Die demografische Traditionalismusfalle – und warum Thilo Sarrazin schummeln musste (n-tv 4)

Mit der Erläuterung der Traditionalismusfalle möchte ich die kleine Reihe zu den Fragen nach dem n-tv-Interview zu Religion & Demografie schließen. Wenn Leute über die Zusammenhänge von Religiosität und Kinderzahl nachdenken, so fällt den meisten bald auf, dass es sehr traditional-religiös geprägte Gesellschaften wie Italien, Polen oder Griechenland mit niedrigen Geburtenraten gibt – und dann wiederum stärker säkulare wie Frankreich oder Schweden mit höheren Geburtenraten. Ob das nicht dem Religion-Demografie-Zusammenhang widerspreche? Nein, selbstverständlich nicht. Denn hier werden Mikro- und Makroebenenweiter

Liebe auf den zweiten Blick – Einstein und die Religion von Markus Mühling

Als ich mich vor einigen Jahren mit vielen anderen für den (inzwischen erfolgten) Wiederaufbau der Ulmer Synagoge engagierte, zu der auch der kleine Albert Einstein und seine Familie gehört hatten, wuchs mein Interesse an der Haltung des bedeutendsten Physikers und Bürgerwissenschaftlers des 20. Jahrhunderts. Ich wollte wissen, was er mit Aussagen wie “Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft blind” oder “Gott würfelt nicht” denn nun “genau” gemeint hatte. Was genau meinte er mit “Religion” und “lahm”, mit “Gott”weiter

Fundamentalismus & Extremismus – Die gefährlichen Seiten des Glaubens

Schon vor über 5 Jahren schrieb ich im Fazit meiner ersten Titelgeschichte “Homo religiosus”, dass das enorme Potential von Religiosität auch gefährliche Seiten habe. Zu beobachten sei eben auch, “dass in besonders engen Gemeinschaften nicht nur Vertrauen und Kooperation zunehmen, son­dern genauso die Abgrenzung gegenüber An­dersgläubigen und Atheisten, die Ablehnung von Toleranz und Humor und teilweise sogar die Bereitschaft, eigene Interessen gewaltsam durchzusetzen. Auch extremistische und kriminelle Gemein­schaften nutzen religiöse Lehren und Rituale, um den inneren Zusammenhalt gegen die Au­ßenweltweiter

Anthropodizee & Religionsdemografie – Karim Akerma hofft auf vernünftiges Verebben

Oft schon habe ich hier auf dem Blog davon geschrieben, wie das Netz den interdisziplinären Dialog der Wissenschaften beflügelt; nun habe ich es wieder selbst erlebt. In meinem neuen Buch “Religion und Demografie” sowie in meinem ersten Blogpost zur Anthropodizee-Frage schrieb ich über die hervorragenden Arbeiten des Hamburger Philosophen Dr. Karim Akerma. Und was finde ich wenige Wochen später in meinem Postfach? Eine Mail des Besagten, der nicht nur wiederum mein Buch gelesen, sondern dazu auch eine Stellungnahme geschrieben hat. Und in der kommenden Woche hin und wieder auch vorbeischauen und auf Kommentatorenfragen antworten wird. Hier ist er also: Der philosophische Gastbeitrag von Karim Akerma zu “Natur des Glaubens”.

Bildung, Religiosität und Kinderreichtum – Das Beispiel des evangelischen Pfarrhauses

Nach dem ersten Blogpost zur Anthropodizee und dem Beitrag in der Sendung Quarks & Co. zu Wissen und Glauben wurde ich wieder viel mit dem wohl populärsten Dreisatz zum Zusammenhang von Religion und Demografie konfrontiert. Viele Deutsche meinen noch immer: 1. Gebildete Menschen seien seltener religiös. 2. Gebildete Menschen hätten weniger Kinder. Entsprechend seien 3. religiöse Familien (nur) deswegen kinderreicher, weil die Eltern durchschnittlich weniger gebildet seien. Nur: Dieser Dreisatz ist schlicht falsch. So ist der Begriff der “Bildung” selbstweiter

Quarks und Co zu Glauben, Wissen und der Evolution von Religion

Wie wahrscheinlich viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatte ich seit meiner Jugend viele glückliche Stunden vor Wissenssendungen verbracht, die mit der richtigen Mischung aus Unterhaltung und Information in Forschungswelten einführten. Sie können sich also mein Herzklopfen vorstellen, als eines Tages ein Mitarbeiter der WDR-Wissenssendung Quarks & Co. bei mir anrief und erläuterte, dass sie sich zum ersten Mal in ihrer Sendegeschichte mit dem Thema Religion aus naturwissenschaftlicher (d.h. evolutionärer) Perspektive befassen wollten. Ob ich bereit wäre, dabei mitzuwirken? Natürlich war ichweiter

Zen

Braincast 333 Douglas Adams hat einmal gesagt, Fliegen sei ein Trick. Der darin bestünde, auf den Boden zu fallen, aber daneben. Er muss an den Zen-Buddhismus gedacht haben. Dem ist dieser Schnapszahl-Braincast gewidmet. Sehr subjektiv.

Braincast 332 – I have a lucid dream

Braincast 332 Einmal noch träumen dürfen – und das in dieser Episode auch luzide. Denn was sich esoterisch anhört, oder wie etwas, dass Geheimdienste gern in den 60ern gekonnt hätten, ist nicht nur – teilweise – kein esoterischer Mumpitz, sondern lässt sich auch zur Erforschung des Bewusstseins nutzen.

Beten

Medizynicus hat in seinem letzten Eintrag gefragt, ob man mit PatientInnen beten würde.

Ganz klar nein, egal wie krank oder sterbend die Person ist. Wobei manche “empathisch zuhören und reden” wahrscheinlich auch schon als Beten bezeichnen würden.

Ich setze mich gern zu PatientInnen, halte auch mal eine Hand, so das auch erwünscht ist, aber beten? Ich weiß ja nicht mal was das ist.

Also bei Betwünschen bitte eineN GeistlicheN rufen.