DKG zur Studie der Bertelsmann Stiftung: Statistiken greifen zu kurz

Zu der heute veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung zu Knieprothesen erklärt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum: „Es gibt kaum einen Bereich der operativen Leistungen, der so intensiv zwischen behandelnden Ärzten und Patienten geklärt wird, wie die Endoprothetik. Hier greift ein Mehraugenprinzip. Zudem besteht immer die Möglichkeit, Zweitmeinungen einzuholen. Patienten mit Knieproblemen haben in der Regel einen langen Leidensweg hinter sich, ehe operiert wird. Statistische Auswertungen greifen hier zu kurz. Entscheidend ist die individuelle Situation der Patienten. Denn der Wunsch nach Mobilität und Schmerzfreiheit nimmt in unserer Gesellschaft weiter zu. Anhand statistischer Werte wird mit dieser Studie aber auch versucht, den Anschein einer stationären Überversorgung zu erwecken. Die pauschale Verdächtigung, die Krankenhäuser würden aus nichtmedizinischen Gründen Patienten operieren, hat keine Grundlage. Analysen auf Makroebene helfen nicht weiter und verkennen die Realität. Frau Dr. Mohn hat Recht, statistisch ist das nicht zu erklären. Nur der Blick in die Krankenakte hilft weiter. Die Krankenhäuser helfen Patienten, die Statistik hilft nicht.“ Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V.

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Bevölkerung will digitale Gesundheitsakte und Therapie-Apps. Verpassen Ärzte, Apotheker und Kassen den Zug?

Die Deutschen in Ihrer Mehrheit wollen eine Online-Patientenakte, auch wenn sie mit dem Begriff selbst nichts anfangen können. So eines der Ergebnisse des 7. EPatient-Survey von Dr. Alexander Schachinger (EPatient RSD GmbH), mit 9700 Befragten die größte thematische Online-Befragung im deutschsprachigen Raum. 58 Prozent der Befragten können anfänglich mit dem Begriff Online-Gesundheitsakte nichts anfangen, auf die Frage, ob sie digital jederzeit auf ihre Krankheitsdaten zugreifen wollen, antworten jedoch 73 Prozent mit Ja. Ebenfalls wollen die Befragten ihren Arzt als Lotsen für digitale Versorgungslösungen und ihre eigenen Daten mit ihm teilen. Kurz vor der Debatte der Deutschen Ärzteschaft über die Online-Sprechstunde auf dem Deutschen Ärztetag in Erfurt ist damit klar: Die Deutschen wollen mehr digitale Gesundheitsanwendungen. Ärzte, Kliniken und Krankenkassen sollten diesen Vertrauensvorsprung, den sie noch vor Apple und Google haben auch nutzen. Vier von fünf Befragten wollen Online-Empfehlungen vom Arzt oder ihre Patientendaten digital mit ihm teilen, darauf folgen Kliniken und Krankenkassen. Zum Vergleich: Nur 5 Prozent vertrauen Apple oder Google als Speicherort für Patientendaten. “Der letzte Aufruf an das Deutsche Gesundheitssystem, nicht nur über eHealth zu reden, sondern den Vertrauensvorsprung tatsächlich zu nutzen und Lösungen in der Versorgung zu integrieren.”, so der eHealth-Forscher Dr. Schachinger, Geschäftsführer der EPatient RSD GmbH. Online-Welt und ärztliche Versorgung sind heute in der Regel nicht miteinander verknüpft. Der Patient wird derzeit noch vom Arzt und vom Gesundheitssystem in der Online-Welt alleine gelassen. Entsprechend steigt die Zahlungsbereitschaft in bestimmten Zielgruppen für digitale Lösungen auf dem Selbstzahlermarkt seit wenigen Jahren deutlich an. Circa zwei von drei Bürgern, so die Befragungsergebnisse, fehlt allerdings umgekehrt die digitale Kompetenz mit Therapie-Apps umzugehen. Auch hier wünschen sie sich von ihren Versorgern Hilfestellung. Der nunmehr 7. EPatient Survey 2018, umgesetzt von Dr. Alexander Schachinger (EPatient RSD GmbH), ist die größte jährlich stattfindende Online-Befragung zum „Patient im Netz“. Hierzu wurden dieses Frühjahr 9.700 Gesundheits-Surfer in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Unterstützung führender Krankenkassen, Gesundheitsportalen, Patientenorganisationen und Startups befragt. Pressemitteilung der EPatient RSD GmbH

