Ist Weizen / Gluten ungesund?

Weizen ist der Deutschen liebstes Getreide

Ein wogendes Weizenfeld im Sommer ist schön anzusehen und weckt in uns romantisches Landfeeling. Doch ist das Lieblingsgetreide der Deutschen gut oder schlecht für unsere Gesundheit? Viele
Menschen reagieren inzwischen mit Problemen auf Nahrungsmittel. (zB. mit Bauchschmerzen und
Darmproblemen) Gluten / Weizen und Milch gehören zu den häufig genannten Produkten aus der
Familie der Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Warum ist das so? Und was steckt hinter dem Hype um Glutenunverträglichkeit & Co ……

 

Weizen Gesund Homöopathie Leakygut Mikrobiom
Weizenfeld

Weizen, The winner is a ass

Um zu verstehen, warum sich Weizen und Gluten negativ auf unsere Gesundheit auswirken kann, muss man etwas ausholen.

 

Weizen wurde lange Zeit nicht in dem Maße benutzt, wie es heutzutage der Fall ist. Doch innerhalb der letzten 30 Jahre stieg der Bedarf und damit die Produktion des Getreides um fast das doppelte
an. So waren es im Jahr 1990 noch 470 Mill. Tonnen, im Jahr 2007 600 Mill. Tonnen und heute beträgt die Produktionsmenge 735 Millionen Tonnen weltweit. (1)
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/153032/umfrage/erzeugungsmenge-von-weizen-weltweit-seit-1990/

 

Alle lieben Weizen. Er wird viel und gern in fast allen Nahrungsmitteln verwendet. Viele Deutsche essen mehrmals am Tag Brot und Brötchen und abends dann noch Nudeln oder Eierkuchen etc. Auch in
Soßen, Schokolade, Joghurts, Bier oder anderen Nahrungsmitteln kann Weizen, Weizenmehl oder extrahiertes Gluten enthalten sein.

 

Doch warum ist das nun für unsere Gesundheit schlecht? Da die Mengen des Bedarfs erst einmal erbracht werden muss, wurde der Weizen in den letzten Jahrzehnten immer weiter auf höhere und
Höchsterträge gezüchtet. Und da Weizen ein sehr flexibles Getreide ist, welches sich im Gegensatz zu anderen Getreidesorten gut züchten lässt, konnten immer widerstandsfähigere und bessere
Pflanzen, eben echte Gewinnerpflanzen hervorgebracht werden.

 

Dies geschieht nicht einmal unbedingt durch genetische Manipulation, sondern einfach, weil immer die ertragreichste Sorte weiterverwendet und die schwächere verworfen wird. Doch diese
Gewinnereigenschaft hat einen Haken. Denn was setzt sich besonders gut durch in der Natur? Dasjenige, was für andere (zB. Fressfeinde) ungenießbar ist und links liegen gelassen wird. Und ebenso
ist es mit dem Weizen. Von Pilzen, Käfern, Nagern und anderem Getier verschmäht, wird es abgeerntet und verarbeitet, um dann auf unserem Tisch und in unserer Nahrung  zu landen. Doch auch
wir vertragen den Weizen mit seiner aggressiven Durchsetzungskraft nicht mehr so gut.

P.S. Häufig wird kurz vor dem Abernten des Weizens das Feld noch zusätzlich mit Roundup (Unkrautvernichter) bespritzt, um die Verabreitung und Lagerfähigkeit des Getreides zu verbessern. Unkraut
wächst auf dem Hochleistungsfeld allerdings so und so kaum noch, aber das Unkrautvernichtungsmittel wird in den Lebensmitteln gefunden und wirkt schädlich auf unsere Zellen. Aber das ist wieder
eine andere (Blog-)Geschichte.(5) http://www.umweltinstitut.org/themen/landwirtschaft/pestizide/glyphosat/vorerntespritzung-von-getreide.html

Weizen besitzt hochaggressive Fremdeiweisse

Was macht den Weizen zu dem Gewinnergetreide? Im Focus stehen mehrere Bestandteile des Weizens, die andere Lebewesen davon abhalten, sich auf, mit und neben dem Weizen wohlzufühlen und damit
einen Ertragsvorteil bilden. Im Verdacht stehen vor allem das Gluten, die Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI), das Weizenkeimagglutinin (WGA) sowie das Protein α-Purothionin (wird für das Auslösen
der Weizenallergie verantwortlich gemacht). 

