Wahnsinnswoche 2018:45

In dieser Woche 159 Patientenkontakte und 20 Terminausfälle. Bis auf Weiteres habe ich erst in 10-12 Wochen wieder Termine frei.


Ich wollte nie Fließbandmedizin machen. Wegen des weiter steigenden Andrangs arten manche Sprechstunden aber in diese Richtung aus. :-( Am Montag beispielsweise war es wieder so voll, dass ich diesmal tatsächlich drei Leute wegschicken musste. Tut mir Leid, aber es war einfach nicht zu schaffen. Donnerstag hielt sich der Zulauf überraschend in Grenzen, sodass ich ab halb fünf meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen konnte: den Posteingang wegscannen und Formulare ausfüllen. Freitag war es dann wieder voll – blöd, wenn alle zu ihren Terminen kommen. :-) Dafür hat Montag und Dienstag jeder Dritte seinen Termin verpennt. :-(


Aktuelles von der “Gesundheitskarte“: neuer Stichtag zur Online-Anbindung von Arztpraxen ist nunmehr der 30.6.2019 (wenigstens Bertelsmann-Tochter Arvato hat schonmal die volle Zulassung für den VPN-Zugangsdienst ohne weitere Auflagen erhalten).


Neue Anwendungseinschränkungen: Valproat darf nur dann bei Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter angewendet werden, wenn andere Behandlungen nicht wirksam sind oder nicht vertragen werden (pdf). Bei Kindern, die im Mutterleib Valproat ausgesetzt waren, besteht ein hohes Risiko für schwerwiegende Entwicklungsstörungen und angeborene Missbildungen.

Bei bipolaren Störungen ist Valproat während der Schwangerschaft kontraindiziert. Bei bipolaren Störungen ist Valproat bei Frauen im gebärfähigen Alter kontraindiziert, es sei denn, die Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms (wie unten beschrieben) werden eingehalten.

Bei Frauen im gebärfähigen Alter, die zurzeit Valproat anwenden, muss die Behandlung gegebenenfalls erneut beurteilt werden, um zu entscheiden, ob die Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms (wie unten beschrieben) eingehalten werden.

Als verordnender Arzt muss ich jetzt sicherstellen,

  • dass die jeweils individuellen Umstände der Patientin berücksichtigt werden
  • dass alle Patientinnen hinsichtlich ihrer Gebärfähigkeit eingeschätzt werden
  • dass die Patientin die Risiken hinsichtlich angeborener Missbildungen und neurologischer Entwicklungsstörungen verstanden und bestätigt hat
  • dass die Patientin die Notwendigkeit versteht, sich vor Beginn und während der Behandlung Schwangerschaftstests zu unterziehen
  • dass die Patientin bezüglich Empfängnisverhütung beraten wird und dass die Patientin in der Lage ist, ununterbrochen zuverlässige Verhütungsmethoden anzuwenden
  • dass die Patientin die Notwendigkeit einer regelmäßigen (mindestens jährlichen) Überprüfung der Behandlung versteht, die von einem erfahrenen Spezialisten durchzuführen ist
  • dass die Patientin die Notwendigkeit versteht, ihren Arzt aufzusuchen, sobald sie eine Schwangerschaft plant
  • dass die Patientin die Notwendigkeit versteht, im Falle einer Schwangerschaft unverzüglich ihren Arzt aufzusuchen
  • dass die Patientin den Leitfaden für Patienten (eigentlich müsste es “Patientinnen” heißen) erhalten hat
  • dass die Patientin bestätigt, dass sie die Gefahren und erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Anwendung von Valproat verstanden hat (jährlich auszufüllendes Formular

Diese Bedingungen treffen auch auf Frauen zu, die zurzeit nicht sexuell aktiv sind, es sei denn, dem verordnenden Arzt liegen triftige Gründe vor, die eine mögliche Schwangerschaft ausschließen. (Also, liebe Patientinnen: machen Sie sich schonmal auf empfindliche Fragen zu ihrem Sexualleben gefasst.)

Vielleicht streiche ich aber auch einfach Valproat von meiner / Ihrer Medikamentenliste…


Algorithmen analysieren Alzheimer.


