Arztbesuch mit Hindernissen – Eine Übersicht der Stiftung Gesundheit zeigt: Barrierefreie Praxen sind nicht immer leicht zu finden

Dieses Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Gesundheit, Dr. Peter Müller, ist am 20. Februar 2013 im Magazin des Kölner Stadtanzeigers, Nr. 43, erschienen. Das Gespräch führte Silke Offergeld.

Herr Müller, die Stiftung Gesundheit hat gerade eine Übersicht über die Barrierefreiheit von Arztpraxen erstellt. Aber was bedeutet das Schlagwort eigentlich genau?

PETER MÜLLER Auf jeden Fall viel mehr als nur „rollstuhlgerecht“. Es gibt neben Mobilitätseinschränkungen – vom Angewiesensein auf einen Stock, Rollator oder elektrischen Rollstuhl – ja auch Hörschädigungen, Sehbehinderungen und kognitive Einschränkungen. In den USA spricht man von „Accessibility“, also Erreichbarkeit, Zugänglichkeit – das beschreibt besser, worum es geht. Dafür sind Behindertenparkplätze genauso wichtig wie Gebärdendolmetscher und taktile Leisten.

Robert Harting versteigert letztes Hemd – Berliner Schwimmteam jubelt

Jeder halbwegs sportinteressierte Zuschauer kennt die Siegerpose von Diskus-Olympiasieger Robert Harting: Mit voller Kraft zerreißt er nach dem Triumph sein Trikot. Bei der Gala „TEAM FÜR BERLIN LEICHTATHLETIK 2013“ in der Spielbank Berlin ließ er seinen Anzug in einem Stück, wusste aber trotzdem alle Blicke der mehr als 200 Gäste auf sich zu ziehen. In einer tollen Aktion versteigerte er seine Ausrüstung der Olympischen Spiele 2012 zugunsten des Berliner Schwimmteams, einem der wichtigsten Vereine im paralympischen deutschen Sport. Auf Einladung des Schwimmteams konnten Roger Sturm und ich als Vertreter der Stiftung Gesundheit dabei sein.

Berufe im Gesundheitswesen: Was macht eigentlich… ein Projektmanager in der Gesundheitsbranche?

Diese Frage höre ich häufig, wenn mich jemand nach meinem Beruf fragt. Viele Leute verbinden mit der Gesundheitsbranche immer nur die Pharmaindustrie, Krankenversicherungen oder Ärzte. Ich arbeite bei der Stiftung Gesundheit und leite das Projekt „Praxis-Tool Barrierefreiheit“. Bevor ich auf die Frage antworte, überlege ich dann, ob ich meinen Bekannten das gesamte Projekt erklären soll, mit all seinen Details und Zusammenhängen. Häufig fange ich erst mal damit an, zu erläutern, was den Beruf im Kern ausmacht.

Antworten über Antworten – in bewegten Bildern!

„Sie arbeiten doch professionell. Wie können Sie da gemeinnützig sein?“ „Woher kommen eigentlich die Mäuse für Ihre ganzen Projekte?“ „Und wer entscheidet, wofür die Stiftung das Geld verwendet?“ All diese Fragen sind legitim und von zentraler Bedeutung. Darum beantworte ich sie gern – immer wieder. Aber da meine zeitlichen Ressourcen begrenzt sind und ich nicht immer überall sein kann, gibt es die Antworten nun auch im Netz. Genauer gesagt auf unserer Website.

Die Kernfragen, wie „Was macht die Stiftung Gesundheit?“, „Wer steckt dahinter?“ und „Welche Ziele verfolgt die Stiftung?“, haben wir nun auf Zelluloid gebannt. Nun ja, auf dessen digitale Nachfolgematerialien. Auf jeden Fall haben wir einen kleinen Film gedreht, den Sie sich auf unserer Website ansehen können:

www.stiftung-gesundheit.de/faqs.htm

Chefarzt-Boni – ein Auslaufmodell?

Die Debatte über Chefarzt-Boni schlägt allerorts hohe Wellen. Das Thema ist nun nicht neu aber dennoch erscheint die aktuelle Diskussion eine besonders offene zu sein. Anstoß der Debatte war die Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2012“ der Stiftung Gesundheit Ende letzten Jahres. In besagter Studie äußerten sich die Chefärzte über ihre Bonifikationen.

Dass die Ökonomisierung längst auch in der Medizin Einzug gehalten hat, stellt keine Neuigkeit dar. Die veröffentlichten Fakten zeigen zudem, dass die Studienteilnehmer erstaunlich offen über die variablen Zusatzleistungen Auskunft erteilten. Um ein repräsentatives Ergebnis zu erzielen, wurden 6.806 leitende Klinikärzte (Ober-, Chefärzte, ärztliche Direktoren) angeschrieben.