 

Diese Stoffe sind vor allem aggressive Eiweiße, die im Körper des Menschen aktiv werden, sich an Schleimhäute oder Organe anhaften und dort dann zum Beispiel zu Autoimmun- oder
Entzündungsprozessen führen können. So stehen die ATI´s im Verdacht entzünd-lichen Darmerkrankungen, (wie Morbus crohn, Colitis ulcerosa) Rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose auszulösen.

 

Das Weizen-WGA ist zum Beispiel ein hitzeresistentes Fraßschutzlektin, welches von den menschlichen Verdauungsenzymen im Verdauungstrakt nur sehr schwer aufgelöst werden kann. Diese Eiweiße
setzen sich vor allem an der Darmschleimhaut fest und können dort zu Entzündungen und Auflösung der Darmbarriere (Tight junctions) führen. Dadurch wird einem “löchrigem Darm” Vorschub geleistet
(Leaky gut), durch den wiederrum Fremdstoffe, die im menschlichen Organismus nichts zu suchen haben, in den Körper gelangen und dort Immunfehlreaktionen und Entzündungen (Silent Inflammation)
auslösen können. 

 

Die Menge des WGA´s wurde ebenso wie die Menge des ATI´s im Weizen durch moderne Züchtungen gezielt erhöht, um die Resistenzstärke des Getreides und somit den Ertrag bzw. den Profit zu erhöhen.

 

Gluten = Leim

Gluten kommt aus dem lateinischen und bedeutet “Leim”. Es handelt sich um eine Mischung aus verschiedenen Eiweißen (90%) aber auch 8% Fetten und 2% Kohlenhydraten.

 

Gluten besitzt in der Nahrungsmittelherstellung und beim Backen inzwischen eine zentrale Rolle, da es als  Bindestoff, die Eigen-schaften von Nahrungsmitteln verbessert. (zB. die
Schneidfähigkeit, die Konsistenz, Festigkeit oder das Aussehen) Sich Glutenfrei zu ernähren kann sich als schwierig erweisen, da neben den typischen Backwaren wie Brot, Brötchen und Gebäck auch
Nudeln, Soßen, Joghurts, Fertiggerichte usw. Gluten enthalten.

 

Folgende Getreide enthalten Gluteline: Roggen, Weizen, Gerste, Dinkel, Grünkern, Emmer, Einkorn, Kamut u. a..Hafer enthält ebenfalls Gluteline, diese sind allerdings deutlich
weniger schädlich als die des Weizens. (2) E. K. Janatuinen et al.: No harm from five year ingestion of oats in coeliac disease. In: Guts 2003; 50:332-335 PMID
11839710

Glutenfrei sind dagegen z. B. Quinoa, Amarant, Mais, Reis, Hirse, Soja, der sogenannte Wildreis, Buchweizen, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Fleisch, Fisch,
Eier, Natur-Käse-Sorten, Sesam, Mohn, Nüsse, Leinsamen, Mandeln u.a..

 

Gluten kann bei Kindern und Erwachsenen zu Gesundheitsproblemen führen

Gesundheitsprobleme machen vor allem die Bestandteile im Gluten, die sich Prolamine nennen. In einem ausgewachsenem, gesunden Darm sind diese Fremdeiweiße in Maßen genossen solange kein Problem,
solange die schützende Schleimhaut der Darmschleimhaut intakt ist. Bei Kleinkindern ist das Darmmikrobiom allerdings noch nicht ausgereift und somit vor der Aggressivität des Fremdeiweißes noch
nicht ausreichend geschützt, so dass es ebenso wie bei zu zeitigem Kuhmilcheiweißgenuss zu gesundheitlichen Problemen kommen kann. Vor allem Neurodermitis und Allergien werden hier ausgebildet.