Soulfood: Pennywise-The Devil In

Wahnsinnswoche 2018:44

In dieser Woche 95 Patientenkontakte und 9 Terminausfälle an zwei Tagen. Bis auf Weiteres habe ich erst in 10-12 Wochen wieder Termine frei.


Dienstag flatterte ein bunter Werbebrief für die elektronische Gesundheitsakte “Vivy” in die Praxis: ich soll doch bitte mitteilen, auf welchem Weg ich Patientenanfragen erhalten möchte. Unter anderem hieß es: “Gesundheitsdaten sind sensible und persönliche Informationen. Deshalb setzt Vivy auf höchste Standards in den Bereichen Datenschutz und Datensicherheit”.

Echt jetzt? Informationen darüber, wer wann mit welchem Arzt Gesundheitsdaten über die elektronische Gesundheitsakte “Vivy” geteilt hatte, lagen ungeschützt für jeden lesbar im Netz. Unbefugte konnten über das Internet alle Dokumente, die an einen Arzt gesendet werden sollten, abfangen und entschlüsseln. Außerdem konnten über trivial ausnutzbare Fehler in der Server-Anwendung die geheimen Schlüssel der Ärzte ausgelesen werden. Kontext: [1].

Nein. Ich möchte auf keinen Fall Patientenanfragen für diesen Schrott die elektronische Gesundheitsakte “Vivy” erhalten. Es muss cool werden, NICHT dabei zu sein. Schon deswegen, weil die Macher der App ihren eigenen Aussagen widersprechen und die Berichterstattung zu korrigieren versuchen.


Der Gesundheitsminister sucht derweil nach neuen Ideen für die Blockchain im Gesundheitswesen. Für eine Idee soll es bis zu 15.000 Euro geben!


Anlässlich der hessischen Landtagswahl und einer deutlichen Zunahme der Parlamentssitze (um fast 25 Prozent) regt der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen eine Deckelung der dadurch entstehenden Mehrkosten an. So sollten die zusätzlichen Parlamentssitze finanziert werden, indem die dafür notwendigen Kosten durch Abzüge bei den Diäten der übrigen Abgeordneten erzielt werden.


Soulfood: The Heavy Minds – Rivers

Wahnsinnswoche 2018:43

In dieser Woche 160 Patientenkontakte und 16 Terminausfälle. Bis auf Weiteres habe ich erst in 10-12 Wochen wieder Termine frei.


Die Maus und die unsichtbare Krankheit. Themensendung über psychische Störungen im Kindesalter.


Die Tage rief ein freundlicher Herr von der DRV Rheinland bei mir an und entschuldigte sich für die unbezahlten Rechnungen. Paradoxerweise führt nämlich die Optimierung von Geschäftsvorgängen durch Digitalisierung zu Verzögerungen bei der Bearbeitung, zusammen mit Personalengpässen, die, wie ich hoffe, nicht auf Erkrankungen durch Digitalisierungsprozesse zurückzuführen sind…


In einem Krankenhaus in Portugal hatten nicht nur Ärzte Zugriff auf Patientendaten. Nutzer mit dem Profil “Techniker” konnten in den IT-Systemen auf Daten zugreifen, die eigentlich nur für Ärzte einsehbar sein dürfen.


Neues aus Planwirtschaft und Bürokratie: Psychotherapeutenkammer und Kassenärztliche Vereinigung Hessen wenden sich gegen Passagen im aktuellen Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), mit denen der Zugang zur Psychotherapie neu geregelt werden soll. Im Kabinettsentwurf des Termin-Service und Versorgungsgesetzes (TSVG) ist vorgesehen, dass die psychotherapeutische Behandlung in Zukunft extern durch Gutachter und sonstige Koordinatoren zugeteilt werden soll.


Soulfood: Dub Spencer & Trance Hill – Rock The Casbah LIVE

Wahnsinnswoche 2018:42

In dieser Woche 178 Patientenkontakte und 19 Terminausfälle. Bis auf Weiteres habe ich erst in 10-12 Wochen wieder Termine frei.


Am Montag war es ohne Vorwarnung katastrophal voll: 64 Patienten an einem Tag (das sind rund 15% meiner Quartals-Fallzahl). Wenn das so weitergeht, werde ich zur Qualitätssicherung die offene Sprechstunde vorübergehend für Neuzugänge sperren müssen.

