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Die homöopathische Reiseapotheke II Sonnenstich
An heißen Sommertagen besteht durch langedauernde Hitze- bzw. Sonneneinwirkung auf Kopf- und Nackenbereich die Gefahr einen Sonnenstich zu erleiden. Dabei zeigen sich Symptome einer Hirnreizung,
wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit bis Erbrechen, Unruhe, Ohrgeräusche, Nackensteifigkeit und starkem Unwohlsein.
Unsere Hirnhäute reagieren besonders empfindlich auf Hitze- und Sonneneinstrahlung im Kopfbereich. Es kann jeden treffen. Gefährdet sind jedoch vor allem Menschen, die in der Sonnenhitze längere
Zeit ohne Kopfbedeckung gearbeitet, gestanden oder gewandert sind, oder Kinder, die den ganzen Tag am See, oder Strand gespielt haben.
Dabei halten Kopfbedeckungen einen Teil der Sonnenstrahlen ab. Es kann jedoch auch unter einem Hut zum Wärmestau und Überhitzung des Kopfes kommen. Auch durch lange Autofahrten in
unklimatisierten Autos kann der Körper überwärmen.
Vor allem Kleinkindern sind wegen ihrer dünnen Schädelknochen und wegen des geringen Haarwuchses gefährdet. Dabei können die Kleinsten meist noch nicht über Kopfschmerzen klagen. Man erkennt
einen Sonnenstich trotzdem an den typischen Symptomen.
Die Kinder weinen und quengeln, können aber auch benommen wirken. Wegen Übelkeit verweigern sie eventuell das Essen und Trinken gänzlich. Wenn der Kopf nicht mehr nach vorn auf das Kinn
gebeugt werden kann, liegt eine Nackensteifigkeit vor. Oft ist das Gesicht gerötet, manchmal kommt Fieber hinzu.
Ein leichter Sonnenstich bei Erwachsenen muss nicht unbedingt ärztlich behandelt werden. Bei Kindern sollten Sie jedoch jeden Verdacht auf eine Hirnreizung ärztlich
abgeklären lassen. Ob bei Erwachsenen eine Behandlung benötigt wird, ist für Laien oft schwer einzuschätzen. Vor allem, wenn Sie unsicher sind, rufen Sie bitte einen Notarzt. Dieser kann
Sie beruhigen und / oder weitere Schritte einleiten.
Erste Hilfe bei Sonnenstich
Kühlen Sie den Kopf und Nacken mit lauwarmen Tüchern, die Sie öfter austauschen. Kalte Umschläge können eine Gegenreaktion hervorrufen und zum Kreislaufkollaps führen.
Legen Sie sich mit erhöhten Oberkörper ins Bett, um den Druck auf das Gehirn zu verringern. Sollten sich die Beschwerden nicht innerhalb einiger Stunden verbessern, rufen Sie ärztliche Hilfe. Bei
Bewusstlosigkeit legen Sie den Betroffenen in stabile Seitenlage und rufen einen Arzt.
Homöopathische Hauptmittel bei Sonnenstich
Glonoinum, Belladonna und Amylenum nitrosum haben alle Symptome von Blutandrang zur Brust und zum Gehirn. Kennzeichnend sind bei allen: Klopfen, Pochen und starke Schmerzen im Kopf. Die
Unterscheidung liegt im Detail:
Glonoinum:
- plötzlicher Beginn
- Kopfschmerz steigt vom Nacken zum Kopf auf
- Gefühl der Kopf platzt (DD: Amyl-ns)
- der Kopf fühlt sich vergrößert, geschwollen, gefüllt an
- rotes Gesicht (DD: Bell)
- Zurückbeugen des Kopfes verschlechtert die Beschwerden (Verbessert: Bell)
- der Schmerz kommt in Wellen
- Reizbarkeit
- Unverträglichkeit von Wärme
Belladonna:
- plötzlicher Beginn
- evtl. Fieber mit Delirium, Rucke, Zuckungen
- Haut sehr rot und heiß
- Klopfen im Kopf
- Zurückbeugen des Kopfes bessert
- Symptome einer Hirnentzündung (Schwindel, Übelkeit, Atemlosigkeit, Erbrechen….)