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AOK-Studie: Leichter Rückgang der Fehltage

Der Krankenstand im Südwesten ist nach aktuellen Zahlen der AOK Baden-Württemberg im Vergleich zu den beiden zurückliegenden Jahren leicht gesunken. Die AOK Baden-Württemberg verzeichnete 2017 im Schnitt pro Mitglied 18,2 Fehltage. Das sind 0,2 Tage weniger als 2016 und 0,4 Tage weniger als 2015. Der Krankenstand ist mit 5 Prozent im Vergleich zu 2016 nahezu unverändert und um 0,1 Prozent niedriger als 2015. Wie die aktuellen Zahlen zeigen, sind bei Mitgliedern der AOK Baden-Württemberg insgesamt 3,11 Millionen Fälle von Arbeitsunfähigkeit und 33,22 Millionen Fehltage registriert worden. Die Erwerbspersonen in Baden-Württemberg waren 2017 durchschnittlich (1,7-mal) etwas seltener krankgeschrieben als noch in den beiden Vorjahren. Für die krankheitsbedingten Fehltage sind besonders verantwortlich Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (22,4 Prozent), Krankheiten des Atmungssystems (13,7 Prozent), psychische Störungen (11,3 Prozent) sowie Verletzungen (10,6 Prozent). Während die Zahlen für Atemwegserkrankungen und Verletzungen nahezu unverändert geblieben sind, belegt die aktuelle Auswertung bei den Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems (z. B. Rückenschmerzen, sonstige Bandscheibenschäden und Schulterläsionen) einen leichten Rückgang. Die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage, die auf psychische Störungen zurückzuführen sind, ist in den letzten Jahren kontinuierlich leicht angestiegen. Ein Grund für die Spitzenposition der Krankschreibungen aufgrund von Muskel- und Skeletterkrankungen sei das ständige Sitzen und die dabei eingenommenen Fehlhaltungen bei der Arbeit und in der Freizeit, weiß PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin und Psychologin bei der AOK Baden-Württemberg. „Das belastet die Wirbelsäule und schwächt auf Dauer die Rückenmuskulatur, was unter anderem zu Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen führen kann. Auch psychosoziale Belastungen, wie zum Beispiel Stress durch geringe Handlungsspielräume oder Angst um den Arbeitsplatz, können Ursache von Rückenschmerzen sein. Vorbeugen kann man unter anderem mit einer Arbeitsgestaltung, die körperliche und geistige Beweglichkeit fördert, bewegten Pausen und regelmäßiger Bewegung in der Freizeit“, so Knapstein. Mehr als die Hälfte der Mitglieder der AOK Baden-Württemberg (55,3%) war 2017 mindestens einmal krankgeschrieben. Dies entspricht ungefähr den Werten der Jahre 2016 und 2015. Um die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern und sie für dieses Thema zu sensibilisieren, bietet die AOK Baden-Württemberg viele Aktionen und Maßnahmen in Betrieben an. Oft reichen schon wenige Maßnahmen, um rückenschonender zu arbeiten. Zu wenig oder einseitige körperliche Aktivität am Arbeitsplatz, ohne Ausgleich in der Freizeit, spielen beim Thema Rückenschmerzen eine entscheidende Rolle. Pressemitteilung der AOK Baden-Württemberg

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Studie: Junge Bundesbürger vernachlässigen die eigene Gesundheit

