Zeitmanagement: Versuchen Sie es doch einmal ganz einfach mit Ordnung!

Ein Top-Thema in Literatur und bei Trainings Sichtet man die Themen der Management-Literatur und die Inhalte von Seminaren und Vorträgen, so findet sich in allen Bereichen ein Schwerpunkt: das Zeitmanagement. Diese Dominanz ist nicht verwunderlich, da in Anbetracht der veränderten, vor allem digitalisierten Arbeitsbedingungen der Faktor “Zeit” zu einem knappen Gut und damit immer wichtiger […]

Fantasy-Rollenspiele als prägender Aspekt moderner Kulturgeschichte

Ein berühmtes, Albert Einstein zugeschriebenes Zitat lautet: “Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.” Und tatsächlich gehörten fantastische Gedankenexperimente zu dem Werkzeug, mit dem der Physiker in neue Wissens-Welten vorstieß. Ohne Fantasie wäre die menschliche Kultur nur rudimentär geblieben, gäbe es keine Kunst, keine Religion und keine Wissenschaft. Entsprechend war der evolutionäre Nutzen auch fantastischer Geschichten und Spiele hier bereits Thema auf dem Blog, aus dem Reader eines Universitätsseminars entstand sogar ein eigenes sciebook zur Psyche & Fantasieweiter

Warum der Rationalismus evolutionäre Prozesse nicht ersetzen und nicht einmal verstehen kann

Viele Menschen glauben noch immer, man könne gleichzeitig die Evolutionstheorie bejahen und zugleich völlig “rationalistisch” (wie z.B. Sozialisten, Homo oeconomicus-Ökonomin oder vor-evolutionäre Skeptiker) sein. Tatsächlich aber ist alles, was wir “Verstand” oder gar “Vernunft” nennen, zutiefst mit unseren biologischen und kulturellen Traditionen verbunden: Wer diese Wurzeln ignoriert oder gar kappen möchte, täuscht sich selbst und führt auch andere in die Irre. Aus durchaus gut gemeinten Motiven können dann furchtbare Schäden entstehen. Und ich fürchte, es wird noch Jahrzehnte brauchen, bisweiter

Wie erfolgreich war die DDR-Familienpolitik? Informationen zum Honecker-Buckel (n-tv 3)

Gerade auch in Deutschland gibt es lange Traditionen der Staatsgläubigkeit, verbunden mit einem tiefen Misstrauen gegen zivilgesellschaftliche Selbstorganisationen (wie Familien, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften). Daher werde ich immer wieder – auch im n-tv-Interview – gefragt, ob der Staat denn nicht auch die familienbezogenen Funktionen von Religionsgemeinschaften “ersetzen” könne? Empirisch gesehen ist die Antwort darauf: Bestenfalls teilweise, bislang ist ihm das jedoch noch nie vollständig gelungen. Gegenüber n-tv.de hatte ich daher erläutert: Es gab auch Gesellschaften wie zum Beispiel das sozialistische Rumänien oder NS-Deutschland, in denen säkulare Ideologien versucht haben, eine höhere Geburtenrate zu erzwingen. In beiden Fällen endete es im Desaster. Wir haben noch keinen Fall, wo es einer staatlichen Ideologie gelungen wäre, auf Dauer größere Familien zu erzwingen. In Rumänien brachen die Familien zusammen, zehntausende Kinder wurden ausgesetzt. In NS-Deutschland gab es zum Schluss sogar diese wahnsinnigen “Lebensborn”-Projekte, als Himmler gemerkt hatte, dass nicht einmal die SS am Ende noch die hohen Geburtenraten erreicht. Sogar eine totalitäre Politik kommt in Familienfragen an ihre Grenzen. Einige Leserinnen und Leser ließen mich wissen, dass ich jedoch ein “Positivbeispiel” vergessen hätte: Die DDR. Gelang es der Deutschen Demokratischen Republik, durch ihre Familienpolitik die Geburtenrate dauerhaft über 2 Kinder pro Frau zu heben? Selbst wenn wir davon absehen, dass diese “Familienpolitik” mit teilweise erheblichen Freiheitsbeschränkungen verbunden war, so lautet die Antwort doch klar: Nein, auch die DDR schaffte weder die völlige Abschaffung der Religionsgemeinschaften noch den Erhalt der demografischen Bestandserhaltungsgrenze. Ihre Familienpolitik erzielte jedoch durchaus demografisch messbare Effekte.