- Delirium
Amylenum nitrosum:
- wenn der Sonnenstich mit Gefäßerweiterung einhergeht ( zB. geweitete Venen im Augenweiß = Sklera)
- Hitze und Pochen im Kopf
- Blutandrang zum Kopf
- Gefühl der Kopf platzt
- erschwerte Atmung
- Verlangen Fenster und Türen zu öffnen
- Ängstlich
Vergleich der Arzneien mit Blutandrang zum Kopf:
Glon.: va. Verwirrung und Reizbarkeit, Druck und Wärme verschlechtern
Amyl-ns: va. Ängstlichkeit und Ruhelosigkeit
Bell.: va. Delirium und Verwirrung
weitere homöopathische Arzneien:
Nachfolgende Arzneien decken ebenfalls die fast obligatoirischen Symptome des Sonnenstichs ab (Kopfschmerzen, Klopfen, Pochen etc.) können aber durch ihre speziellen Charakteristika unterschieden
werden:
Pulsatilla:
- va. Schwindel
- hitzige, weinerliche Personen, die keine geschlossenen Räume ertragen
- Fieber ohne Durst
- Verlangen nach Zuwendung und Gesellschaft
Natrium carbonicum:
- va. wenn Schwäche durch Sommerhitze vorliegt
- chronische Auswirkungen eines Sonnenstichs (immer wieder Kopfschmerzen seit dem)
- eingeschränkte Denkleistung (kann keinen Gedanken mehr fassen…)
Natrium muriaticum:
- Sonnenstich mit Übelkeit, Erbrechen und Sehstörungen (Zickzacklinien)
Arnica:
- Sonnenstich mit Wundheits-Zerschlagenheitsgefühl
- alles fühlt sich zu hart an
- möchte nicht berührt werden
Lachesis:
- die Beschwerden beginnen im, oder nach dem Schlaf
- Empfindlich am Hals und Abdomen, möchte die Kleidung lockern
- Begleitsymptome: Herzklopfen und Seufzen
Cactus:
- Gefühl von Zusammenschnürung (Kopf, Herz, Körper)
Gelsemium:
- Schwäche und Zittern
- Kopfschmerz beginnt im Nacken und breitet sich zum Kopf aus (DD. Glon.)
- Bandgefühl am Kopf
- Schwere der Augen, kann diese kaum offen halten
Aconit:
- Ruhelosigkeit, Todesangst
- va. nach Schlafen in der Sonne
- plötzlich, heftig, akut
Bryonia:
- va. wenn die Beschwerden durch jeden Versuch aufzustehen, oder sich zu bewegen verschlimmert werden
Carbo vegetabilis:
- Blasses Gesicht mit kaltem Schweiß, Kollaps = Notarzt!
Einnahme homöopathischer Arzneien
Vorbeugung eines Sonnenstichs
Meiden Sie hochsommerliche Mittagshitze. Auch Im Mai oder zur Pfingstzeit können Sie einen Sonnenstich erleiden. Außreichend Trinken sorgt für eine Regulation des Wärmehaushalts. Schattenplätze
und Schattenparken verhindern Überhitzungen. Sonnenhut und Sonnenschirm schützen vor starker Strahlung.
Husten und Fieber homöopathisch behandelt
Wichtiger Hinweis: Diese Fallbeschreibung soll ein Beispiel der Herangsehensweise und Arbeit in der homöopathischen Praxis darstellen und zum Verständnis
dienen. Nicht jede Behandlung verläuft so, dass eine sofortige Besseruing oder Heilung eintritt. Es gibt auch Fälle, bei der keine homöopathische Therapie oder sonstige verordnete Maßnahmen
helfen konnte. Alle Erkrankungen haben einen individuellen Behandlungsverlauf, der sich nur während einer Behandlung einschätzen lässt. Alle Personen im angegebenen Fall wurden soweit anonymisiert, dass kein Rückschluss auf die wahre Identität geschlossen werden kann.
Die Hitze scheint sich eher am Oberkörper und Halsbereich abzuspielen, dort schwitzt er auch vermehrt. Sein Zustand verschlechtert sich Nachmittags ab 15 Uhr, dann geht die Temperatur hoch und er
wird weinerlicher. Im Moment ist er sehr ängstlich. Er redet viel im Schlaf, es ist fast ein Fieberdelirium. Er sagt: “Mama und Papa sind nicht da!”
