Krankheiten bei Popstars

Bald gehts wieder ins Finale der gigantischen Show “Deutschland sucht den Superstar”. Die Kandidaten geben auch in dieser Staffel wieder einmal alles. Nur der Sieg zählt,  Hochzeiten von nahen Familienangehörigen werden geschwänzt, Ausbildungen abgebrochen usw.. Sicherlich, es ist ja schliesslich die einmalige Chance im Leben. Wie sieht es nun eigentlich mit der Gesundheit von Kandidaten […]

Was heißt eigentlich…Rekonvaleszenz?

In der Medizin ist Rekonvaleszenz die Phase nach einer Krankheit, in der Körper und Geist wieder erstarken.
Die Genesung ist zunächst das vorrangige Ziel des Kranken. Aber ist eine Krankheit überstanden, heißt das noch nicht, dass der seelische und körperliche Zustand von vor Beginn der Erkrankung wieder hergestellt ist. An die Phase der Genesung schließt sich […]

Ein Quantum Pharma

An diesem Wochenende ist in den USA der neue Film mit Julia Roberts und Clive Owen angelaufen: Duplicity. Der Plot scheint klassisch: Zwei Geheimagenten verlieben sich und arbeiten anstatt gegeneinander gemeinsam gegen ihre Arbeitgeber. Solides Hollywood-Kino, meint auch die Kritik in der NY Times.

The kind of movie it seems most obviously to be — the jet-set spy thriller, decorated with eye-candy vistas of London, New York, Dubai and Rome (among other intrigue-ridden spots) — has suffered a bit of an identity crisis since the end of the cold war.

Wäre nicht die Branche, für die die beiden als Schnüffler unterwegs sind. Es sind “Corporate Spies” im Dienste zweier Pharmakonzerne, die um Informationen über eine innovative Blockbuster-trächtige Hautcreme kämpfen.

Kein Fiction. Pharmakonzerne sollen Ermittlungsabteilungen unterhalten, die es von der Ausstattung und Qualifikation der Mitarbeiter mit manchem staatlichen Geheimdienst aufnehmen können.

Ein Einblick von Peter Rost in Pfizers Operationen.


Update
Die Branche wird in dem Film nicht explizit genannt. Das Produkt nur angedeutet. Während beispielsweise die NY Times den Film bei “Kosmetik” sieht – global market for dandruff shampoo, premium diapers and moisturizing creams, verortet der Autor der Washington Post den Schauplatz im Pharma-Business: “Duplicity” pits two pharmaceutical companies and their embittered chief executives against each other. Eine kurze Google-Recherche zu den Stichwörtern “Duplicity cosmetics roberts” bringt rund 55.000 Treffer, mit “pharmaceuticals” rund 10.000.

Über Harvard-Professoren stehen nur Götter

In a contentious Feb. 26 deposition between Dr. Biederman and lawyers for the states, he was asked what rank he held at Harvard. “Full professor,” he answered.
“What’s after that?” asked a lawyer, Fletch Trammell.
“God,” Dr. Biederman responded.
“Did you say God?” Mr. Trammell asked.
“Yeah,” Dr. Biederman said.

Quelle: NY Times. Mehr über den Professor hier.

Über Harvard-Professoren steht nur Gott

In a contentious Feb. 26 deposition between Dr. Biederman and lawyers for the states, he was asked what rank he held at Harvard. “Full professor,” he answered.
“What’s after that?” asked a lawyer, Fletch Trammell.
“God,” Dr. Biederman responded.
“Did you say God?” Mr. Trammell asked.
“Yeah,” Dr. Biederman said.

Quelle: NY Times. Mehr über den Professor hier.


Dazu auch: Protocol Breach Reported in Biederman Study of Preschoolers.

Naturheilkunde in der Transfusionsmedizin

Der Tagesspiegel hat weitere Hintergründe zu dem “Bio-Viagra-Skandal” an der Charité. Danach gibt es personelle Verbindungen zwischen dem Unternehmen, das das neue Potenzmittel auf dem Markt bringen wollte und dem Institut für Transfusionsmedizin, an dem der Medizinstudent seine “Versuche” durchführte.

Dort sitzen einige Anhänger von pflanzlichen Präparaten.

Es ist nicht das erste Mal, dass Institutsleiter Kiesewetter in den Medien ist. 1999 präsentierte er eine Studie, die zeigen sollte, dass Knoblauchpräparate gegen Gefäßverkalkung helfen. Die Studie wurde von Wissenschaftlern kritisiert, aber die „Unterstellung vorsätzlicher Datenmanipulation“ wies die Charité nach einer Kontrolle als „abwegig“ zurück. Die Studie zeigte allerdings Fehler in der statistischen Analyse auf, die korrigiert werden mussten. Danach war ein positiver Effekt nur noch bei Frauen nachweisbar. Keine gute Nachricht für die Firma Lichtwer, die die Versuche finanziert hatte und mit Präparaten wie Kwai-Knoblauchpillen ihr Geld verdiente.

