Kroatien: Forschungs-Trip mit Hindernissen

Mein Kontakt zu diesem EM-Land ergab sich eigentlich, weil ich mit Kollegen auf einer Tagung beim Kaffee über Themen wie die Leistungsgerechtigkeit und den aktuellen Stand der Familienfreundlichkeit der deutschen Wissenschaft witzelte. Wie es sich manchmal so ist, wurde ich einige Zeit später aufgefordert, zu einem dieser Themen einen Beitragsvorschlag einzureichen:  In der Folge wurde ich zu einem EU-gefördertem Research Seminar eingeladen, das ich im Frühjahr 2013 und 2014 in Dubrovnik besuchte. Dies war also genau die Zeit kurz vorweiter

Wie ein innovatives Arbeitsumfeld aussehen sollte – nicht nur in der Wissenschaft

„Und, was machst du so?“ „Ich arbeite in der Forschung.“ Wenn ich so auf die Frage nach meiner täglichen Beschäftigung antworte, habe ich oft das Gefühl in den Kopf meines Gegenübers hineinblicken zu können. Vor dessen geistigem Auge ist eine Szene abgebildet in welcher ein einsamer Wissenschaftler, tief in der Nacht, in seinem kleinen Labor sitzt und an etwas herumtüftelt, was unglaublich kompliziert, aber irgendwie auch ein bisschen cool aussieht. Das Tüfteln findet ein plötzliches Ende, als wie durch Zauberhandweiter

Wie „gerecht“ sind Leistungsanreize an Hochschulen?

Wenn es um Leistungsbewertungen und Leistungsanreize geht, wird oft auch deren (Leistungs-)Gerechtigkeit[1] diskutiert. Allerdings wird dabei meist auch schnell deutlich, dass sehr unterschiedliche Vorstellungen davon existieren, was als `gerecht´ anzusehen sei, wie nachfolgende Äußerungen veranschaulichen: „Fair ist der Vergleich nur zwischen Hochschulen, die mit Blick auf die Zielsetzungen, ihr Profil und ihre Strukturen wirklich vergleichbar sind.“, so ein Mitarbeiter des CHE zum europäischen Hochschulranking U-Multirank (Federkeil 2009: 7). Dagegen sagte der ehemalige baden-württembergische Wissenschaftsminister Frankenberg[2]: „Es ist im Leben immer so,weiter

In memoriam Professor Dr. Dietrich Rex

Heute erreichte mich die Nachricht, dass Dr. Dietrich Rex, emeritierter Professor am Institut für Flugmechanik Raumfahrttechnik (heute: Institut für Raumfahrtsysteme, als ich studierte: Institut für Raumfahrt- und Reaktortechnik) der Technischen Universität Braunschweig, nach längerer Krankheit am 18. April 2016 im Alter von 82 Jahren verstorben ist.

Stille Post mit Quellen – Praxisbeispiel

Ein kurzes quellenkritisches Addendum zu meinen Recherchetipps vor ein paar Jahren: Heute ist mir auf Twitter eine sehr löbliche und nachahmenswerte Aktion der ZDF-Sendung “Die Anstalt” über den Weg gelaufen: Die Truppe veröffentlicht jetzt ihre Quellen sauber nach Beiträgen aufgelistet in einem PDF-Dokument, sogar teilweise verlinkt. Praktisch wäre natürlich, die konkreten Aussagen aus den Beiträgen bei der jeweiligen Quelle zu haben, um das wirklich nachvollziehen zu können (und bei Büchern die Seitenzahl), aber das Leben ist kein Wunschkonzert und vielleicht kommt das ja noch.

Warum verlassen Promovierte die Wissenschaft?

Es gab Zeiten, da galt es als erstrebenswert, in der Wissenschaft zu arbeiten – auch wenn dies nicht in den „Olymp“ der verbeamteten Professur führen würde. In diesen Zeiten war zwar das Hierarchiegefälle zwischen den Professor(inn)en und „normalsterblichen“ Wissenschaftler(inne)n auch schon sehr groß.[1] Aber es blieben Freiräume für eigene Ideen und Vorstellungen auch für letztere. Deshalb galt trotz geringerer Einkommen, geringerer Beschäftigungssicherheit und Karrierechancen, dass in der Wissenschaft die Arbeitszufriedenheit von Promovierten höher war als in der Wirtschaft. Damit sprachen immerhin „weiche“ Faktorenweiter