Dafür saß ich dann am Donnerstag nach relativ kurzer Zeit einsam und verlassen vor einem leeren Wartezimmer…


Aber vielleicht werde ich ohnehin bald arbeitslos: Amazons Alexa soll demnächst heraushören, ob sein Besitzer krank, verstimmt oder gar depressiv ist, und sich darum kümmern.


Bizarre Suchanfragen, die auf meiner Seite landen, heute: “psycho docktor näht kinder zusammen“. WTF? Ich kann nicht besonders gut nähen, geschweige denn Kinder zusammen.


Der stärkste Prädiktor für den Glauben an Verschwörungen ist eine Konstellation von Charaktereigenschaften, die allgemein als Schizotypie bezeichnet wird.


Computer, die mit Big Data operieren, produzieren so schnell wie nie zuvor Unsinn. Beispiele gefällig? Hier. GIGO eben.


Der Vorsitzende des gemeinen Bundesausschusses Hecken so: “Ich fordere den Abbau von Überversorgung im ambulanten Bereich”. Dazu möchte er die Praxisinhaber enteignen: Praxen in überversorgten Städten sollen nach dem Abgang eines Arztes nicht mehr verkauft werden dürfen (paywall).

Gesundheitsminister Spahn (CDU) mit seinem Terminservice- und Versorgungsgesetz so: “Zulassungsbeschränkungen für einige Fachärzte (Kinder- und Jugendheilkunde, innere Medizin und Rheumatologie, Psychiatrie und Psychotherapie) sollen entfallen, weil Versicherte über Probleme klagen, dort schnell Termine zu bekommen”. Natürlich ohne finanziellen Ausgleich des Mehrbedarfs.

Jetzt Hecken so: “Woher sollen wir die Ärzte nehmen?” Na, aus dem Abbau der Überversorgung (hallo Herr Spahn: zurzeit haben wir in der Psychiatrie 140% und in der Psychotherapie 173% Überversorgung in NRW (pdf)). Bin ich zu blöd, das zu kapieren? Oder werden das System und seine Akteure mittlerweile völlig gaga? Die sind so widersprüchlich und orientierungslos, als hätten sie eine kognitive Störung. Und der Hecken scheint einen echten bullshit-job abgekriegt zu haben.


Spaß mit Bürokraten, Teil 1:

“Sehr geehrte Bedienstete der DRV Wuppertal, Ihre Bitte um einen Befundbericht vom 21.9.2018 erreichte mich – zusammen mit etwa 40 weiteren Anfragen – nach meinem Urlaub am 8.10.2018. Ich gehe davon aus, dass ich Ihre Anfrage bald werde beantworten können, sofern sich die DRV Wuppertal ihrerseits in der Lage sieht, die überfälligen Rechnungen aus den Monaten August und September 2018 nun unverzüglich auszugleichen. Mit freundlichen Grüßen.”

Spaß mit Bürokraten, Teil 2:

Anfang September hatte ich auf einen Prüfantrag der KVNO / BKK Nordwest geantwortet. Die akribisch prüfende Prüfungsstelle will jetzt einen Auszug aus meiner Behandlungsdokumentation haben – aber: “Sehr geehrte Bedienstete der KV, ich kann die gewünschte Dokumentation leider nicht vorlegen, da mir der Patient Horst Eberhard Meierbehr (Name geändert) unbekannt ist. Er befand / befindet sich nicht in meiner Behandlung. Meine Stellungnahme vom 2.9.2018 bezog sich auf einen anderen Patienten. Ich rege daher an, den Verfahrensablauf auf seine Richtigkeit zu überprüfen. Mit freundlichen Grüßen.”


Soulfood: Fantastic Negrito – The Duffler

Wahnsinnswoche 2018:41

In dieser Woche 207 Patientenkontakte und 15 Terminausfälle. Bis zum 10.12.2018 sind leider keine Termine mehr frei.


Diese Woche sind die offenen Sprechstunden aus allen Nähten geplatzt. Ich hoffe, es wird nächste Woche etwas übersichtlicher. Trotzdem habe ich schon 25 von den über 50 Behördenanfragen beantworten können, die Montag in der Eingangspost lauerten.