 

Weizen bzw. Gluten gerät in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der wissenschaftlichen Forschung. So zeigten Studien, dass Kinder, die vor ihrem 4 Lebensmonat mit Glutelinen in Berührung
kamen, deutlich häufiger Antikörper gegen die Inselzellen ihrer Bauchspeicheldrüse bildeten und damit an Diabetes Typ I erkrankten, als Kinder, die keine glutenhaltigen Nahrungsmittel erhielten.

(3) Marienfeld S et al.: Frühkindliche Ernährung und Typ-1-Diabetes In: Dtsch Arztebl 2007; 104(9): A 570–5.

 

Aber auch bei Erwachsenen kann Weizen bzw. Gluten zu Problemen führen. Einerseits durch die Aggressivität der Fremdeiweiße an sich, die sich (siehe oben) an Gewebe und Schleimhäute anheften. Aber
auch, wenn der Darm durch vorangegangene Fehlernährung, Medikamenten- oder Antibiotikumeinnahmen aus dem Gleichgewicht geraten ist, können Weizenbestandteile wie Gluten, WGA´s oder ATI´s weiteren
Schaden anrichten.

 

Weizen, Gluten und dIe Chronischen Krankheiten

Und warum entstehen dann chronische Entzündungen und Autoimmunprobleme? Durch das Entzündungesgeschehen am Darm und das Auflösen der Darmbarriere (tight junctions),
können die aggressiven Fremdeiweiße des Weizens selbst, aber auch andere Fremdeiweiße (zB. Kuhmilcheiweiß, Sojaeiweiß, Fleischeiweiße, etc.) einfacher durch den Darm in den Körper gelangen. Auch
Giftstoffe und Endprodukte, die im Darm eigentlich gesafed nach außen transportiert werden, können nun in den Organismus gelangen.

 

Unser Immunsystem erkennt diese Stoffe und versucht sie hinauszubekommen, er greift sie an. Nicht ganz so aktiv, wie bei einem Fremderreger zB. einem
Krankheitserreger, man bekommt meistens kein Fieber. Die Reaktion ist eher latent, immer so ein bisschen. So dass man diesen Vorgang auch Silent Inflammation nennt. Stille Entzündung.

 

Was passiert dann: wir fühlen uns schlapp und nicht mehr Leistungsfähig, evtl Depressiv und ausgelaugt. Das ist die erste Stufe. Weiter geht es später, wenn der
Körper in seiner “fehlerhaften” Immunreaktion überschießt und eben auch eigenes Gewebe und Organe angreift. Somit können dann im schlimmsten Fall auch Autoimmunprozesse und andere chronische
Krankheiten entstehen.

Homöopathie Berlin Heike Dahl


Tipp:  Vortrag Zum Thema in Berlin: Unser Darmmikrobiom –  u.a. Gluten und der Darm

Darmmikobiom Darmgesundheit Vortrag Berlin Probiotika Kinder

Die neuen medizinischen Forschungen zeigen, wie wichtig es ist, sich mit dem Mikrobiom des menschlichen Darms eingehender zu beschäftigen.

 

Jede/r selbst kann und muss sich um die Gesundheit und Stabilität seiner Mikrobioms kümmern, damit Krankheiten und Unwohlsein vermieden werden können. Dazu zählt neben einer ausgeglichenen
Ernährung auch das Wissen darüber, was denn das richtige “Futter” für die eigenen Mitbewohner sein könnte. Natürlich gehören das Vermeiden von Stress- und unnötiger Arzneieinnahme (zB. Antibiose,
Diclophenac oder ASS)  ebenfalls zur Prävention und Pflege.

 

In meinem Vortrag gebe ich Ihnen Infos über den Darm, seine Geschichte, seinen Aufbau, seine Besiedlung und den Zusammenhang zwischen Darm und Psyche. Ich spreche über die Aufgaben der Darmflora
und der Darmschleimhaut, über das Leaky gut Syndrom (geschädigter Darm), über Silent Inflammation (stille Entzündungen im Körper) und welche Krankheiten damit im Zusammenhang stehen. Am Schluss
erfahren Sie, was Sie selbst für sich oder Ihr Kind tun können, um in einer guten Symbiose mit Ihrem Körper beschwerdefreier und gesünder leben zu können.

