Wahnsinnswoche 2023:07

In dieser Woche 187 Patientenkontakte und 20 Terminausfälle.

Die Praxis öffnet wieder am 6.3.2023. Vertretung bis dahin: Gemeinschaftspraxis neurotal.


Gibt es mildere Mittel, um das Ziel einer besseren Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten für Forschungszwecke zu erreichen?

Verfahren gegen zentrale Massenspeicherung von Gesundheitsdaten ruht. heise.de 15.2.2023


Offenbar gibt es ein sehr mildes Mittel:

Mit dem geplanten Gesundheitsdatennutzungsgesetz sollen alle Patientendaten möglichst im Klartext freigeben werden.

Gesundheitsdaten: Forschende verlangen Zugriff auf alle Daten im Klartext. heise.de 17.2.2023


Der bayerische Landesdatenschutzbeauftragte Thomas Petri ist nicht begeistert… (heise.de 16.2.2023)


In den USA ist man da schon weiter:

Capitalizing on the pandemic explosion in telehealth and therapy apps that collect details of your mental health needs, data brokers are packaging that information for resale, a new study finds. There’s no law stopping them.
11 companies were willing to sell bundles of data that included information on what antidepressants people were taking, whether they struggled with insomnia or attention issues, and details on other medical ailments, including Alzheimer’s disease or bladder-control difficulties.

Now for sale: Data on your mental health. The Washington Post 13.2.2023


Ich weiß schon, warum ich mich nicht an die Telematikinfrastruktur hänge. Gibt nur Ärger.

Eigentlich sollte die Digitalisierung der Krankschreibung eine Vereinfachung für Unternehmen sein. Eine Umfrage zeigt nun: Oft ist das Gegenteil der Fall. In vielen Betrieben fehlt demnach eine entsprechende Lohnsoftware, zudem dauert eine Übersendung oft Tage.

Frust statt Vereinfachung: Unternehmen kämpfen mit digitaler Krankschreibung. ntv 17.2.2023 (Video)


Seelische Gesundheit: Selbstbestimmung und Empowerment. Bergische VHS, 5 Termine ab 18.4.2023, jeweils Dienstag 18 Uhr.

Besprochen werden Hilfsangebote in seelischen Krisen aus der Stadt und der Region, wo und wie diese arbeiten. Es soll dabei nicht nur um die Suche nach passenden Ärzten und Therapeuten gehen, sondern auch um alternative Möglichkeiten. Der Referent (Herr Lindheimer) hat über 20 Jahre Erfahrung im Peer-Counseling Psychiatrie-Erfahrener.


Participants who were higher in grandiose narcissism and vulnerable narcissism were more likely to believe in conspiracy theories.

The targets of all treachery: Delusional ideation, paranoia, and the need for uniqueness as mediators between two forms of narcissism and conspiracy beliefs. Journal of Research in Personality Volume 93, August 2021


In addition to having protective effects against suicide and all-cause mortality, mood stabilizers also exert a substantial protective effect against natural mortality, with lithium associated with the lowest risk of mortality.

Mood stabilizers and risk of all-cause, natural, and suicide mortality in bipolar disorder: A nationwide cohort study. Acta Psychiatrica Scandinavica Volume147, Issue3, March 2023


Soulfood: Frank Zappa: City Of Tiny Lites (Live At Olympiahalle, Munich, Germany, July 3, 1980)

Zugabe: The Ocean – Parabiosis

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

Wahnsinnswoche 2022:33

In dieser Woche 135 Patientenkontakte und 19 Terminausfälle.

Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen. Wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – bei anhaltender Überlastung behalte ich mir aber vor, diesen Service in den nächsten Wochen einzuschränken.


