Bauchschmerzen bei einem Säugling

Im hier beschriebenen Fall half keine herkömmliche homöopathische Babybauchschmerz-Arznei. Da die Störung wahrscheinlich in der schwierigen Geburt begründet liegt, muss die gesuchte Arznei auch
den Geburtstraumatischen Aspekt abdecken, damit sie heilend wirkt. Um diese Arznei zu finden, reicht Laienwissen nicht aus.

wichtiger Hinweis: Diese Fallbeschreibung soll ein Beispiel der Herangsehensweise und Arbeit in der homöopathischen Praxis darstellen und zum Verständnis
dienen.  Nicht jede Behandlung verläuft so, dass eine sofortige Besseruing oder Heilung eintritt. Es gibt auch Fälle, bei der keine homöopathische Therapie oder sonstige verordnete Maßnahmen
helfen konnte.
Alle Erkrankungen haben einen individuellen Behandlungsverlauf, der sich nur während einer Behandlung einschätzen lässt. Alle Personen im angegebenen Fall wurden soweit anonymisiert, dass kein Rückschluss auf die wahre Identität geschlossen werden kann.

 

 

Die Mutter berichtet: “Meine Tochter weint die ganze Zeit. Sobald sie im Tuch ist, ist sie aber ruhiger. Nachts benutze ich den Ball. Auf dem Ball wird sie schnell ruhig. Im Schlaf ist sie
richtig aggressiv, als ob sie jemanden treten möchte.”

 

“Sie hat starke Bauchschmerzen- Dabei drückt sie ganz oft, schafft aber immer nur eine kleine Portionen in die Windel, nur einmal am Tag eine große Portion. Ich habe das Gefühl, es ist nur Schaum
und Gurgeln im Bauch. Das Bäuerchen macht sie mit solchen Druck, mehrere hintereinander, das ist so ein Krawall, sie mag es nicht, sie will lieber weiter trinken. Auch ihre Pupse sind so laut.”

 

“Außerdem trinkt sie hastig, ich muss ihr erst mal den Finger geben, dass sie weiß, es geht gleich los. Sie verschluckt sich richtig, trinkt gierig. Sie will auch nicht hoch genommen werden und
Zwischenbeäuerchen machen. Am Anfang hat sie die Brust angeschrien, sie konnte die Warze nicht im Mund behalten. Sie war wirklich hektisch, weil die Milch nicht gleich gelaufen ist.”

 

“Immer wenn sie weint, knallt bei ihr etwas in die Windel. Der Stuhlgang ist eher wie Durchfall, trotzdem nimmt die Kleine stark zu 150g /Tag. Während des trinkens höre ich ein Gurgeln in den
Bauch gehen. Seit sie nur aller 3h Trinkt ist es etwas besser, wenn sie sich verschluckt, trinkt sie trotzdem weiter.”

 

Ich frage nach der Geburt: “Es war eine schwere Geburt. Der Muttermund war innerhalb von zwei Stunden vollständig eröffnet. Der Kopf war gleich tief, aber sie hat sich keinen Millimeter bewegt.
Sie lag 6 Stunden unten, man hat sie schon gesehen. Ich hatte 6 Stunden Presswehen. Der Kopf war dunkel-lila, sie ist stecken geblieben, die Hebamme meinte: das Kind ist zu dick. Sie hatte ihre
Hand vorm Gesicht am linke Ohr. Sie bekam Aconit, weil sie nach der Geburt nichts gemacht hat, sie war blau und gestaut. Die Herztöne waren aber Bombe, das war alles gut. In der 31. Woche hatte
ich vorzeitige Wehen, die Wehen gingen aber nach oben.”

 

“Sie hat total die Hitze vor allem im Kopfbereich, sie bekommt schnell einen roten Kopf, sie ist nass geschwitzt auf der Seite auf der sie liegt.”

Ich repertorisiere die im Bild oben aufgeführten Symptome. Dabei zeigt sich sofort das Arzneimittel Argentum nitricum. Von diesem Arzneimittel ist bekannt, dass es Kindern helfen kann, die
während der Geburt im Geburtskanal “stecken” geblieben sind.

 

Den Nitricums bei den homöopathischen Arzneimittel ist gemein, dass es um Enge, Eingeklemmt und als Gegenpol das Staus mit Versuch des Herausdrängens, Explodierens geht.

 

Hier in diesem Fall zeigen sich vor diese Themen deutlich.

 

Herausdrücken:

– es versucht zu stuhlen, es kommen aber nur kleine Portionen.

– beim Schreien knallt es in der Hose.

– es stößt laut auf und pupst laut. Das ist für ein Baby eher ungewöhnlich.

 

Stau:

– das Kind hat einen roten Kopf, (neigt also zu einem Stau im Kopfbereich)

– beim Stuhlgang kommt nur wenig heraus.

– im Bauch gurgelt und schäumt es.

 

Außerdem gibt es das Thema der Ruhelosigkeit, mit viel Schreien und hektischem Trinken. Da die Kleine aber reichlich zunimmt, ist eine Nahrungsunverträglichkeit eher unwahrscheinlich.

 

Ich entscheide mich aufgrund der Symptome für Argentum nitricum.

Das Kind erhält einmalig eine C 1000.

 

Die Mutter schreibt nach 2 Tagen eine Email: “…also hier mein Eindruck. Die Nacht nach der Gabe war die erste ohne Schreien. Der Tag danach war auch besser. Sie muss zwar immer noch oft
drücken, aber die Phasen haben meistens Erfolg und halten kürzer an. Auch die Nacht heute war besser als vorher, aber wieder mit mehr

Schmerzen im Bauch, weil sie auch weinen musste. Heute ist sie

wesentlich entspannter, und schläft manchmal sogar ganz einfach nach

dem Stillen ein. Meistens nach dem Wach werden, drückt sie dann

erfolgreich. Die Mengen sind zwar immer noch klein und sehr schaumig,

aber sie wird es besser los. Also insgesamt sind die blöden schmerzhaften Krämpfe seltener und wenn, dann meistens morgens zwischen 7 und 11.00 Uhr.”

 

Ich rate der Mutter abzuwarten, da sich der Zustand beginnt zu stabilisieren.

 

Nach 4 Wochen gibt die Mutter wieder Rückmeldung: Es ist immer noch besser, Sie hat keine Krämpfe mehr gehabt. Sie trinkt viel ruhiger und beim Drücken weint sie nicht mehr.