 


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Homöopathie bei Heuschnupfen

Heuschnupfen kann Alternativmedizinisch behandelt werden

Homöopathie Berlin Kinder Heuschnupfen

 

Die Heuschnupfenbehandlung nimmt in der klassisch-homöopathischen Praxis einen großen Stellenwert ein.

 

Da sich auch in schulmedizinischen Studien ein deutlicher Effekt auf die Heuschnupfensymptomatik zeigt, wird die Homöopathie auch von Ärzten empfohlen und als Alternative zu Antihistaminika
angewendet. So gibt es Komplexmittel vom Apotheker oder Arzt, aber auch klassisch homöopathisch individuell verordnete Medikamente wie Allium cepa, Arsenicum album oder Nux vomica.

 

Die Überreaktion des Immunsystems kann ebnso mit Nahrungsmittel- oder Glutendiät sowie einer Darmsymbioselenkung behandelt werden.

Die Immunabwehr reagiert übermäßig

Beim Heuschnupfen kommt es durch eine Überempfindlichkeit der Schleimhäute beim Kontakt mit Allergenen zu einer entzündlichen Reaktion. Verschieden Pollen zählen zu den Hauptauslösern.

 

Heuschnupfen gehört zu einer der häufigsten chronischen Erkrankungen in Europa. Das Erst-Erkrankungsalter verschiebt sich immer weiter. So erkranken in der Regel schon Kinder an Heuschnupfen,
doch auch zunehmend bekommen Betroffene mit 20 bis 50 Jahren die ersten Symptome.

 

2/3 aller Heuschnupfenpatienten haben zusätzlich noch andere allergische Atemwegssymptome. (Asthma, Ekzeme, Nahrungsmittelallergien, Urtikaria) oder bilden im Laufe der Jahre weitere Allergien,
oder Autoimmunprozesse aus.

 

Dabei ist meist die Lebensqualität eingeschränkt. Die Symptome haben deutliche Auswirkungen auf den Alltag. Fast 90% der Patienten nehmen zur Symptomlinderung Medikamente. Die Kosten für unser
Gesundheitssystem betragen jährlich über 5 Milliarden Euro.

 

Klinische Symptome des Heuschnupfen sind:

  • Niesen
  • Juckreiz
  • Absonderungen aus der Nase
  • tränendende Augen
  • Husten, Schnupfen, Atemnot
  • Halsschmerzen, Hals- und Gaumenjucken, Ohrenjucken
  • Anschwellung des Gesichtes, oder einzelner Teile (Lider, Lippen….)
  • Schlafstörung, Müdigkeit, Schwäche

zusätzlich können hinzu kommen:

  • Nesselsucht, Urtikaria
  • Neurodermitis
  • Nahrungsmittalallergien, mit Magen- Darmstörungen ….

Homöopathie und die Behandlung von Heuschnupfen

Zuerst kann jeder selbst versuchen ein passendes homöopathisches Arzneimittel für seine Heuschnupfenbehandlung zu finden. Sollte dies jedoch keine Besserung bringen, ist von weiteren Tests
abzuraten. Hier sollte dann eine Fachkraft weiter helfen.

 

Um ein passendes Homöopathikum zu finden, müssen die Sympptome bekannt sein, oder über mind. 5 Tage beobachtet werden. Dabei ist Augenmerk auf den Hauptangriffspunkt der Erkrankung zu lenken.
Wo manifestiert sich das Krankheitsgeschehen? Sind mehr die Augen, mehr die Nase, mehr der Mund-/Rachenbereich betroffen? Wie fühlen sich die Beschwerden an? Ist
es brennend, juckend, stechend oder beißend? Wann treten die Beschwerden auf? morgen, mittags, abends, im Frühling, im Herbst, bei feuchtem Klima, bei Sonnenschein? Wie sind die
Sekrete genau? zB. wässrig, oder dick? Welche Begleiterscheiningen gibt es während der Heuschnupfenperiode? Ist dem Betroffenen dann immer besonders heiß, oder hat er zusätzlich
besonders Durst?  (Tritt jedoch auch Asthma auf, ist von einer Selbstmedikation abzusehen) Oder ist der Betroffene während seines Heuschnupfens besonders gereizt oder weinerlicher als sonst?

