Digitalisierung macht Patientenversorgung effizienter

Ein Beitrag von Joachim M. Schmitt, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Bundesverband Medizintechnologie – BVMed, Berlin. Die Digitalisierung wird die Medizin revolutionieren. Sie wird helfen, die Gesundheitsversorgung effizienter zu gestalten. Das ist auch erforderlich, damit wir die Herausforderungen durch eine immer älter werdende Gesellschaft mit mehr chronisch Erkrankten meistern können. Die Digitalisierung wird helfen, Krankheiten früher zu […]

gematik übernimmt den Betrieb und die Pflege des Deutschen Telemedizinportals

Die gematik hat das bislang vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS betriebene Deutsche Telemedizinportal übernommen. Diese Umstellung erfolgt in Vorbereitung auf den gesetzlichen Auftrag (§291e SGB V) an die gematik, ein Informationsportal zu erstellen, das u.a. die Inhalte des Telemedizinportals enthält. Das Telemedizinportal stellt derzeit Informationen über 213 Projekte und Anwendungen aus dem Umfeld der Telemedizin zur Verfügung, die nun sukzessive aktualisiert und ergänzt werden. Das Portal ist ab sofort unter der Adresse https://telemedizinportal.gematik.de erreichbar. Die alte Adresse http://telemedizin.fokus.fraunhofer.de/ verliert somit seine Gültigkeit. Das Telemedizinportal ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes des Bundesministeriums für Gesundheit, das mit dem ausdrücklichen Ziel entwickelt wurde, einen möglichst vollständigen Überblick zu den in Deutschland existierenden telemedizinischen Anwendungen und Projekten zu bekommen und zu erhalten.

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„Telemedizin ist eine sinnvolle Ergänzung“

Ausgelöst durch ein konstruktives Gespräch mit der AOK berichtet ÄG Nord Vorstandssprecher Dr. Klaus Bittmann diesmal zum Thema Telemedizin: „Wir wissen alle, dass die Telemedizin ganz generell eine Zukunftsoption ist. Sie ist aufgenommen in das Sozialgesetzbuch, auch der Gesetzgeber sieht darin also eine notwendige Ergänzung – ähnlich wie deligierbare Leistungen. Denn die Ressource Arzt ist […]

AOK Bayern unterstützt Telemedizin bei Kindern und Jugendlichen

Die AOK Bayern erweitert ihren erfolgreichen Kinder- und Jugendarztvertrag. Künftig kann der Kinderarzt bei bestimmten schwierigen oder seltenen medizinischen Fragestellungen online einen Experten hinzuziehen. Das telemedizinische Experten-Konsil (Telekonsil) bietet damit die Möglichkeit, bei unklaren Befunden kurzfristig eine zweite fachärztliche Meinung einzuholen. Einen entsprechenden Vertrag haben die AOK Bayern und die Service GmbH des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) geschlossen. Derzeit sind gut 270.000 AOK-Versicherte im Kinder- und Jugendarztvertrag eingeschrieben. „Mit dem Angebot setzt die AOK Bayern auch in der Kinder- und Jugendmedizin auf innovative telemedizinische Anwendungen“, sagt Dr. Helmut Platzer, Vorstandsvorsitzender der AOK Bayern. Gerade in ländlichen Regionen könnten durch die Vernetzung von Kinderarzt und Spezialist lange Anfahrten und Wartezeiten vermieden werden, so Platzer. Ziel sei es, die wohnortnahe ambulante kinder- und jugendmedizinische Versorgung zu verbessern. Die Kommunikation des Kinderarztes mit dem Experten erfolgt über eine gesicherte Internet-Anwendung. Der Kinderarzt wählt zunächst je nach Krankheitsbild aus einer Liste einen Spezialisten aus – beispielsweise Kinder-Lungenarzt oder Kinder-Herzspezialist. Anschließend übermittelt der behandelnde Kinderarzt über einen leitlinienbasierten Fragebogen die Krankheitsdaten. Die Versichertendaten werden nicht weitergegeben. Dadurch bleibt der Datenschutz gewährleistet. Nach gründlicher Durchsicht der Informationen gibt der Experte dem Kinderarzt Diagnosehinweise und macht Vorschläge für weitere Untersuchungen oder Behandlungen. „Mit PädExpert® schaffen wir ein neues, zeitgemäßes Netzwerk für die pädiatrische Versorgung“, sagt Dr. Martin Lang, Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Bayern und Initiator von PädExpert®. Die telemedizinische Abklärung von unklaren Befunden oder die Therapiebegleitung von chronisch kranken Patienten bringe große Vorteile – für Ärzte und Patienten. „Bayern wird damit zum Vorreiter für den flächendeckenden Einsatz der Telemedizin in der Praxis. Wir sind froh darüber, dass dieses Angebot auch von der größten Krankenkasse in Bayern unterstützt wird und somit vielen unserer Patienten zur Verfügung steht“, so Dr. Martin Lang. Die Anwendung des Telekonsils ist zunächst auf zehn Indikationen beschränkt. Die teilnehmenden Experten müssen spezifische Qualitätsanforderungen nachweisen. Die Auswahl und Einbindung der Experten in das Telekonsil übernimmt die BVKJ-Service GmbH. Die Teilnahme am Telekonsil ist für AOK-Versicherte, die im Kinder- und Jugendarztvertrag eingeschrieben sind, kostenlos. Pressemitteilung der AOK Bayern

