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Homöopathie bei psychosomatischen Bauchschmerzen
Unbearbeitete Ängste, Leistungsdruck, Versagensängste und Überforderung können bei Kinder zu psychosomatischen Bauchschmerzen führen. Jedes fünfte Schulkind wurde deshalb schon ärztlich
untersucht. Wird diese Störung nicht rechtzeitig behandelt, kann sie sich bis ins Erwachsenenalter ausweiten und zB. als Depression oder Angststörung manifestieren.
Leistungsdruck, Versagensängste hoher Anspruch
Bauchschmerzen ohne organische Ursache werden funktionelle gastointestinale Störungen genannt.
Meist leiden die betroffenen Kinder schon im Kindergartenalter unter Bauchweh, vor allem, wenn eine ungewöhnliche Aktivität (Fasching, Ausflug) geplant ist, oder die gewohnte Bezugserzieherin
krankheitsbedingt ausfällt.
In der Regel treten die Beschwerden einige Tage vor dem ungewohnten Ereignis auf und vergehen, wenn dieses überstanden wurde.
In der Grundschule gewöhnen sich die Kinder nur schwer an den neuen Schulalltag, können sich morgens nicht von den Eltern lösen und weinen, bevor sie zur Schule gehen müssen.
Manche Schulkinder leiden still und zeigen ihre Ängste nicht. Diese Kinder sind häufiger prädestiniert dafür, am Sonntag Abend oder Montag Morgen mit Schmerzen und/oder Übelkeit zu reagieren.
Unterbewusst gibt ihnen diese “Erkrankung” die Möglichkeit das angsteinflößende Ereignis zu meiden, da bisher scheinbar eine andere Lösung der Situaton nicht möglich ist.
Wird dieses Verhalten von den Eltern nicht erkannt und durch Verständnis und Mitgefühl bestärkt, kann es sich als erfolgreiche Vermeidungsstrategie manifestieren. Der Weg zu weiteren
Somatisierungen wird dadurch geebnet, schlimmstenfalls können sich diese bis ins Erwachsenenalter zu schweren Depressionen oder Angststörungen ausweiten.
Natürlich sollen Eltern ihren Kinder mit Verständnis und Respekt begegenen. Wiederkehrende Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen usw. auch ohne organische Ursache müssen immer ernst genommen
und auch schulmedizinisch gründlich abgeklärt werden. Kindliche Depressionen werden nur selten erkannt, sind jedoch häufig mit Somatisierungsstörungen vergesellschaftet. Hier können
Kinderpsychiater eine genaue Diagnostik durchführen und dann die entsprechende Therapie einleiten.
Die funktionellen Störungen werden in den meisten Fällen durch Minderwertigkeitsgefühle, einen hohen Selbstanspruch oder einem Gefühl der Überforderung ausgelöst. Eine fehlende
Bewätigungsstrategie führt zu Durchfällen, Bauchkneifen und Co. Im Schulalltag kann auch Mobbing die Ursache für Ängste sein. Hier sollten Eltern und Lehrer entgegen wirken und das Mobbing
unterbinden.
Wurde eine organische Ursache zweifelsfrei ausgeschlossen, kann die Homöopathie helfen, Angststörungen zu behandeln. Sinnvoll ist außerdem eine zusätzliche Psychotherapie, (Verhaltenstherapie) um
individuell Strategien zu erlernen, mit angsteinflößenden Situationen besser umzugehen.
Manchmal leiden auch die Eltern selbst oder ein Elternteil an unbearbeiteten Ängsten oder Depressionen. Daher scheint es sinnvoll systemisch auch die Eltern mitzubehandeln. Nur so können Kinder
lernen bessere Strategien zur Stressbewältigung zu finden.
Fallbeispiel: Schulkind mit Bauchschmerzen und Schwäche
Ein 7 Jahre altes Mädchen wird von der alleinerziehenden Mutter in die Behandlung gebracht. Immer wieder leidet das Kind unter Bauchschmerzen und Schwächezuständen, bei dem es sich nicht in der
Lage sieht, in die Schule zu gehen. Die Beschwerden treten unregelmäßig auf, jedoch vor allem nach dem Wochenende. Schulmedizinisch konnte keine Ursache gefunden werden.
Durch längere Gespräche und genauer Analyse kristallisierte sich heraus, dass die kleine Patientin in einigen Fächern “schlecht” mitkommt und das Gefühl hat, von anderen Kindern ausgelacht zu
werden. Die Lehrerin fühlte sich überfordert und hatte keine Zeit, sich mit Mehraufwand, um die fehlenden Lerninhalte zu kümmern.
Die Mutter zeigte sich verständnisvoll gegenüber ihrer Tochter, da sie diese Szenerie aus der eigenen Kindheit kannte. Leider war der Mutter dieses Muster bisher nicht bewusst. Da sie selbst als
Kind das Gefühl hatte, ihre Eltern hätten ihre Beschwerden nicht ernst genommen, wollte sie es besser machen und behielt ihre Tochter zu Hause.
Doch das Dilemma verschärfte sich dadurch weiter. Der Schulstoff konnte nicht aufgeholt werden, die Lehrerin zeigte noch weniger Verständnis….Ein klassischer Teufelkreis aus Überforderung,
Ängsten und fehlenden Lösungsstrategien.
Um aus diesem Kreislauf herauszukommen, wurden erst einmal die Muster von Tochter und Mutter genau betrachtet. Die eigentlichen Probleme des Kindes (hier die Unfähigkeit bestimmte Inhalte in der
Schule zu verstehen/zu verarbeiten, in Kombination mit dem Gefühl von anderen Kindern ausgelacht zu werden) wurden dabei ausgearbeitet. Die körperlichen Beschwerden des Vermeidungsmusters als
individuelle Symptome der kleinen Patientin wurden zusätzlich repertorisiert. Das Mädchen bekam mehrmals die homöopathische Arznei Barium
carbonicum zur Unterstützung ihrer Entwicklung und Stabilisierung ihrer Angststörung. Damit besserte sich deutlich das Minderwertigkeitsgefühl, die Lernleistung und das Gefühl ausgelacht zu
werden.
Die Mutter, die bisher verständnisvoll und mit Mitgefühl reagierte, konnte durch das Aufarbeiten ihres eigenen Traumas besser differenzieren und erkennen, dass sie mit ihrem Verhalten der Tochter
nicht wirklich hilft.
Mutter und Tochter lernten mit einer Verhaltenstherapie bessere Lösungen zu finden. Außerdem wechselte das Mädchen in eine andere Klasse, mit weniger Schülern und einer engagierten Lehrerin. Die
schulischen Inhalte wurden jetzt einfacher verstanden. Bauchschmerzen und Unbehagen besserten sich langsam aber stetig innerhalb eines Jahres.
Die Verknüpfung mehrerer Therapien (Homöopathie, Verhaltenstherapie, Unterstützung der Lernarbeit durch die Lehrerin) und das Aufdecken systemischer Muster, brachte hier die entscheidende Wende.
Nur, da die Mutter an ihrem eigenen, vergangenen Trauma arbeitete, konnte das Kind eine bessere Strategie zur Stressbewältigung lernen.
Hinweis: eine Behandlung psychosomatischer Beschwerden und Angststörungen gehört zu den chronischen Krankheiten und sollte nur durch ausgebildete Therapeuten
(Ärzte, Psychotherapeuten, Homöopathen, Heilpraktiker) erfolgen.
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Dieser Beitrag Pfirsiche gegen Brustkrebs? wurde erstmalig von Yamedo.de (René Gräber) auf Yamedo BLOG veröffentlicht.