 

Homöopathische Arzneien bei Heuschnupfen

Mittel Beschreibung
 Allium Cepa  Fließschnupfen mit Stirnkopfschmerzen und vielem Niesen, die Oberlippe ist wund vom Schnupfen.
Arsenicum album va. Nase, Augen Bronchien sind betroffen. Die Absonderungen sind brennend und wundmachend. Zusätzlich haben die Patienten oft Durst und sind Ruhelos, ängstlich.
Arum Triphillum wirkt besonders bei Schleimhautreizungen mit viel Schleim, der Heiserkeit oder eine raue Stimme verursacht.

 

Bromium wirkt bei Heuschnupfen mit Husten. Die Sekrete sind wundmachend. Es gibt wechselnde Beschwerden (Seitenwechsel, Stockschnupfen mit Fließschnupfen).
Dulcamara wirkt besonders, wenn der Heuschnupfen bei feuchtkaltem Wetter auftritt. Oft in Verbindung mit Nesselsucht.

 

Euphrasia legt sich besonders auf die Augen und Nase, welche reichlich Tränen.
Galphimia glauca: Hauptschwerpunkt dieser Arznei ist der Juckreiz. Insgesamt besonders geeingnet für Patienten, die besonders Antriebslos sind.
Lachesis besonders für Frühlingsverschlimmerung, Symptome links schlimmer als rechts. Oft einhergehend mit Engegefühlen.
Luffa ist besonders geeignet für trocknen Schnupfen.
Natrium chloratum wird benutzt bei Fließschnupfen und wiederkehrendem Herpes. Meist empfindliche Personen.
Nux-vomica wird bei reizbaren, überempfindlichen Personen angewendet, die tagsüber Fließschnupfen und Nachts unter Stockschnupfen leiden.
Pulsatilla hat milde Sekretionen, die in Räumen schlechter sind, als im Freien. Personen meist von mildem Wesen.
Sabadilla besonders, wenn die Patienten viel und heftig niesen müssen.
Silicea wendet man bei Nasennebenhöhlenbeteiligung an.
Wyethia kommt zum Einsatz, wenn der Gaumen- und Rachenbereich, bis in die Ohren hinein stark juckt.

Hinweis: Benutzen Sie diese Hinweise niemals als alleinige Grundlage für Ihre Entscheidungen. In allen fraglichen
Situationen sollten Sie einen Arzt, oder Therapeuten zu Rate ziehen oder den Notarzt rufen.

Anwendung: Einmalig 1 Glob. C30 pur zum lutschen in den Mund nehmen. Dann 1Glob. aufgelöst in einem Glas Wasser, daraus einige Schlucke. Insgesamt sollte die homöopathische
Arznei nicht länger als 2-3 Tage eingenommen werden, wenn sich keine Besserung einstellt.




Chronischer Paukenerguss: wie sinnvoll sind Paukenröhrchen?

Ist eine OP bei wiederkehrenden Ohrenentzündungen sinnvoll?

Homöopathie Berlin Mittelohrentzündung Ohrenschmerzen
HNO Arzt untersucht ein Kind

 

Die Frage nach dem Nutzen einer OP (Paukenröhrchendrainage), einer „Polypenentfernung“ und antibiotischer Behandlung bei einer Mittelohrentzündung wird in den ärztlichen und Heilpraktiker -Praxen
oft kontrovers diskutiert. 20% der Kinder leiden unter wiederkehrenden Entzündungen der Ohren und/oder Flüssigkeit hinter dem Trommelfell.  Angesichts der wachsenden Resistenzentwicklung bei
Erregern durch Antibiotikatherapie ist die Suche nach einer Alternative sinnvoll.

 

Grundsätzlich sollte in jedem Fall individuell entschieden werden. Anhand vorliegender Studien kann jeder verantwortungsbewusste Patient, oder deren Eltern, ohne Druck und “Angstmacherei”
zusammen mit dem Arzt entscheiden, welche Behandlung die Beste (für das Kind) ist.