In einem anderen Fall über den der Tagesspiegel berichtet, geht es um einen Extrakt aus Cistus incanus Pandalis® zur Vorbeugung sowie der begleitenden Behandlung von bakteriellen Infektionen der oberen Atemwege (Tonsillopharyngitis), das Kiesewetter erfolgreich getestet hat – in einer offenen, kontrollierten Studie. Die Ergebnisse wurden in der bedeutenden Zeitschrift Erfahrungsheilkunde veröffentlicht. Für den Hersteller “Dr. Pandalis Urheimische Medizin” war der Institutsleiter nach Angaben des Tagesspiegels als wissenschaftlicher Berater tätig. Wobei er im Januar noch in PR-Meldungen als Experte aufgetreten ist. SPON hat das Präparat vor drei Jahren mit der Schlagzeile: Lutschen gegen die Vogelgrippe begleitet. Auf dem Höhepunkt der Vogelgrippe-Hysterie waren die Medien kopflos dem Stichwort gefolgt. Von der Verbindung mit Vogelgrippe hatte sich das Unternehmen später distanzert. Die Ergebnisse einer neuen Studie von Kiesewetter, deren Veröffentlichung in Pressemitteilungen von Dr. Pandalis für 2008 angekündigt wurde, sind noch nicht erschienen.

Ein weiteres Beispiel: Schwarzkümmel lindert Allergiebeschwerden. Auch ein Forschungsgegenstand der Transfusionsmediziner der Charité. In Pressemitteilungen firmiert Kiesewetter auch als Leiter eines “Arbeitskreises Immunologie”, über den ausser durch Pressemeldungen nichts zu erfahren ist. Die Telefonnummer deutet auf eine Praxis in München. Dessen Empfehlungen werden vom arznei-telegramm als “distanzlose und unwissenschaftliche Werbetätigkeit” mit Schadenspotential gebrandmarkt.

Schon im Jahr 2000 wurde in der Zeitschrift “Internistische Praxis” auf das Wirken des Instituts und den Imageschaden für die Charité hingewiesen.

… eine nicht begründete bzw. wissenschaftlich nicht belegte Empfehlung, die vordergründig zunächst dem Hersteller bzw. Verkäufer von Schwarzkümmelöl nützt, nicht aber dem Ansehen der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin”

Zu Recht fragen sich endlich einige Verantwortliche in der Charité, was das mit “Transfusionsmedizin” (und mit Wissenschaft) zu tun hat. Der deutsche Hang zum Universalgelehrten ist nicht zu besiegen.


Update:
Der Spiegel hat nach einer Woche ähnliches rausgefunden – der Fall “Cistus incanus Pandalis” ist dem Autor nicht über den Weg gelaufen.

Mach’s noch einmal, André – Spenden für krebskranke Kinder

Nachdem unser Kollege André aus dem Corporate Marketing bereits im vorigen November auf der Kinderkrebsstation im Universitätsklinikum Heidelberg für für leuchtende Kinderaugen sorgte, tat er es nun wieder:
Dank seiner Initiative und zahlreicher spendefreudiger ICW Mitarbeiter kamen neben vielen Sachspenden rund 500 Euro zusammen.
So bekam jedes Kind einen LifeSensor Sportbeutel, gefüllt mit Werbeartikeln und einem individuellen […]

Kartfahren mit STADA

Die ZDF-Sendung Frontal 21 berichtet heute abend um 21 Uhr über Korruptionsvorwürfe gegen den Pharmakonzern STADA:

Das Ganze sei zum Beispiel über Kart-Rennen gelaufen, zu denen auch Arzthelferinnen und die Familien der Ärzte eingeladen worden seien. Auch Karten zu wichtigen Sportereignissen hätten zum Angebot der STADA-Pharmareferenten gehört. Ein STADA-Insider gegenüber “Frontal 21”: “Wir hatten eine Loge im Frankfurter Fußballstadion, auf Schalke und Sitzplätze in der Münchener Allianzarena. Und da wurden natürlich nur Ärzte eingeladen, die auch Umsatz gemacht haben. Man könnte sagen: Eine Hand wäscht die andere.”

Um ihren Umsatz mit STADA-Produkten nachzuweisen, hätten manche Ärzte sogar ihre Verordnungsdateien ausgedruckt vorgelegt oder den STADA-Pharmareferenten Einblick in ihre Computer gewährt. “Wir haben dann gewisse ausgehandelte Prozentsummen an den Arzt direkt wieder gezahlt.” Zur Abwicklung dieses Geschäfts hätten manche Ärzte auch fiktive Fortbildungsveranstaltungen oder Seminare in Rechnung gestellt. “Es wurde Umsatz gekauft. Das ist bis heute so”, sagt ein weiterer ehemaliger STADA-Mitarbeiter gegenüber “Frontal 21”.