 

Dreimonatskoliken homöopathisch behandeln

Dreimonatskolik homöopathisch behandeln

Bei Dreimonatskoliken bzw. Säuglingsbauchschmerzen kommen häufig bewährte homöopathische Arzneimittel zum Einsatz. Meist zeigen die Kinder klare Symptome, die auf ein bestimmtes Arzneimittel
hinweisen, so dass auch die Eltern eine gute Mittelwahl treffen können. Die passenden Globuli kann in Tiefpotenzen die Schmerzen lindern.

Für die richtige Mittelwahl sind lokale Symptome entscheidend: Der Auslöser und die Modalitäten, (also die Bedingungen, unter denen sich die Beschwerden verbessern oder verschlimmern).

 

So sollten Sie auf folgendes achten: Wann beginnt das Baby zu schreien? Gibt es eine feste Zeit (Nachts, Abends…) Schreit es sofort nach dem Trinken? Erbricht es Milch? Stößt es häufig auf, ist
der Bauch gebläht? Gehen die Winde ab? Wie riechen die Winde? Geht es dem Kind danach besser? Grummelt der Bauch? Krümmt oder überstreckt sich das Kind? Wodurch werden die Koliken besser?

 

Ein gern benutztes Arzneimittel für Säuglingskoliken ist Lycopodium: Wenn ein Baby diese Arznei benötigt, schreit das Kleine besonders zwischen 16 und 20 Uhr, hat es schon nach einer kleinen
Mahlzeit einen aufgetrieben Bauch, stößt öfter auf, lässt aber nur wenige Winde los. Doch es gibt auch andere gut indizierte homöopathische Bauchweh- Arzneien. (siehe Arzneibeschreibung unten)

 

Dreimonatskoliken sind Bauchschmerzen und Blähungen des neugeborenen Säuglings. Diese treten meist zwischen der 2. und 15. Lebenswoche auf. Dabei schreit das Baby während und nach dem Trinken und
zieht ruckartig die Beine an. Der Bauch ist oft aufgebläht, Blähungen gehen ab. Die kolikartigen Anfälle treten häufig nachmittags und abends auf. Solange der Säugling gut trinkt, an Gewicht
zunimmt und auch ansonsten keine Beschwerden auftreten, besteht kein Grund zur Beunruhigung. Gegen Ende des vierten Monats hören die Beschwerden meist auf.

 

Als Auslöser kommen das Verschlucken von Luft durch zu hastiges Trinken oder durch Schreien, seelische Überlastung durch Aufregung während des Tages oder selten eine
Nahrungsmitteltunverträglichkeit, z.B. auf Milch als Auslöser in Betracht.

 

Doch wie können Sie ihrem Kind außerdem noch helfen? Eine Möglichkeit ist, dass Sie schauen, ob ein deutlicher Zusammenhang zwischen ihrem Alltag und dem Schreien Ihres Babys erkennbar ist. Dafür
ist es sinnvoll über einige Tage Protokoll zu führen. Erforschen Sie, was während des Tages alles geschehen und woran die Familie evtl. unbewusst vorbei gegangen ist. Was haben Sie an dem Tag
gemacht, wann gab es welche Mahlzeit, wie wurde ein Bäuerchen gemacht, zu welchen Zeiten war das Radio bzw. der Fernseher an? Waren die Großeltern zu Besuch, gab es Streit in der Familie, war es
laut? Waren Sie im Stress? Waren sie den ganzen Tag drinnen, wann waren Sie draußen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Essen der stillenden Mutter und den Schmerzen des Kindes? Wann hat das
Baby Stuhlgang usw….

 

Zu diesen Informationen setzen Sie jetzt die Koliken, bzw. Schreiintensität ins Verhältnis. In 70 % der Fälle lässt sich somit ein Zusammenhang zwischen den Geschehnissen des Tages und den
Koliken erkennen.

 

Ist trotz aller Beobachtung keine Veränderung eingetreten, kann es helfen, wenn Sie ihrem Kind den Bauch behutsam mit Lavendel- oder verdünntem Kümmelöl massieren (in Uhrzeigerichtung um den
Bauchnabel). Das Tragen des Babys bringt fast immer etwas Beruhigung. Fencheltee wirkt blähungstreibend und beruhigend auf den Magen/Darmtrakt.

Trinkt das Baby zu gierig, hilft es, wenn die Mutter vor der Stillmahlzeit ihre Milch in der Brust abstreicht. Somit schießt die Milch nicht voll in den Mund und das Baby schluckt weniger Luft
hinunter. Das Aufstoßen wird oft überbewertet. Die Kinder, die ihre Luft nach oben abgeben, tun das fast immer sofort. Die Babys, die nach fünf Minuten immer noch nicht aufgestoßen haben, haben
fast keine Luft geschluckt.

Ist das Baby Flaschenkind, ist die Größe des Sauglochs, der Sauger an sich, oder die gewählte Folgemilch entscheidend. Vielleicht verträgt es eine andere Milchsorte oder Herstellerfirma besser.

 

Folgende homöopathische Arzneien kommen bei Bauchschmerzen oft zum Einsatz:

 

Coloc: = Colocynthis

– schlechter bei jedem Lagewechsel

– Harter Druck bessert, leichter Druck schlechter

– Vorwärts beugen (Krümmen) bessert

– Bauchlage und Harter Druck bessert

– nach Essen, nach zu reichlichem Essen

– nach dem die Mutter Zornig war

– nach Abkühlung, Erkältung

– nach Aufregung

– mit aufgetriebenem Bauch

– Wärme bessert (Gegenteil Nux-v.)

– wellenförmig, wehenartig (alle 5-15 min)

– Ausscheidungen, Stuhlgang, Blähungsabgang bessert

– kann zu jeder Zeit auftreten

 

Lyc: = Lycopodium

– Verschlechterung besonders Nachmittags ab 16-17 Uhr

– nach Essen

– eingeklemmter Flatus, Flatusabgang bessert

– mit aufgetriebenem Bauch (DD: Coloc.)

– wellenförmig

– nach Stuhlgang besser

– Schlaflos durch Schmerzen

 

Nux-v. = Nux vomica

– Nach zuviel Stimulanz (hat zuviel erlebt, oder hat zu viel von irgendwas bekommen)

– Druck, Liegen rechte Seite, nach hinten beugen bessert

– Verschlechterungszeit va. Morgens (ab 5Uhr) oder Abends & Nachts

– Wärme, Bettwärme, warmes Zimmer schlechter

– nach Essen, nach Zuviel essen (stillen)

– durch Emotionen (DD: Cham., Coloc.)