Ich frage noch weitere Fakten ab und erhalte folgende weitere Hinweise: Schweiß am Oberkörper, kein auffälliger Geruch, kein Mundgeruch, Temperatur 38,5 Grad, die Mutter gibt kein Fiebermittel.
Der Husten ist in den letzten Tagen stärker geworden, erst war er trocken, jetzt hustet er was hoch, was er aber gleich runter schluckt. Der Husten ist anfallsartig. Dabei wird das Kind rot beim
Husten, atmet aber nicht schwerer. Essen und Trinken Verlangen: Er mag eher süß, isst gut, Verlangt Wasser in großen Schlucken.
Die Mutter gab Bryonia ohne Erfolg. Ich schickte sie zur Abklärung zum Arzt.
Ich repertorisiere folgende Symptome.
Dabei tritt das Arzneimittel Lycopodium in meinen Focus. Da Lycopodium ein bekanntes Arzneimittel unter anderem für Lungenentzündungen und Bronchitiden ist, entscheide ich mich für diese Arznei.
Die Mutter besorgt dieses sich aus der Apotheke und gibt ihrem Sohn 3 Globuli C30 aufgelöst in Wasser, über 2 Tage Schluckweise.
Der Husten, das Fieber, die Hinfälligkeit und das Delirium verschwanden daraufhin innerhalb von 48 Stunden.
Husten bei einem Kind
Bild: Dahl
Durch den Bericht der Mutter und genauerer Befragung erhalten wir folgende Symptome: das Kind hustet seit fast 3 Wochen, andere Symptome sind nicht
vorhanden. Es handelt sich um trocknen, anfallsartigen Reizhusten, dabei würgt sie etwas hoch, bringt aber nichts hervor. Das kommt auch mal tagsüber vor, aber meistens nachts im Liegen.
Wichtiger Hinweis: Diese Fallbeschreibung soll ein Beispiel der Herangsehensweise und Arbeit in der homöopathischen Praxis darstellen und zum Verständnis
dienen. Nicht jede Behandlung verläuft so, dass eine sofortige Besseruing oder Heilung eintritt. Es gibt auch Fälle, bei der keine homöopathische Therapie oder sonstige verordnete Maßnahmen
helfen konnte. Alle Erkrankungen haben einen individuellen Behandlungsverlauf, der sich nur während einer Behandlung einschätzen lässt. Alle Personen im angegebenen Fall wurden soweit anonymisiert, dass kein Rückschluss auf die wahre Identität geschlossen werden kann.
Einmal hat sie erbrochen. Beim Husten ist sie eher blass, wird nicht rot beim Husten. Der Brustkorb bebt, sie holt sehr tief Luft. Der Husten ist besonders stark beim Einschlafen, gegen 1-2
Uhr nachts, Mittagsschlaf geht gar nicht.
Ärztlich wurde alles abgeklärt, es scheint kein Keuchhusten oder andere ernsthafte Erkrankung zu sein, die Lunge ist frei,
der Kinderarzt meint, es ist eine Virusinfektion.
Ich frage, was es in den letzten Wochen gab? (Auslöser?) Die Eltern haben sich gestritten, den Stress hat sie mitbekommen, sie hält sich dabei zurück, fragt
später, ob Mama noch sauer auf Papa ist. Sonst ist sie ein sehr ruhiges Kind, kein Tobekind, zurückhalten, eher ein Stubenhocker, als Draußentober.
Essen/Trinken? (Modalitäten? ) Sie mag gern Süßes, aber auch Salami und Schinken isst sie gern.
Ärztlich und von der Mutter wurden gegeben/verordnet:
homöopathisch: Bryonia (ohne Erfolg)
schulmedizinisch: Mukulsovan, Ambrohexal, Hustenstiller
Ich verordne aufgrund folgender Symptome Drosera C200 einmalig:
Reizhusten, Husten mit Würgen, Husten im Liegen, Husten Nachts.
Nach dem verordneten Arzneimittel erholte sich das Kind schnell, ohne Erstverschlimmerung.