 

Ein guter HNO Arzt erwägt auch Alternativen zu OP und Antibiotikum

Dabei ist nach meiner Erfahrung ein passender, vertrauenswürdiger HNO Arzt entscheidend. So mancher Arzt überweist die Eltern zum Eingriff, einige Tage später werden diese von einem anderen
Facharzt beruhigt. Der eine Arzt kommt gleich mit einer Antibiose, obwohl selbst Schulmediziner heute nicht mehr so fahrlässig damit umgehen. Der nächste Arzt verschreibt lieber Otovowen
(homöopathisches Komplexmedikament) und hat damit  Erfolg.

 

Wie so oft gibt es 1000de Meinungen selbst unter Fachleuten. Umso wichtiger sind gute Informationen, damit sich jeder selbst ein Bild machen und den Arzt um seine Meinung bitten kann.

 

Entscheidend scheint aber auch zu sein, wie sehr Eltern und Ärzte unter Druck stehen, oder sich setzen lassen. Sind die Eltern mit dem kranken Kind überlastet? Ist der Arzt überlastet? Je mehr
Druck hier herrscht, desto schneller wird zu OP und Antibiose gegriffen, obwohl deren Nutzen nicht sicher nachgewiesen werden kann.

 

Wie sinnvoll ist die sofortige Gabe eines Antibiotikums bei Mittelohrentzündung?

Studien zeigten: 24 Stunden nach Beginn einer Mittelohrentzündung gab es keinen wesentlichen Unterschied bei den Ohrenschmerzen zwischen Kindern, die mit, oder Kinder, die ohne Antibiotikum
behandelt wurden. 60 % der Kinder mit Scheinmedikamenten (Plazebo) litten nach 24 Stunden keine Schmerzen mehr. 87% nach 48 Stunden. Erfolgte sofort eine Antibiotikaverodnung (AB) verschwanden
die Schmerzen bei weniger Kindern (41 %).

 

Die Antibiose verhinderten laut Studie ebenfalls nicht das Wiederauftreten der Otitis, einen Trommelfelldurchbruch, eine drohende Meningitis oder eine Hörminderung nach der Erkrankung. Allerdings
waren die oft auftretenden Nebenwirkungen der antibiotischen Behandlung (Erbrechen, Durchfall, allergische Hautausschläge) hingegen bei doppelt so vielen Kindern beobachtet wurden.

 

In den verschiedenen Ländern wird die Therapie der Mittelohrentzündung sehr unterschiedlich durchgeführt. So wird in Ländern mit eher schlechtem Gesundheitssystem, wenig Individualität und
Behandlungszeit pro Patient, wie den USA und Großbritanien viel häufiger Antibiotikum verschrieben, als zum Beispiel in den Niederlanden. Obwohl hier viel weniger Penicellin & Co verschrieben
wird, liegt die Komplikationsrate jedoch nicht höher, als mit AB.

 

Schlußfolgerung dieser Studie: Eine sofortige Gabe eines Antibiotikums ergibt nur einen mäßigen Vorteil. Nur bei einem Drittel aller an Otitis media erkrankten Kinder ist eine Antibiotikatherapie
sinnvoll und abzuwägen. (2) Oft gerät die Magen- Darmflora nach Antibiose durcheinander. Viele Kinder erkranken innerhalb kurzer Zeit erneut. Eine homöopathische Behandlung kann hier die Heilung
unterstützen, ohne das Immunsystem zu schwächen.

 

Eltern die schnell wieder arbeiten müssen, verlangen vom Arzt Antibiotikum

Manchmal drängen die Eltern ihre Kinderärzte zur Verordnung eines Antibiotikums. Obwohl die Ärzte eine solche Therapie gar nicht für nötig erachten. In vollen Praxen geben die Ärzte diesem
Drängen eher nach, als in Kinderarztpraxen mit weniger Patienten- aufkommen. 7% der Kinder erhielten ein Antibiotikum, wenn deren Eltern eine solche Therapie eigentlich skeptisch sahen. Bei 62 %
der Otitis – Kinder verordneten die Ärzte ein Antibiotikum, wenn die Eltern mit der Erwartung in der Praxis erschienen, dass ihr Kind jetzt ein Antibiotikum verordnet bekommt. (3)

 

Fazit: Eltern haben einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf der Therapie. Können diese sich Zeit für die Pflege ihres kranken Kindes nehmen, bauen diese weniger Druck auf. Die zu schnelle
Wiedereingliederung in die Kindertagesstätte stellt das häufigste Wiedererkrankungsrisiko bei kleinen Kindern dar.