– wellenförmig, wehenartig (alle 5-15 min)

– Verzweifelt und reizbar bei den Schmerzen (DD: Cham.)

– Leichte Berührung verschlechtert, harter Druck bessert (DD: Coloc.)

 

Cham. = Chamomilla

– Zeit vorwiegend Abends bis Mitternacht, oder Nachts schlechter

– Große Reizbarkeit bei den Schmerzen (DD. Nux-v.)

– Ausgeprägtes, verzweifeltes Schreien

– Plötzlicher Beginn

– rückwärts beugen oder krümmen bessert

– Krampfender Schmerz

– Durch Kaltwerden, Abkühlung (DD. Coloc.)

– Nach Aufregung, Wut

– Durch zu reichliches Essen

– Wärme bessert (Gegenteil: Nux-v)

– wellenförmig, wehenartig (alle 5-15 min) (DD: Nux-v., Coloc)

– oft begleitet mit Durchfall

– nach Stuhlgang besser

 

Sind Sie sich sicher mit der Wahl der Arznei, geben Sie ihrem Kind eine Probedosis: an einem Tag 3 x täglich jeweils 4 Globuli der Potenz D6 in die Wangentasche. Sollte sich daraufhin eine
Besserung einstellen, können Sie die Arznei im Bedarfsfall wiederholen. Höchstens jedoch 14 Tage lang. Sollten die Bauchschmerzen dann immer noch regelmäßig wiederkehren, ist der Rat eines
Therapeuten oder Arztes einzuholen. Ändert sich nach der Probedosis nichts, war die Wahl der Arznei nicht richtig. Holen Sie dann bitte fachkundigen Rat ein. Experimentieren Sie im Interesse Ihres Babys nicht zu lange herum.

 

Im nächsten Bloggartikel beschreibe ich den Fall eines Säuglings mit starken  Dreimonatskoliken geheilt durch Argentum nitricum.

Schlafstörungen homöopathisch behandeln

Für die meisten Schlafstörungen gibt es helfende, spezifische homöopathische Arzneien. So ist zum Beispiel Natrium muriaticum die
bekannteste Arznei für Schlaflosigkeit durch Gedankenkreisen. Mercurius wird oft bei Durchschlafproblemen und zu frühem Erwachen verschrieben. Stramonium und Belladonna helfen, wenn die Nacht
durch Alpträume und Ängste gestört wird.

Natürlich sollte immer eine sorgfältige homöopathische Anamnese durchgeführt werden. Nur so kann das genau passende Arzneimittel aus den ca. 50 oft indizierten “Schlafstörungsarzneien” verordnet
werden und somit die Schlafstörung heilen.

 

Schlafstörungen treten bei jedem fünften Erwachsenen, etwas häufiger bei Kindern auf. Doch bei Kindern und Babys stehen meist andere Ursachen im Hintergrund, als bei Erwachsenen. Babys müssen das
Schlafen erst lernen. Schlafstörungen bei Kindern werden oft durch eine emotionalen Überlastung im Alltag befördert.

 

Bei Erwachsenen und älteren Kindern sollte eine organische, oder eine psychische Ursache ausgeschlossen werden.

 

Wenn Kinder schlecht schlafen, liegt es meist an äußeren Faktoren. Viele Einflüsse wirken auf das kindliche Gehirn ein und werden nicht ausreichend gefiltert. Manchmal sind es die Streitereien
der Eltern, die Rivalität mit den Geschwistern, Schulängste oder der Film im Fernsehen, den die Kinder nicht adäquat verarbeiten können. Selten sind es auch Traumata, die dann im Unterbewussten,
in der Nacht, abgearbeitet werden.

 

Untersuchungsdaten deuten darauf hin, dass bei Kindern, die häufig unter Schlafstörungen und Alpträumen leiden, eine psychische Belastung vorliegt. Später können möglicherweise Erkrankungen wie
Depressionen oder Angststörungen begünstigt werden. Um so wichtiger ist es, alle möglichen Stressfaktoren zu erkennen und möglichst zu beseitigen. Hierbei kann auch eine homöopathische Therapie,
oder eine Familienberatung helfen.

 

Der Säuglingsschlaf entwickelt sich von den ersten Monaten bis zum Alter von drei Jahren. Die Schlafetappen sind kürzer, als wir Erwachsenen es gewohnt sind. In der Regel sind die Kleinen 90
Minuten wach und schlafen dann wieder 90 Minuten. Am Anfang ist es dann auch ganz egal, ob es Tags oder nachts ist. Babys brauchen meist noch Hilfe beim Einschlafen, denn sie kennen es aus dem
Uterus, getragen, gewärmt, geschaukelt und genährt zu werden. Viele Säuglinge sind die “Freiheit” außerhalb des mütterlichen Bauches nicht gewöhnt, und schrecken durch ihre herum wackelnden Hände
immer wieder auf. Ein ganz einfacher Tipp: “Puppen” Sie Ihr Kind. Dazu benutzen Sie ein dünnes Baumwolltuch (damit sich keine Hitze staut) In dieses werden vorsichtig die Hände und Füße
eingebunden. Dadurch bekommen die Babys das Gefühl der Geborgenheit im Mutterleib zurück. Am schönsten ist es, das Kind in einem Tuch zu tragen. Dieser Zustand kommt dem der Schwangerschaft am
nächsten und hat nachweislich einen positiven Effekt auf Schlaf und Entwicklung.

 

Einschlafrituale sind für Kinder ab 6 Wochen besonders wichtig. Dazu gehört, ein konsequentes Zubettgeh-Ritual in dem zum Beispiel immer der selbe Ort zum Schlafen benutzt wird, der Raum gleich
abgedunkelt wird, immer das gleiche Lied gesungen wird und mindestens eine Stunde vor der Bettzeit nichts aufregendes mehr gemacht wird. Tagsüber für ausreichend Bewegung sorgen ist genauso
wichtig, wie im Alltag einen regelmäßige Tagesrhythmus und Essenszeiten einzuhalten. Schlafen-können ist nicht angeboren, das muss erlernt werden, manchmal auch von Erwachsenen.

