The Man from Earth – Science-Fiction & Religion

Es gibt immer noch Leute, die behaupten, dass das Wesen von Science-Fiction in der Schilderung von fantastischen Technologien bestünde. Eine andere Lesart, der ich zuneige, sieht es jedoch genau andersherum: Mittels Science-Fiction erzählen wir („modernen“) Menschen religiöse, spirituelle und magische Mythen, deren übernatürliche Elemente wir als Technologien sowie bewusst eingestandene Spekulationen verstecken. So können wir uns „gefahrlos“ in mythischen Welten bewegen, ohne unseren Anspruch auf ein „modernes“ Weltbild aufzugeben. Filmplakat von Anchor Bay Entertainment Ein außerordentliches Paradebeispiel für dieses mythologische Wesen der Science-Fiction bildet der Film „The Man from Earth“.

Das Erwachen der Macht: Zum Einschlafen, oder?

Man kann als 75jähriger, der im Zweiten Weltkrieg zur Welt kam, einen Film wie den neuen Aufguss von Star Wars nicht unbelastet von dieser Kriegs-Vorgeschichte genießen. Kommt noch das aktuelle Thema der Flucht nach Europa aus Kriegsgebieten wie Syrien, Afghanistan, Ukraine und Sudan plus etlichen anderen afrikanischen Unruheherden hinzu, läuft parallel zum Spektakel auf der Leinwand noch ein ganz anderer Film mit.

Der Zeiter: Erinnerungen an Wolfgang Jeschke (1936 – 2015)

Das Spielen mit der Zeit, in Form von Zeitreisen und Zeitparadoxa, hat für diesen Autor immer schon eine große Rolle gespielt. Am trefflichsten kommt dies für mich in seiner Geschichte Der König und der Puppenmacher zum Ausdruck, die auch als sehr eindrucksvolles Hörspiel adaptiert wurde. Und der Titel einer anderen seiner allerersten SF-Stories ist fast so etwas wie ein Synonym für Wolfgang Jeschke: Der Zeiter.