Herzinfarkt, Krebs und Diabetes haben offenbar ihren Schrecken verloren – zumindest für die 14- bis 34-Jährigen. Immer mehr junge Bundesbürger sind überzeugt, dass der medizinische Fortschritt und digitale Helfer sie ein Leben lang gesund halten werden. Eine gesunde Lebensführung ist nach Überzeugung von fast 40 Prozent daher zunehmend überflüssig. Das zeigt die Studie „Zukunft Gesundheit – Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt“ der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“. Jährlich werden mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland zwischen 14 und 34 Jahren befragt. Prävention ist für sechs von zehn 14- bis 34-Jährigen kein Thema. Die Bereitschaft zur Gesundheitsvorsorge sinkt dabei von Jahr zu Jahr. Der aktuellen Studie zufolge verlassen sich 38 Prozent der Befragten darauf, dass beispielsweise Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen immer besser geheilt werden können – 2016 vertrat nur knapp jeder Vierte diese Ansicht. Zudem halten 28 Prozent es für weniger wichtig, sich um die eigene Gesundheit zu kümmern, da medizinische Hilfsmittel sie gesund halten werden (2016: 21 Prozent). „Diese Entwicklung ist besorgniserregend, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass immer mehr junge Menschen aufgrund von Bewegungsmangel und einer ungesunden Ernährungsweise an Übergewicht leiden. Damit legen sie schon in der Jugend den Grundstein für chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, warnt Dr. Tanja Katrin Hantke. Die Ärztin und Gesundheitsexpertin der Schwenninger weist darauf hin, dass das Leben mit einer chronischen Erkrankung noch immer eine große Beeinträchtigung darstellt – trotz aller medizinischen Fortschritte. Diese Tatsache werde häufig übersehen. „Wenn es um die Themen Gesundheit und gesunde Lebensführung geht, haben junge Menschen große Bildungslücken. Im Elternhaus und in der Schule wird dieses Wissen oft nicht ausreichend vermittelt“, bedauert Hantke. Immerhin hat die Mehrheit der Befragten erkannt, das hier Defizite bestehen. 78 Prozent wünschen sich ein Schulfach Gesundheit. Fast sechs von zehn Befragten (58 Prozent) sehen in puncto Gesundheitsaufklärung die Kassen in der Pflicht. Die Schwenninger ist sich dieser Verantwortung bewusst und steht mit ihrer Stiftung „Die Gesundarbeiter“ Schulen und Unternehmen als Kooperationspartner zur Seite, wie beispielsweise mit dem Projekt Gesundheitsscout. Pressemitteilung der Schwenninger Krankenkasse

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Patienten rücken stärker in den Mittelpunkt

Patienten rücken stärker in den Mittelpunkt – HSH Nordbank-Gesundheitsstudie auf dem 13. GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESS „Der aktuelle Wandel in der Gesundheitswirtschaft rückt den Patienten stärker in den Mittelpunkt und baut so das Silodenken ab“, beschreibt Thomas Miller, Executive Director Research der HSH … Read more →

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Studie: Stress im Alltag – Chatten bis zur Erschöpfung