 

Das “Puppen” funktioniert auch bei großen Kindern und Erwachsenen, wenn diese sich in ihre warme Bettdecke einmummeln, werden urtümliche Instinkte geweckt und Behagen verspürt.

 

Bei Erwachsenen gibt ca. 80 verschieden Formen der Schlafstörung, wobei die bekanntesten das späte Einschlafen, das zu frühe Erwachen, Durchschlafprobleme und Störungen durch Alpträume,
Zähneknirschen und Schlafwandeln sind.

 

Wenn Ihre Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit tagsüber vermindert ist, Sie schläfrig, müde, gereizt, unausgeglichen und nervös reagieren, kann es sein, dass Sie unter Schlafstörungen leiden.
Der latente Schlafmangel kann Herzerkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck und andere schwere Erkrankungen verursachen. Wie oben erwähnt, sollte deshalb immer eine organische oder psychische Ursache
ausgeschlossen werden. Übrigens rufen viele Medikamente (z.B. Betablocker, Blutdrucksenker etc.) Schlafstörungen hervor. Auch hier ist therapeutische Rat einzuholen.

 

Für die Großen ist eine gesunde Schlafhygiene zu empfehlen. (Siehe Bloggbeitrag sowie weiter oben im Beitrag) Dazu gehören eine niedrige Raumtemperatur von
maximal 16-18 Grad sowie eine atmungsaktive Matratze und Baumwollbettzeug.

 

Sind Schmerzen der Grund für schlechten Schlaf können einerseits homöopathische Arzneien den Schmerz verbessern.

 

Andererseits bringen Ihnen eventuell folgende einfache Tipps bei Schlafstörungen durch Schmerzen schon Linderung:

 

Sie können mit Hilfe von Lagerungskissen, oder Decken Ihr schmerzendes Körperteil höher lagern. Somit entspannen die Muskeln, die Gelenke werden entlastet, der Blutkreislauf staut sich weniger in
diesem Bereich.

 

Ein Nackenkissen für die Stabilisierung der Halswirbelsäule bringt oft Erleichterung bei schmerzendem Rücken, oder morgendlichen Kopfschmerzen. Mit Hilfe dieses Kissens liegt der Kopf auf einer
Linie mit der Wirbelsäule, der Kopfbereich knickt nicht mehr ab. Dabei muss beachtet werden, dass nur Hals und Kopf auf dem Kissen liegen dürfen.

 

Lagern Sie Decken oder Kissen unter die Kniekehlen um Ihre Wirbelsäule zu begradigen. Auch wenn Sie sich eine Decke unter das seitlich, gebeugte Knie legen können Sie Rückenschmerzen vorbeugen
oder verbessern.

 

Ein Tee aus Hopfen, Baldrian, Melisse, grünem Hafer, Passionsblume, zu gleichen Teilen, hilft bei Angst, Schlafstörungen und Anspannung. 3x täglich 1 Teelöffel aufbrühen und 10min ziehen lassen.
Die Wirkung tritt allerdings erst nach 14 Tagen ein.

 

Oft helfen Entspannungsübungen wie Autogenes Training, oder Progressive Muskelentspannung, um bei Schlafstörungen oder Einschlafproblemen mit Gedankenkreisen seine Gedanken auf den Körper zu
konzentrieren.

 

Sind Sie nachts hellwach, ist es sinnvoller aufzustehen und ein Buch zu lesen, oder etwas anderes ruhiges zu machen, als im Bett zu bleiben. Sobald die Müdigkeit wieder einsetzt, legt man sich
wieder ins Bett.

 

 

Das altbekannte Sprichwort: Unbewusste Sorgen lassen uns nicht durchschlafen. Bewusste Sorgen lassen uns nicht einschlafen trifft sehr oft zu. Überlegen Sie, was Sie in Ihrem Leben ändern können,
um besser zu schlafen!

Burnout Behandlung Teil 3 (Tipps)


Bild: Dahl

Bei Burnout ist der Serotoninstoffwechsel gestört. Melatonin ist ein Stoffwechselprodukt des Serotonins und deshalb ebenfalls betroffen. Hier ist einiges durcheinander. Serotonin und Melatonin
arbeiten im Körpermetabolismus eng zusammen. Durch gezielte Ernährung kann der Serotoninhaushalt im Körper eventuell gesteuert werden.

Im Körper wird kohlenhydratreiche Nahrung zu Glycose umgebaut. Glycose stimuliert Insulin. Mit diesem Hormon wird der Tryptophanspiegel im Gehirn erhöht. Tryptophan ist die Vorläufersubstanz von
Serotonin. Das heißt Kohlenhydrate und Süßes kann die Stimmung heben und den Serotonin- und Melatoninspiegel ausgleichen.

Ernährung:
Tryptophan ist ein Eiweißbaustein, der in vielen eiweißhaltigen Lebensmitteln enthalten ist. Hierzu gehören: Milch- und Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Ölsaaten, besonders Sonnenblumen-
und Kürbiskernöl, Fleisch, besonders rohes Schweinefleisch (Hackepeter) und Fisch. Allerdings schaffen erst die Kohlenhydrate aus der Nahrung im Stoffwechsel die Voraussetzung für einen optimalen
Transport des Tryptophans in das Gehirn. Mindestens 55% der Gesamtenergie aus der Nahrung sollten daher Kohlenhydrate sein. Gesunde Kohlenhydratquellen sind Vollkornprodukte, Kartoffeln und
Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst.

Lichttherapie:
Nachts wird das Hormon Melatonin in der Zwirbeldrüse (Gehirn) gebildet. Es dient vor allem dem Einschlafen. In den Sonnenarmen Monaten kann der Körper das Melatonin tagsüber nicht ausreichend
abbauen. Die Folge ist ein Überschuss dieses Müdemachers.  Die Betroffenen fühlen sich auch am Tage müde und antriebsarm, als wären sie noch im Nachtmodus. Deshalb ist es sinnvoll, jede
Sonnenstunde auszunutzen. Mindestens 1 Stunde pro Tag an der frischen Luft bewegen, kann helfen Melatonin abzubauen. Ist der Winter sehr wolkig, gibt es alternativ die Möglichkeit zur
Lichttherapie, um dem Körper Sonnenschein vorzutäuschen. Doch nicht jedem helfen diese Maßnahmen.

