Krankheit als Ware?

Krebs als Renditeobjekt? Über die Auswüchse des laufenden Umbaus unseres Gesundheitssystems in eine gewinnorientierte industrielle Massenabfertigung berichtet der Deutschlandfunk in einem interessanten Bericht.

Zitat daraus:

“In dem Augenblick, wo die Medizin dazu genutzt wird, um dieses Kapital zu vermehren und vor allen Dingen dann Einfluss auf die Medizin genommen wird, dann, glaube ich, verkaufen wir den Grundgedanken der Medizin.”

Neue Formen der Korruptionsbekämpfung

Schon wieder werden niedergelassene Ärzte allgemein unter Korruptionverdacht gestellt. Eine AOK fordert mehr Schwerpunktstaatsanwaltschaften, und eine CDU-Justizministerin will das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient stärken, indem sie das Strafrecht verschärfen will. Sie begründet das damit, dass das Vertrauensverhältnis nur gewahrt bleiben könne, wenn sich der Patient hundertprozentig sicher sein könne, dass der Arzt ausschließlich im Interesse der Gesundheit des Patienten handele.

Damit spricht sie sich eigentlich gegen die seit langem bestehenden Einschränkungen der Therapiefreiheit durch Arznei- und Heilmittelregresse und durch vorgegebene “Regelleistungsvolumina” aus.

Ich finde, dass diese Vorschläge viel zu kurz greifen.

Jeder Arzt sollte aktiv nachweisen müssen, dass er nicht korrupt ist und sich beispielsweise nicht von Arznei- und Heilmittelbudgets oder von den RLV korrumpieren lässt.

Dieser Nachweis kann über mindestens drei erfolgreich gegen den Arzt verhängte Regresse in mindestens fünfstelliger Höhe, sowie durch mindestens einhundertfünfzigprozentige Sollübererfüllung in mindestens vier aufeinander folgenden Quartalen über das RLV hinaus erbracht werden.

Zusätzlich müssen Vertreterbesuche sorgfältig im Wortprotokoll dokumentiert werden; auch pivate Restaurantbesuche oder Reisen müssen mit entsprechenden Belegen und notariell beglaubigten Zeugenaussagen unbeteiligter Dritter legitimiert werden.

Erst dann kann man nur noch von einem dringenden Korruptionsverdacht, aber nicht mehr von erwiesener Korruption ausgehen.

Der MEDI-Verbund hat zu diesem Thema eine lesenswerte Stellungnahme veröffentlicht.

Ach ja: die Sache mit dem Glashaus und den Steinen… die CDU-Kollegin sollte sich primär mit den Aktivitäten ihrer Regierungsparteien befassen, die aktuell ganz neue Formen der Korruption entwickeln.

Pferdefleisch für den Bundestag

Es ist schon richtig: man sollte keine Lebensmittel wegwerfen. Der Berufspolitikervorschlag, die mit Pferdefleisch kontaminierten Lebensmittel von Bedürftigen entsorgen zu lassen, ist allerdings ein wenig – wie soll ich sagen – geschmacklos.

Dabei könnten diese Partypeople doch ganz einfach mit gutem Beispiel voran gehen: die Hälfte der ausgesonderten Produkte wird an unsere politische Elite im Bundestag verfüttert, und die andere Hälfte geht an die Tafeln. Damit bekäme der abgenutzte Begriff “Solidarität” einen ganz anderen Geschmack und würde tatsächlich gelebt, statt nur gepredigt.

Nur hohles Geschwätz?

Zur “Gesundheitskarte” ein Kommentar von Hal Faber bei heise.de:

Wer die Funktionen als mündiger, moderner Bürger nutzen will, läuft heute gegen die Wand. Die Krankenkassen mauern und verweigern den Einsatz der eGK in diesem vom Gesetzgeber …

Geld wird sinnlos verpulvert

Im Vergleich mit der treudeutschen Bundesärztekammer schneidet die Österreichische Ärztekammer um Längen besser ab. Die nimmt nämlich kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, Klartext zu reden:

Die vom Gesundheitsministerium vorgelegte K…

Kranke Kartenlinks #2

Die AOK wirbt nicht nur mit einem Kochbuch für gesunde Ernährung, sondern sie will durch die Hintertür auch gleich noch ein Foto für die neue elektronische Gesundheitskarte anfertigen lassen.
Unterdessen beeilen sich viele Kassenärzte in blin…