Drei von vier jungen Bundesbürgern stehen unter starkem Stress. Sie fühlen sich häufig müde und schlapp. Strapazen bereitet ihnen dabei zunehmend das Privatleben mit der ständigen Erreichbarkeit für Freunde und Familie. Während immerhin fast jeder zweite Mann sich daher regelmäßig Auszeiten nimmt, sind es bei den Frauen noch nicht einmal 30 Prozent. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Zukunft Gesundheit 2017“ der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“. Mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland zwischen 14 und 34 Jahren wurden dafür befragt. „Viele Jugendliche und junge Menschen unterliegen heute einem Konformitätszwang. Sie befürchten, Freunde und Familie zu enttäuschen, wenn sie nicht sofort auf eine Nachricht reagieren. Hinzu kommt die Angst, eine wichtige Neuigkeit aus dem Netzwerk zu verpassen“, sagt Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der Schwenninger. Seit der ersten Zukunftsstudie im Jahr 2014 fühlen sich die Befragten zunehmend durch die Dauerkommunikation unter Druck gesetzt. Damals glaubten 40 Prozent der 14- bis 34jährigen, ständig für Freunde und Familie erreichbar sein zu müssen. 2017 ist dieser Wert auf 55 Prozent angestiegen. Bei einem Drittel der Befragten ist die Situation bereits derart angespannt, dass sie das Privatleben stärker stresst als Beruf, Ausbildung oder Studium. 72 Prozent der Männer und 80 Prozent der Frauen wünschen sich daher mehr Zeit, um sich gezielt zu entspannen. Wenn es um das Setzen von Grenzen geht, gibt es unter den Geschlechtern einen interessanten Unterschied. So ist es für Frauen zwar schwieriger, sich der Kommunikation von Freunden und Familienmitgliedern zu entziehen. Dafür können sie sich in ihrer Freizeit jedoch besser gegenüber ihrem Arbeitgeber abgrenzen. Während 27 Prozent der Frauen das Gefühl hatten, ständig für den Arbeitgeber oder Ausbilder über digitale Medien erreichbar sein zu müssen, lag dieser Wert bei den Männern zehn Prozentpunkte höher. „In den vergangenen Jahren ist das Smartphone zum täglichen Begleiter geworden. Durch die ständige Erreichbarkeit fällt es aber gerade jungen Menschen schwer, sich gruppendynamischen Prozessen zu entziehen und ein gesundes Maß zu finden“, so die Expertin der Schwenninger. Schule und Eltern sollten Heranwachsende möglichst früh darüber aufklären, wie sich exzessiver Medienkonsum auf die Gesundheit auswirkt, und aufzeigen, wie sie sich mit bewussten Kommunikationspausen davor schützen können. So könnte beispielsweise die Smartphone-Nutzung während gemeinsamer Mahlzeiten mit der Familie für tabu erklärt werden. Gerade Eltern können durch ihre Vorbildfunktion hierbei viel bewegen. Die vollständige Studie finden Sie hier: http://presse.die-schwenninger.de/presse/pressemitteilungen/aktuelles-single/artikel/studie-stress-im-alltag-chatten-bis-zur-erschoepfung/ Pressemitteilung der Schwenniger BKK – „Die Schwenninger“  

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Auswertung der repräsentativen Langzeitstudie der Ecclesia Gruppe zeigt: Schadenfälle in den Krankenhäusern gleichbleibend niedrig im Promillebereich

Trotz gestiegener Anforderungen ist die Zahl der Schadenfälle in den Krankenhäusern über Jahre hinweg nahezu gleich auf einem extrem niedrigem Niveau geblieben. Wie eine repräsentative Langzeitauswertung der Ecclesia Gruppe zwischen 1996 und 2014 zeigt, wurden bei ca. 330 Millionen Behandlungen im Zeitraum von 19 Jahren rund 116.000 Entschädigungen registriert. Das entspricht einer Quote von 0,36 Promille. „Auffällig ist, dass gerade in der Geburtshilfe die Zahl der Ansprüche und noch deutlicher die Zahl der berechtigten Ansprüche zurückgeht“, erklärt Manfred Klocke, Hauptgeschäftsführer der Ecclesia Gruppe. 70 Prozent der Entschädigungsfälle seien zwischen Geschädigten und Versicherern außergerichtlich vereinbart worden. Die Zahlen machten deutlich, dass die immer wieder behauptete Flut an Behandlungsfehlern nichts mit der Realität zu tun habe. „Wir lernen aus unseren Fehlern und tragen so dazu bei, in Zukunft noch besser zu werden“, stellt Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), fest. Auch die Qualitätsberichte der Krankenhäuser attestieren den Kliniken zu 99,9 Prozent gute Qualität und bescheinigen ihnen eine Vorreiterschaft in Sachen Transparenz und Qualität. „Patientensicherheit wird in unseren Krankenhäusern großgeschrieben“, resümiert Baum. Dass die Zahl der Behandlungsfehler seit 1996 trotz deutlich gesteigerten Patientenzahl (von 16,2 auf 19,2 Millionen) kaum gestiegen sei, sei den aktiven Bemühungen der Krankenhäuser um Qualität sowie dem Engagement ihrer Mitarbeiter zu verdanken. „Wir haben ein Qualitätssicherungssystem im Krankenhaus, das international und im Übrigen auch national seinesgleichen sucht“, erklärt er und betont: „Aber Qualität gibt es nicht umsonst, ausreichendes und gutes Personal kostet. Und Qualität braucht Investitionen. Die unzureichende Investitionsmittelbereitstellung durch die Länder ist inzwischen ein zentrales Problem bei der Weiterentwicklung der Qualitätssicherung“, so Baum. Als führender Versicherungsmakler im Gesundheitswesen betreut die Ecclesia Gruppe mehr als 950 Betriebshaftpflichtpolicen deutscher Krankenhäuser bei unterschiedlichen Versicherern. Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V.

