Nobelpreis mit Gschmäckle

Die Neue Züricher Zeitung berichtet über finanzielle Verbindungen zwischen dem Pharmakonzern AstraZeneca und Tochterfirmen der Nobel-Stiftung. Auch mehrere Mitglieder des Nobelkomitees sollen auf der “Lohnliste” von AstraZeneca stehen.

Laut Oberstaatsanwalt Christer von der Kwast könnten Verbindungen zwischen dem Pharmakonzern Astra Zeneca und Personen im Umkreis der Nobelstiftung Anlass zu strafrechtlichen Ermittlungen bieten.
Pikant ist die Verbindung deshalb, weil AstraZeneca nach der Übernahme der Biotechnologie-Firma MedImmune und deren Patent-Rechten im Frühjahr 2007 mit Milliardenbeträgen an den Verkäufen der HPV-Impfstoffe partizipiert. Die aufsehenerregende Übernahme […]

Ob Reha oder Kur vs. Mitspracherecht

Bei einem Landessozialgerichtsurteil in Hesse wurde das Mitspracherecht bei der Krankenkasse zur Wahl der Rehaklinik bekräftigt. Ein Urteil, was in seiner Grundsätzlichkeit und Gedanken vielleicht auch hilfreich sein könnte für die freie Wahl des passenden Sanitätshauses. Diese steht ja nächstes Jahr bei vielen Patienten in Gefahr.
Doch bin ich beim Artiel auf imedo:Gesundheitsnews ein bisschen verwirrt, […]

Zurück in die Zukunft

(Nordwest) Die Zukunft ist etwas bedrohliches. Selten weiß der Mensch Gutes von ihr zu berichten, meist wird erwartet, dass alles schlechter wird. Die erwarteten Ereignisse werden in der Regel auf der Basis derzeitiger Entwicklungen vorausgesagt. Das ist nichts ungewöhnliches, heißt dann Expertenmeinung und juckt meist niemanden, wenn es so oder auch anders eintritt. Die seherische […]

9.Niedersächsisches Symposium für Pflegende im Operations- und Funktionsdienst

(Nordwest/Braunschweig) Bewährtes weiterentwickeln und sich aktiv der Zukunft zuwenden – so könnten die Herausforderungen zusammengefasst werden, denen sich Pflegende in den Operations- und Funktionsdiensten zu stellen haben. Operative und endoskopische Pflege und Intensiv- und Anästhesiepflege zählen zu den Hochleistungsbereiche moderner Gesundheitsversorgung. Die Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen und den Berufsgruppen ist zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor geworden. […]

Marketing ist die beste Medizin

Die Boulevardzeitung “Berliner Kurier” vermeldet in ihrer morgigen Ausgabe endlich einen Durchbruch im Kampf gegen den Krebs.

Forschung ist die beste Medizin. Tatsächlich! Jetzt haben Mediziner der Charité ein Medikament entwickelt, das Krebspatienten neue Hoffnung gibt. Helmtrud Weber (71) aus Charlottenburg ist eine der Ersten, die mit dem Wirkstoff behandelt wird. Erfolgreich!

Auch den Namen des Wundermedikaments verschweigt der Artikel nicht:

Der Wirkstoff Sunitinib gilt als Tyrosinkinasehemmer. Das heißt, er blockt gezielt die Signalwege, über die Krebszellen zum Wachsen angeregt werden. „Bei manchen Patienten konnte sogar eine Rückbildung des Karzinoms beobachtet werden“, erklärt Prof. Miller. Helmtrud Webers Nierentumor hat sich schon halbiert.

Was Ärzte und Patienten auch sehr zufrieden macht: das Mittel hat kaum Nebenwirkungen

Dazu zeigt der Berliner Kurier ein Bild von Helmtrud Weber und ihrem Lebensretter: Prof. Kurt Miller von der Charité.

Was für eine Geschichte. Wenn sie auch in den Details nicht so ganz den Tatsachen entspricht.

Denn direkt entwickelt hat Miller das Medikament genau genommen nicht. Auch nicht die Charité. Sunitinib ist nämlich eigentlich vom weltgrößten Pharmakonzern Pfizer und unter dem Handelsnamen Sutent® käuflich zu erwerben.

Und ein echtes Wundermedikament ist Sutent® auch nicht. Zuletzt wurden auf der ASCO 2008 Ergebnisse einer Pfizer-finanzierten Studie vorgestellt, die bei metastasierendem Nierenzellkarzinom lediglich einen statistisch nicht signifikanten Trend (p=0.051) zu einer Verlängerung des medianen Gesamtüberlebens zeigten (26 Monate gegenüber 22 Monaten unter Interferon-alfa).

Richtig ist aber, dass Miller am 22.2.2008 auf einer von der Pfizer GmbH veranstalteten Pressekonferenz zum Thema “Sunitinib: Überzeugend in der Anwendung, vielversprechend für die Zukunft” als Experte pdf-Dateiaufgetreten ist.

Stellenangebot

Position mit Regierungsverantwortung. Zeitvertrag ohne Kündigungsfrist.