Schlaf:
Damit sich Burnout Betroffene regenerieren können, brauchen sie erholsamen Schlaf. Mehrmals nachts aufzuwachen ist völlig normal, morgens weiß man nichts mehr davon. Der Botenstoff Melatonin ist
für unseren Tag- Nachtrhythmus verantwortlich. Bei Burnout wird er nicht zu üblichen Zu-Bett-geh-Zeiten ausgeschüttet, sondern erst mitten in der Nacht. Richtig wach wird man meist erst später
(nachmittags) und die Leistungsspitzen liegen in den Zeiten, in denen man eigentlich wieder zur Ruhe kommen sollte. Mitten in der Nacht ist man wach, Tiefs und Schlappheit dagegen am Tag. Wer
Tags richtig fit sein will, muss Nachts gut schlafen. Normal reichen pro Nacht sechs bis neun Stunden Schlaf aus.

Viele Burnout Patienten schlafen schlecht ein, grübeln, oder erwachen Nachts und können nicht wieder einschlafen. Ihre individuellen Symptome führen den homöopathischen Therapeuten übrigens oft
zum passenden, helfenden homöopathischen Arzneimittel.

Oftmals sind die Betroffenen vor allem geistig tätig. Viele sind intellektuell und/oder emotional überfordert. Körperlich findet kein Ausgleich statt. Doch diese geistig- seelische Überreizung
bleibt im Körper “gespeichert” und findet in langen Grübeleien und Hin- und Her- werfen Ausgleich. Helfen kann hier, dass sich die/der Betroffene täglich mindestens eine Stunde körperlich
betätigt. Zum Beispiel Joggen, schwimmen, Fußball spielen, in die Sauna gehen etc.

Außerdem ist ein gesundes Einschlafritual wichtig. Dazu gehören unter anderem: das Abdunkeln des Raumes, täglich zur selben Zeit, auf jeden Fall jedoch vor Mitternacht ins Bett gehen. Vorm zu
Bett gehen, sollten Sie mindestens eine halbe Stunde kein Fernsehen schauen. Vorher einen heißen Beruhigungstee, oder eine heiße Milch mit Honig trinken. Im Bett ein „langweiliges“ Buch lesen,
oder meditieren. Lavendel und Melisse können als Fußbad oder als ätherisches Öl in einer Duftlampe benutzt werden. In hartnäckigen Fällen kann es außerdem sinnvoll sein, mit progressiver
Muskelentspannung, einer Muskelanspannungs- und Entspannungstechnik, die Konzentration vom Gedankenkreisen und den Ängsten auf den Körper zu lenken.

Das Wichtigste am Schluss: entfernen sie alle Uhren/Wecker aus dem Schlafzimmer! Denn das ständige auf-die-Uhr-schauen setzt die Schlafsuchenden noch mehr unter Druck. Benutzen Sie einen lauten,
sicheren Wecker im Flur, der morgens so laut schrillt, dass er auch im Schlafzimmer zu hören ist. So können Sie sich sein, dass Sie rechtzeitig wach werden und geraten trotzdem nicht in
Versuchung ständig auf die Uhr zu sehen.

Burnout Behandlung in Berlin Teil 2


Bild: Dahl

Eine Burnout Behandlung wird für jeden Patienten immer individuell erarbeitet. Die Einnahme einer homöopathischen Arznei alleine reicht dabei meist nicht aus. Der Patient bekommt aus
verschiedenen Komponenten ein Päckchen geschnürt, mit dem es ihm im Alltag leichter fallen soll, mit seiner Erkrankung umzugehen. Wer unter einem Burnout Syndrom leidet, ist über seine Grenzen
gegangen und muss zur Heilung seine Einstellung und sein Leben ändern, denn sonst kehren seine Symptome nach der, oft ärztlich verordneten Zwangspause, zurück.

Besonders anfangs wird schulmedizinisch mit Schlafmitteln, Beruhigungsmitteln und/oder Antidepressiva geholfen, um möglchst schnell wieder einen erträglichen Zustand zu erreichen. Doch hier
besteht die Gefahr, dass die Betroffenen dort weiter machen, wo sie aufgehört haben. Ihre Symptome werden nur oberflächlich gebessert.

 

Oft wird behauptet, Burnout als beginnende Depression, ist eine Stoffwechselerkrankung des Serotoninhaushaltes. Diese Erkrankung wäre ausschließlich mit schulmedizinischen Medikamenten zu
behandeln und diese Medikamente dürften dann nicht mehr abgesetzt werden. Ja, es stimmt, ohne Plan B kann man diese nicht einfach absetzen. Denn schnell kommen alle Burnout Symptome wieder.
Ängste, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel, Schlafstörungen, Gereiztheit, Herzrasen, Panikanfälle etc., Warum sollten das auch verschwunden sein? Es hat sich ja nichts geändert.

 

Meine Erfahrung und die anderer Burnout Therapeuten ist, dass eine Heilung ohne Antidepressiva möglich ist.

 

Für die tiefgreifenden Heilung werden mehrere Komponenten mit dem Patienten erarbeitet.

 

 Zur Burnout Behandlung gehören neben Entspannungsübungen, Ernährungshinweisen und Tipps für den Alltag auch die homöopathische Arznei. Zusätzliche empfehle ich eine psychotherapeutische
Behandlung. Mit dieser kann der Patient seine Muster im Verhalten und Denken erkennen und evtl. ändern lernen.

 

 Schlagen diese Zusatztherapien an, indem sich tiefe Änderungen und Symptomverbesserungen zeigen, können schulmedizinische Medikamente langsam und unter Aufsicht abgesetzt werden.

 

Homöopathische Arzneien bringen oft eine Besserung und Erleichterung der Symptome. Sie unterstützen den Patienten aber auch bei dessen Prozess zur Gesundung. Jedoch können Verhaltensmuster auch
mit Homöopathie nicht von heute auf morgen geändert werden.

 

 Zum Gelingen der Therapie muss der Burnout Betroffene gewillt sein, seinen Zustand zu ändern. Dazu gehört vor allem, Verantwortung für sich, seinen Körper, seine Seele und seine Krankheit
zu übernehmen. Der Patient selbst, ist der einzige, der die Umstände seines Lebens ändern kann. Die Therapeuten geben nur das Werkzeug und die Anleitung mit nach Hause.

 

 Die Idee der tief gehenden Behandlung ist ähnlich der einer wirksamen Diät. Ändert man nur die zugeführte Nahrungsmenge, sind die Pfunde schnell wieder drauf, plus noch einige mehr. Der
Körper ist danach geschwächter als vorher. Ändert man jedoch (was weitaus anstrengender ist), seine Einstellung, sein Leben, seine Muster und Verhaltensweisen Stück für Stück, sind die Chancen
höher, dauerhaft seine Kilos los und damit gesünder zu werden.