 

Wenn ein Antibiotikum verschrieben werden muss: Aufgrund der Resistenzbildung vieler Erreger wurde die Behandlungsdauer bei einer Antibiotikatherapie untersucht. Dabei wurde
festgestellt (die Studie beurteilte Kinder über 2 Jahre), dass Kinder, bei einer unkomplizierten Mittelohrentzündung, nur fünf Tage ein passendes Antibiotikum einnehmen mussten, um die gleiche
Wirkung wie bei einer „Langzeiteinnahme“ (10 Tage) zu erzielen. (4)

 

Nutzt eine Rachenmandel- / Polypen OP bei wiederkehrenden Mittelohrentzündungen?

10-50 % aller Kinder leiden nach einer Otitis media anschließend unter einem Paukenerguss im inneren Ohr (Flüssigkeit hinter dem Trommelfell). Unbeeinflusst von einer vorherigen antibiotischen
Therapie. Dabei kommt es zu Schallleitungsstörungen, das heißt, die Hörfähigkeit ist eingeschränkt. Hier wird zu  einer Antibiose über 12 Wochen, abschwellenden Nasenspray oder einer
„Polypen“ OP geraten. Nach Fortbestehen von Paukenergüssen von 2- 6 Monaten wird in der Regel eine Paukendrainage angeraten.

 

In verschiedenen Studien wurden betroffene Kinder untersucht. Nach einer Entfernung von Rachenmandeln, Tonsillen oder NasenPolypen kam es zu keiner deutlichen Verringerung der
Erkrankungshäufigkeit. Dem geringen Nutzen gegenüber stehen jedoch nicht zu vernächlässigende Risiken und Kosten der Operation. (1) Eine Entfernung der „Polypen“ (Adenotomie) oder Mandel
(Tonsillen) sollte Einzelfällen vorbehalten werden. Viele Kinder, die an adenoiden Wucherungen litten, zeigten in Röntgenaufnahmen unabhängig davon eine anatomische Verengung des
Nasen-Rachenraumes. Diese würde durch OP nicht beseitigt werden. (1)

 

Kinder, die einem HNO Arzt vorgestellt wurden, wurde 3x häufiger eine OP vorgeschlagen, als Kinder die beim Kinderarzt behandelt wurden. (10)

 

Haben Paukenröhrchen einen Einfluss auf die Sprachentwicklung?

Untersucht wurden Kinder ab 16 Monate. Einerseits beobachtete man kleine Patienten mit Paukenerguss, denen Röhrchen in die Ohren gesetzt, andererseits welche, bei denen abgewartet wurde.

 

Bei den Kindern mit Röhrchen, zeigte sich nach OP eine deutliche Verbesserung. (nur noch 14%) Je länger sich die Röhrchen jedoch im Ohr befanden, desto höher wurde die Wahrscheinlichkeit eines
erneuten Ergusses (Erhöhung auf knapp 30%). Bei 75 % der Kinder ohne Röhrchen zeigte sich zu Beginn des Beobachtungszeitraum ein Erguss. Nach 12 Monaten litten noch knapp 50% unter Flüssigkeit im
Mittelohr, aber immer noch mehr als in der „Röhrchen-Gruppe“.

 

Die Sprachentwicklung beider Gruppen verlief jedoch insgesamt kaum unterschiedlich. Mehr Einfluss auf die Fähigkeit zum Spracherwerb hatte laut Studie die Ausbildung der Mutter und die
Intelligenz des Kindes. (5)

 

Kinder mit Paukenröhrchen brauchen sich laut Dr.Kaufmann (9) und mehreren englischsprachigen Studien, nicht bei ihren wassersportlichen Aktivitäten einschränken. Es wurde kein Unterschied
zwischen Kindern mit oder ohne Wasserschutz für ihre Röhrchenohren gefunden. (9)

 

Was kann also bei wiederkehrenden Mittelohrentzündungen helfen?