Einladung zur Veranstaltung anlässlich des Welttages der Suizidprävention am

Samstag, den 10. September 2022, ab 15:00 Uhr, im Forum der VHS, Auer Schulstraße 20 , 42103 Wuppertal

Traditionell veranstaltet der Wuppertaler Krisendienst Wendepunkt jährlich eine Aktion am Weltgedenktag der Suizidprävention, um für dieses Thema zu sensibilisieren und auf entsprechende Hilfsangebote für Menschen und Angehörige in seelischen Notlagen aufmerksam zu machen. In diesem Jahr findet die Veranstaltung in Kooperation mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Wuppertal, HinaS (Hinterbliebene nach Suizid), der Ev. Stiftung Tannenhof, der Nummer gegen Kummer/Kinderschutzbund sowie dem Bündnis gegen Depression und der VHS Wuppertal statt.

Jun.Prof.-Dr. Aleksandra Kaurin der Universität Witten wird über „Suizidale Krisen im Kindes- und Jugendalter“ referieren und Herr Olaf Bick, leitender Arzt der Stiftung Tannenhof, wird zum Thema „Suizidprävention und Psychoedukation“ vortragen. Infostände der Beratungsdienste geben im Anschluss Gelegenheit zum Austausch.

Die Veranstaltung wird als Hybrid-Veranstaltung mit der Möglichkeit der Online-Zuschaltung angeboten. Den entsprechenden Link erhalten Sie über die Homepage der VHS oder per Mail unter info@krisendienst-wuppertal.de. Diese Veranstaltung ist kostenfrei. Es ist keine vorherige Anmeldung erforderlich. Es gelten die gegenwärtigen Corona-Schutzmaßnahmen.


Deutschlandweit erkrankt mehr als jeder vierte Erwachsene im Laufe seines Lebens an einer psychischen Störung. Über das Leben mit psychischen Erkrankungen in ihren unterschiedlichen Ausprägungen gibt es unklare Vorstellungen und Verunsicherungen. Zusätzlich sind psychische Erkrankungen oftmals mit Stigmata behaftet und werden tabuisiert. Gleich zwei herausragende Fotoausstellungen nehmen uns mit in das Innerste des Menschen, die Seele!

Wenn die Seele einen Knacks bekommt: Doppel-Ausstellung (pdf) im LVR-Landeshaus nimmt Menschen mit psychischer Erkrankung in den Blick. Landschaftsverband Rheinland, Landeshaus / Nordfoyer Kennedy-Ufer 2, 50679 Köln. Öffnungszeiten: 17. August bis 21. September 2022, Montag bis Sonntag, 10–18 Uhr. Eintritt frei.


Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die Kassenärztlichen Vereinigungen und die in der konzertierten Aktion der KBV vertretenen Berufsverbände kritisieren die im Entwurf zum GKV-Finanzstabilisierungsgesetz vorgesehene Aufhebung der Neupatientenregelung im Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) aufs Schärfste.

Der geplante Wegfall der Neupatientenregelung untergrabe das Vertrauen der Ärzteschaft in politische Entscheidungen und verunsichere Patientinnen und Patienten. Es sei damit zu rechnen, dass es bei Wegfall der Neupatientenregelung längere Wartezeiten auf Termine geben werde.

KBV und Verbände fordern den Gesundheitsminister und den Gesetzgeber nachdrücklich auf, im weiteren Verfahren die angedachte Aufhebung der Neupatientenregelung fallen zu lassen. BVDN 15.7.2022


Für psychische Erkrankungen gibt es kein eigenes Verschulden der Betroffenen und sie lassen sich auch nicht dadurch beheben, dass sich diese Menschen einfach mal ein bisschen mehr anstrengen, um ihre Lebens­verhältnisse zu verbessern. Und wenn reale Existenzängste ins Spiel kommen, dann kann oft nur schwer an den eigentlichen Themen der Psychotherapie gearbeitet werden.

Warnung vor zunehmender Verarmung psychisch kranker Menschen. Ärzteblatt 8.8.2022


Da die Attraktivität der Niederlassung auch für potenzielle Nachfolger – analog zu den immer schwierigeren wirtschaftlichen Verhältnissen – immer mehr sinkt, schaffen die Kassen mit ihrer Politik eine ganz spezielle Form der Nachhaltigkeit – nämlich die der nachhaltigen Zerstörung von unverzichtbaren Versorgungsstrukturen.

