Medikament gegen Spielsucht gefunden?

In diesem Artikel im Ärzteblatt wird über eine Veröffentlichung in der aktuellen Ausgabe der Biological Psychiatrie berichtet, der erstmalig eine medikamentöse Therapiemöglichkeit der Spielsucht für möglich erscheinen lässt. Schon länger ist bekannt, dass dopaminerge Medikamente, wie sie beim M.Parkinson gegeben werden, neben Hypersexualität und maniformem Verhalten wie Kaufsucht auch Spielsucht verursachen können. Im Tierexperiment ist es nun gelungen, … … Weiterlesen

Ungebundene Verhaltenssüchte

In der Prävention und Suchthilfe geht man heute davon aus,dass auch ganz alltägliche Verhaltensweisen wie Essen,Kaufen,Spielen,Fernsehen,Arbeiten u. a. in Form eines süchtigen Verhaltens entgleisen kann.Eine Seelische Abhängigkeit kann eintreten,ein zwanghaftes Verlangen nach ständiger Wiederholung dieses Verhaltens,um erwünschte Empfindungen auszulösen oder Missempfindungen zu lindern.

Vor allem zwei oftmals als süchtig bezeichnete Verhaltensweisen haben in den letzten Jahren Aufmerksamkeit erhalten:erstens das – teilweise als „Sucht-”,teilweise als „pathologisches Verhalten” bezeichnete Glücksspielen am Automaten sowie zweitens gestörtes Essverhalten.

Menschen,die davon betroffen sind,vernachlässigen häufig andere Interessen und Bedürfnisse,ihre sozialen Beziehungen leiden,es kann zu Vereinsamung,zu finanziellen Problemen,und eventuell auch zu Beschaffungskriminalität kommen.

Auffällig sind die geschlechterspezifischen Unterschiede:Spielsucht,so nimmt man an, betrifft zu 90 % Männer,Essstörungen zu 90 % Frauen.Viele Betroffene brauchen eine fachkundige Beratung oder auch therapeutische Behandlung,um das problematische Verhalten wieder ablegen zu können.Wegen der einer „Spielsucht“ zugrundeliegenden psychischen Störungen kann hier eine Krankheit im versicherungsrechtlichen Sinn vorliegen,die eine medizinische Behandlung erfordert.

Zu den Ess-Störungen zählen neben der Fettsucht insbesondere die Ess/Brechsucht und die Magersucht.Hierbei handelt es sich um psychische Krankheiten,die in einigen Verhaltensweisen,insbesondere der zwanghaften Beschäftigung mit dem Essen oder Nicht Essen,suchtspezifische Aspekte aufweisen.Vor allem die körperlichen Folgen sind nicht harmlos:

Hormonelle Störungen,Belastungen der Wirbelsäule und Gelenke,Herz-Kreislaufschäden, Nierenschäden,Darmstörungen bis hin zu lebensbedrohlichem Untergewicht und Tod.Ziel der therapeutischen Bemühungen bei allen Gruppen von Essgestörten ist es,zu einem kontrollierten und lustvollen Umgang mit Essen zu finden und sich selbst zu akzeptieren.In der Öffentlichkeit und in Publikationen haben in letzter Zeit im Weiteren auch die Arbeitssüchtigen erhöhte Aufmerksamkeit bekommen.

Dem häufig positiven Image dieser Form von süchtigem Verhalten stehen psychische Zusammenbrüche,Burn-out im Beruf mit der Folge des Gefühls innerlich ausgebrannt zu sein,Angstattacken und soziale Vereinsamung gegenüber,die nur einige negative Auswirkungen zwanghaften Arbeitens sind,das auch ökonomisch mehr Schadet,als gemeinhin bekannt ist.