Ton, Kamera und Action

„So Frau Forster, jetzt ganz locker und freundlich in die Kamera blicken. Bleiben Sie ganz natürlich!“ So leitet die Regisseurin die Protagonisten unseres Vorstellungsfilms an.

„Alle auf ihre Plätze und Ruhe bitte“, wenn Menschen diese Anweisungen an Drehorten hören, wissen sie, dass jetzt die nächste große Szene beginnt. Alle sind gespannt und in freudiger Erwartung. So ähnlich lief es vor nicht allzu langer Zeit in den Räumen der Stiftung Gesundheit ab. Nein – das Stiftungsbüro war nicht Spielstätte des nächsten Kinofilms von Quentin Tarantino. Es war vielmehr an der Zeit den Menschen einmal zu zeigen, wer denn hinter den Kulissen der Stiftung Gesundheit arbeitet – ein Vorstellungsfilm. Natürlich konnten nicht alle Mitarbeiter in zweieinhalb Minuten Film eine Rolle einnehmen, dennoch bietet er einen interessanten Einblick. Sie können es kaum erwarten, einen Blick hinter die Kulissen der Stiftung Gesundheit zu werfen? Dann schauen Sie sich unseren Image-Film doch einfach an (den Blog lesen Sie dann einfach danach weiter):

vdek-Neujahrsforum: Der Patient der Zukunft

Schnee gehört in den Januar, ebenso wie der Patient der Zukunft in den Online-Bereich – oder doch nicht? Beim vdek (Verband der Ersatzkassen e.V.) -Neujahrsforum in Dresden konnten sich 140 Gäste zu beiden Themen austauschen. Während sich draußen der Winter alle Mühe gab, um Autofahrer und Bahnreisende zu ärgern, ging es auf dem Podium um die Frage „Patient online – schöne neue Welt?“. Ein Thema, das viele Diskussionen aber auch gegenseitige Zustimmung zu Tage förderte. Keine Angst – alle Experten waren sich zumindest soweit einig, dass der Arztbesuch auch in Zukunft unverzichtbar bleibt. Also noch sind keine Cyberärzte oder Besuche in einer Online-Praxis in Sicht.

Jahresrückblick Teil II: Barrierefreiheit im Fokus

Nach meiner Rundumrückschau im ersten Teil meines Jahresrückblicks geht es jetzt um ein Thema, das mir und auch meinen Kolleginnen und Kollegen hier in der Stiftung Gesundheit ganz besonders am Herzen liegt: Barrierefreiheit, genauer Barrierefreiheit in der ambulanten medizinischen Versorgung. Wie Sie vielleicht bereits aus meinem Blog der ersten Januarwoche wissen, haben wir uns auch für 2013 in diesem Bereich viel vorgenommen.

Bei allen guten Vorsätzen wollen wir aber nicht vergessen, dass sich gerade im Bereich der Barrierefreiheit im vergangenen Jahr viel bei der Stiftung Gesundheit und der Stiftung Gesundheit Fördergemeinschaft getan hat. Aber warum ist uns dieses Thema so wichtig?

Jahresrückblick Teil I: Von A wie Arzt-Auskunft bis Z wie Zertifizierung – das war 2012!

Zum Glück ist die Welt nun Ende 2012 doch nicht untergegangen, Silvesterraketen und Sekt haben uns ins neue Jahr begleitet und in KW 2/2013 ist auch die gewohnte Betriebsamkeit wieder eingekehrt. Dennoch will ich das Jahr 2012 nicht ohne Rückschau abschließen. Zuviel ist passiert, auf das sich mit Stolz zurückblicken lässt:

A wie Arzt-Auskunft: Neue und alte Kooperationen bringen uns weiter voran

Auch in diesem Jahr gab es wieder erfreuliche Fortschritte bei der Arzt-Auskunft. Wir durften einige neue Partner in unserem Kooperationsnetzwerk begrüßen, vom BKK Bundesverband über die TK in Zusammenarbeit mit der Weissen Liste bis hin zu Wheelmap.org.

2013 soll barrierefrei werden

Der Jahreswechsel ist der rechte Moment für gute Vorsätze. Ich schlage vor: Lassen Sie uns im Jahr 2013 Barrieren einreißen.

Denn davon gibt es viele. Mein frommer Wunsch ist, dass gleichermaßen Menschen mit Bewegungseinschränkungen, Hör- und Sehbehinderungen wie auch kognitiven Einschränkungen keine Hindernisse mehr überwinden müssen, um öffentliche Einrichtungen zu nutzen: den Personennahverkehr, den Fernverkehr, das Einwohnermeldeamt… Oder sich beim Arzt und Zahnarzt ihrer Wahl behandeln zu lassen. Damit dieser Wunsch in Erfüllung gehen kann, muss jedoch noch viel getan werden.