Verhandlungen zum Orientierungswert zunächst ergebnislos. Ärzteblatt 5.8.2022


My adult ADHD drugs felt like a lifeline. Then came the scary side-effects … The Guardian 20.8.2022


Adults who had COVID-19 were found to be more at risk of longer term neurological and psychiatric disorders compared with those who experienced other respiratory conditions, a study found.

Brain Fog May Persist 2 Years After COVID, Anxiety, and Depression Resolve: Study. Medscape 18.8.2022


Soulfood: N to The Power – Marrakesh Memosphere

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

Wahnsinnswoche 2022:30

In dieser Woche 145 Patientenkontakte und 10 Terminausfälle.

Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen. Wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – bei anhaltender Überlastung behalte ich mir aber vor, diesen Service in den nächsten Wochen einzuschränken.


Zusammenfassend zeigte sich kein Anstieg der Suizidraten in der untersuchten Population während der COVID-19-Pandemie.

Suizide in Deutschland während der COVID-19-Pandemie. Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 502-3


Those with the highest levels of opposition have the lowest levels of objective knowledge but the highest levels of subjective knowledge.

Knowledge overconfidence is associated with anti-consensus views on controversial scientific issues. Science Advances 20.7.2022


It’s an ill wind that blows nobody any good. Aber zum Glück gibt es Ausnahmen:

Die #Klimaschmutzlobby pic.twitter.com/HEgKn1fhdH

— Özden Terli (@TerliWetter) July 30, 2022


We do not need to be neuroscientists to know that psychological and emotional suffering is “real” or “legitimate,” and that a pill, however effective, cannot abolish the carceral and capitalist system that is the source of so much trauma.

Mental Illness Is Not in Your Head. Boston Review 17.5.2022


Whenever we overemphasize individual behavior as causative of health issues, we lose sight of the larger systemic factors that promote illness.

Being Healthy Is Not the Same as Being Virtuous. medium.com 5.4.2021


Der jetzt vorgesehene Konnektorentausch produziert nicht nur massenweise Elektroschrott, sondern auch hohe Kosten für alle Beteiligten und behindert die gewohnten Praxisabläufe.

eHealth: Streit über Konnektorenaustausch droht zu eskalieren. heise.de 27.7.2022


Der Bertelsmann-Konzern – durch seine Firma Arvato Systems wesentlich am Aufbau und Betrieb der Telematikinfrastruktur beteiligt – ist einer der großen finanziellen Nutznießer der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Opt-out statt – wie bisher – opt in? Bertelsmann-Stiftung legt Rechtsgutachten zur elektronischen Patientenakte vor und fordert opt-out. patientenrechte-datenschutz.de 27.7.2022

Der Gutachter schlägt unter anderem vor, bestimmten Berechtigten im Notfall Zugriff auch auf eigentlich gesperrte Inhalte zu ermöglichen.


Alternativen zu Psychopharmaka: Selbsthilfetag des LPE NRW am Samstag, 13.8.2022 in Bochum. Programm als pdf.


Soulfood: Pyrolator – Djehuti

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

Wahnsinnswoche 2021:18

In dieser Woche 159 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle. Ich habe erst in 12-16 Wochen wieder freie Termine. Die Praxis ist nach wie vor völlig überfüllt und gleichzeitig ist die Zahl der Anfragen per Telefon, SMS, Fax und Mail exponentiell angestiegen. Es kann also sein, dass ich ein paar Tage brauche, um alles abzuarbeiten.