 

Es ist also möglich das Burnout Syndrom alternativ zu behandeln. Mit Hilfe eines therapeutischen Bausteinkonzeptes, der homöopathischen Arznei sowie der Mitarbeit des Patienten, kann Gesundung
erreicht werden. Dabei werden die Entspannungs- und Ernährungstipps genauso individuell auf den Patienten abgestimmt, wie die Wahl der homöopathischen Arznei.

 

Burnout Behandlung in Berlin


Bild: Dahl

Leiden Sie unter Burn out? Können Sie sich nur noch schlecht konzentrieren, leiden Sie unter Schwindel, haben Sie das Gefühl, es ist alles zu viel. Sie schaffen die kleinsten Anforderungen nicht
mehr? Sind Sie schnell gereizt, kaum noch belastbar? Nachts wachen Sie oft auf und sind morgens dann zerschlagen?

Ziehen Sie sich immer mehr zurück? Wollen keine Leute mehr treffen? Und haben keine Lust mehr auf Arbeit zu gehen? Um ihr altes Leistungsniveau annähernd zu erreichen, müssen Sie zu Kaffee,
Tabletten oder Alkohol greifen? Vielleicht leiden Sie unter dem Burnout Syndrom.


Das Burnout Syndrom ist in Deutschland ein anerkanntes Krankheitsbild. Viele Ärzte und Therapeuten können die Symptome zuordnen und gegeben falls Untersuchungen zur Abklärung anderer Erkrankungen
in die Wege leiten. Da die Betroffenen unter verschiedenen Symptomen auf körperlicher, geistiger und intellektueller Ebene leiden, ist eine umfangreiche Kenntnis der Erkrankung nötig, um diese
erkennen und behandeln zu können.

 

Burnout ist weit mehr als ein vorübergehender Zustand der Erschöpfung. Es entsteht meist nach jahrelangem Raubbau an Körper und Seele. Oft sind die Betroffenen seit vielen Jahren überengagiert,
leiden durch eigene, überhöhte, oder unrealistsche Erwartungen unter hohen Arbeits- und Stressbelastungen. Sie können ihr Berufs- nicht mehr vom Privatleben abgrenzen. Oft kommt es zu Konflikten
in der Familie, auf Arbeit, im Team. Ein fehlendes postives Feedback verschlechtert den Zustand weiter.

 

Nicht alle Menschen, die ein stressiges Leben führen, bekommen ein Burnout Syndrom. Es muss eine bestimmte persönliche und genetische Disposition vorhanden sein, um zu erkranken. Mit dem Wunsch
nach Anerkennung und Wertschätzung voran, setzen sich die dispositionierten Personen besonders unter Erfolgsdruck. Wenn sie dazu noch perfektionistisch sind, hohen Idealen nacheifern, nicht Nein
sagen können und die eigenen Körperwarnsignale nicht wahrnehmen, sind die Chancen hoch, an Burnout zu erkranken.

 

Oft liegt diesem Streben nach Anerkennung über Arbeit und Leistung eine strenges, selbst leistungswilliges Elternhaus zu Grunde. Schon von Kindheit an, wurden Anerkennung, Zuneigung und Liebe
über Leistung und Werte definiert. Gelobt bei guten Zensuren, getadelt bei Versagen.

 

Mit einem individuellem Therapiekonzept,
zusammengesetzt aus Psychotherapie, Schulmedizin und alternativen Therapien, ist es möglich, die eigenen Kraftreserven wieder aufzufüllen. Das geht nicht von heute auf morgen, und auch nicht in
sechs Wochen. Tiefsitzende Muster aufzubrechen dauert Jahre. Absolut notwendig zur Gesundung: eine tiefe Einsicht in die eigenen Verhaltensmuster. Die Krankheitseinsicht ist genauso nötig wie die
Frage nach dem Sinn des bisherigen Tuns.

 

Mehr zu  Burnout Therapie demnächst hier.

Bluterguss mit starken Schmerzen nach Sturz


Bild: Dahl

Sieben Tage vor Konsultation stürzte die Frau die Treppe herunter und schlug mit der linken Gesäßseite auf der Stufe auf. Daraufhin bildetet sich ein schwerer Bluterguss, von 40cm Länge und ca.
20 cm Höhe.

 

 Die Beschwerden verhielten sich bisher unauffällig, einer Lila Verfärbung der Aufschlagstelle folgte einer leichten gelblichen Abmilderung. Doch die Schmerzen waren sehr stark. Die
Patientin konnte nicht auf der verletzten Stelle liegen, auch nicht daran berührt werden.

Wichtiger Hinweis: Diese Fallbeschreibung soll ein Beispiel der Herangsehensweise und Arbeit in der homöopathischen Praxis darstellen und zum Verständnis
dienen.  Nicht jede Behandlung verläuft so, dass eine sofortige Besseruing oder Heilung eintritt. Es gibt auch Fälle, bei der keine homöopathische Therapie oder sonstige verordnete Maßnahmen
helfen konnte.
Alle Erkrankungen haben einen individuellen Behandlungsverlauf, der sich nur während einer Behandlung einschätzen lässt. Alle Personen im angegebenen Fall wurden soweit anonymisiert, dass kein Rückschluss auf die wahre Identität geschlossen werden kann.

 

Nach ca. einer Woche stagnierte die Heilung völlig. Stärkere Beschwerden und zusätzlich eine Schwellung der betroffenen Stelle trat ein. Diese Schwellung war härter als die Umgebung.

 

In diesem Zustand nahm die Patientin Kontakt auf: Sie beschreibt mir die Beschwerden: Es ist eine starke Schwellung im oberen Bereich des Blutergusses aufgetreten, darunter ist jetzt eine Art
Delle. Die Schmerzen sind stechend, besonders in der Schwellung, wie Nervenschmerzen und drückend. Bei Herumlaufen bzw. in Bewegung werden die Schmerzen besser. In Ruhe sind die Schmerzen sehr
stark, die Patientin muss sich bewegen. Reiben tut gut. Wärme verträgt sie nicht auf der Stelle. Nachts kann sie vor Schmerzen nicht schlafen, nimmt Schmerztabletten. Die Patientin ist normal
eher liebevoll und harmonisch, im jetzigen Zustand ist sie reizbarer als sonst. Die Familie vermutet ängstlich, dass sich durch den Aufprall und Verletzung der Gefäße eine Thrombose oder
ähnliches gebildet haben könnte.

