MOSS – Mit einer App depressive Verstimmungen erkennen und Betroffenen helfen

Forschende des UniversitätsSpitals Zürich haben in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich, der Universität St. Gallen und der makora AG eine App zur Früherkennung von Depressionen entwickelt. Betroffene werden damit mobil, alltagsnah und mit individuellen Verhaltensempfehlungen unterstützt.

​Depressionen beginnen oft schleichend, das frühzeitige Erkennen erster Symptome ist jedoch für den Verlauf der Krankheit entscheidend. An diesem Punkt setzte das Entwicklerteam der MOSS App um die Psychiaterin Dr. Steffi Weidt (UniversitätsSpital Zürich) und Prof. Elgar Fleisch (ETH Zürich und Universität St. Gallen) an. Ziel der App ist es, eine beginnende Depression frühzeitig zu erkennen und individuelle Verhaltensempfehlungen zu geben, um die Depression abzuschwächen oder sogar zu vermeiden. MOSS wurde in Kooperation mit der ETH Zürich, der Universität St. Gallen (HSG) und der makora AG entwickelt und wird von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) finanziell unterstützt.

Zur Pressemitteilung mit weiteren Informationen (Sie können sich dort auch zur Studienteilnahme anmelden)

Serotonin und Noradrenalin bei Depression

Einige Depressionen entstehen durch einen Mangel des Botenstoffes Serotonin im Gehirn, andere durch einen Mangel an Noradrenalin. Diese Unterschiede sind im klinischen Alltag nicht leicht zu unterscheiden, so dass die Auswahl des passenden Antidepressivums schwierig ist. Wenn Antidepressiva eingesetzt werden, die auf den falschen Botenstoff wirken, verbessert sich die depressiv Symptomatik nicht.

In einer Studie der Universität Bern wurden zwei Experimente verglichen, bei denen die Serotonin-, bzw. Noradrenalin-Speicher von Versuchspersonen für einige Tage künstlich geleert wurden. Serotoninmangel im rechten Stirnlappen und im limbischen System bewirkte eher depressive Verstimmung, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit; Noradrenalinmangel im rechten Stirnlappen eher Antriebsmangel, Konzentrationsschwächen und Ängstlichkeit.

Die Studie könnte dazu beitragen, Testverfahren zu entwickeln, die es erlauben vorherzusagen, wie Patienten auf einzelne Antidepressiva ansprechen.

Homan P et al: Serotonin versus catecholamine deficiency: behavioral and neural effects of experimental depletion in remitted depression, Translational Psychiatry, 17. März 2015

Takt ist der Höflichkeit stets überlegen

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Die Visitentücher

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Schizophrenie

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Dr. Christoph Andreis arbeitet seit 2007 in der Vitos Klinik Rehberg in Herborn. Seit 2012 leitet er die kinder- und jugendpsychiatrische Ambulanz. Im Interview erzählt er von seiner Arbeit als Kinder- und Jugendpsychiater und beeindruckenden Erlebnissen.  Natalie Kittler: Wie sieht Ihre Arbeit in der kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanz aus? Dr. Christoph Andreis: Unser Team bietet […]

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Alexander und ich wollen die nächste Episode unseres PsychCasts zum Thema Medizin, Psychiatrie, Psychotherapie und das Internet machen. Neben der Tatsache, dass Patienten sich im Internet über ihre Erkrankungen und Therapiemöglichkeiten informieren, gibt es ja auch einzelne Therapiemöglichkeiten im Netz.  Habt ihr Ideen, Fragen, Vorschläge, die wir berücksichtigen sollten? Ideen? Anregungen? Dann schreibt sie hier gerne in die […]

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Neubau der KPP in Herborn

Heute wird der Grundstein gelegt. In Herborn entsteht ein Neubau für die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Aber was bedeutet das eigentlich für die Mitarbeiter? Was ändert sich mit einem solchen Neubau wirklich und ist das gut oder schlecht? Ein Überblick aus der Sicht der Stationsleitung. Meine Arbeit als Stationsleitung Bei uns gibt es zurzeit […]

Grundrecht auf Glück

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Glück. Das bedeutet wohl für jeden Menschen etwas anderes. Wir haben einmal probiert zu sammeln und zu beleuchten, was Glück für Patienten und Mitarbeiter des Vitos Klinikums Heppenheim bedeutet. Anlass dazu war ein Buch, welches dem ein oder anderen tatsächlich noch einmal eine ganz andere Sichtweise auf das, was uns wirklich glücklich macht, gegeben hat. […]