Kinder, die häufig einen Schnuller benutzen erkranken 33x häufiger an Otitis als Kinder, die den Schnuller nur Abends, oder gar nicht benutzen. Bei einem Kind, welches häufig an den Ohren
erkrankt, wäre eine Entwöhnung des Schnullers zu überdenken. (6)

 

Laut Studie (7) schützt ausschließliches Stillen über 4 Monate vor akuter und wiederholter Mittelohrentzündung.

 

Auch die Wirkung vom Kauen eines Xylith – Kaugummis bei älteren Kindern (3x Täglich) wurde gut dokumentiert. Xylith reduziert anscheinend die Besiedlung des Rachenraumes mit verschiedenen
Erregern und vermindert somit nicht nur das Karies-Risiko, sondern auch die Häufigkeit der Mittelohrentzündungen. (8)

 

Kinder die früh eine Tagesstätte (unter 3 Jahre) besuchen, erkranken viel häufiger an Mittelohrentzündungen, als Kinder, die zu Hause betreut werden. Das gleiche gilt für Kinder, in deren
Haushalt geraucht wird, oder Kindern in der Stadt wohnen. Insgesamt erkranken mehr Jungen, als Mädchen an Otitis.



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Studien:  Quelle: Webseite: http://www.kinderarzt-a-schrodt.de

 

(1) Paradise JL.. Adenoidectomy and Adenotonsillectomy for Recurrent Acute Otitis Meida. Parallel Randomized Clinical Trials in Children Not Previously Treated with
Tympanostomy Tubes. JAMA 282 (10): 945-953, 1999

 

(2) Del Mar C, et al.: Are antibiotics indicated as initial treatment for children with acute otitis media? A meta-analysis. BMJ 314: 1526-1529, 1997

Froom J, et al: Antimicrobials for acute otits media? A review from the International Primary Care Network. BMJ 315: 98-102, 1997

Majeed A, Harris T. Acute otitis media in children. Fewer children should be treated with antibiotics. BMJ 315: 321-322, 1997

Dowell SF et al.. Otitis media – Principles of Judicious Use of Antimicrobial Agents. Pediatrics 101: 165-171, 1998

 

(3) Bauchner H et al.. Parents, physicians, and antibiotic use. Pediatrics 103: 395-401, 1999

Mangione-Smith R et al.. The relationship between perceived parenteral expectations and pediatrician antimicrobial prescribing behavior. Pediatrics 103: 711-718,
1999

 

(4) Pichichero ME. Changing the Treatment Paradigm for Acute Otitis Media in Children. JAMA 279: 1748-1750, 1998

Paradise JL. Short course antimicrobial treatment for acute otitis media: not best for infants and young children. JAMA 278: 1640-1642, 1997

 

(5) Rovers MM et al.. The Effect of Ventilation Tubes on Language Develompent in Infants With Otitis Media With Effusion: A Randomized Trial. Pediatrics
106(3).

URL: http://www.pediatrics.org/cgi/content/full/106/3/e42

Maw R et al.. Early surgery compared with watchful waiting for glue ear and effect on language development in preschool children: a randomised trial. Lancet 353:
960-963, 1999

 

(6) Niemelä M et al.. Pacifier as a Risk Factor for Acute Otitis Media: A Randomized, Controlled Trial of Parental Counseling. Pediatrics 106: 483-488, 2000

 

(7) Duncan B et al.. Exclusive breast-feeding for at least 4 months protects against otitis media. Pediatrics 91: 867-872, 1999

 

(8) Uhari M et al BMJ 313: 1180-1183, 1996 – Kontiokari T et al Antimicrob Agents Chemother 39, Suppl 8: 1820-3, 1995 – Waaler SM Scand J Dent Res 100: 204-206,
1992

 

(9) Kaufmann TU et al.. Wasserschutz nach Paukenröhrcheneinlage: notwendig oder obsolet? Schweiz Med Wochenschr 129 (40): 1450-1455, 1999 – Lee D et al.. A
meta-analysis of swimming and water precautions. Laryngoscope 109 (4): 536-540, 1999

 

(10) Olli P, et al.: Which children are being operated on for recurrent acute otitis media? Arch Otolaryngol Head Neck Surg. 120: 807-811, 1994

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