Der Urlaub war erholsam und lustig. Als wir beim Hinflug auf das Boarden warteten, öffnete sich plötzlich wie von Geisterhand die Tür zum Gate, und ein Kleinkind wuselte nach draußen. Das Bodenpersonal hatte Mühe, den Zwerg wieder einzufangen und suchte dann ziemlich lange nach den Eltern. Die waren sehr merkbefreit. Oder sie dachten – hey, wir sind noch jung. Wir können jederzeit neue Kinder haben.

Eines Abends beim Essen entkernte ein Tischnachbar sorgfältig seinen Pfirsich, legte den Kern auf einen seiner Teller und wunderte sich dann, warum er die übrigen Teller nicht darauf stapeln konnte. Vielleicht schon eine leichte kognitive Störung?

Beim Tanken fühlte ich mich selbst ziemlich alt. Wir mussten an den Zapfsäulen an einem Automaten bezahlen und brauchten jedes Mal Hilfe von Einheimischen.

Der Typ, bei dem wir das Auto gemietet hatten, sah übrigens aus wie Vin Diesel.


Warum hat die CSU eigentlich so schlechte Umfragewerte? Weil so viele Flüchtlinge aus Deutschland nach Bayern gekommen sind. Ist das nicht verrückt?


Eine mittlerweile geschlossene Sicherheitslücke in der Bonus-App der AOK erlaubte es, die Passwörter der Nutzer auszulesen. Damit war der Zugriff auf ihre persönlichen Daten möglich. Vorsicht: die Gesundheitsdaten werden weiter in den USA verarbeitet (Disclaimer der AOK). Eigentlich ein klarer Fall für die DSGVO… aber die ist zu gefährlich für Körperschaften im Gesundheitswesen.


In Wuppertal gibt es eine neue Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionen.

Wahnsinnswoche 2018:38

In dieser Woche 222 Patientenkontakte und 11 Terminausfälle. Bis zum 10.12.2018 sind leider keine Termine mehr frei und ich verabschiede mich bis zum 8.10. in den Urlaub.


Nach einer Empfehlung des Deutschen Ethikrats zu den “Potenzialen von Big Data im Gesundheitsbereich” (S. 263) werden die Grundrechtsträger, d. h. die in Deutschland lebenden Menschen, zu “individuellen Datengebern” reduziert.

Die DSGVO hingegen soll Freiheitsrechte und Selbstbestimmung des Einzelnen schützen.


A gloomy picture of a future where tech companies possess the ability to read and store human thoughts. Schon jetzt können eine Reihe verschiedener Gedanken ausgelesen werden. Vielleicht ein erster Schritt in die Unsterblichkeit? Einfach ein Backup in die Nirvana-Cloud hochladen (Blockchain nicht vergessen!) und die liebe Familie über das IoT aus dem sprechenden Kühlschrank erschrecken. Oder auf einen Klon übertragen. Wird aber nicht funktionieren. Oder vielleicht doch?


Soulfood: Five Finger Death Punch – Wash It All Away (Explicit)

Wahnsinnswoche 2018:37

In dieser Woche 206 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle. Bis zum 3.12.2018 sind leider keine Termine mehr frei.


“Der verbale Weg von der Simplifikation zum Vorurteil und vom Angstbild zur Feinbildrhetorik ist ein sehr direkter Sprachweg.”


Aus der Kategorie “Früher war alles besser“, heute: “Das Auftreten gegen das ‘Establishment’ ist mittlerweile zu einem Kernbestand des hybriden Populismus geworden.”

Früher hieß das mal Punk. Und heute? Immerhin lebt Iggy Pop noch


Nach Auffassung der KVNo setzt der Referentenentwurf zum Terminservice- und Vermittlungsgesetz (TSVG) einseitig auf Reglementierung und Bürokratie, gleichzeitig werde der gravierende Mangel an personellen und finanziellen Ressourcen in der ambulanten Versorgung ignoriert. Die Umsetzung der geplanten Neuregelungen bedürften „einer aufwändigen Kontrollbürokratie, die eines freien Berufes unwürdig ist“.

Die KVBB bezeichnet den Referentenentwurf als Angriff auf die Freiberuflichkeit und auf die demokratische Selbstbestimmung der Selbstverwaltungen.