Vielleicht werden Ärzte demnächst von Tauben abgelöst… (via Twitter)


Zum Vergleich Influenza versus COVID-19 hier nochmal eine schöne Übersichtsgraphik zur Infektionssterberate (englisch infection fatality rate – IFR) beider Krankheiten:https://t.co/9cuOwTQz2t pic.twitter.com/4CK5kYnCuh

— Viola Priesemann (@ViolaPriesemann) May 8, 2021


Hybrid-Symposium “Psychische Erkrankungen und Gewalt” – Berlin-Weißensee, 28. April 2021


Bar-Talk mit Nora Tschirner, Teil 3: Mental Health


Schreib’s auf! – Ein Weg heraus aus der Angst. 15. Mai 2021 , 8:00 – 17:00 (BPE online)


Soulfood: Cabaret Voltaire – Vasto (Official Audio)

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

Wahnsinnswoche 2021:05

In dieser Woche 131 Patientenkontakte und 15 Terminausfälle. Ich habe erst in 12-16 Wochen wieder freie Termine. Die Praxis ist nach wie vor völlig überfüllt und gleichzeitig ist die Zahl der Anfragen per Telefon, SMS, Fax und Mail exponentiell angestiegen. Es kann also sein, dass ich ein paar Tage brauche, um alles abzuarbeiten.


Vortragsreihe Corona-Pandemie und psychische Gesundheit

Das Freiburger Bündnis gegen Depression teilt mit: wir freuen uns sehr, dass unsere Vortragsreihe Corona-Pandemie und psychische Gesundheit auf so großen Zuspruch gestoßen ist. Für die weiteren Vorträge in der Reihe gibt es aufgrund der hohen Nachfrage eine Änderung des Zugangsweges. Die Übertragung erfolgt über die Internetseite des Universitätsklinikums Freiburg, so dass eine Anmeldung entfällt! Der Zugang erfolgt über diesen Link.

Auch hier wird es die Möglichkeit geben, über den Chat Fragen zu stellen. Die Vorträge sind nachträglich für kurze Zeit im YouTube-Kanal des Uniklinikums Freiburg zu sehen.

Hier das Programm:

Montag, 08. Februar 2021, 18:30 Uhr: “Wie depressive Menschen die Corona-Krise nutzen können, ihr emotionales Befinden zu verbessern”

Montag, 22. März 2021, 18:30 Uhr: “Depressive Störungen im Kindes- und Jugendalter in Zeiten der Pandemie”

Montag, 19. April 2021, 18:30 Uhr: “Ist (Alters-)Weisheit ein Schutz vor den pandemiebedingten psychischen Belastungen?”

Montag, 17. Mai 2021, 18:30 Uhr: “Long-COVID-Syndrom” – Müde, abgeschlagen, depressiv?”

Für das große Interesse dankt das Freiburger Bündnis gegen Depression!


Hirschhausens Sprechstunde: Torsten Sträter und Depressionen


Technische Fragestellungen und Probleme der elektronischen Patientenakten (ePA). Neben dem Psychiater und Psychotherapeuten Dr. med. Andreas Meißner und dem Juristen Jan Kuhlmann informierte der Dipl.-Informatiker Thomas Maus über technische Fragestellungen und Probleme der ePA.


Shout to everyone still in bed. pic.twitter.com/KGI7wqsnF6

— Chaz Hutton (@chazhutton) February 3, 2021


AI in health care creates unique data challenges. venturebeat 1.2.2021


Das ist schon ärgerlich. Der Datenschutz ist nicht schuld an mangelhafter Digitalisierung der Gesundheitsämter, Verspätungen beim Impfen, Überbietungswettbewerb bei „Lockerungen“ usw. Unfaires Ablenkungsmanöver zu Lasten eines Grundrechts https://t.co/LhxpbaH4jZ

— Ulrich Kelber (@UlrichKelber) February 1, 2021


Während der Corona-Pandemie haben Ärzte in Berliner Psychiatrien deutlich häufiger die Fixierung von Patienten an Betten angeordnet. Für bessere Deeskalation fehlt den Stationen oft das Personal. rbb 19.1.1921


Soulfood: Creep Show: Mr. Dynamite

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

AugenBlicke – Die inklusive Wuppertaler Film-Redaktion Filmemachen für Menschen mit und ohne Behinderung

Jetzt anmelden und dabei sein!

Hast du Lust, eigene Filme zu drehen? Erzählst du gerne Geschichten? Willst du als Schauspieler/Schauspielerin vor der Kamera oder als Kamerafrau/Kameramann hinter der Kamera stehen? Willst du andere Leute kennenlernen, die auch filmen?

