahmen verantwortlich (die am seltensten erfahrenen Maßnahmen waren: Zeit lassen, Gespräch mit Betroffenenfürsprecher und 1:1-Betreuung).

Interessanterweise schätzen die befragten Patienten den Einfluss ihres eigenen Verhaltens erst dann höher ein, wenn sie mehr mildere Maßnahmen erlebt hatten. Ansonsten fanden sie ihren eigenen Zustand weniger relevant, während Psychiater insbesondere aggressives, agitiertes und wahnhaft-paranoides Verhalten als Hauptursache für das Scheitern milderer Maßnahmen verantwortlich machen.

Heumann K et al: Bitte macht (irgend)was! Eine bundesweite Online-Befragung Psychiatrieerfahrener zum Einsatz milderer Maßnahmen zur Vermeidung von Zwangsmaßnahmen. Psychiat Prax 2017; 44(02): 85-92


Apropos Überzeugungsversuch: damit habe ich es natürlich auch in der Praxis täglich zu tun. Allerdings fast ausschließlich ohne Zwang. Mit gefühlt 99% der Leute, die hierher kommen, komme ich zu einer partizipativen Entscheidungsfindung (neudeutsch: Shared Decision (pdf)). Probleme gibt’s immer wieder bei wahnhaftem Erleben, weil meine Behandlungsvorschläge in der Regel nicht mit dem Selbstverständnis der Betreffenden vereinbar sind. In manchen Fällen muss ich dann sehr direktiv werden, was gelegentlich auch zu Unterbringungen führen kann. Meistens lässt sich aber ein Kompromiss aushandeln. Wenn sich denn die Zeit dafür findet (dieses Strukturproblem habe ich in der Praxis nämlich auch).

Wahnsinnswoche 2017:13

In dieser Woche 169 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle.


Montag: Das Quartalsbudget für Kassenpatienten war voll. Diese Woche habe ich also nur noch ehrenamtlich gearbeitet.


Fühlen Sie sich wertlos und deprimiert? Schauen Sie mal genauer hin…


Anlässlich des Gründungsdatums der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1948 findet jährlich am 7. April der Weltgesundheitstag statt. Das Thema für 2017 lautet “Depression – Let’s talk“. Kontext: [1]


Was für ein Jubel: Die Suche nach Psychotherapeuten wird jetzt viel schneller. Länger als vier Wochen soll kein Patient mehr auf den Termin bei einem Psychotherapeuten warten müssen. Details (pdf) der Strukturreform der ambulanten Psychotherapie.

Ist leider nur planwirtschaftliches Wunschdenken. Es wird nicht mehr Psychotherapeuten geben, und die Nachfrage übersteigt das Angebot jetzt schon um ein Vielfaches.

Dazu kommt noch der unglückliche Umstand, dass die neuen Leistungen schlechter bezahlt werden, als die genehmigungspflichtige Psychotherapie: 25 Minuten für nur 42,75 Euro statt 44,28 Euro. Falls jemand in ökonomischen Dimensionen denkt: das ist definitiv kein Anreiz, eine solche Sprechstunde anzubieten.

Entsprechend verstimmt sind die KBV (“Krankenkassen torpedieren neue Angebote – zum Nachteil der eigenen Versicherten”), die DGPT (pdf), und die BPtK (“Ein neuer Gipfel versorgungspolitischer Voreingenommenheit“).

Der BKK Dachverband (hier: Franz Knieps) bezeichnet die Kritik dagegen als “Fake News einzelner Lobbygruppen“: “Es stimmt nicht, dass die einzelne Leistung nunmehr schlechter bezahlt wird – pro Gesprächsminute mit dem Patienten werden die neuen Leistungen genauso gut vergütet wie bisherige Therapiesitzungen. Einziger Unterschied: Da der Therapeut den Patienten noch nicht kennt, benötigt er für diese Sprechstunde, anders als bei Stammpatienten, keine gesonderte Vorbereitungszeit.” Man sieht, der Mann kennt sich aus mit der Versorgungsrealität Desinformation. (Der Knieps hat übrigens früher schon ziemliche Böcke geschossen und gezündelt und selbst Fake News verbreitet…)


Übrigens: da ich eine psychiatrische und keine psychotherapeutische Praxis betreibe, wird sich an meinem Komfortangebot nichts ändern: Sie können im Notfall einfach weiter in die offene Sprechstunde kommen.


Sometime during the last quarter of 2016, the history of the world underwent a macroscopic quantum tunneling event, creating, according to the Many Worlds Interpretation, a new branch of the multiverse in which we are now trapped. The failure of much political polling is then understood by assuming that the particular branch we are on had very low amplitude in the quantum wave function of the multiverse. In this view, one must take a different attitude towards alternative facts than that proposed by the mainstream media.


Soulfood: One Shot – Ewaz vader.


Wahnsinn in den Medien: in dieser Woche 13x Sport, 7x Kunst, 3x Politik, 1x Straßenverkehr, 1x Aktien, 1x Abitur, 1x Helene Fischer, 1x Rihanna, 1x Handytarife. In der Stichprobe (N=30) diese Woche kein einziger Treffer im richtigen Kontext.