Nach einer Meldung auf aend (paywall) drohte Jens Spahn, CDU-Gesundheitsminister, im Alter von 21 Jahren ein öffentliches Outing durch Parteifreunde. Dass Homosexualität (bis vor einigen Jahren?) in einer konservativen Partei ein schlimmes Kompromat darstellt(e), ist zwar schlimm und nicht mehr zeitgemäß, aber die Hürde hat er dann ja souverän genommen. Alle Achtung!

Heute planwirtschaftliche Bürokratieherrschaft in einen freien Beruf zu injizieren, sollte jetzt eigentlich zum Parteiausschluss führen ;-)

Was mir mehr Sorgen macht, ist sein unfreiwilliges coming out zur musikalischen Präferenz. Schlager zum Frühstück? WTF!


Wahnsinn in den Medien: 9x Sport, 2x Tor-Wahnsinn, 1x Fernsehkritik, 1x Gehälter im Fußball, 1x Selfie-Wahnsinn, 5x Aktien-Wahnsinn, 1x Horror, 2x Computerspiele, 2x Smartphone-Wahnsinn, 1x Preis-Wahnsinn bei Apple, 1x bitcoin-Wahnsinn, 1x die DSGVO als Wahnsinn, 1x Tatort, 1x Wahnsinn im Rechenzentrum, 1x Wahnsinnsschauspieler aus Wuppertal. Kein einziger passender Eintrag.


Rehaanträge bei der DRV erleiden ein unterschiedliches Schicksal. Meist werden sie innerhalb von sechs bis acht Wochen beschieden, aber nicht selten dauert es SIGNIFIKANT länger: Rehaantrag im Oktober 2017, Ablehnung und Widerspruch im Dezember, Untersuchung durch einen Gutachter im Februar 2018. Danach: Funkstille. Im August haben wir dann eine Frist gesetzt und siehe da: die Reha wurde vorgestern bewilligt. Also: nicht aufgeben!


Dazu passend etwas Soulfood: Dub Fx – Don’t Give Up

Wahnsinnswoche 2018:36

In dieser Woche 149 Patientenkontakte und 17 Terminausfälle. Bis zum 19.11.2018 sind leider keine Termine mehr frei.


Bedienstete des Versorgungsamtes: nachdem ich euch am 1.3.2018 pünktlich den angeforderten Befundbericht zugeschickt habe, wolltet ihr am 13.4.2018 noch eine Zusatzfrage beantwortet haben.

Leider habt ihr vergessen, die Frage auch zu stellen, sodass ich euch höflich gebeten habe, sie zu formulieren. Am 30.5.2018 habt ihr mich an die Beantwortung der (immer noch nicht gestellten) Frage erinnert und auf meine erneute Bitte, die Frage nun endlich zu formulieren, wieder nicht reagiert.

Am 27.8.2018 habt ihr dann einen Bescheid erlassen und euch darin darüber beschwert, die von mir zugesandten Befundberichte (Mehrzahl) hätten “eine andere Person betroffen”. Frechheit. Ihr legt den von mir übersandten Befundbericht in euren Akten nicht richtig ab und behauptet, ich hätte euch den Falschen zugeschickt? (Den Richtigen habe ich immer noch in Kopie in meinem PVS.)

Ich lasse das mal auf sich beruhen, weil “die betroffene Person” in diesem Fall keinen Nachteil davon hatte. Wenn sowas aber nochmal vorkommt, lasse ich das nicht auf mir sitzen.


Eine einzelne Dosis Cannabidiol könnte psychotische Symptome lindern und zu einer Normalisierung der Hirnfunktion beitragen. Andererseits gibt es deutliche Hinweise, dass die Droge bei Menschen, die bereits unter einer Schizophrenie leiden, die Symptome verschlechtert.


Für die Schizophreniebehandlung im Akutfall konnte jetzt eine in The Lancet/Psychiatry publizierte Metaanalyse zeigen, dass Antipsychotika die Sterblichkeit im Prinzip nicht negativ beeinflussen. Ausnahme: demente Patienten.


Soulfood: Soap & Skin – Marche Funebre (DJ Koze Remix)

Wahnsinnswoche 2018:35

In dieser Woche 179 Patientenkontakte und 16 Terminausfälle. Bis zum 12.11.2018 sind leider keine Termine mehr frei.