Bei der inklusiven Filmredaktion “AugenBlicke” können junge Menschen mit und ohne Behinderung Filme machen. Dafür müsst ihr keine Vorerfahrungen oder Kenntnisse vom Filmemachen haben – das lernt ihr alles beim Filmemachen selbst. Es braucht nur eines: Lust am Film!

Die inklusive Redaktion startet am Freitag, den 28.02.2020 um 17:00 Uhr in der “Färberei” (Stennert 8, Wuppertal-Oberbarmen) mit einem Treffen für alle, die Lust aufs Filmemachen haben und mitmachen wollen.

Die inklusive Film-Redaktion “AugenBlicke” ist für alle Menschen mit (und ohne) Behinderungen, mit seelischen oder geistigen Einschränkungen, die einen Film machen wollen: als Regisseur oder Regisseurin, an der Kamera, als Schauspielerin oder Schauspieler oder am Schnittcomputer. Entwickelt eure eigenen Ideen für einen Kurzspielfilm oder eine Dokumentation. Erfahrt, wie es ist, im Team zu arbeiten und gemeinsam eine Idee in einen Film zu verwandeln. Medienpädagog*innen und Filmemacher*innen helfen euch dabei. Veröffentlicht werden alle Filme im Jugend-Filmmagazin “Borderline” (Kinopremieren im CinemaxX, Wuppertal) und bei YouTube.

Teilnehmen können alle im Alter zwischen 14 und 35 Jahren. Einzeln, mit Freunden oder in Gruppen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Fragen und Anmeldung bei:

Medienprojekt Wuppertal, Sebastian Bergfeld oder Andreas von Hören
Fon: 0202-563 26 47
E-Mail
www.medienprojekt-wuppertal.de

Wahnsinnswoche 2019:40

In dieser Woche 223 Patientenkontakte und 18 Terminausfälle. Bis Mitte Dezember bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Der Großteil deines Gedächtnisses ist nichts weiter als eine fehlerhafte Abbildung der tatsächlichen Ereignisse, eingefärbt durch bestehende Muster in deinem Gehirn.


Wenn Sie mich demnächst in der Praxis mit einer PS4 und einem Controller herumhantieren sehen, dann hat das einen wissenschaftlichen Hintergrund.


Vorsicht! Der Brexit könnte Psychosen triggern. Wenn ich mir den Johnson so angucke – es könnte auch umgekehrt sein ;-)


Wie man eine gute Psychiatrie erkennen kann (Video 3:40). Dazu: Bericht über die Arbeit der Besuchskommissionen (Video 8:38).


SZ-Podcast “Das Thema”:Wie sich Depressionen anfühlen (Audio 35:59).


Mittwoch, 9. Oktober 2019, 18:00-20:00 Uhr: Wege aus der Depression. In der VHS Wuppertal.


www.dasGehirn.info hat sich zum Ziel gesetzt, das Gehirn, seine Funktionen und seine Bedeutung für unser Fühlen, Denken und Handeln darzustellen – umfassend, verständlich, attraktiv und anschaulich in Wort, Bild und Ton.


Vor vielen Jahren war es noch eine relativ freiwillige Entscheidung, ob man sich überhaupt einen Praxis-PC (paywall) anschafft oder nicht.


Im Urlaub hab ich mir spaßeshalber mal einen Twitter-Account zugelegt.


Soulfood: Concert de Dün 2018: Eros

Wahnsinnswoche 2019:27

In dieser Woche 184 Patientenkontakte und 16 Terminausfälle. Bis September bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Nach einer Mitteilung der KV Nordrhein haben sich KBV und kranke Kassen auf die TSVG-Vergütungen geeinigt. Ab September werden 17,5 Prozent der Arztgruppenfälle des Vorjahresquartals extrabudgetär vergütet. Die Behandlung neuer Patienten wird ab 1. September ebenfalls extrabudgetär vergütet. Darüber hinaus gibt es extrabudgetäre Zuschläge auf die Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschale, wenn der Behandlungstermin innerhalb bestimmter gestaffelter Zeiträume stattfindet, die zum 1. September geschaffen werden. Auch für die Behandlung von sogenannten TSS-Akutfällen bekommen Ärzte einen extrabudgetären Zuschlag auf die Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschale in Höhe von 50 Prozent.