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AOK Bayern: Krankenstand im Freistaat erstmals seit 2006 gesunken

Gute Nachricht für Bayerns Wirtschaft: Erstmals seit 2006 haben sich weniger Beschäftigte krank gemeldet. So sank der Krankenstand der 2,4 Millionen erwerbstätigen Versicherten der AOK Bayern 2016 auf 4,6 Prozent (Vorjahr: 4,7 Prozent). Damit fehlte jedes AOK-Mitglied im Durchschnitt 17 Tage im Betrieb. Experten begründen die positive Entwicklung damit, dass der Freistaat im vergangenen Jahr von einer schweren Erkältungswelle verschont blieb. Allein bei den Atemwegserkrankungen registrierte Bayerns größte Krankenkasse einen Rückgang um fast 500.000 Krankheitstage im Vergleich zum Vorjahr. Dies zeigt die aktuelle Auswertung der Arbeitsunfähigkeitsdaten für 2016. Im bundesweiten Vergleich sind Bayerns Beschäftigte gesünder als Arbeitnehmer anderer Bundesländer. Mit 4,6 Prozent verzeichnet der Freistaat hinter Hamburg (4,4 Prozent) den niedrigsten Krankenstand in Deutschland. Die höchsten Werte gibt es im Saarland und in Brandenburg (jeweils 6,1 Prozent). Der Bundesdurchschnitt liegt wie im Vorjahr bei 5,3 Prozent. Obwohl im vergangenen Jahr weniger Arbeitnehmer wegen Erkältung Zuhause bleiben mussten, waren Atemwegserkrankungen der häufigste Grund für eine Krankschreibung (22,1 Prozent). Es folgten Muskel-Skelett-Erkrankungen (16 Prozent), Verdauungsprobleme (8,7 Prozent) und Verletzungen (8,2 Prozent). Die meisten Fehltage verursachten Muskel-Skelett-Erkrankungen. Sie sind für fast ein Viertel der Krankheitstage verantwortlich. Zu den Muskel-Skelett-Erkrankungen gehören beispielsweise Bandscheibenvorfälle, Muskel- und Gewebeverletzungen, Rückenschmerzen und Arthrosen. Gestiegen sind auch die Fehltage durch psychische Erkrankungen. Ihr Anteil wuchs von 10,2 Prozent (2015) auf 10,7 Prozent. Unverändert gibt es in Bayern ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Den niedrigsten Krankenstand wies 2016 der Landkreis München auf (3,7 Prozent), gefolgt von der Stadt München und den Landkreisen Ebersberg und Garmisch-Partenkirchen (jeweils 3,8 Prozent). Spitzenreiter sind die Landkreise Coburg, Bad Kissingen und Kronach (jeweils 5,9 Prozent). Dass der Süden Bayerns beim Krankenstand besser abschneidet, liegt unter anderem am starken Zuzug jüngerer Arbeitnehmer nach Oberbayern. Die AOK Bayern unterstützt jedes Jahr mehr als 3.200 bayerische Unternehmen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). Vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen profitieren von individuellen Angeboten für einen gesunden Arbeitsplatz. Pressemitteilung der AOK Bayern  

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BARMER Arztreport 2017 – Kopfschmerzen plagen 1,3 Millionen junge Erwachsene

