Als Flash-Snob über die Berge

Aufstehn, anziehen, duschen, frühstücken und die Straße hat mich wieder. Die coole Sonnenbrille auf der Nase, die Rennfahrer-Mütze auf dem Kopf, das Wurzelholzlenkrad in beiden Händen, lasse ich mir den frischen Morgenwind um die Nase wehen.
Natürlich habe ich das Dach geöffnet. Unter meinem Hintern brobbelt der satte Sound meiner dreihundertfünfzig Pferdchen und aus den achtzehn Bordlautsprechern erklingt leise Klassik.
Ich fahre los.
Die milde Sommermorgenluft umschmeichelt mich.
Zunächst geht es wieder hinunter ins Tal, eine schlängelige Landstraße lang, durch verschlafene Dörfer, grüne Wiesen und duftende Wälder immer tiefer in die Berge hinein…
bis ich dann irgendwann mal direkt davor stehe. Also vor einem ziemlich hohen Berg.
Wie geht’s da weiter?
Drunter her oder drüber weg?
Ein langer Tunnel macht mit Cabrio nicht wirklich Spaß, erstens stinkt’s da nach Abgasen, zweitens sieht man da nix, drittens bin ich nicht unbedingt allzu erpicht darauf, Maut zu zahlen und viertens…
…viertens brenne ich schon darauf, der Lady endlich mal wieder so richtig die Sporen zu geben.
Also zwei Gänge runtergeschüttet, einmal sachte aufs Gaspedal getippt und die Lady fliegt die Passstraßenserpentinen hinauf. Links und rechts von mir sind saftiggrüne Wiesen, auf denen man im Winter Skifahren kann… hier und dort auch noch Bäume… dann keine Bäume mehr… nur noch Felsen… eine Art Schlucht… und dann die Passhöhe.
Da gibt’s eine Kneipe. Also so ein Berghüttengasthaus mit angeschlossener Souvenirbude…. also eher eine Souvenirbude mit angeschlossener Touristenverpflegungsstation.
Egal.
Ich parke direkt davor. Ordere einen Cappuccino und… ist doch schon ‘n schöner Anblick, diese Lady!

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