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Bundesverband Internetmedizin (BIM) fordert geregelte Zulassung der Fernbehandlung

Die Telemedizin gewinnt zunehmend an Bedeutung für eine wohnortnahe und sichere Versorgung. Ein gesetzliches Verbot von Arzneimittelverordnungen im Rahmen der Fernbehandlung greift unnötigerweise in die ärztliche Therapiefreiheit ein und verhindert einen zeitgemäßen Ausbau einer bedarfsgerechten telemedizinischen Infrastruktur und Versorgung. Die Fernbehandlung ist in Deutschland in den Berufsordnungen der Landesärztekammern  geregelt. Dort ist festgelegt, dass eine ärztliche Behandlung ausschließliche über Telekommunikationsmedien nicht zulässig ist. Damit ist es in Deutschland tätigen Ärzten nur eingeschräkt gestattet, Patienten ausschließlich telemedizinisch zu behandeln. Der Gesetzgeber plant nun mit dem vierten Gesetz zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften, die Abgabe von Arzneimitteln zu verbieten, wenn der Verordnung nicht ein direkter Kontakt mit dem verordnenden Arzt voran gegangen ist. Die berufsrechtliche Reglementierung der ausschließlichen Fernbehandlung  würde so im Arzneimittelgesetz sogar noch verschärft werden und die Kontrolle der abgebenden Stelle, nämlich die Apotheke, übertragen. Aus Sicht des BiM ist die Definition von Behandlungsstandards ärztliche Aufgabe. Außerdem muss bei den ständig wachsenden Möglichkeiten der Telemedizin auch die Entscheidung, ob und wann ein physischer Arztbesuch notwendig ist, dem Arzt überlassen bleiben. Daher ist es weder sinnvoll, dass der Gesetzgeber hier in eine originäre Aufgabe der ärztlichen Selbstverwaltung eingreift, noch, dass Apotheker in die Pflicht genommen werden, ärztliche Verordnungen im Hinblick auf deren Zustandekommen zu überprüfen. In anderen europäischen Ländern ist die Fernbehandlung unter definierten Bedingungen erlaubt. Die Schweiz ermöglicht nicht nur das Angebot von Telekonsultationen unter Einschluss von Arzneimittelverschreibungen. Vielmehr werden Telekonsultationen dort von den Kostenträgern durch Prämienreduzierungen sogar aktiv gefördert. In Einklang mit dem Schweizer Rechtsrahmen erbringt das Schweizer Zentrum für Telemedizin Medgate, einer der europaweit führenden Telemedizin-Anbieter, monatlich ca. 16.000 Telekonsultationen, die auch die Verschreibung von Arzneimitteln umfassen. Großbritannien überlässt die Entscheidung über das geeignete Kommunikationsmedium dem behandelnden Arzt. Und auch in skandinavischen Ländern wird die Patientenversorgung in entlegenen Gebieten durch telemedizinische Angebote ergänzt – auch anstelle des persönlichen Arzt-Patienten Kontakts. Dass die ärztliche Selbstverwaltung in Deutschland die Möglichkeiten der Fernbehandlung nach wie vor pauschal einschränken will und in