Immer mehr junge Erwachsene leiden unter Kopfschmerzen. Allein im Zeitraum von 2005 bis 2015 ist der Anteil der 18- bis 27-Jährigen mit Kopfschmerzdiagnosen um 42 Prozent gestiegen. Das geht aus dem aktuellen BARMER Arztreport hervor, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Demnach seien inzwischen 1,3 Millionen junge Erwachsene von einem ärztlich diagnostizierten Pochen, Klopfen und Stechen im Kopf betroffen, 400.000 mehr als noch im Jahr 2005. Die Ursachen seien offen, doch vermutlich nehme der Druck auf die jungen Leute stetig zu. „Der Alltag kann für Kopfschmerz-Patienten zur Qual werden und deren berufliche oder universitäre Existenz gefährden. Gerade junge Erwachsene brauchen bessere Präventionsangebote. Sport, Entspannungstechniken oder eine gesunde Lebensführung könnten vielen Betroffenen aus der Pillenfalle helfen“, sagte Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandschef der BARMER. Besorgnis erregender Tablettenkonsum schon bei Kindern Wie wichtig präventive Maßnahmen seien, zeige sich am bedenklichen Tablettenkonsum bereits bei Kindern. So nehmen nach einer repräsentativen Umfrage der BARMER bereits 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen neun und 19 Jahren Medikamente ein, wenn sie Kopfschmerzen haben. 42 Prozent bekämpften den Schmerz sogar jedes Mal mit Arzneimitteln. „Wer Kopfschmerztabletten regelmäßig oder gar übermäßig nimmt, riskiert seine Gesundheit“, warnte Prof. Dr. Joachim Szecsenyi, Autor des Arztreports und Geschäftsführer des AQUA-Instituts für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen in Göttingen. Dunkelziffer bei Kopfschmerzen noch höher Der starke Anstieg der Kopfschmerzdiagnosen bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 27 Jahren sei umso bedenklicher vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Diagnosen über alle Altersklassen „nur“ um 12,4 Prozent zugenommen habe. Im Jahr 2015 waren 9,3 Prozent der Bevölkerung, also rund 7,6 Millionen Menschen von Kopfschmerz betroffen. Am häufigsten wurden Kopfschmerzen im Alter von 19 Jahren diagnostiziert. 19,7 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe seien belastet. Bei den Männern seien es 13,8 Prozent. „Ganz sicher haben noch viel mehr junge Menschen mit Kopfschmerz zu kämpfen, als uns aus ärztlichen Diagnosen bekannt ist. Doch diese Gruppe geht tendenziell seltener zum Arzt, weswegen wir sie auf anderem Wege erreichen müssen“, sagte Straub. Auch deshalb unterstütze die BARMER die Aktion „KopfHoch!“. Sie richte sich an Studierende und soll ihnen helfen, Kopfschmerzattacken künftig deutlich zu reduzieren. Kopfschmerzprävention via App Erfolgsversprechend in Sachen Kopfschmerzprävention sei auch eine von der BARMER geförderte Migräne- und Kopfschmerz-App. Straub: „Die App ‚M-sense‘ ist ein digitaler Assistent für Menschen mit Kopfschmerzen. Sie macht die individuellen Ursachen aus und analysiert den Verlauf von Migräne und Spannungskopfschmerzen. Diese Dokumentationen können dem behandelnden Arzt eine wichtige Hilfe bei der Therapie sein. Nicht zufällig ist ‚M-sense‘ die einzige App zur Kopfschmerzprävention, die auf dem deutschen Markt als Medizinprodukt zertifiziert ist.“ Gemeinsam mit der Telekom werde in Kürze ein Pilotprojekt gestartet, um die App weiterzuentwickeln. Betroffene Telekom-Mitarbeiter würden dabei neue Funktionen von „M-sense“ wie die therapeutische und präventive Begleitung testen. Migränemittel-Missbrauch kann zu Dauerkopfschmerz führen Alarmierend ist laut BARMER Arztreport auch die Verordnungsrate von Migränemitteln. Die Verordnungsrate von Migränemitteln sei bei den 18- bis 27-Jährigen in der Zeit von 2005 bis 2015 um ganze 58 Prozent gestiegen. Über alle Altersklassen hinweg betrachtet gab es lediglich einen Anstieg um 9,9 Prozent. Als Migränemittel wurden fast ausschließlich Mittel aus der Substanzgruppe der Triptane, vor allem Sumatriptan, verordnet. Sie gelten als Wundermittel für Migräne-Patienten, haben jedoch unerfreuliche Nebenwirkungen, nämlich Kopfschmerzen. „Die Dosis macht das Gift. Wer immer wieder zu Medikamenten greift, um Kopfschmerzen los zu werden, landet im schlimmsten Fall in einem Teufelskreis aus Tablettenkonsum und Dauerkopfschmerzen. Die Betroffenen sitzen dann in einer Pillenfalle“, so BARMER Chef Straub.   