Bayer will Transparenz

Das Pharmaunternehmen Bayer Vital sieht sich ebenfalls in der Pflicht zu informieren. Geschäftsführer Hans-Joachim Rothe räumte ein, die Pharmaindustrie habe in der Vergangenheit zu wenig transparent gemacht, welche Patientengruppen sie finanziell unterstütze. Firmen müssten dazu gezwungen werden, solche Angaben offenzulegen. Sein Unternehmen werde ab dem Sommer im Internet darüber Auskunft geben, mit welchen Summen es Patientenorganisationen unterstütze und welchen Projekten das Geld gewidmet sei. Noch stärker als bisher müssten Pharmafirmen in ihren internen Abteilungen zwischen Werbung und der Vermittlung von Informationen trennen: “Man kann das nicht in einer Hand lassen. Die Gefahr des Missbrauchs ist sehr groß.”

Quelle: FTD.

Es bewegt sich was. Das wird eine lange Liste werden, ein paar Beispiele:

Deutsche Kontinenzgesellschaft.
Deutscher Diabetiker Bund.
Deutsche Lungenstiftung.
Interessengemeinschaft Hämophiler.
Deutsche Leukämie- und Lymphom-Hilfe.
Pulmonale Hypertonie e.V..
Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft.
Deutsche Herzstiftung.


Und wenn sich der Erfolg einstellt, gibt es Incentive-Reisen nach Südafrika und Mittelamerika für die Vertriebsmitarbeiter.

EU-Wettbewerbshüter besuchen Pharmakonzerne

Die Untersuchungen der EU-Kommission zu Wettbewerb-feindlichem Verhalten der Pharmaindustrie hat mit einem Paukenschlag begonnen. Ermittler haben in dem Zusammenhang heute in mehreren Firmen Razzien durchgeführt.

EU-Wettbewerbshüter besuchten unter anderem Geschäftsräume von AstraZeneca, Sanofi-Aventis, Pfizer und GlaxoSmithKline (GSK). In Deutschland ist der Generikahersteller Ratiopharm betroffen. Der Verdacht: Die Pharmakonzerne wollen mit alten Medikamenten Kasse machen und verzögern die Entwicklung neuer Wirkstoffe bzw. die Einführung von Generika.

Die EU-Kommission will herausfinden, ob einige Unternehmen Patente und andere Rechte missbrauchen, um Konkurrenten vom Markt fern zu halten. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sagte, es gehe um das Sammeln von Informationen, mit dem Ziel den Wettbewerb auf dem Pharmamarkt zu verstärken. Sollte die Ermittlung jedoch Verstösse gegen das EU-Wettbewerbsrecht an den Tag bringen, werde sie nicht zögern, konkrete Kartellverfahren einzuleiten, fügte die EU-Kommissarin an.

Nach Angaben von Reuters waren Pfizer, GlaxoSmithKline (GSK), AstraZeneca, Johnson & Johnson (J&J), Merck & Co und Sanofi-Aventis betroffen. Laut Marketwatch haben Pfizer, GSK, Sandoz und AstraZeneca bestätigt, dass die EU-Kommission sie kontaktiert hat.

Die Untersuchung soll über ein Jahr gehen und ein Bericht im Frühjahr 2009 vorliegen.