ihrem Berufsrecht reglementiert, ist vor diesem Hintergrund bereits diskussionswürdig. Eine gesetzliche Festschreibung des Arztbesuches vor jeder Arzneimittelverordnung im Arzneimittelrecht würde dieses Verbot jedoch wenig zeitgemäß zementieren. Das wäre paradox, hat die Bundesregierung doch gerade vor einem halben Jahr ein Gesetz zur Einführung von digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen verabschiedet. Das E-Health Gesetz sieht sogar die Einführung einer Videosprechstunde vor. Aus Sicht des BiM Ärzte die Möglichkeit haben, im Rahmen einer Videosprechstunde Patienten auch zu behandeln. Ohne diese Möglichkeit verkümmert die Videosprechstunde zu einer reinen Beratungsinstitution, die nicht zur bedarfsgerechten Versorgung beitragen kann. Die Bundesregierung begründet ihren Gesetzesentwurf mit dem Schutz der Patienten vor Fehldiagnosen. Beispiele aus dem Ausland zeigen jedoch, dass eine sinnvolle Regulierung der Fernbehandlung den Patientenschutz ebenso gewährleistet und gleichzeitig Ärzten und Patienten die Möglichkeit eröffnet, das geeignete Medium zur Behandlung selbst zu definieren. Auch verkennt die Regierung die noch gar nicht abschließend erkennbaren Chancen der Medizin unabhängig von Ort und Zeit und verbaut diese schon bevor sie entstehen können. Um Patienten vor unseriösen Angeboten zu schützen, sollte die Bundesregierung anstelle eines radikalen Verbots gemeinsam mit Ärzten und Anbietern telemedizinischer Leistungen geeignete Qualitätskriterien definieren, die eine hochwertige Fernbehandlung sicherstellen. Dazu gehört, dass bei einer Fernbehandlung ein qualifizierter (Fach-)Arzt den Patienten behandelt. Ebenso können Indikationen definiert werden, in denen eine Fernbehandlung möglich ist. So könnte man sich den neuen Herausforderungen der Fernbehandlung stellen und die möglichen Chancen fördern. Ein europäisches Zertifizierungsverfahren für Telemedizin-Anbieter könnte ebenso zur Patientensicherheit beitragen. Zudem würde es gewährleisten, dass auch nicht-deutsche Telemedizin-Anbieter aus dem EU-Ausland den Qualitätsanforderungen genügen. Steigt die deutsche Bundesregierung in einen solchen Dialog ein, statt ein Verbot umzusetzen – das zudem auch aus europarechtlicher Perspektive äußerst fragwürdig ist – ebnet sie den Weg in ein bedarfsgerechtes, ein patientenorientiertes, digitales Gesundheitswesen. Der BiM würde es begrüßen, den gerade angestoßenen Prozess der Digitalisierung weiter zu verfolgen und fordert die Bundesregierung dazu auf, das geplante Verbot von Fernrezepten nicht umzusetzen, sondern sich der Herausforderung zu stellen, die das digitale Zeitalter auch an Gesundheitslösungen stellt. Pressemitteilung des Bundesverband Internetmedizin (BiM)  

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