 

Ich repertorisiere:



Repertorisation

klicken aufs Bild, um zu Vergrößern

Mit der Rubrik: Brust-Verhärtungen-Mammae nach Quetschung bzw. Schlägen (was auch Aufschlag, Aufprall heißt ) wollte ich den Zustand der Patientin im Repertorium abbilden. Es ist mir schon klar,
dass sich die Patientin nicht die Brust verletzte, doch das Hinterteil ist ein ähnliches Weichteil und dort gab es eine Schwellung und Verhärtung nach dem Sturz.

 

 

In den Vordergrund rücken somit Arnica und Bellis perennis, zwei große Verletzungsmittel aus der Korbblüterfamilie. Ich entscheide mich für Bellis perennis, da vom Gänseblümchen (Bell-p) bekannt
ist, dass es „Venöse Kongestion aufgrund mechanischer Ursachen“ heilt. (Boericke, Handbuch der hom. Materia Medica).

 

 

Die Patientin versucht diese Arznei zu besorgen, was wegen der Feiertage nicht gelingt. Statt dessen nimmt Sie Pulsatilla C200 ein. (Das hatte sie vorrätig) Die Globuli helfen nicht. Zwei Tage
später besorgt sie sich aus der Apotheke Bell-p D6. Nach der ersten Einnahme von 3 Globuli kommt es zu einer Verschlechterung des Zustands. Ich weise die Patientin an, eine D30 einzunehmen,
wonach sich der Zustand bessert und der geplante Arztbesuch abgesagt werden konnte.

 

Husten und Fieber homöopathisch behandelt

 

Eine besorgte Mutter meldet sich bei mir und erklärt mir folgendes: Wir warem im Ausland (es war wärmer dort) Seit wir zurück sind, hat mein Sohn erhöhte Temperatur. Er ist sehr blass, der Kopf
ist nicht so heiß.

 

Wichtiger Hinweis: Diese Fallbeschreibung soll ein Beispiel der Herangsehensweise und Arbeit in der homöopathischen Praxis darstellen und zum Verständnis
dienen.  Nicht jede Behandlung verläuft so, dass eine sofortige Besseruing oder Heilung eintritt. Es gibt auch Fälle, bei der keine homöopathische Therapie oder sonstige verordnete Maßnahmen
helfen konnte.
Alle Erkrankungen haben einen individuellen Behandlungsverlauf, der sich nur während einer Behandlung einschätzen lässt. Alle Personen im angegebenen Fall wurden soweit anonymisiert, dass kein Rückschluss auf die wahre Identität geschlossen werden kann.

 

Die Hitze scheint sich eher am Oberkörper und Halsbereich abzuspielen, dort schwitzt er auch vermehrt. Sein Zustand verschlechtert sich Nachmittags ab 15 Uhr, dann geht die Temperatur hoch und er
wird weinerlicher. Im Moment ist er sehr ängstlich. Er redet viel im Schlaf, es ist fast ein Fieberdelirium. Er sagt: “Mama und Papa sind nicht da!”

 

Ich frage noch weitere Fakten ab und erhalte folgende weitere Hinweise: Schweiß am Oberkörper, kein auffälliger Geruch, kein Mundgeruch, Temperatur 38,5 Grad, die Mutter gibt kein Fiebermittel.
Der Husten ist in den letzten Tagen stärker geworden, erst war er trocken, jetzt hustet er was hoch, was er aber gleich runter schluckt. Der Husten ist anfallsartig. Dabei wird das Kind rot beim
Husten, atmet aber nicht schwerer. Essen und Trinken Verlangen: Er mag eher süß, isst gut, Verlangt Wasser in großen Schlucken.


Die Mutter gab Bryonia ohne Erfolg. Ich schickte sie zur Abklärung zum Arzt.

 

Ich repertorisiere folgende Symptome.

Dabei tritt das Arzneimittel Lycopodium in meinen Focus. Da Lycopodium ein bekanntes Arzneimittel unter anderem für Lungenentzündungen und Bronchitiden ist, entscheide ich mich für diese Arznei.

 

Die Mutter besorgt dieses sich aus der Apotheke und gibt ihrem Sohn 3 Globuli C30 aufgelöst in Wasser, über 2 Tage Schluckweise.

Der Husten, das Fieber, die Hinfälligkeit und das Delirium verschwanden daraufhin innerhalb von 48 Stunden.

 

homöopathische Arzneien bei Grippe

Aconite bei Grippe
Aconit

Diese Hauptgrippe-Arzneien differenzieren die Therapeuten in der homöopathischen Behandlung bei Grippe bzw. Influenza:

Aconit, Gelsemium, Eupatorium perfoliatum, Pyrogenium, Baptisia, Bryonia, Rhus Toxicodentron, Mercurius, Nux-vomica.

 

Aconit:

bei plötzlichem Einsetzen, mit Fieber, Frost, klopfendem Herzen sowie Unruhe mit starker Ängstlichkeit. ….

Gelsemium:

ausgeprägtes Schwere- & Müdigkeitsgefühl in Körper und Extremitäten. Alles ist schwer, Augenlider, Kopf, Arme und Beine können kaum angehoben werden. Schwäche mit Zittern.
Eupatorium perfoliatum:

intensive Schmerzen der Extremitäten und des Rückens, Gef. die Knochen seien gebrochen, oder würden brechen. Wagt sich vor Schmerzen nicht zu bewegen.
Pyrogenium:

heftiges Fieber (ab 40 °C) mit heftigem Pulsieren und extremer Ruhelosigkeit, stark beschleunigter Puls, trotzdem starkes Frostgefühl, nichts kann erwärmen, Zerschlagenheitsgefühl.
Baptisia:

plötzlich einsetzende Symptome, schneller Verfall in Teilnahmslosigkeit, berauschte Erscheinung, schläft immer wieder ein.
Bryonia:

Durstig auf große Mengen kaltes Wasser, will völlig still liegen und allein gelassen werden.
Rhus Toxicodentron:

Steifheits- und Zerschlagenheitsgefühl, lahm. Beschwerden besonders schlimm, in Ruhe. Ruhelosigkeit, weint ohne zu wissen, warum.
Mercurius:

Reichliche übelriechende Schweiße, starker Mundgeruch
Nux-vomica:

Kälteschauer bei der geringsten Bewegung, Frost, kann nicht erwärmt werden, Erkältet durch die geringsten Fröste

Diese Arzneien (in der Potenz C30 oder C200 als Globuli) sollten in keiner Hausapotheke fehlen. In guten Apotheken gibt es fertige Hausapotheken zu bestellen. Wenn sich eine Grippe ankündigt,
wird der behandelnde Therapeut das genau passende Mittel heraus suchen, um die Erkrankung möglichst gut zu begleiten und abklingen zu lassen.

