ISONs Höllenfahrt im Blick von STEREO und SOHO

Freitag und Samstag gelang es tatsächlich noch einzelnen Astrofotografen, den Kometen ISON in der Morgendämmerung zu erwischen – freilich unter guten Beobachtungsbedingungen (die in weiten Teilen Deutschlands nur ein ferner Traum sind). Wenige Tage vor dem Perihel schließt sich das Beobachtungsfenster aber nun, und die Zeit der Sonnenobservatorien im All bricht an.

Komet ISON auf dem Weg zum Perihel – UPDATE 21.11.

Noch immer ist unklar, ob ISONs Kern tatsächlich dabei ist, auseinander zu brechen (auch wenn das in manchen Medien bereits als Tatsache dargestellt wird). Die unter anderem von Astronomen des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung beobachtenen, flügelartigen Strukturen in der Kometenkoma können Hinweise darauf sein, dass sich der Kern in mehrere Bruchstücke zerlegt (hat) – allerdings sind nicht alle Kometen, die solche Strukturen zeigten, auch zerbrochen. Entscheidend wird nun das Verhalten der inneren Koma des Kometen sein: sollte sie sich in denweiter

Letzter ISON vor dem Perihel (neuer Ausbruch! 19.11.)

Die Wetteraussichten geben mir keine Hoffnung, den Kometen noch einmal zu sehen, bevor er sich der Sonne entgegenstürzt. Das Bild stammt vom Samstagmorgen, aufgenommen wie immer an der Sternwarte Aachen bei dunstigem und (selbstredend) gnadenlos aufgehelltem Himmel – daher auch der heftige Helligkeitsgradient. Sollte ISON nun tatsächlich seinen Periheldurchlauf überleben, dann werde ich Anfang Dezember dunklere Orte zur Beobachtung und Fotografie des “Jahrhundertkometen” aufsuchen.

Komet ISON mit bloßem Auge sichtbar!

Lange Zeit hat er sich zurückgehalten, jetzt dreht Komet C/2012 S1 ISON auf: Vor zwei Tagen lag seine Helligkeit noch bei etwa 8mag, gestern wurde von einem Ausbruch seiner Gasproduktion berichtet. Auf etwa 7,4mag schätzte ein australischer Beobachter den Kometen erst vor wenigen Stunden. Gerade eben habe ich ISON ebenfalls wieder gesehen – er ist im Vergleich zu meiner letzten Sichtung vom Montagmorgen erheblich heller geworden. Im 10×50-Fernglas ist er als diffuses und rundes Wölkchen problemlos zu erkennen, und dasweiter

Komet ISON jetzt mit zwei Schweifen

Wirklich hell ist ISON immer noch nicht – aber immerhin ist er inzwischen mit einem guten Fernglas sichtbar. Heute morgen gelang mir die bislang erste Sichtung im November. Der Himmel war leicht dunstig und natürlich enorm lichtverschmutzt (typische Beobachtungsbedingungen also), dennoch war der Komet C/2012 S1 sowohl mit einem 14×80 als auch mit einem 10×50 zu erkennen. Man muss allerdings genau wissen, wo er sich befindet, denn ins Auge springt ISON (noch) nicht.

Aufsuchkarten: vier Kometen am Morgenhimmel

Wer sich Anfang November früh aus dem Bett quält, kann vier (einigermaßen helle) Kometen bewundern – zumindest im Teleskop. Erfahrene Beobachter haben sie schon mit einfachen Ferngläsern ausgemacht. In meinem englischsprachigen Blog habe ich einige Bilder der letzten Tage zusammengestellt, sowie Aufsuchkarten, mit denen sich die Schweifsterne finden lassen. Auch wenn mich mit Blick auf das zu erwartende Novemberwetter für die nächsten Tage das kalte Grauen packt, verlinke ich die Karten auch hier. Vielleicht hat ja der ein oder andereweiter

Komet ISON wird heller

ISON geht es gut (daran ändern auch alle Unkenrufe nichts). Nach 10tägiger Wolkenpause sah der Komet heute morgen deutlich heller und größer aus als noch am 2. Oktober. Erfahrene Beobachter beziffern seine Helligkeit zur Zeit mit rund 10mag, seinen Komadurchmesser auf 4,6 Bogenminuten und seine Schweiflänge auf 15 Bogenminuten. Das alles deckt sich mit meinen eigenen Aufnahmen, die ich wie immer mit einfachem Equipment erstellt habe (200mm f/4 Newton, DSLR Canon EOS 450Da).

Auch das noch: Bricht ISON nun auseinander?

Die Experten meinen, dass da nichts dran ist. Dennoch hat ein kurzer Aufsatz eines kolumbianischen Astronomen für ein wenig Aufsehen gesorgt, denn seine Prognose ist dramatisch: Ignacio Ferrín von der Universidad de Antioquia in Medellín behauptet, Komet ISON werde auseinanderbrechen – nicht etwa an seinem Perihel am 28. November (das ist weiter möglich und auch nicht unwahrscheinlich) sondern jetzt. Dann wäre es das mit dem “Jahrhundertkometen” – aus und vorbei. Unter Zuhilfenahme dreier unabhängiger Datensätze fand Ferrín in der Helligkeitskurveweiter

Polarlichtwarnung für den 2. Oktober

Heute Morgen gegen 3:30 MESZ wurde die Erde von den energiereichen Teilchen eines koronalen Massenausbruchs auf der Sonne getroffen, der bereits am Montag stattgefunden hatte. In der Folge kam und kommt es zur Zeit zu einer Störung des Erdmagnetfelds, Polarlichter sind zur Zeit bis in mittlere Breiten möglich. Leider ist das Timing für mitteleuropäische Beobachter ungünstig. Wir müssen hoffen, dass der geomagnetische Sturm noch bis heute Abend anhält, was unsicher ist. In den USA und Kanada konnten heute Nacht bereitsweiter