Näher definiert wurde die Gegenfinanzierung der zukünftig extrabudgetären Leistungen aus der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung. Diese Bereinigung erfolgt für TSS-Terminfälle, für die Behandlung von Neupatienten und die Regelungen zur offenen Sprechstunde in den Quartalen 4/2019 bis 3/2020. Für den Hausarzt-Vermittlungsfall findet die Bereinigung in den Quartalen 3/2019 bis 2/2020 und für den TSS-Akutfall in den Quartalen 1/2020 bis 4/2020 statt. Die extrabudgetären Zuschläge zum TSS-Termin- und TSS-Akutfall sind von der Bereinigung ausgenommen.

Verstehen Sie das? Ich nicht.

Nach Einschätzung meines Berufsverbandes (BVDN) ist es praktikabler, die wöchentliche Verteilung nicht fest auf ein definiertes Zeitfenster festzulegen. Eine freie Verteilung der offenen Sprechstunden käme dem Tenor des Gesetzes näher, da sich hier die Terminstruktur den Bedürfnissen der Patienten anpassen kann, nicht der Betroffene sich den Strukturen anpassen muss.

Aus Versorgungsgesichtspunkten hat man die große Sorge, dass durch die Regelungen des TSVG finanzielle Anreize geschaffen werden, chronische Patienten weniger intensiv und sorgfältig zu behandeln. Grundsätzlich werden Psychiater bei zunehmendem Versorgungsdruck mehr gezwungen sein, eine konsiliarische Arbeitsweise umzusetzen. Das heisst: ein Patient wird nur einmal gesehen, der Hausarzt bekommt einen Bericht mit einem Behandlungsvorschlag. Vom MDK geforderte fachärztliche Krankschreibungen müssen wir künftig immer mehr ablehnen.

Cave: Wenn es durch die gesetzlichen Regelungen zu einer weiteren Erhöhung der Leistungsmengen in den Praxen kommt, kann dies gleichzeitig auch Auswirkungen auf die Zeitplausibilität haben.


Vorläufig lasse ich die Telematik-Infrastruktur nicht in meine Praxis. Ich hab nämlich keinen Bock auf eine blackbox, die meinen kompletten Internettraffic belauscht, getunnelte Verbindungen zu irgendwelchen Bertelsmann-Servern herstellt und gleichzeitig erhebliche Bedenken bezüglich der Datensicherheit bestehen.

Die Strafzahlungen (1% Honorarabzug im 2. Halbjahr 2019, 2,5% ab 2020) finde ich zwar erpresserisch, nehme ich aber gern in Kauf, zumal ich die laufenden Kosten für Anschluss und Betrieb gegenrechne. Zahl ich halt weniger Steuern ;-)

Unverschämt finde ich aber die Forderung der Kranken Kassen, diese Erpressungsgelder Strafzahlungen auch noch einstreichen zu wollen. Zahlt lieber erst mal vollständig die geleistete Arbeit (womit wir wieder beim ersten Punkt wären – der äußerst unübersichtlichen Bereinigung der Vergütung ab 1.7. wegen des TSVG).

Bedenklich finde ich auch die Ankündigung von Gesundheitsminister Jens “Datenschutz ist was für Gesunde” Spahn (CDU), ein eigenes Datenschutzgesetz für das Gesundheitswesen einzubringen. Da wird doch hoffentlich nicht der Datenschutz dem Geschäftsmodell angepasst?


Die Deutsche Patientendaten- und -akten-Selbstbestimmungscharta.


Soulfood: [Mathcore] BLANKFIELD – Last Remote

Wahnsinnswoche 2019:14

In dieser Woche 169 Patientenkontakte und 16 Terminausfälle. Der Terminkalender ist bis zu meinem Urlaub (3.-21.6.2019) randvoll, und ich fange schon an, Termine im Juli zu vergeben. Kurzfristige Folgetermine habe ich daher leider nicht im Angebot.