 

Hinweise entnommen und bearbeitet aus dem Buch:  Margret L. Tyler Wichtige Krankheitszustände und ihre homöopathischen Mittel  Verlag: Dr.Grohmann GmbH (Empfehlenswerte
Literatur für Therapeuten und Laien)

Schweinegrippe ist zurück

Seit 2009 hält sie uns in Atem, die Schweinegrippe-. Eine sehr ansteckende Infektionskrankheit, die sich durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch überträgt. 2009 brannte sich H1N1 mit 8344
Erkrankungsfällen und sieben Toten in Deutschland in unser Panikgedächtnis. An den Unis, Schulen und Behörden wurden Desinfektionsdispenser befestigt. Eine hygienische Maßnahme, um die
Verbreitung durch Händedesinfektion einzudämmen. 2010 erkrankten dann nur noch 188 Menschen an der Influenza.

 

Deshalb dachten viele, dass die Krankheit in Deutschland nun auf dem Rückmarsch ist und nur noch in anderen Ländern anzutreffen wäre. Die Desinfektionsdispenser in öffentlichen Gebäuden
verwaisten und die Schweinegrippe wurde aus unserem Kopf verbannt.

 

Doch nun die Nachricht, dass der schöne Schein wohl trügt. In Westdeutschland starben vor einigen Tagen drei Menschen. Laut Tagesspiegel (04.01.2011) gab es einen sprunghaften Anstieg der
Virenzahl in dieser Woche. Man spricht von einer neuen Grippewelle, die Januar bis Februar ihren Höhepunkt erreichen wird.

 

Doch was kann man tun? Die offiziellen Stellen, allen voran das Robert Koch Institut, ruft Schwangere und Personen mit Vorerkrankungen zur Grippeschutzimpfung auf. Die Wirkung soll nach drei
Wochen eintreten und ca. 6-12 Monate anhalten. Der Impfstoff 2010/2011 enthält drei Erregerkomponenten, in diesem Jahr auch H1N1.

 

Grundsätzlich gilt, dass ein gesunder Körper durchaus in der Lage ist, einen fieberhaften grippalen Infekt oder eine Grippe durchzustehen. Eine Infektion kann den Körper und das Immunsystem
stärken. Nach veröffentlichten Forschungsergebnissen im renommierten “British Journal of Cancer” wurde auch 2005 wieder diskutiert, dass zum Beispiel eine persönliche Krankengeschichte mit vielen
Infekten und Fiebern das Risiko an Krebs zu erkranken, verringert. Im Vordergrund stand die Frage, ob es sinnvoll ist, jeden grippalen Infekt mit Antibiotika und fiebersenkenden Mitteln zu
behandeln. Bereits Prof. André Lwoff (Nobelpreisträger 1965) fand Mitte des letzten Jahrhunderts heraus, dass Polio-Viren bei 39,9 Grad Celsius absterben. Auch andere Bakterien und Viren sowie
Krebsvorstufen sogar die Allergieneigungen sollen durch hohe Temperaturen im Körper verringert werden.

 

Nun ist es aber so, dass wir nur noch selten hohes Fieber entwickeln können. Viele Kinder werden schon ab ihrem dritten Lebensmonat gegen Kinderkrankheiten geimpft. Das ist auch sinnvoll, wenn
man Angst hat, dass ein menschlicher Körper es nicht schafft, was vor Jahrmillionen von der Natur als sinnvoll erachtet und evolutionär weiter vererbt wurde. Klar, jetzt kommt das Argument, die
Leute sind früher ja auch nicht so alt geworden…. Beim heutigen Stand der Wissenschaft und unseren Lebensumständen sind wir jetzt natürlich viel besser in der Lage auf schwere Krankheiten zu
reagieren.

 

Wenn zum Beispiel Antibiotika in den letzten Jahrzehnten nicht so inflationär in allen Bereichen unseres Lebens angewendet worden wären, wären wir hierfür noch empfänglicher und in wirklich
schweren Krankheitsfällen könnten diese dann besser wirken. (siehe hierzu Blog Artikel: Gesund durch Krankheit)

 

Um gut durch den Winter zu kommen, sollten bestimmte Regeln eingehalten werden. Dazu gehört natürlich die gesunde Ernährung, Ballaststoff- und Vitaminreich aus kontrolliertem Anbau. Besonders
Hülsen- und Kohlsorten sollten zu dieser Jahreszeit auf den Teller kommen, leckere Rezepte findet man zur Genüge im Internet. Kohl hat viel Vitamin A, das stärkt nicht nur die Augen, sondern vor
allem das Immunsystem. Vitamin B für Nerven und Vitamin E für Zellschutz und zur Bindung freier Radikale. 100g Kohl decken den Tagesbedarf an Vitamin C, das ist besonders im Winter wichtig!
Vitamine werden im Körper besonders gut durch die sekundären Pflanzenstoffe aufgenommen, es ist also besser, den ganzen Apfel zu essen, als sich eine Brausetablette aufzulösen. Ein weiterer Punkt
ist die Pflege des eigenen Körpers und der Seele. Das heißt: ausreichend Schlafen, denn im Schlaf regenerieren sich die Zellen. Wenn wir ihnen nicht die Chance geben sich zu regenerieren, kann
man nicht gesund bleiben, oder gesund werden. Man sollte sich Zeit nehmen inne zu halten, sich verwöhnen, in die Sauna gehen, gut essen, Sport treiben, Kultur und Musik genießen, einfach das tun,
was Freude in die Körper- und Seelenzellen speist. …..

 

Ist es dann doch passiert, der Infekt, die Grippe ist da…. gibt es einige Hausmittel und natürlich homöopathische Arzneien, um
diese Krankheit besser zu überstehen. Dazu hier im nächsten Artikel.