Da ist man eine Woche weg, und schon bricht montags das Chaos aus: Massenandrang den ganzen Tag über. Mit allen Restarbeiten war ich gegen 21 Uhr fertig…


Und dann war da am Montag noch der Brief der Prüfungsstelle der Ärzte und Krankenkassen Nordrhein. Die wollen mich für ein Medikament, das ich 2014-2016 (!) einem Patienten verschrieben hatte, mit einem vierstelligen Betrag zur Kasse bitten. Weil der gemeine Bundesausschuss es seinerzeit von der Liste der erstattungsfähigen Medikamente gestrichen hatte. Blöderweise vertrug der Betreffende keine anderen Antidepressiva…

Ich hab den Prüfantrag erstmal zurückgewiesen:

Im vorliegenden Fall erfolgte eine psychiatrisch psychopharmakologische Behandlung wegen teils schwer depressiver Symptome zwischen April 1998 und April 2016.

Ab Juni 2006 erfolgte eine antidepressive Behandlung mit Reboxetin (TMD 10 mg). Darunter trat bis Mai 2011 eine ausreichende Stabilisierung ein. Der Versuch, Reboxetin durch Duloxetin (TMD 60 mg) zu ersetzen, scheiterte im Juni 2011 an erheblichen UAW (Übelkeit mit Erbrechen). Auch der zweite Versuch, Reboxetin durch Venlafaxin (TMD 75 mg) zu ersetzen, scheiterte im Juli 2011 an erheblichen UAW (Übelkeit mit Erbrechen), und es entwickelte sich eine schwer depressive Symptomatik. Diese ließ sich nur durch erneute Behandlung mit Reboxetin (TMD 8 mg) dauerhaft unterbrechen.

Ich habe daher im genannten Zeitraum (28.7.2014-4.4.2016) von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, nach § 31 SGB V, Absatz 1, in Verbindung mit § 16 AM-RL (pdf), Absatz 5, ein Arzneimittel, das auf Grund der Richtlinien nach § 92 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 von der Versorgung ausgeschlossen war, ausnahmsweise im medizinisch begründeten Einzelfall mit Begründung zu verordnen. Die Rechtsgrundlage ist auf den Rezepten vermerkt.


Gehirnwäsche mal anders: The TRUTH Why Modern Music Is Awful.


Der Wuppertaler Krisendienst lädt ein zum Suizidpräventionstag am 10.09.2018 um 17.00 Uhr, im Zentrum für Pflege und Betreuung am Arrenberg, Ernststraße 34 in Wuppertal. Programm (pdf)


Methylphenidat kann bei Kindern und Adoleszenten Halluzinationen und andere psychotische Symptome auslösen.


Versicherte stellen ambulanter Versorgung gutes Zeugnis aus.


Phänomenaler Tarifabschluss: Der Orientierungswert wird zum 1. Januar 2019 auf 10,8226 Cent angehoben (aktuell 10,6543 Cent). Damit steigt die Vergütung für alle ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen um rund 1,58 Prozent.


Soulfood: The Prodigy – The Day Is My Enemy

Wahnsinnswoche 2018:33

In dieser Woche 141 Patientenkontakte und 13 Terminausfälle. In der kommenden Woche bin ich nicht in der Praxis. Bis zum 9.11.2018 sind leider keine Termine mehr frei.


Ich kriege so gut wie nie verschlüsselte Nachrichten. Diese Woche kamen gleich zwei, die ich aber nicht öffnen konnte, weil irgendwie die Schlüsselpaare nicht mehr passten. Also habe ich die Gelegenheit genutzt, gpg4win auf den neuesten Stand zu bringen und einen neuen Schlüssel anzulegen. Beim ersten Versuch ist Outlook zwar abgestürzt, beim zweiten hat es aber geklappt – zuerst mit Nachrichten, die ich mir selbst geschickt habe, dann auch extern. Neu: jetzt auch mit korrekt dargestellten Umlauten!

Dumm nur, dass der Empfänger die Nachricht nicht entschlüsseln konnte, weil beim Absenden sein Schlüssel nicht hinzugefügt worden war. Muss ich also weiter dran arbeiten…


Soulfood: Collide – “Euphoria”