(Nicht nur) Die Kranken Kassen fürchten ein Desaster bei der elektronischen Patientenakte: hochkompliziert und nur eingeschränkt nutzbar. Und teuer (Geld, das vermutlich bei der Patientenversorgung eingespart werden muss).


Schadcode kann Krebsbefunde manipulieren.


Technisch gesehen war Moses der erste Mensch, der Daten aus der Cloud heruntergeladen hat.


“Wenn bei Ihnen zuhause das Dach undicht ist und der Dachdecker für das neue Decken des Daches eine Woche veranschlagt, wird es Ihnen eher schaden als nützen, wenn der Handwerker schon mal für einen halben Tag kommt und das alte Dach entfernt, wenn er in den nächsten Monaten keine anderen Termine anbieten kann.

Doch genau dazu werden wir Psychotherapeut*innen verpflichtet, wenn wir probatorische Sitzungen und Akutbehandlungen selbst dann anbieten müssen, wenn wir keine Ressourcen haben, um die Behandlung fort- oder zuende zu führen.”

Aus dem Offenen Brief von Psychotherapeut*innen aus Hessen zum Terminservice- und Versorgungsgesetz an politische Entscheidungsträger, Berufsverbände und -kammern.


Bestimmte Individuen haben ein erhöhtes Psychoserisiko durch den täglichen Konsum hochkonzentrierter Cannabissorten. Nach: The contribution of cannabis use to variation in the incidence of psychotic disorder across Europe (EU-GEI): a multicentre case-control study. Lancet Psychiatry 19.3.2019. Wobei: “It is perfectly possible that the association between cannabis and psychosis is bidirectional“.


Frage: Machen Antidepressiva dick? Antwort: Im Prinzip ja. Wenn man von Normalgewicht ausgeht, ist die Odds-Ratio für eine Gewichtszunahme von mindestens 5% innerhalb von 2 Jahren mit 1.29 erhöht. Mirtazapin steht dabei an der Spitze, während Paroxetin, Amytriptylin und Nortriptylin eine geringere Gewichtszunahme zur Folge haben. Unberücksichtigt blieb bei der Studie der Umstand, dass unabhängig von der Medikamenteneinnahme ein Zusammenhang zwischen Depressionsschwere und Gewichtszunahme besteht.

Antidepressant utilisation and incidence of weight gain during 10 years’ follow-up: population based cohort study. BMJ 2018;361:k1951


Frage: Reduziert Aripiprazol die antipsychotikainduzierte Hyperprolaktinämie? Antwort: Ja, zumindest bei prämenopausalen Frauen.

Adjunct Aripiprazole Reduces Prolactin and Prolactin-Related Adverse Effects in Premenopausal Women With Psychosis: Results From the DAAMSEL Clinical Trial. Journal of Clinical Psychopharmacology. 38(4):317–326, AUG 2018. DOI: 10.1097/JCP.0000000000000898


Die Lebensakrobaten laden zur Auftaktveranstaltung zum Cafe für Menschen mit Depressionen ein. Am Freitag, dem 10.5.2019 um 18 Uhr wird es auch eine Lesung geben die Sie sicher interessieren wird. Da nur 30 Plätze zur Verfügung stehen ist eine Anmeldung dringend erforderlich! Programm, Adresse und Kontaktdaten als Download.


Soulfood: Wissenschaft rettet Leben.

Das neue TSVG – Belastung auch für Krankenhäuser?

Mit dem Gesetz für schnellere Termine und bessere Versorgung (TSVG) reagiert die Bundesregierung auf verschiedene Herausforderungen in der ambulanten Versorgung. Als Nebenwirkung ist auf einmal ist die MVZ-Gründung durch Krankenhäuser mitten in der Diskussion. Viele Krankenhausträger haben bislang allenfalls mit einem halben Auge auf den Referentenentwurf zum TSVG geschaut. Ein Schärfen des Blickes lohnt sich …

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