Na also: OSIRIS-Bilder von Philae vor und nach dem ersten Touchdown

Es war lange klar, dass die OSIRIS-Kamera an Bord von Rosetta weit bessere Bilder von Philae auf der Oberfläche des Kometen gemacht haben musste als die NavCam. Die Frage war eher, wann wie sie sehen dürfen. Die Antwort: heute! Die Bilder sind wirklich beeindruckend, sie zeigen den Lander vor und nach dem ersten Touchdown, als er zunächst auf den Kometen zufiel und dann rund zwei Stunden lang und über einen Kilometer weit über die Oberfläche von 67P “hüpfte”.

Philae beim Sprung fotografiert

Das nennt man Citizen Science: Eamonn Kerins, Astrophysiker an der University of Manchester, hat zwar direkt nichts mit der Rosettamission zu tun, schnappte sich aber die frei verfügbaren Bilder der Rosetta NAVCAM von vor und nach dem ersten Aufsetzen des Landes, die hier bereits (22:45 MEZ…) als animiertes Bild gezeigt wurden. Und subtrahierte die beiden voneinander am Rechner. Das Ergebnis zeigt nicht nur die vermutliche Staubwolke besser, die beim Aufprall entstanden sein dürfte, sondern wenige Meter davon entfernt auch einen hellen Fleck, den man durchaus als Philae beim “hüpfen” interpretieren kann. Dazu passt der dunkle Fleck gleich unterhalb davon – vermutlich Philaes Schatten auf der Kometenoberfläche.

So geht Rosetta/Philae-Kommunikation: Modern und ohne Maulkorb

So kann Wissenschaftskommunikation bei Rosetta auch aussehen: Anstatt wie andere Teams ihre Ergebnisse vor der Öffentlichkeit zu verstecken, nutzte heute ein Mitglied des Philae-MUPUS-Teams (Multi-Purpose Sensor) den Kurznachrichtendienst Twitter, um von einem fahrenden Zug von Deutschland in die Schweiz neueste Resultate von den Untersuchungen der Kometenoberfläche in die Welt zu zwitschern und beantwortete gleich noch Fragen dazu. Das ganz offiziell und mit Genehmigung des MUPUS-PI. Ein schönes Beispiel, wie Öffentlichkeitsarbeit im 21. Jahrhundert gehen sollte und dass sie nicht superteuer und kompliziert sein muss – auf den Willen kommt es an.

Liveblog: Philae lebt!

23:20 MEZ: Tatsächlich – ein Signal! Nur kurz und dann schon wieder weg, was aber nicht ungewöhnlich ist. Philae lebt also noch – und mit diesem Wissen will man wohl nun daran gehen, den Lander in eine bessere Position zu bringen. Riskant, aber eine Wahl hat man wohl nicht. Das Kommunikationsfenster schließt sich in wenigen Stunden wieder, und ohne Änderung der derzeitigen Situation würde es wohl das letzte “Telefonat nach Hause” des Landers bleiben…

Philae: Die Zeit läuft ab

Womöglich schon am Wochenende könnte die Mission des kleinen Landers Philae auf der Oberfläche des Kometen 67P Churyumov-Gerasimenko zu Ende sein – Philaes Batterie hält etwa 60 Stunden und ob sie in dem schattigen Platz, in den es den Lander nach seinen zwei unplanmäßigen Hüpfern verschlagen hat, wieder per Sonnenzellen aufgeladen werden kann, ist fraglich. Gestern war man noch sehr vorsichtig, was die Aktivierung aller Experimente anging – Philae ist nicht fest am Boden verankert, und die Aktivierung etwa des Bodenproben-Bohrers könnte die Sonde umkippen lassen. Heute ist man da eher auf Risiko umgeschwenkt: In Anbetracht der möglicherweise kurzen Lebensdauer des Landers ist man gerade dabei, das volle Arsenal der wissenschaftlichen Instrumente einzusetzen.

Philae in Darmstadt

Es ist vollbracht! Rosettas Landesonde Philae ist auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko gelandet. Das klingt fast so “normal” wie etwa der Satz “Der ICE 2595 ´Friedbert Meyer` hat den Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe planmäßig um 17.03 Uhr erreicht.” Leicht reagieren wir abgeflaut in Zeiten, da alles als “historisch” bezeichnet wird. Diese Landung aber ist in der Tat ein historisches Ereignis. Es war dies die erste Landung einer Raumsonde auf einem Kometen! Leider ist da ein “Ja-Aber”. Zwar landete Philae – wie wir heute,weiter

Mars begegnet Lagunennebel

Den Besuch von Komet C/2013 A1 Siding Spring habe ich wetterbedingt nicht selbst ablichten können (es wäre auch nichts Spektakuläres dabei herausgekommen), dafür gelang mir vorgestern Abend dieser Schnappschuss vom Roten Planeten und dem Lagunennebel M8. Leider verhinderten schnell aufziehende Wolken eine Bildserie, so dass es sich nur um ein Einzelbild handelt. Die Passage war gestern sogar noch enger, doch da geben die Wolken den Blick leider gar nicht erst frei.

Monster zwischen Nebel und Wolken

Angeregt durch Michael Khans Beobachtungen habe ich selbst gestern direkt nach Auflockerung des dichten Nebels über Riedstadt einen Blick auf die Sonne geworfen. Zunächst nur mit der Sonnenschutzfolie ohne Vergrößerungshilfe. Und da war ich schon verblüfft, wie stark dieses Monster von Sonnenfleck schon aus der Sonnenscheibe hervorstach. Einen solch großen Sonnenfleck habe ich noch nicht gesehen. Danach habe ich ihn direkt mit dem Fernglas, das natürlich auch mit Sonnenschutzfolie gesichert war, beobachtet. Unglaublich, wie viele Details da schon beobachtbar waren!weiter