Liebe auf den zweiten Blick – Einstein und die Religion von Markus Mühling

Als ich mich vor einigen Jahren mit vielen anderen für den (inzwischen erfolgten) Wiederaufbau der Ulmer Synagoge engagierte, zu der auch der kleine Albert Einstein und seine Familie gehört hatten, wuchs mein Interesse an der Haltung des bedeutendsten Physikers und Bürgerwissenschaftlers des 20. Jahrhunderts. Ich wollte wissen, was er mit Aussagen wie “Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft blind” oder “Gott würfelt nicht” denn nun “genau” gemeint hatte. Was genau meinte er mit “Religion” und “lahm”, mit “Gott”weiter

Wie ein Jeside bzw. Ezidi seinen Glauben versteht – Ein Gastbeitrag mit Fragemöglichkeit

Auf meinen Buchauszug zur fälschlich behaupteten “Teufelsanbetung” von Jesiden habe ich eine Vielzahl überwiegend positiver Rückmeldungen bekommen. Ein Jeside wandte sich an mich und bot an, einmal aus der “religiösen Innensicht” selbst zu beschreiben, wie er seinen Glauben versteht, außerdem auf sachliche Fragen von Leserinnen und Lesern von “Natur des Glaubens” zu antworten. Das ermögliche ich gerne, hier ist also sein Gastbeitrag:

Die Rettungsassistentenprüfung Teil III mündlich

Als letzter Teil der staatlichen Prüfung zur Rettungsassistentin stand nun als dritter Teil nach schriftlicher und praktischer Prüfung noch die Mündliche Prüfung an.  Ich war dabei eine der letzten Prüflinge an der Schule. Am letzten Tag am frühen Nachmittag sollte ich mein Wissen abrufen. So machte ich mich am Vormittag zum hoffentlich letzten Mal auf den […]

Fundamentalismus & Extremismus – Die gefährlichen Seiten des Glaubens

Schon vor über 5 Jahren schrieb ich im Fazit meiner ersten Titelgeschichte “Homo religiosus”, dass das enorme Potential von Religiosität auch gefährliche Seiten habe. Zu beobachten sei eben auch, “dass in besonders engen Gemeinschaften nicht nur Vertrauen und Kooperation zunehmen, son­dern genauso die Abgrenzung gegenüber An­dersgläubigen und Atheisten, die Ablehnung von Toleranz und Humor und teilweise sogar die Bereitschaft, eigene Interessen gewaltsam durchzusetzen. Auch extremistische und kriminelle Gemein­schaften nutzen religiöse Lehren und Rituale, um den inneren Zusammenhalt gegen die Au­ßenweltweiter

Warum es falsch ist, Jesiden als Teufelsanbeter zu beschuldigen

“Warum werden Jesiden von manchen beschuldigt, den Teufel anzubeten?” Diese Frage ist mir angesichts der aktuellen, brutalen Verfolgung der Jesiden im Nordirak in den letzten Tagen häufiger gestellt worden. Und da ich schon im Rahmen meines sciebooks “Engelkunde” zu dem Thema gearbeitet und mit Jesiden den Dialog gesucht hatte, will ich versuchen, das Thema hier kurz und doch religionswissenschaftlich zu erklären. Grundfrage: Woher kommen “Gut” und “Böse”? Schon während der Bronzezeit, in der sich überregionale Handelsnetze entwickelten, begannen sich ersteweiter