Wahnsinnswoche 2017:10

In dieser Woche 150 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle.


Godwin’s Law FAQ -or- “How to post about Nazis and get away with it”.


An increasingly twisted sense of humour could be one of the early signs of dementia.


Die kranken Kassen “saugen sich mit Beitragsgeldern voll” (© DKG) und sitzen mittlerweile auf einem Überschuss von 25 Milliarden Euro. 2016 stiegen die Ausgaben für ärztliche Behandlung um 3,4 Prozent, die darin enthaltenen Ausgaben für ambulante Psychotherapie um 12 Prozent, und die Verwaltungsausgaben um 4,5 Prozent. Gleichzeitig werden zwölf Prozent der von nordrheinischen Vertragsärzten und –psychotherapeuten erbrachten Leistungen nicht vergütet.


Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen vermitteln ab April auch Termine bei Psychotherapeuten. Voraussetzung für die Terminvermittlung durch die Servicestellen ist, dass der Psychotherapeut im Befundbericht eine Empfehlung für eine Akutbehandlung ausgesprochen hat. Diesen Befundbericht (PTV 11, individuelle Patienteninformation) erhalten Patienten nach einem Erstgespräch. Nach einem Krankenhausaufenthalt oder einer rehabilitativen Behandlung ist keine Empfehlung erforderlich. Patienten können sich in diesen Fällen direkt an eine Terminservicestelle wenden, wenn sie einen Termin für eine Akutbehandlung benötigen.


Borderline-Tag – 25.03.2017, 11:30 Uhr bis 18:00 Uhr, 19 Uhr Kino. Ort: Fritz Thyssen Stiftung, Apostelnkloster 13-15, 50672 Köln. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Thickening of the cerebral cortex is a compensatory, neuroplastic response that helps to reduce the severity of depressive symptoms.


ADHS fördert unternehmerische Eigenschaften. Übersicht über Verlauf und Therapie von ADHS und Stellenwert im Erwachsenenalter.


Die Bundeskanzlerin sieht großen Handlungsbedarf für die Aufklärung über Depressionen.


Zwang in der Psychiatrie ist keine Wohltat, und institutioneller Zwang ist ethisch nicht zu rechtfertigen. Auch ein Recht auf Obdachlosigkeit könne man im Zweifelsfall niemandem absprechen, sagt ein Mitglied des Ethikrates.

Meine Haltung dazu: wenn die Entscheidung zur Obdachlosigkeit aus einer freien Willensbestimmung resultiert, akzeptiere ich das. Wenn aber Obdachlosigkeit schicksalhafte und ungewollte Folge einer Krankheit und eben nicht Ausdruck freien Willens ist, und wenn sie zu einem ungewollten, menschenunwürdigen Dahinvegetieren mit subjektivem und objektivierbarem Leid führt, dann kann es sein, dass ich eine Unterbringung zur Behandlung empfehle und diese Empfehlung auch verantworte. Kontext: [1]


Heute erleben wir eine politisch gewollte Deprofessionalisierung und damit eine Entwertung des Arztberufs, weil ein Arzt, der sich auf seinen Professionsstatus beruft und damit Freiheit im Denken und Behandeln reklamiert, schwieriger zu managen ist.


Das schwedische Psychiatriesystem erweckt den Eindruck, als wolle es die Vorliebe dieses Landes für besonders harte Kriminalliteratur erklären wollen.

Wahnsinnswoche 2017:03

In dieser Woche 159 Patientenkontakte und 9 Terminausfälle.


1.500 von der Servicestelle der KVNo vermittelte Termine wurden von den Patienten nicht wahrgenommen. Die Zahl der vermittelten Termine liegt bundesweit unter 120.000 (bei 580 Millionen ambulanter Behandlungsfälle). Ein Drittel der Menschen sucht allgemeine Informationen, ohne einen Termin zu erfragen. Ein weiteres Drittel hat nicht den nötigen Überweisungsschein. Das letzte Drittel benötigt tatsächlich Hilfe.


Fake News gibt es übrigens nicht nur im Internet. Kontext: [1] [2] [3] [4]. Passendes Video dazu.


Entstehungsbedingungen der Angst (kreationistische Sichtweise).


How the f*** is literally every Zappa song still totally relevant like 30 years later? [Lyrics]


Die Krankheitskosten der Depression: eine philosophische und gesellschaftskritische Analyse. Ich möchte noch den personenzentrierten Ansatz hinzufügen: wer trägt denn die Krankheitslast? Die Kranken selbst und ihre Familien, die sich – außer mit der Erkrankung – auch noch mit den existenziellen Folgen herumschlagen müssen: in manchen Fällen vom Krankengeld über ALG 1 hin zum ALG 2 und zur Erwerbsminderungsrente. Kontext: [5]


Fnord der Woche: Das Frühstück ist die gefährlichste Mahlzeit des Tages.