Daten aus dem Arztreport 2017 Behandlungsrate: Lediglich sieben von hundert Menschen haben im Jahr 2015 keine Hilfe durch einen niedergelassenen Arzt benötigt. Die Behandlungsrate zeigt damit wie in den beiden Vorjahren einen Wert von 93 Prozent. Bei Frauen lag sie auch 2015 mit 96 Prozent noch merklich höher als bei Männern mit 90 Prozent (im Report auf Seite 50). Behandlungskosten: Die geringsten durchschnittlichen Behandlungskosten in der ambulanten medizinischen Versorgung hatte im Jahr 2015 die Gruppe der 20- bis 24-jährigen Männer mit 209 Euro. Die höchsten Ausgaben benötigten Männer zwischen 85 und 89 Jahren mit durchschnittlichen Kosten von 1.153 Euro. Altersübergreifend lagen die durchschnittlichen jährlichen Behandlungskosten für Männer bei 469 und für Frauen bei 615 Euro (Report Seite 228). Im Bundeslandvergleich liegen die Ausgaben für die Gesamtheit der Versicherten in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin mit 623 bzw. 615 Euro um 14,7 bzw. 13,2 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 543 Euro. Dagegen werden die durchschnittlichen bundesweiten Kosten in Brandenburg mit 501 Euro um 7,8 Prozent unterschritten (im Report Seite 69). Betroffenheit von Erkrankungen: Der Arztreport vermittelt einen Eindruck davon, wie viele Menschen in Deutschland von einzelnen Krankheiten betroffen sind. Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens wurden 2015 beispielsweise bei mehr als einem Drittel der Einwohner diagnostiziert, eine Hypertonie bei 29 Prozent, was rund 29 Millionen Betroffenen mit Rückenschmerzen, Bandscheibenprobleme, Hexenschuss und Co. sowie 23,5 Millionen Menschen mit Bluthochdruck entspricht (im Report auf Seite 80). U-Untersuchungen: Spätere Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern ab der U 7a werden regional spürbar unterschiedlich genutzt. Während in Bremen 96,8 Prozent der Kinder an einer U7a teilnahmen, waren es in Sachsen-Anhalt knapp 80 Prozent. Die Teilnahmequote an der U 8 schwankt zwischen 96,2 Prozent in Bremen und im Saarland und 82,1 Prozent in Sachsen-Anhalt. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt der Inanspruchnahme der U 7a und U 8 liegt bei 90,0 beziehungsweise 90,5 Prozent (im Report auf Seite 243). Glossar Kopfschmerzarten: In der Medizin sind rund 250 verschiedene Formen von Kopfschmerz bekannt, die man in primär und sekundär untergliedert. Bei primären Kopfschmerzen, die weitaus häufiger auftreten, ist der Kopfschmerz selbst die Hauptursache der Beschwerden. Dabei handelt es sich vor allem um Migräne und Spannungskopfschmerz. In diese Gruppe fallen auch Kopfschmerzen, die durch Husten oder sexuelle Aktivität ausgelöst werden, sowie der Donnerschlagkopfschmerz. Er tritt plötzlich auf, erreicht den maximalen Schmerz nach einer Minute, ist an sich aber harmlos. Dennoch ist hier ein Arztbesuch erforderlich, weil zum Beispiel bei lebensgefährlichen Hirnblutungen dieselbe Art von Schmerz entsteht. Sekundäre Kopfschmerzen machen nicht einmal zehn Prozent aller Kopfschmerzformen aus. Sie werden durch eine andere Krankheit ausgelöst oder treten als Begleitsymptome auf. Alkohol, Medikamente, Nikotin, Koffein oder eine Erkältung […]

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