Münstersche Empfehlungen zur Begabtenförderung

Einige Leserinnen und Leser dieses Blogs waren ja vielleicht sogar persönlich anwesend: Letzte Woche richtete das Internationale Centrum für Begabtenforschung den 5. Münstersche Bildungskongress aus – vier Tage voll interessanter Vorträge aus Forschung und Praxis und Gespräche mit vielen Menschen, die alle das Interesse an der Begabungsforschung und Begabtenförderung nach Münster gebracht hatte. Zum Abschluss der Veranstaltung übergaben das ICBF und die Karg-Stiftung die “Münsterschen Empfehlungen zur Förderung besonders begabter und leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler an den Vorsitzenden der KMK-Kommission “Qualitätssicherung in Schulen”.

Worüber Justus Kontrolle hat

Im Gespräch mit Justus, 15 Jahre alt, hochbegabt und ein Underachiever, war deutlich geworden, dass Justus – um die Versetzung zu schaffen – seine Leistungen steigern wolle, auch wenn er gewisse Schwierigkeiten in den Rahmenbedingungen wie Klasse und einzelne Lehrer erkannte. Festgestellt hatte er auch, dass er daher etwas gehemmt sei, sich mündlich zu beteiligen.

Warum die Bundesjugendspiele nicht das Problem sind

Die Bundesjugendspiele sollen abgeschafft werden – das verlangt eine Mutter in einer Online-Petition, die “nicht verstehen [kann], warum es heute noch für gut befunden wird, Kinder zu zwingen, sich in eine sportliche Wettbewerbssituation zu bringen, die mit Demütigung und Ohnmachtsgefühlen vor der Peer Group verbunden ist”. Kinder und Jugendliche würden zur Teilnahme an diesem Wettkampf gezwungen – mit Freude an der Bewegung habe dieser Anachronismus nichts zu tun. Und dass leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler so vielleicht auch einmal ein Erfolgserlebnis hätten, rechtfertige auch nicht die Demütigung der sportlich weniger Begabten. Ich persönlich denke ja, der Sportunterricht, so wie er aktuell ist, ist generell der falsche Ansatz, um überhaupt irgendeine Art Freude an der Bewegung zu vermitteln – und wenn das anders wäre, würde so ein Sportfest vermutlich auch gar nicht mehr so ins Gewicht fallen.

Begabtenförderung ist keine Elitenförderung

Vom “Unsinn der Elitenförderung” schrieb Bernd Kramer letzten Freitag im Spiegel Online. Dem Wunsch, die Kommentarsektion unter strittigen Artikeln im SpOn zu lesen, sollte man ja dadurch begegnen, dass man nach Quokkas, Eulen oder auch niedlichen Kätzchen googelt; in diesem Fall lohnt sich die Lektüre der Anmerkungen jedoch, denn der Autor bekommt für seine wenig differenzierte Darstellung reichlich Gegenwind.

Meisterwerker oder die Motivation für kognitive, emotionale und psychosoziale Entwicklungen

Michaela Brohm Meisterwerker ist ein kognitiv-verhaltensorientiertes Trainingsprogramm, welches Antworten auf die Frage zu geben sucht, warum sich manche Menschen deutlich wahrnehmbar entwickeln, während andere still zu stehen scheinen. Warum also arbeiten einige kontinuierlich an ihrer Entwicklung, während andere sich eher von einem spontanen Impuls zum nächsten treiben lassen? Welche Ansätze fruchten wirklich, um kognitive, emotionale und psychosoziale Entwicklungen anzustoßen? Diesen Fragen geht die Abteilung „Empirische Lehr-Lern-Forschung und Didaktik“ der Universität Trier seit einigen Jahren nach und setzt in diesem Kontextweiter

Klartext: Wie wirkt sich die öffentliche Meinung auf die Motivation von Lehrern aus?

Michaela Brohm Interview mit dem didacta-BildungsTV: Es ging um Motivation und Wertschätzung im Lehrberuf. Zentral war für mich bei diesem Gespräch aber der folgende Gedanke: Unser Bildungssystem braucht eine neue Ausrichtung, die dem derzeit gültigen Paradigma von Effektivität und Effizienz gleichrangig ein zweites an die Seite stellt, welches auf das Wohlbefinden und das damit verbundene kognitive, emotionale und psychosoziale Aufblühen von Schüler/innen und Lehrpersonen abzielt. Denn Bildungsprozesse sind nur begrenzt technologisierbar – vielmehr leben sie durch das wache, offene Bewusstseinweiter

Springen in sieben Minuten

Irgendwo in Deutschland tagte am vergangenen Freitag eine Klassenkonferenz. Diese dient der Beschlussfassung zu pädagogischen Maßnahmen – in diesem Falle einer Evaluation einer Fördermaßnahme und der Entscheidungsfindung, ein Überspringen nach den Osterferien durchzuführen. Ich war dabei und davon berichte ich nun.