SPÖ sucht Profi für Gesundheit.

Ich wäre ja bereit. Die Einbürgerung sollte kein Problem sein. Bei den Sportlern klappt das ja auch immer fix.

  • Kann der antragstellende Athlet Gesundheitsprofi durch einen österreichischen Spitzensportlerpolitiker ersetzt werden?
    Dem Artikel zu urteilen nicht.
  • Ist es formalrechtlich möglich, den Athlet Gesundheitsprofi unmittelbar nach Einbürgerung im österreichischen Nationalteam Kabinett einzusetzen?
    Klar, soll ja losgehen. Die Gesundheitsreform wartet.
  • Würde der neue Staatsbürger im österreichischen Nationalteam Kabinett definitiv zum Einsatz kommen?
    Ja.
  • Rechtfertigen die außerordentlichen sportlichen Erfolge gesundheitspolitischen Erfolge in jüngster Vergangenheit eine vorzeitige Einbürgerung?
    Der Profi und weltweite Champion bei Gesundheitsreformen ist nun einmal Deutschland.
  • Lässt der antragstellende Spitzensportler Gesundheitsprofi auch in Zukunft sportliche fachliche Höchstleistungen erwarten?
  • Sicher.

… und in Zukunft

Vor etwa 8 Jahren verteilte mal ein Krankenhaus Plastikkarten mit Chip als Namensschilder an die Mitarbeiter. Dabei war ein Faltblatt, dass beschrieb, was in Zukunft mit dieser Karte alles möglich sein solle. Dort stand u.a.:

… und in Zukunft

– Zutritt: Die Karte wird die bisherigen Schlüssel ersetzen und den zutritt zu erlaubten Bereichen regeln.
– Zeiterfassung: Die Karte wird eine elektronische Arbeitszeiterfassung ermöglichen.
– PC-Login: Sie erhalten einfachen Zugang zu Computern.

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Düstere Aussichten für die Pharmaindustrie

Am Dienstag ist Election Day in den USA. Die Zeitung “Star Tribune” fasst die Pläne der beiden Präsidentschaftskandidaten bezügl der Gesundheitspolitik zusammen. Egal wie es ausgeht, ein Verlierer steht fest: Die Pharmaindustrie.

McCain: would promote generic drugs, require pharmaceutical companies to disclose drug pricing, and allow re-importation of U.S.-made drugs from countries where they are sold at lower prices; would gradually reduce payments to private Medicare health plans.

Obama: would promote the use of generic drugs, instead of more expensive brand-name ones; would reduce payments to private Medicare health plans.

Auch Obama hat sich für den Re-Import aus Kanada und anderen Ländern mit niedrigeren Arzneimittelpreisen ausgesprochen.

Selbst für den neoliberalen, den Republikanern nahestehenden Thinktank “American Enterprise Institute” scheint klar: We’re going to have an administration that’s hostile to the industry.

Der Op-Ed-Kommentar des Wallstreet Journals zeichnet ein düsteres Bild von der Zukunft der Pharmaindustrie. Zwar setzen die Lobbysisten alles daran, ein 60 Milliarden Dollar schweres Programm auf den Weg zu bringen, dass die Gesundheitsversorgung von Kindern verbessern soll, das “State Children’s Health Insurance Program” (Schip). Aber nach Ansicht des Kommentators, gräbt die Industrie ihr eigenes Grab ein wenig tiefer. Diese Mehrausgaben würden den Zwang zu Einsparungen nur fördern. Ein Phyrrussieg.

Congress will use its purchasing power, or sheer coercion, to force greater pricing conformity. These trends will only accelerate if Mr. Obama succeeds in enacting a government-financed public option like Medicare, open to everyone. The pharma lobby is only speeding up the likely arrival of federal price controls and formulary restrictions as government tries to limit the inevitable runaway health costs. That’s a death sentence when pharmaceutical innovation already has a 10- to 20-year investment horizon.
In any case, the real powers in Congress next year will be such pharma critics as Mr. Waxman, Pete Stark, Bart Stupak and John Dingell. Good luck.

Warum sollte uns das in Europa intressieren? Die USA sind immer noch der grösste Pharmamarkt der Welt. Dort hat sich der Erfolg oder Misserfolg eines neuen Medikaments entschieden und es wurden die Gewinne erwirtschaftet, die von den Pharmakonzernen auch in Europa in Forschung investiert worden sind. Vor ein paar Jahren noch hatte der US-Markt einen Anteil von 40-50% an den weltweiten Umsatzzuwächsen. In den nächsten Jahren rechnen die Analysten mit unter 10% und damit weniger als in Europa. Nun verschiebt sich der Fokus. Echte Zuwächse gibt es nur noch in den aufstrebenden Märkten wie wie Brasilien, Russland, Indien oder China (“BRIC”) – auf niedrigem Ausgangsniveau.

So ganz angekommen scheint es bei den Politikern noch nicht zu sein. Immer noch wird die Gesundheitswirtschaft als Wachstumsbranche hoffiert.